Sonntag, 27. November 2011

18. Spieltag: USC Paloma – SC Victoria 0:3 (0:2) (27.11.2011)

In den vergangenen Jahren hat sich Blau-Gelb oftmals schwer getan, auf dem engen Grandplatz von Paloma drei Punkte einzufahren – meistens reichte es nur für ein Unentschieden. Aber wie wir letztens in Sasel ja schon feststellen durften, liegen dieses Jahr, wo offenbar vieles andere nicht geht, gerade die Grandplätze der Mannschaft. Davon mal ganz abgesehen, dass der USC in der Tabelle ähnlich schlecht platziert ist wie der TSV…
Trotzdem ist der Sonntagvormittag-Termin nicht gerade der beste, vor allem wenn es um Support geht. Und so auch heute: Ein Kaot hatte gleich mal verschlafen und erreichte erst nach Anpfiff die überschaubare Meute, die sichtlich unter Schlafmangel litt und dementsprechend auch kaum zu motivieren war. Zum Glück konnte unsere Freunde aus Itzehoe auf ihrer Tour in die weite Welt zumindest einen kurzen Zwischenstopp bei uns einlegen und uns in der ersten Halbzeit akustisch unterstützen. Vielen Dank dafür, das war nämlich auch bitter nötig! Scheinbar hatten die meisten Kaoten nämlich noch nichts davon gehört, dass Bewegung gegen Frieren hilft und so wurde ein wenig mit den Händen in den Taschen vor sich hingemurmelt und gefroren. Ärgerlich wenn man bedenkt, was auf dem Platz so abging: Dort fuhr unser Team nämlich einen nie gefährdeten 3.0-Sieg ein und legte einen äußerst souveränen Auftritt aufs Parkett. Nicht, dass es besonders schön anzusehen war, aber es war effektiv – genau das, was das Team derzeit spielen muss mit einer Verletztenliste, die selbst einen Bundesligisten zur Verzweiflung treiben würde! Aber während in den Hamburger Amateurfußball-Medien andere Teams in dieser Hinsicht scheinbar eher jammern und dies als Ausrede für schlechte Leistungen nutzen dürfen (Hallo Buchholz!), gilt das natürlich nicht für Blau-Gelb. Um es mal deutlich zu machen: Man war mit 15 Spielern nach Barmbek gekommen: 13 Feldspieler und zwei Torhüter. Merkste selbst, näch?!
Egal, wir mühten uns also nach Kräften, während auf dem Platz einmal mehr Dennis Theissen seinen derzeitigen Status als Pusher untermauerte, denn er ging voran und gab keinen Zentimeter an Grand verloren. So auch nicht verwunderlich, dass er die Vorlage für das 0:1 durch Cem Cetinkaya in der 9. Minute gab. Auch in der Folgezeit trieb er sein Team voran, für das zweite Tor zeigte sich aber Leitwolf Roger Stilz verantwortlich, der für Jan Lauer auflegte (15.). Souverän wurde nun das Spiel herunter gespielt, allein Theissen hatte Chancen im Minutentakt, ihm sollte der Torerfolg heute aber verwehrt bleiben.
Nach der Halbzeit kam Paloma etwas frischer aus der Kabine, war aber insgesamt viel zu harmlos, um etwas gegen den SCV ausrichten zu können. Und kam doch einmal ein Schuss auf unser Tor, parierte Christian Schau heute hervorragend. Und so nahm der SCV nach einer kurzen Schwächephase wieder die Zügel in die Hand und machte in der 58. Minute den Sack zu: Tim Renfordt auf Roger und der vollstreckte zum 0:3-Endstand.
Der Rest des Spiels ist schnell erzählt: Der SCV überlegen, Paloma chancenlos (damit geht es wohl nächste Saison endgültig in die Landesliga!) und wir stimmenlos. Und das in einem der wenigen Spiele der Saison, in der auch der Gegner über lautstarke Fans verfügt. Allerdings ist der übermäßige Einsatz eines Megaphons bei einer Fangruppe von unter zehn Leuten nicht unbedingt notwendig… ;-) Nichtsdestotrotz, an sich haben wir alle einen schönen Vormittag bei Paloma verlebt, die anwesenden Hopper gut bespaßt und drei Punkte eingesackt. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an den netten Kontakt unter der Woche zum USC Paloma, die sich ob der beschämenden Nachrichten von Anderswo nicht ins Bockshorn jagen ließen und sich lieber selbst eine Meinung bildeten. Wir würden ja gerne wiederkommen, aber wenn alles nach Plan läuft, trennen uns am Ende der Saison wohl sogar zwei Ligen… ;-)

18. Spieltag: SC Victoria II – Weiß-Blau 63 3:0 (1:0) (27.11.2011)

Nach dem glorreichen Spiel unserer Ersten ging es für zwei Kaoten weiter “nach Hause”, zum Spiel der noch glorreichereren zweiten Mannschaft, die auf’m Kunstrasen gegen die weiß-blauen ’63-Boyz aus Groß Borstel antrat. In der Bahn ward man von allerhand Pauli-Kunden, Ultras und denen, die es gerne wären, begutachtet. Ergo: Das Dunkelblau des Schals ist etwas zu dunkel…
Leider spielte das Wetter den Zuschauern auch dieses Mal wieder sehr übel mit, den geneigten Lesern dürfte vielleicht noch der Bericht der Regenschlacht im Hinspiel auf Grand bekannt sein. Ganz so schlimm war es zwar nicht, aber man war nach Abpfiff schon gut durchnässt.
Nachdem sich Team Kaos erst in der Turnhalle aufwärmte und sich kurz vor Anpfiff zu den Trainerbänken stellte, wurde es dort dann doch ein wenig zu kalt und zu nass. Man gesellte sich daraufhin zu den Jungs in die Loge, Ideen eines Beachclubs wurden allerdings schnell wieder verworfen, der Platzwart hatte sein Veto eingelegt. An dieser Stelle nochmals Dankeschön an die Ersatz-Ersatz-Jungs der Zweiten für “Gerstenkaltschale”. ;-)
Unsere Zweite begann das Spiel mit viel Druck und ließ den Gästen kaum Möglichkeiten zum Spielaufbau. Nur mit dem Toreschießen haperte es zu Beginn ein wenig, erst kurz vor der Pause wurde für Blau-Gelb zum 1:0 eingenetzt.
In der Halbzeitpaus wurde der Heißgetränkeautomat in der ETV-Sporthalle ausprobiert. Nur als Tipp: “Choco extra” ist scheiße. Nichts mit Schoko, nur heiße Milch. Das können sie beim ETV also auch nicht…
Weiß-Blau schien sich vom Trainer in der Kabine eine ordentliche Standpauke eingefangen zu haben, etwas wacher als in der ersten Hälfte wurde auf deren Seiten mum agiert. Doch Vicky reagierte nach kurzer Zeit und ließ sich nicht beirren. Es folgte das schön anzusehene 2:0 in der 53. Minute und 20 Minuten später ein Kopfballtreffer nach Ecke, auch schön.
Wie auch schon die Woche zuvor, im Schatten des Osdorfer “Affenfelsens”, war der Sieg mehr als verdient, nur die Torausbeute war mir persönlich etwas zu mager.
Erwähnenswert noch der Masseur der Gäste, der seine stylische “Weiß-Blau 63 – Ultras”-Cap trug. Geil, Digga!

Sonntag, 20. November 2011

17. Spieltag: SV Osdorfer Born – SC Victoria II 1:6 (0:3) (20.11.2011)

Osdorfer Born… sicherlich keine der Ecken der Stadt, wo man gerne hinfährt. Andererseits: Wenn nicht jetzt, wann dann? Schließlich muss der geneigte Hopper ja auch diesen Ground haben und wenn dann auch noch der eigene Verein dort spielt, ist das natürlich erst recht ein Grund, sich diese Tour anzutun. Drei Kaoten trotzten heute der Kälte und schauten sich die Anlage an: Der Platz (immerhin Rasen), ganz nett in einer kleinen Kuhle gelegen, war allerdings nicht besonders gut präpariert, auf den zwei Stufen konnte man handgroße Steine aufsammeln…
Alles schient ein wenig improvisiert und als die letzten beiden Kaoten eintrafen, lief auch schon ein Spiel. Die Zweite von Osdorf spielte gerade gegen die Zweite von Eppendorf/GB, der andere Kaot berichtete von Handgreiflichkeiten zuvor, inklusive ausgekugelter Schulter und Ähnlichem. Nett…
Immerhin gab es für unser Spiel ein richtiges Schiedsrichter-Gespann, allerdings bewegte sich der Schiri während des gesamten Spiels auf einer Linie von ca. 20 Metern um den Anstoßpunkt herum, von wo aus er allerdings angeblich auch ganz genau Abseits erkennen konnte. Mann, muss der gute Augen haben, beneidenswert!
Tabellenerster gegen Tabellenletzter, das waren die Voraussetzungen und der SCV ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass hier mit einem Kantersieg gerechnet werden durfte. Zumindest in den ersten Minuten, wo gleich zwei Mal eingenetzt wurde. Danach klappte es dann zunächst aber nicht mehr so ganz, gerade Bene, gestern noch bei Curslack dabei, wirkte von der Rolle und schaffte es selbst aus kürzester Distanz ohne Gegenwehr nicht, den Ball im Tor unterzubringen. Wir wollen mal hoffen, dass das nicht das schlechte Oberliga-Karma ist, was er sich mitgenommen hat… ;-)
Bis zur Pause gab es dann aber doch noch ein Tor, so dass letztlich das Ding schon gegessen war. Zuschauer gab es übrigens gegen Ende des Spiels immerhin ca. 60 Stück, die meisten davon wohl Spieler der Zweiten und Verwandtschaft – plus freche Gören, die aber den Mund schon ganz schön voll nehmen konnten. Insgesamt eine etwas gruselige Atmosphäre, irgendwie wollte jeder nur noch schnell nach Hause, weshalb auch im Gegensatz zu sonst große Schimpftiraden bei Fehlentscheidungen ausblieben. So ganz ohne Meckern ging dann aber doch nicht, einer der Spieler meinte gleich, uns noch bepöbeln zu müssen, aber wie immer heiße Luft und nix dahinter. Digga, lern mal erst mal die Regeln, dann kauf dir ‘ne Brille und dann darfst du mitreden, was erlaubt ist und was nicht! ;-)
Nach einem Foul flog in der zweiten Halbzeit dann unser Torwart noch vom Platz – es wird noch gestritten, ob das gerechtfertigt war oder nicht. Ein weiteres Tor für Blau-Gelb (pardon, das waren beide) – für die Guten natürlich! – wurde auch nicht gegeben, denn der Ball flog durch ein Loch im Tornetz gleich wieder raus. Der Assi wollte dies zwar anzeigen, winkte dann aber entnervt ab, da der Schiri ohnehin mal wieder machte, was er wollte. Irgendwo dazwischen fielen noch drei Tore für den SCV, eines davon per Elfmeter, ein Osdorfer flog vom Platz und irgendwie gurkten die den Ball noch zum Ehrentreffer rein, aber am Sieg von Victoria konnte das auch nichts mehr ändern. Der fiel mit 6:1 zwar hoch aus, aber zweistellig sieht anders aus… ;-)
Also wieder Tabellenführer mit drei Punkten Vorsprung und einem sagenhaften Torverhältnis von +44. Danke, bitte, Aufstieg!

Samstag, 19. November 2011

17. Spieltag: SV Curslack-Neuengamme – SC Victoria 2:2 (1:1) (19.11.2011)

Es gibt doch nicht Schlimmeres, als auf den Deich nach Curslack zu müssen. Nein, halt, vielleicht doch, denn wir müssen dieses Saison ja auch noch zum SCVM. Trotzdem erfreut sich Curslack gerade bei Nordkaos keiner besonderen Beliebtheit, obwohl der Platz zum Supporten ganz gut geeignet ist. An diesem Samstag war es dann also mal wieder so weit, die lange Reise begann… dieses Mal ging es allerdings etwas schneller, nahmen wir doch die Regionalbahn bis Bergedorf. Der ein oder andere Fahrgast mochte wohl gedacht haben, dass es sich bei uns um Nachzügler zum „Derby“ zwischen Pauli und Rostock gehandelt hat, aber weit gefehlt. In Bergedorf hatten wir dank der beschissenen Anbindung (ein Mal pro Stunde fährt tatsächlich ein Bus!) eine Menge Zeit und so nutzten wir die Gelegenheit, unseren internen Kreativ-Wettbewerb etwas zu befeuern. Der Fantasie sind dabei ja keine Grenzen gesetzt… ;-)
In Curslack endlich angekommen, hatten wir es gleich am Eingang wieder mit dem üblichen Blödsinn zu tun: Bloß keine Werbebanden überhängen. Ich glaube, die geschummelten 140 Zuschauer sind auch nur gekommen, weil sie die eine Bande unbedingt lesen wollten, an der wir es uns immer gemütlich machen. Wir taten natürlich das, was wir immer tun und waren auf dem Ohr taub!
Immerhin gibt es nun in Curslack ein neues Häuschen für den Stadionsprecher, der extra die Mallorca Hits 2 rausgeholt hatte (kein Witz, wir haben nachgefragt!) und einen schniecke Anzeigentafel in elektronisch. Auch haben wollen…
Nun ist zu sagen, dass wir unserem Team dieses Mal nicht viel zutrauten. Auch wenn der Deich in der Vergangenheit stets ein gutes Pflaster gewesen ist, waren wir schon froh, dass überhaupt elf gesunde Spieler auf dem Platz standen und es sogar noch drei oder vier Wechselmöglichkeiten gab. Dabei wieder einige Spieler aus der Kreisliga, aber Jungs, wir lieben euch auch! ;-) Wer Paul Simon Neumann ist, hat aber irgendwie keiner so verstanden…
Dann aber wurden wir doch sehr überrascht: Der SCV begann sehr energisch und druckvoll und Dennis Theissen, dem man einmal mehr den unbändigen Willen anmerkte, spielte einen Sahne-Pass in den Lauf von Benny Hoose, der in der 5. Minuten zur frühen Führung einnetzte. Leider kassierte Blau-Gelb direkt im Gegenzug den Ausgleich, was einmal mehr nur mit Dämlichkeit zu erklären ist. Andererseits kann sich die Abwehr natürlich auch nie so recht einspielen, wenn ständig hinten Spieler verletzungsbedingt ausfallen und ausgetauscht werden müssen. Heute war es der Torwart, Christian Schau ersetzte Dennis Wolf und zeigte teilweise große Schwächen. Dennis war übrigens auch zugegen und nutzte seine Ausbildung als Physio – er kam wohl mehr zum Einsatz als ihm lieb sein konnte, denn in der 20. Minute passierte das Unglück: Marcus Rabenhorst und sein Gegenspieler gerieten mit den Köpfen aneinander und blieben beide liegen. Als erster taumelte der Curslacker mit stark blutender Wunde vom Kopf zur Bank in unserer Nähe, weshalb uns klar war, dass das auf der anderen Seite nicht viel besser aussehen konnte. Rabe blieb auch noch mehrere Minuten liegen, schleppte sich dann nach draußen und hinter die Bande. Beide Spieler mussten ausgewechselt werden und als ein paar Minuten später aus der Ferne Sirenen ertönten, war schon klar, dass es doch übler sein muss. Was dann kam, war allerdings schon wieder fast zum Lachen: Die Feuerwehr hatte anstatt eines Krankenwagens einen Einsatzwagen geschickt. Tja, Leute, das war wohl nichts! Ich hoffe nicht, dass nun irgendwo anders auf dem Deich deswegen ein Haus abgebrannt ist… Als zum zweiten Mal die Sirenen ertönten, wurde schon gewitzelt, ob nun der Drehkran herbei geschafft wurde… Letztlich wurden auch beide Spieler ins nächste Krankenhaus gebracht, der Curslacker musste am Hinterkopf genäht werden, Rabe hat eine große Platzwunde und ein zugeschwollenes Auge. Zum Glück wohl nicht ganz so schlimm wie zuerst vermutet, wir wünschen gute Besserung!
Unser Support war bis zu diesem Zeitpunkt ganz ordentlich für die geringe Anzahl an Leuten, wie gesagt, der Platz ist zum Support ganz gut, insofern konnte wir eine gute Lautstärke erzielen. Im Laufe des Spiels ließen wir in der Lautstärke auch nicht nach, nur das, was wir sangen bzw. pöbelten, änderte sich. Daran nicht unschuldige der inkompetente Schiedsrichter, der vollkommen überfordert war – vor allem mit der harten Gangart von Curslack, von denen gefoult und gerupst wurde, was das Zeug hielt. Da sich mittlerweile auch bei uns in der Gruppe genug Leute mit Schiri-Schein befinden, muss die Kritik erlaubt sein: Hätte er frühzeitig durchgegriffen, hätte er sich auch viel (Kritik) sparen können…
Bis zur Halbzeit spielte der SCV weiterhin sehr gut, vergab aber mal wieder Großchancen in Reihe. Är-ger-lich! Man hätte zur Pause bequem mit 3:0 führen können, aber nein. Aus der Pause kamen die Hausherren dann besser, und so kam es wie immer: Schon wieder pennte unsere Abwehr, schon wieder hatten wir das Ding im Kasten. Und schon wieder Reincke, der ein ums andere Mal zu viel Platz bekam. Leute, der steht doch nicht erst seit gestern auf dem Platz, das weiß man doch, dass das nicht geht!
Im Anschluss wurde das Spiel immer fahriger, der SCV brauchte eine Weile, bis er sich halbwegs gefangen hatte und begann dann mit wütenden Gegenangriffen. Curslack tat nicht viel – außer foulen – aber immerhin wurden sie noch mit einem Tor von Hoose bestraft. So hieß es am Ende Unentschieden, sicher ist der eine Punkt mehr, als man im Vorfeld erwarten konnte, andererseits war Curslack keine Übermannschaft. Na gut, Heimfestung halbwegs geknackt. Allerdings haben wir nach dem Spiel draußen noch auf das angebotene Match mit dem Curslacker Spieler gewartet – wir waren da, wo warst du?!

Sonntag, 13. November 2011

16. Spieltag: SC Victoria II – VfL Hammonia 4:0 (2:0) (13.11.2011)

Nachdem im Vorfeld unklar war, ob es überhaupt ein Kaot zum Heimspiel auf den Kunstrasen am Sonntagnachmittag schaffen würde, waren wir letztlich sogar zu dritt und bekamen einen verdienten Sieg unserer Zwoten zu sehen!
Gerade frisch vom Schiedsrichterlehrgang gekommen, wollten zwei Kaoten gleich mal ihre neu erworbenen Kenntnisse live austesten und machten sich deshalb spontan auf zum Lokstedter Steindamm, um dem Spiel der Zweiten gegen den VfL Hammonia beizuwohnen. Überraschenderweise fand sich dort bereits ein weiterer Kaot, der allerdings den Anpfiff auch nicht mitbekommen hatte, jedoch berichten konnte, dass bisher – nach 15 Minuten – noch keine Tore gefallen waren. Wir verbrachten also den wunderschön sonnigen, aber eisekalten Nachmittag mit Klönen, den Schiedsrichter beobachten und Zusehen, wie unser Team dem Gegner keine Chance ließ. Hammonia dagegen war von Anfang an recht bissig und forsch in den Zweikämpfen, auch neben dem Platz war Freundlichkeit nicht ihre Stärke. Warum ein Fahrrad neben dem Platz an ihrer Niederlage die Schuld bekommen sollte, wussten wohl nur sie allein…
Das Meckern half natürlich auch nicht, denn in der 36. Minute gab es schließlich einen glasklaren Elfmeter für Blau-Gelb, der sehr sicher verwandelt wurde. Offensichtlich aus der Ordnung geraten musste der VfL noch vor der Pause einen weiteren Gegentreffer hinnehmen, damit war der Drops eigentlich auch schon gelutscht, denn eigene Torchancen waren ohnehin Mangelware.
In der Halbzeit schauten wir kurz am Stadion Hoheluft vorbei, um ein paar Minuten von St. Pauli II gegen Germania Halberstadt zu bewundern, zogen aber von dannen, als es drüben weiterging.
Auch in der zweiten Halbzeit gab es keine Zweifel, wer hier Herr im Hause war, so folgte in der 63. Minute das 3:0 und schließlich in der 75. Minute nach einem formvollendeten Zuspiel das 4:0 zum Endergebnis. Und da die Konkurrenz an diesem Wochenende auch patzte, hat man die beiden Niederlagen aus den Spielen zuvor schon fast wieder vergessen gemacht und führt mit drei Punkten Vorsprung die Tabelle an!
Fazit: So macht Fußball Spaß und so darf es auch gerne weitergehen! Dann steht dem Aufstieg am Ende der Saison auch nichts mehr im Wege! Bezirksliga, wir kommen! ;-)

Freitag, 11. November 2011

16. Spieltag: SC Victoria – VfL Pinneberg 0:0 (11.11.2011)

An diesem besonderem Datum (nur noch ein Mal, dann müssen wir wieder 100 Jahre warten, um diese Konstellation erleben zu können) im November 2011 war der Winter auf Stippvisite in unserer schönen Hansestadt. Bitterkalt war es nicht nur an der Hoheluft, sodass der Absatz an wärmenden Kleidungsstücken aus dem Fan-Shop kurz vor Anpfiff noch einmal in die Höhe schnellte. Jetzt musste nur noch das Spiel gut werden und schön wären wir alle von Herzen erwärmt nach Hause gegangen. Pustekuchen!
Denn es war phasenweise wirklich das, was man von einem 0:0 so erwartet: Chancenarm, Fehlpass geprägt, einfach nicht hübsch anzusehen. In der ersten Halbzeit kam noch hinzu, dass Pinneberg die bessere Mannschaft war, was natürlich auch nicht wirklich half, das Herz der anwesenden Victorianer zu erwärmen. So durfte man sich bereits nach wenigen gespielten Minuten bei Dennis Wolf im Tor bedanken, dass man nicht schnell zurück lag. Auch im weiteren Verlauf der ersten 45 Minuten waren die Gäste dem Tor näher als Blau-Gelb. Erst fünf Minuten vor dem Pausentee, und der war bei der Kälte wirklich nötig, wurde der SCV mal richtig gefährlich. Allerdings konnte der Keeper des VfL Rogers Schuss aus nächster Distanz nach guter Vorarbeit von Hoose abwehren. Kurze Zeit später hatten wir wohl Glück, dass wir das Spiel mit elf Mann und keinem Gegentor fortfahren durften. Rabenhorst stoppte mit unfairen Mitteln einen davon eilenden Stürmer aus der Vorstadt. Das Ganze sah von der anderen Seite des Platzes arg nach a) Notbremse und b) Elfmeter aus. Beides war nicht der Fall, Rabe sah lediglich Gelb und den fälligen Freistoß dürfte der Hausmeister des UKE demnächst wieder finden. So endete die erste Hälfte mit einem fast schon glücklichen 0:0.
Der zweite Spielabschnitt war dann sogar noch ein wenig unspektakulärer als der erste. Kaum Torraumszenen, folglich auch keine Tore. Victoria war zwar die bessere Mannschaft mit mehr Ballbesitz, gebracht hat’s aber wie so oft nichts. Zum Ende hin sehnten alle 172 Zuschauer nur noch den Abpfiff herbei, um sich endlich diverse Gliedmaßen aufwärmen zu können, die hier und da schon abzufallen drohten.
Die Hoffnungen auf die Hallenmeisterschaft dürften damit passè sein, jetzt gilt es noch möglichst viele Punkte zu sammeln, um dann in der Rückrunde zumindest die Chance zu haben, wieder nach vorne aufzuschließen. Die Zahl der Verletzten, die sich mit Andreas Goldgräbe unter der Woche übrigens abermals erhöhte, sollte im Februar wieder in ertragbaren Sphären liegen, sodass die Hoffnungen der Optimisten auch ein wenig realistische Nahrung erhalten.
Auch für Nordkaos war dieser Abend schwierig. Im Moment haben viele Leute im Umfeld keinen Bock auf Victoria oder auch einfach keine Zeit, sodass wir mit einer absoluten Rumpftruppe vertreten waren. Die Stimmen waren auch recht schnell weg, sodass wir uns nach ca. 20 Minuten darauf beschränkten mussten das zu tun, was man gemeinhin als „spielbezogenen Support“ bezeichnet. Zum Ende der zweiten Halbzeit hin mischte sich darunter dann noch eine Priese (Galgen-?)Humor und die sinnlos-Elemente des Supports überwogen. Nicht unerwähnt bleiben sollen die 3-5 mitgereisten Pinneberger mit ihrer leicht überdimensionierten Fahne, die aber zumindest einmal etwas Farbe und Gesang Schrägstrich Schlachtrufe in den Gästeblock brachten.
Nächste Woche geht es dann raus auf den Deich (zu Curslack, das muss man ja inzwischen präzisieren…). Gegen einen Gegner, der zu Hause bisher alle Spiele gewinnen konnte, hoffen selbst die optimistischsten unter uns auf einen Punkt, das kann ja heiter werden…

Samstag, 5. November 2011

15. Spieltag: TSV Sasel – SC Victoria 2:4 (0:1) (05.11.2011)

Raus nach Sasel”, das wäre ein treffendes Motto für das Auswärtsspiel in Sasel gewesen. Der etwas noblere Stadtteil liegt doch ein bisschen weit ab vom Schuss. Dafür finde ich den Grand-Ground umso besser. Mit den ÖPNV-Freaks, dem Auto-Mob und der Suffsektion aus Schleswig-Holstein kam man auf neun Leute, für ein Auswärtsspiel eine “Geht durch”-Anzahl.
Schon vor Spielbeginn wurden wir darauf hingewiesen, dass das Trommeln hier im beschaulichen Sasel nicht erwünscht sei. Die Anwohner beschweren sich immer wieder und wir haben Ärger mit dem Bezirksamt… Ohhhh, ihr Armen! Es ist Samstag, 14 Uhr, wer braucht da Ruhe? Naja, nicht unser Bier, die Trommel lassen wir uns jedenfalls nicht nehmen.
Das Spiel begann für uns recht “supi”, nach fünf Minuten schoss Benny Hoose die frühe Führung. Sasel wirkte etwas defensiv und Victoria machte das Spiel. Eigentlich hätte man vor der Halbzeit, also zum psychologisch günstigsten Zeitpunkt, noch ein Ding machen müssen, doch daraus wurde nichts. Sasel wusste, das Tor zu verteidigen. Während der ersten Halbzeit folgte eine weitere Aufforderung, das Trommeln einzustellen, doch auch davon ließen wir uns nicht beirren. Uns wurde dann allerdings mit Platzverbot und der Polizei gedroht… Okay. Aber auch hier zeigte sich, dass das größtenteils haltlose Drohungen sind.
In der zweiten Halbzeit machte Victoria Druck, mehr ging aber auch nicht. Wie man es schon kannte, folgte der unverdiente Ausgleich für Sasel. Freistoß aus geschätzt 20-25 Metern, der Ball fliegt, bzw. besser gesagt rollt, an der Mauer und leider auch an Dennis Wolf vorbei. Alle Beteiligten sahen dabei nicht wirklich glücklich aus. Anders als sonst, wirkte die Mannschaft überhaupt nicht geschockt und ging vier Minuten später durch Sergej Schulz, nach Zuspiel von Dennis Theissen, mit 2:1 in Führung. Nochmalige fünf Minuten später, wir sind unterdessen in der 73. Minute, erhöhte Dennis Theissen auf 3:1. Benny Hoose, Vorlagengeber zum 3:1, setzte auf seine gute Leistung noch einen drauf und zwirbelte in der 85. Minute einen direkten Freistoß in bester Stephan-Rahn-Manier (Ehret die Ahnen!) ins Saseler Netz. Der Anschlusstreffer zum 4:2 war uns allen dann egal, anbrennen konnte nach dieser Leistung nichts mehr.
In der zweiten Halbzeit folgte übrigens noch die dritte Ansage bezüglich der Trommel, dieses Mal vom Trainer höchstpersönlich. Doch seine Argumente („Wenn ihr so weiter macht, dann lassen die euch beim nächsten Mal nicht rein“) wurden gekonnt entkräftet. Die Stimmung war heute ganz gut, wir haben schon mit viel mehr Leuten viel schlechter ausgesehen. Alles in allem ein guter Tag und so machten sich alle froh auf den Weg nach Itzehoe, wo es nach einem weiteren sportlichen Highlight noch ein Konzert geben sollte.
So machten sich nach Abpfiff in Sasel zwei Autoladungen (eine mit Umweg Hoheluft) auf nach Itzehoe. Dort angekommen wurde angesichts der reichlich vorhandenen Zeit noch schnell der örtliche Fastfood-Tempel ausgeraubt, bevor wir uns auf dem Weg Richtung Halle machten. Dort angekommen blieben wir solange im Auto sitzen, bis zwei Gestalten mitsamt ihrem DBR gekennzeichneten Wagen verschwanden und Einzelne sich schon für die Party nach dem Spiel warmmachten. Als dann alle Hamburger beisammen waren, erstürmten wir den Block der Szene IZ mit lautem Gesang. Nach und nach trudelten auch gestresste Leute von Itzehoe ein und auch die ersten Leute aus Kleinenkneten und Bremen wurden gesichtet. In der Halle blieben die einzelnen Gruppen noch etwas für sich, was sich später ändern sollte.
Bevor aber das wilde Gelage beginnen konnte, galt es noch ein Spiel zu bestreiten. Das inoffizielle Vorprogramm, das eine Slapstick-Einlage, in der eine Leiter eine wichtige Rolle spielte, beinhaltete, schaffte es gut, die Zeit bis zum Anwurf zu überbrücken (keine Angst, es gab nur Leichtverletzte). Die Itzehoeler hatten sich natürlich nicht lumpen lassen und eine Aktion für das Einlaufen der Spieler vorbereitet. Drei Doppelhalter mit den Buchstaben “MTV” wurden von Folienfahnen- und Bahnen eingerahmt. Sah zumindest vom Block aus nicht schlecht aus.
Relativ schlecht sah der Beginn des Spiels aus Sicht der Eagles aus. Nach der schwächeren Leistung in Stade eine Woche zuvor fanden die Gastgeber abermals nur schwer in die Partie und hatten mit dem Aufsteiger aus Rostock alle Mühe. So hatten sie zwar die meiste Zeit des Spiels eine Führung inne, konnten diese aber nie so richtig weit ausbauen. Letztlich reichte eine nur wenig überzeugende Leistung zu einem 84:77-Sieg. Am nächsten Samstag im Spitzenspiel gegen Oldenburg sollten sich die Blau-Weißen aber erheblich steigern, um dort nicht chancenlos unterzugehen.
Der Support der Kurve IZ hingegen war allererster Sahne. Durch die große Menge an motivierten Leuten im Block waren immer Materialien im Einsatz und es wurde alles gegeben. Vor allem in der ersten Halbzeit konnte so eine beachtliche Lautstärke erzeugt werden. In der zweiten Hälfte ging diese ein wenig runter, was gerade für uns Kaoten aber vorher schon klar gewesen war, schließlich bestritten wir gerade unser zweites Spiel innerhalb weniger Stunden. Die Szene IZ hat an diesem Abend aber auf jeden Fall eine Duftmarke gesetzt.
Verfeinert wurde diese durch die weiteren Ereignisse. Nachdem Abbauen etc. abgehakt waren und kurzerhand ein NKler zum Fahrdienst abgestellt wurde, ging es mit Autos zur Location des Konzerts. Diese liegt etwas abgelegen und besteht aus einer alten Fabrikhalle direkt neben einem alten Silo. Sehr coole Atmosphäre und viel Platz um so viel Lärm zu machen, wie man wollte. Nachdem wir die Band unbeabsichtigt in die falsche Richtung geschickt hatten, trafen auch wir Kaoten geschlossen ein und machten uns erstmal über die Reste vom Büffet her, lecker!
Es dauerte nicht lange und die verschiedenen Gruppen kamen ins Gespräch. So lernten sich Menschen kennen, erfuhren neue Einblicke in verschiedenste Dinge, gewannen neue Perspektiven und lernten allerhand hinzu. Genau das also, was innerhalb einer Subkultur eigentlich normaler Umgang sein sollte. Schade, das Ultra dazu in weiten Teilen nicht oder nur vereinzelt in der Lage zu sein scheint…
Gegen 23 Uhr begann auch das offizielle Programm. Die Hip-Hoper aus Itzehoe, JustIZ, versuchten die Anwesenden für ihre Musik zu begeistern. Leider machte die Technik aber Probleme, sodass die Herren sich außer Lage sahen, weiter zu machen. Live-Rap ist sowieso immer ein wenig schwierig, weil man in den meisten Fällen wenig bis nichts vom Text versteht, sodass ein Urteil darüber, wie schade es um den abgebrochenen Gig ist, schwer fällt.
Gegen Mitternacht begann dann die Elektro-Punk-Rock(?)-Band “E123″ ihren Auftritt. Auch sie hatten mit der Technik zu kämpfen (Feedback), scherten sich aber im Gegensatz zu den Rappern zuvor relativ wenig darum. Auch der Umstand, dass weniger Leute anwesend waren, als die Jungs es gewohnt sind, schien sie nicht weiter zu stören. Ganz dem Motto “Wir sind wenig aber geil!” zündeten Band und Publikum ein Feuerwerk der Ekstase. Die größtenteils wirklich guten, meistens politisch geprägten Texte sorgten in Kombination mit geilen Beats für ordentlich Bewegung der “Masse”, auch bei denen, die sonst nicht so in diesem Genre beheimatet sind. Körper flogen gegeneinander, kleine Kinder rannten erschreckt weg, es war einfach nur genial. Zwischendurch kam der Sänger auch einfach mal runter und moshte ordentlich mit (und landete dabei versehentlich einmal auf dem Hosenboden, sorry dafür). Selbst eine Zwei-Mann-Wall-of-Death ward gesehen und auch die Bühne wurde vom Publikum kurzerhand geentert.
Ein klein wenig getrübt wurde der Abschluss des Konzerts, bestehend aus einer “Wir-wiederholen-einzelne-Lieder-einfach-weil-wir-nicht-genug-Songs-für-eine-Zugabe-haben”-Zugabe, durch “Israel und die zionistische Bewegung” feiernde Parolen, die von Teilen des Publikums gerufen wurden. Antinationalismus kann nicht bei Deutschland aufhören, sondern muss sich gegen jede Nation richten!!!
Aber auch dies konnte die gute Laune nur kurz und auch nur ein ganz kleinen wenig drücken. Nach “E123″ legte ein ehemaliges Mitglied der IBW auf, traf dabei aber nicht unbedingt den Musikgeschmack der anwesenden Kaoten. So verlagerten wir das Geschehen etwas nach draußen, wo die interessanten und lehrreichen Gespräche fortgeführt wurden, bis irgendwann gegen halb 4 (?) Aufbruchstimmung aufkam (zu der die Kälte sicherlich beigetragen hat) und die Heimreise nach Hamburg angetreten wurde. Diese verlief ereignislos und gegen halb 6 war ein langer Tag vorbei.
Insgesamt kann man nur von einem äußerst gelungenem Wochenende sprechen. Erst schickt sich der SCV an, endlich eine Serie zu starten (jede Serie startet mit einem ersten Sieg ;-)), dann ein supporttechnisch gutes Spiel in Itzehoe und als krönender Abschluss eine absolut geniale Veranstaltung/Party/Konzert. Nach IZ auf jeden Fall ein fettes Danke schön für die Organisation des Ganzen, gerne wieder!!