Sonntag, 29. April 2012

28. Spieltag: Bahrenfelder SV 19 – SC Victoria II 0:0 (29.04.2012)


Irgendwo an der A7, im Schatten von Wohnblocks und dem fauligen Geruch der AJK in der Nase. Das ist der Platz des Bahrenfelder SV. Heute war unsere zweite Mannschaft zu Gast und hatte die Alkoholika bereits kaltgestellt. Zweieinhalb mal Nordkaos war auch dabei und bekam fußballerische Magerkost zu sehen. Schon das Vorspiel zwischen der Zweiten des BSV 19 und der Groß-Flottbeker Spielvereinigung war ein Mitlight-Spiel. Noch dazu der Schiedsrichter... Okay, ich höre auf.
Für unsere Zweite stand heute viel auf dem Spiel: mit einem Sieg hätte man sich aus eigener Kraft so weit von Verfolger Sperber II abgesetzt, dass man uneinholbar und souverän Meister geworden wäre. Man war gespannt.
Zum Spiel kann ich eigentlich gar nicht viel schreiben, so ereignislos war es. Die erste Hälfte waren beide Teams ausgesprochen und ausgeglichen schlecht und taten sich beide nichts in Sachen Antifußball. Man merkte unseren Jungs jedenfalls an, dass sie etwas nervös waren und so souveräne Ergebnisse wie 7:1 (Grün-Weiß Eimsbüttel), 8:0 (VfL 93 II) und nochmal 8:0 (Willinghusen II) heute am Ende des Spieles eher nicht auf dem Spielberichtsbogen stehen würden.
Die zweite Halbzeit wurde dann etwas besser, man darf auf eine passende Halbzeitrede des Trainerduos tippen, aber das Toreschießen wollte heute einfach nicht klappen. „Es geht immerhin nach vorne, aber vorne geht's nicht weiter“ oder so ähnlich. Daran konnten auch die Oberliga-Leihgaben Vierig und Bambur (Digga!) nichts ändern. Immerhin stand am Ende die Null... bei beiden.
Während die Pyrotechnik verstaut, das Bier ausgekippt und das Konfetti wieder eingepackt wurde, lief sich die Truppe aus. Gerüchte machten die Runde, Sperber II hätte bei Weiß-Blau verloren... War da was dran? Unsicheren Quellen sollte man nicht immer Glauben schenken.
Nach einem Telefonat dann die Gewissheit: Sperber II verliert in Groß Borstel 2:0, Vicky II ist damit, dank Schützenhilfe, Meister! (Freude-)Trunken lag man sich in den Armen und so manch einer bekam eine verdiente Sekt-Bier-Dusche. Während die Anderen feierten, schmälerte Jan Vierig seine grandiose Leistung im Klönschnack, Kaltgetränke wurden gereicht und es wurden Genussmittel geschnorrt.
Glückwunsch an die Zweite zur völlig verdienten Meisterschaft und dem Aufstieg in die Bezirksliga!
Die Saison ist zwar noch nicht vorbei, aber ihr könnt euch jetzt gehen lassen. ;-) Wir freuen uns schon auf Spiele in Wilhelmsburg, im Zweistromland und bei Dersimspor, Dippner wird's richten!

Freitag, 27. April 2012

30. Spieltag: SC Vier- und Marschlande – SC Victoria Hamburg 1:5 (1:1) (27.04.2012)


Das Auswärtsspiel, auf das wir alle mal so überhaupt keine Lust hatten, seitdem klar war, dass wir es diese Saison mit dem SCVM zu tun haben sollten. Wenigstens hatten wir Glück und mussten nicht im tiefsten Winter raus auf den Deich, sondern konnten einen milden Freitagabend dort verbringen, halbvolles Glas und so. Mehr zu den äußerlichen Bedingungen aber später.
Sportlich war die Sache vor dem Spiel jedenfalls klar: Auf dem Weg zur Meisterschaft sollte der abstiegsbedrohte Club aus dem Süd-Osten Hamburgs kein Stolperstein werden, so die Zielvorgabe. Und in den ersten Minuten sah es auch ganz danach aus, als würde dieser Abend ein relativ entspannter werden. Nach sechs Zeigerumdrehungen schlug unser Traum-Duo Hoose–Patschinski (zusammen an 37 von 57 Toren beteiligt) mal wieder zu und es stand 1:0 für den kommenden Meister. Doch dann hatte man den Eindruck, dass der ein oder andere Victorianer in Gedanken bereits beim wichtigen Spiel im Pokal am Dienstag war. Es wurde nicht mehr so zielgerichtet und v.a. genau nach vorne gespielt. Und auch hinten ließ die Aufmerksamkeit nach und so stand es nach zehn Minuten 1:1. Das Tor für die Gastgeber war dabei aber durchaus sehenswert (direkt verwandeltes Lob-Zuspiel in den Strafraum), auch wenn das die Sache natürlich nur bedingt besser machte. In der Folge Vicky zwar überlegen, aber halt nicht wirklich zwingend. Ein stärkerer Gegner als Vier- und Marschlande hätte diese Phase wohl ausgenutzt. So blieb es aber zur Halbzeit bei 1:1, eine klare Steigerung musste her.
Und die sollte auch kommen. Der zur zweiten Hälfte eingewechselte Dennis Sudbrack brachte eindeutig neuen Schwung in die Angriffsbemühungen der Blau-Gelben, die knapp zehn Minuten nach Wiederanpfiff belohnt wurden: Eben jener Sudbrack spielte sehenswert auf Benny Hoose, der dann vom Torwart zu Fall gebracht wurde, Elfmeter. Ob der jetzt wirklich gerechtfertigt war, sei mal dahin gestellt, wirklich protestiert hat aber auch keiner. Nachdem Schulz und Hoose die letzten drei Elfmeter verhauen hatten (btw: Bitte kein Elfmeterschießen gegen Norderstedt!), durfte sich nun Patsche vom Punkt versuchen. Der machte seine Sache auch eindeutig besser als die Herren Messi, Ronaldo und Ramos unter der Woche und verwandelte souverän. So stand es 2:1 für die Guten und der Spaß konnte erst so richtig beginnen. Zehn Minuten nach der Führung war es wieder der Herr Weltpokalsiegerbesiegertorschütze, der den Sack endgültig zu machte: Nach Vorlage von Rabenhorst gelang ihm sein neuntes Saisontor, da kann man langsam aber sicher von einer guten Winterverpflichtung sprechen! ;-)
Wieder knappe zehn Minuten später erhöhte der nächste Zugang aus dem Winter, Andi Brück. Wenige Augenblicke zuvor hatte er es artistisch mit der Hacke versucht und war nur knapp gescheitert. Mit dem Kopf klappte es aber eindeutig besser, als er eine butterweiche Flanke von Benny Hoose wuchtig ins Netz beförderte. Den Schlusspunkt setzte Cem Cetinkaya nach wunderbarem Zuspiel durch Dennis Sudbrack.
Aufgrund der starken zweiten Halbzeit war dieses Ergebnis auch in der Höhe absolut verdient. Wenn dieses Niveau auch am Dienstag gezeigt wird, steht einem Finale im eigenen Stadion nichts im Weg. Der Gegner allerdings zeigte wohl eine ähnlich überzeugende Leistung bei Altona, sodass alles für einen spannenden Pokalfight angerichtet ist.

Zurück zu den äußerlichen Bedingungen: Die Anreise des Mobs glich einer Odyssee. Erst wurde der Bus fast verpasst, weil alle damit beschäftigt waren, die hübsche Industrie-Landschaft in Tiefstack zu bewundern, anstatt mal zu schauen, wo es denn jetzt längs geht. Und dann sorgte eben dieser Bus für die Kuriosität des Abends: An seiner Endhaltestelle angekommen, verließen wir die 124, um auf die 222 zu warten. Ungefähr 30 Sekunden später und um einen netten Hinweis des Busfahrers reicher, stiegen wir in das gleiche Gefährt wieder ein, das nun die 222 trug. Kann ja keiner ahnen, dass sich die Linie hier „on the fly“ ändert...
Am Stadion angekommen suchten wir uns einen hübschen Platz an der Eckfahne und beobachteten ein wenig den gerade trainierenden Nachwuchs der Hausherren. Als die Nachricht die Runde machte, dass es hier Pommes für 1,50 Euro gab, begann der Sturm auf den Verkaufsstand. Diesem waren die Leute da aber nicht wirklich gewachsen, so dass erst mal Warten angesagt war. Gelohnt hat es sich aber: Günstiger als bei uns, leckerer als bei uns und mehr als bei uns, was will man mehr?
Ziemlich pünktlich zum Anpfiff waren dann alle Mägen voll und es konnte losgehen. Der Support gestaltete sich ähnlich wie in Meiendorf ohne Trommel, sodass verstärkt auf Armeinsatz in Form von Klatschen und Schalbenutzen geachtet wurde. Im Vergleich zur Vergangenheit funktionierte beides sehr gut. Weniger gut ging das Singen. Der weitläufige Ground plus komische Luft verschluckten leider viele Dezibel und ermüdeten die Stimmbänder auch noch ziemlich schnell. So setzte der Auftritt am Freitag Abend erwartungsgemäß keinen neuen Lautstärkerekord. Dafür wurde dem eigenen Ideal egal ob mit fünf oder 50 Leuten 90 Minuten zu supporten wieder einmal entsprochen, sodass man zufrieden sein konnte. In der zweiten Hälfte kam dank des Spielverlaufs auch der „Spaß- und Sinnlos-Support“ nicht zu kurz. Ballverluste wurden mit entrüsteten „Wir haben die Schnauze voll“-Gesängen quittiert. Zirkulierte das Runde dann wieder in den Reihen des SCV, wurde jeder ankommende Pass frenetisch gefeiert. Gefeiert wurden auch wieder diverse Spieler. Und selbst die Ersatzspieler des SCVM wurden in regelmäßigen Abständen bejubelt, weil sie dafür zuständig waren, das Schützenfest auf der Anzeigetafel zu dokumentieren.
Auf dem Rückweg gab es dann ein ähnliches Buserlebnis wie wenige Stunden zuvor. Als erfahrene Deichfahrer wussten wir aber inzwischen damit umzugehen und kamen wohlbehalten am Hauptbahnhof an, wo sich die Wege trennten. Auf der langen Fahrt zuvor wurde fleißig Kontakt zur örtlichen weiblichen Disko-Hopper-Szene geknüpft, sodass es auch hier nicht langweilig wurde.

Alles in allem war es ein überraschend angenehmer Ausflug auf den Deich. Natürlich durch den Spielverlauf beeinflusst machte das Ganze einfach Spaß. Nichtsdestotrotz verzichten wir nächste Saison mehr als gerne auf Sportplätze und freuen uns auf die Stadien der Regionalliga Nord.

Sonntag, 22. April 2012

27. Spieltag: SC Victoria II - SV Barmbek II 3:1 (3:0) (22.04.2012)


Nachdem zweimal Nordkaos und ein paar noch recht trunkene Engländer morgens bei Teutonia 10 zum Fußballgucken und Hoppen erschienen, ging's für Erstere weiter zu Victorias zweiter Mannschaft. Das prestigeträchtige Duell zwischen purer Manneskraft auf Damenrad und den Verbrennungskraftmaschinen der Hochbahn-Busse ging klar an den Vertreter auf dem Zweirad.

Sieg!

Da man deswegen eigentlich viel zu früh auf unserer schönen Kunstrasenanlage erschien, gab's noch ein wenig Jugend-Hockey zu sehen (Ultras!). Victorias Juniorinnen gewannen irgendwie recht deutlich gegen die unterlegenen Gegnerinnen aus Pinneberg.

Sieg!

Das Spiel unserer Zweiten gestaltete sich ebenfalls recht deutlich. Bereits nach sieben Minuten durften Mannschaft und Anhang jubeln. 1:0 für die Guten (der Name des Torschützen ist mir leider nicht bekannt)! Bis zur 28. Minute mussten wir mit dem nächsten Torjubel warten, auch weil die Barmbeker sich jetzt aus der Reserve locken ließen. Und wer war der Torschütze zum 2:0? Genau, ein Mann wie ein FDP-Politiker: Benedikt Neumann-Schirmbeck! Irgendwo zwischen dem 1:0 und dem 2:0 erreichte uns hartgesottene Fans auch die wohl schönste Meldung des Wochenendes: Bergedorf verbockt die Nummer in Norderstedt (5:2), damit bleibt die Erste Tabellenführer und Meisterschaft samt Aufstieg (den Pokal holen erfahrungsgemäß sowieso nur wir!) sind in greifbarer Nähe! Nach 33 Minuten war es wieder Bene, der zum 3:0-Pausenstand erhöhte, Vicky II kann auch mit Köpfchen.
Die zweite Halbzeit war relativ ereignislos: ich aß einen nach Rugenbergen schmeckenden Apfel (einer zum Nachdenken!), der Riot-Allesfahrer der Zweiten widerrief sein Matchangebot an den Schiedsrichter-Assistenten im letzten Spiel bei Polonia („Der Assistent hat MIR Schläge angedroht!“) und die Barmbek Dreamboys schossen in der 82. Minute den Ehrentreffer.

Sieg!

Fazit: Dreimal Sieg an einem Sonntag, mehr geht nicht.

Samstag, 21. April 2012

29. Spieltag: SC Victoria - SC Condor 4:1 (1:0) (21.04.2012)

Das Spiel gegen Condor sollte wieder wie das letzte Heimspiel gegen Buchholz an einem Samstag stattfinden. Überrascht über die Zuschauerströme des letzten Spiels wurde die Flyeranzahl hochgeschraubt und jeder war hochmotiviert, denn man konnte heute, zumindest für knapp vierundzwanzig Stunden, die Tabellenführung übernehmen. Zu dem Zeitpunkt ging noch keiner davon aus, dass sich Bergedorf von Norderstedt abschlachten lassen würde und wir den Platz an der Sonne bis hoffentlich zum Ende der Saison wieder einnehmen würden.
Etwas entrüstet standen wir dann da, als die Zuschauerströme ausblieben, ob es an der schlechten Werbung, auf mehreren Internetportalen wurde die ursprüngliche Austragungszeit unter die Leute gebracht, lag oder am Wetter, das einen innerhalb von Sekunden die Illusion eines schönen Fußballtags nahm, lag, lässt sich nicht genau sagen. Vielleicht hat diese Spielverlegung auch etwas Positives gehabt, es könnte gut sein, dass einige unerwünschte Gäste am Abend zuvor dumm geguckt haben, als sie vor einem leeren Stadion standen. Das ist aber genauso aus den Wolken gegriffen, wie das unbeständige Wetter.
Wir gingen kurz nach Anpfiff in Führung, was uns vorerst anspornte richtig abzugehen. Die erste Halbzeit war der Support für die Anzahl von Kaoten in Ordnung. Condor konnte in Hälfte eins spielerisch noch ganz gut mithalten, erarbeitete sich die eine oder andere Chance. Mein Favorit des Spiels war unser Torwart Christian Schau, der in einigen Situationen über sich hinauswuchs und somit den gelb-blauen Kasten sauber hielt.
Die zweite Hälfte wird mir noch etwas länger in Erinnerung bleiben. Unser Team legte gleich los wie die Feuerwehr und erzielte gleich nach Anpfiff das zweite Tor. Keine drei Minuten nach Wiederanpfiff kam dann die vorzeitige Entscheidung. Mit diesem 3:0-Polster hätte der C-Block alles geben müssen, es blieb aber still. Es würde mich wundern, wenn der Balljunge, der vor unserem Block steht, unsere Gesänge gehört hat. Wir wirkten wie ein Haufen Gesangslegastheniker, in dessen Mitte eine Handvoll Kaoten alles gab und der Rest mit vielen anderen tollen Dingen beschäftigt war. Traurig, dass selbst die Gespräche der Kutten mehr zu vernehmen waren, als die Gesänge der Siegesgöttin. In der 55. Minute gab es noch einen Elfmeter für Blau-Gelb, den Sergej Schulz verschoss, scheißegal! Ach ja, es gab noch einen Platzverweis für Condor. Das Spiel ging nur noch in eine Richtung und spielte sich zum größten Teil in der Hälfte des Gegners ab. Dieser erzielte trotz der Unterzahl noch einen Ehrentreffer. Unser liebgewonnener Stürmer Patschinski erzielte noch in der 71. Minute ein Tor, es bliebt bei dem 4:1-Heimsieg. 
Um nochmal auf den Support der zweiten Halbzeit zu sprechen zu kommen, es kann nicht sein, dass unser Team wieder einen wichtigen Schritt Richtung Meisterschaft macht und man das Gefühl hat, dass es allen am Arsch vorbei geht. Das Tief der Hinrunde, das durch die sportliche Situation einigermaßen nachvollziehbar war, wurde durch gute Auftritte kompensiert. Jeder sollte sich an die eigene Nase fassen und sich fragen, was passieren muss, um endlich wieder alles zu geben. Von fehlender Motivation kann nicht die Rede sein, wir sind bereits aufgestiegen und sollten jedes Spiel unserer Liga, die uns immerhin vier Jahre unser ständiger Begleiter war, als Ansporn sehen, durchzudrehen. Egal ob wir in Meiendorf oder Kiel stehen. Ich hoffe dieser Auftritt war ein einmaliger Ausrutscher und dass es sich nächste Woche ändert.

Freitag, 20. April 2012

17. Spieltag: SSV Rantzau III - SC Victoria III 5:0 (3:0) (20.04.2012)

Da echte Ultras auch die nicht so leistungsorientierten Fußballmannschaften unterstützen, ging es für mich am Freitagabend ins wirklich schöne Barmstedt. Einzig die die ganze Stadt verschandelnden NPD-Wahlplakate cstörten das Bild. Dank fussball.de war ich bestens informiert, sogar besser als die Mannschaft. Gespielt wurde nämlich am Heederbrook und nicht an der Düsterlohe. Immerhin ein Pluspunkt des Abends: Ich darf jetzt alle Barmstedter Grounds mein Eigen nennen ;-).

Das Spiel ist schnell erzählt: Die erste Halbzeit ging klar an die Gastgeber. Da es für mich der erste Besuch bei der Dritten war, musste ich mir sagen lassen, dass die sonst immer recht gut spielen, allerdings mit Rasenplätzen so ihre Probleme haben. Alles nur auf den wirklich schlechten Kartoffelacker zu schieben, wäre aber zu einfach. Rantzau ballerte den Kunstrasen-Technikern von Vicky die Dinger nur so um die Ohren, dreimal ging der Ball auch ins Netz.
In der zweiten Halbzeit schraubten die SSVer sichtbar einen Gang zurück, dafür riss sich unsere Dritte zusammen. (Er-)Zählbares sprang dabei aber nicht heraus, schade drum.
Nach dem Spiel galt es noch, einen Kasten zu leeren. Dabei machte man Bekanntschaft mit den gastfreundlichen und trinkfreudigen Hausherren.
Fazit: Neuer Ground, nette Truppe und ein fast gelungener Start ins Fußballwochenende.
Vicky III – da bin ich bestimmt mal wieder dabei!

Dienstag, 17. April 2012

20. Spieltag: Meiendorfer SV - SC Victoria 0:2 (0:1) (17.04.2012)


Seit Februar schleppen wir nun schon dieses Nachholspiel mit uns herum. Eigentlich ja ein gutes Gefühl, drei Punkte in der Reserve zu haben, doch so ganz gewiss, ob die sich auch wirklich einholen lassen, war nach den zuletzt beeindruckenden Leistungen der Meiendorfer keiner. Es blieb da so ein mulmiges Restgefühl – hier jetzt drei Punkte verschenken und aus ist es mit der Meisterschaft. Spielt in Sachen Aufstieg zwar keine Rolle, doch uns geht es ja ums Prestige.
Anpfiff dann auch noch um 18:30 Uhr. Der Horror für die arbeitende Bevölkerung. Trotzdem erstaunlich viele bekannte Gesichter im ebenfalls erstaunlich leeren Stadion an der B75.
Und dann erst mal Ernüchterung, denn unsere Abwehr sollte heute nur arg dezimiert zum Einsatz kommen. Beste Voraussetzungen also, für ein spannendes Spiel bei Victorias Trauma-Gegner. Seit den Neunzigern konnte hier nun schon nicht mehr gewonnen werden.
Die Supportwilligen zog es wie immer an ihren Stammplatz auf der Gegengeraden neben den Bänken, die Heimseite versteckte sich irgendwo links von uns. Nur ihre Pauke wurde das ein oder andere mal vernommen. Im Gegensatz zu den gelb-schwarzen Ost-Hamburgern Nordkaos heute ohne Trommel, dafür aber 90 Minuten oldschool unterwegs. Ja, das können wir nämlich auch.
Grundsätzlich ist es bemerkenswert, dass wir ständig glauben, nur mit fünf Leuten irgendwo rumzustehen und dann wieder und wieder überrascht werden von den vielen Anwesenden. Das gilt für die Ultraorientierten ebenso wie für die ganz normalen Blau-Gelben. Wenn jetzt noch alle ihre Farben zur Schau tragen würden... Egal, zumindest in der Oberliga können wir uns über die Auswärtsfahrerzahlen bei Victoria nicht beschweren.
Das Spiel begann anständig. Wozu sich Sorgen machen, ob die Abwehr steht, wenn die gar nicht gebraucht wird? Victoria machte gleich Druck, die seit dem Bergedorf-Spiel am Sonntag rot-dezimierte Abwehr der Gastgeber am Schwimmen. Sah nicht so aus, als sollte hier noch etwas schief gehen. Wir genossen den Sonnenschein und sangen bester Stimmung den ein oder anderen Gassenhauer. Die Mannschaft berauschte unser neuer Supportstil offenbar so sehr, dass sie nach Vorlage Stilz und Tor Hoose frühzeitig in Front lag. Von Meiendorf ward nichts gesehen.
Gemütlich heute, da kann man dann auch mal jeden Spieler einzeln feiern. Immer wieder und wieder.
Der MSV fand auch in Hälfte Zwei keine Mittel. Victoria nutzte den Platz, machte weiter Druck. Kurz nach Wiederanpfiff war es schließlich einmal mehr Winterzugang Patschinski, der den Ball volley in die Maschen drisch. Das war es dann wohl mit dem Meiendorfer Höhenflug. Victoria 'ne Nummer zu groß für den Rekordzweiten. Von ihrem neuen Wunderstürmer Irgendwas-Sanchez war auch nicht viel zu sehen, schon in der Pause machte er den Abflug unter die Dusche.
Toll übrigens, dass nach schier unendlicher Verletzungspause Benjamin Bambur an diesem Dienstag sein Debüt in Blau-Gelb geben durfte. Langsam kommen sie alle zurück!
Und last but not least: Schumann in der Abwehrkette passt auch ganz gut...

Sonntag, 15. April 2012

28. Spieltag: SC V/W Billstedt – SC Victoria 1:3 (0:1) (15.04.2012)


Nach dem morgendlichen Auftakt bei Polonia mit der glorreichen Zweiten ging es weiter mit dem Bus nach Billstedt. Victoria zahlreich vertreten, wenn auch nicht alle Auswärtsfahrer heute sangeswillig oder sangesfähig schienen. Wie immer machten es also die Kaoten wett, die ja bekanntlich immer singen. Zugegeben, immer versuchen zu singen. Zumindest fast immer versuchen zu singen.
Der Mob lief direkt hinter dem Eingang den Offiziellen in die Arme und die Zeit bis zum Anstoß wurde von uns Älteren genutzt, die Geschehnisse der letzten Spieltage aufzuarbeiten und natürlich auch ein paar aktuelle Gerüchte zu überprüfen. Und siehe da, die Jugend brachte es tatsächlich fertig, alleine und ohne weitere Anweisungen alles aufzubauen/aufzuhängen. Kompliment.
Um so einiges blau-gelbes Wissen reicher, bewegten auch wir uns schließlich zum Rest der Truppe, um pünktlich mit Einlauf unserer Equipe den Support zu beginnen. Eilbek-Andi auch am Start, d.h. heute wieder Negativ-Fame bei hafo. Aber wie heißt es so schön, besser als keine Aufmerksamkeit, nicht wahr?
Das Spiel entsprach dann allen Erwartungen. Lockere drei Punkte für den Meister. Ja, ich glaube, wir werden Meister. Und nein, das ist kein Hochmut, der kurz vor dem Fall steht, denn es gibt ja bekanntlich keinen Fall. Der Support war so naja, wie das so ist in der Oberliga. Auf Sportplätzen, wenn der Wind schlecht steht oder es regnet, leidet die Akustik. Ich behaupte mal, kein Bundesligafan hat sich jemals Gedanken über den Zusammenhang von Lautstärke und Wetterbedingungen gemacht. Tja, in der Oberliga – und unsere Fallstudie dauert jetzt schon mehr als vier Jahre an – erkennt der singende Fan schnell, was das Wetter zulässt und was nicht. Wann ist das Wetter so klar, dass gute Lautstärke erreicht wird, wann sind die Stimmen schon nach zehn Minuten weg? Wann treibt der Wind jeden Gesang davon, wann dämpft der Regen ein jedes Tönchen? Gerade auf zügigen weiten Plätzen kann Support ein echter Krampf sein.
In Hälfte Eins war der Support dennoch angemessen, riss aber auch keine Bäume aus. In der zweiten Hälfte, als sportlich eigentlich schon alles gegessen war, nutzen wir daher die Gelegenheit, noch ein paar neue Lieder zu üben, bevor die letzten Minuten dann eher der Kategorie Sinnlos- und Spaßgesänge zuzuordnen waren. Die Oberligaabschiedstour ist eben langsam in der Feierphase angelangt und nicht selten tönte ein „Nie mehr Oberliga, nie mehr, nie mehr“ über den Platz.

Sportlich boten unsere Mannen einen klaren Sieg. Marcus Rabenhorst mit einem Doppelpack. Er wird nächste Saison im Sturm gebucht. Stilz übrigens auf der Bank. Geht auch ohne und neben Air-Rabe, wie ihn scv-liga.de jetzt betitelt, legte einmal mehr Nico Patschinski den Ball in die Maschen. Ach ja, Billstedt machte irgendwann auch noch ein Törchen, zum zwischenzeitlichen 2:1. Überraschend. Ich glaube auch für den Gastgeber selbst. Victoria nahm das mit einem müden Lächeln zur Kenntnis und Goalgetter Rabenhorst erhöhte mal locker auf 3:1.
Fußballfeinkost war das alles nicht, mager aber auch nicht. Sondern eher: Victoria souverän, Billstedt wie ein Absteiger.
Interessiert aber eh nicht, Hauptsache drei Punkte und schnell wieder weg.

26. Spieltag: KS Polonia - SC Victoria II 2:2 (0:1) (15.04.2012)


Viel zu selten lassen sich die Auswärtsspiele der Liga mit der glorreichen Zweiten kombinieren, doch an diesem Sonntag sollte es endlich mal wieder der Fall sein. Der Tabellenführer der Kreisliga 5 trat um 11:30 Uhr bei Polonia gegen den Ball, der designierte Meister der Oberliga bei Vorwärts/Wacker. Passt perfekt, dachten sich auch ca. zehn Kaoten und Konterbanden und versammelten sich mehr oder weniger pünktlich am netten kleinen, total verbauten Grandplatz an der Finkenau. Die Sonne schien, Bratwurstduft in der Luft und die Konterbande mitsamt ihrer neuen Zaunfahnenpracht schon stark alkoholisiert. So darf der Tag beginnen.
Sportlich war ziemlich schnell klar, dass es die Überflieger der Liga heute schwer haben werden. Wie letzte Saison an gleicher Stelle als es eine unschöne, vor allem hitzige Auswärtsniederlage setzte. Und wenn ich gerade so in Erinnerungen schwelge... wisst ihr, dass Nordkaos seine erste Partie der Zweiten Herren an eben diesem Ground besuchte? Nostalgie pur! Während die Konterbande also die ein oder andere Melodie versemmelte, konzentrierte sich Nordkaos auf das kulinarische Angebot. Der polnische Gastgeber übrigens auch immer mal wieder mit vereinzelten Schlachtrufen in der Landessprache.
Die Mannschaften mühten sich unterdessen und schließlich legte Victorias Kwame den Ball ins Netz der Gastgeber. Also alles, wie es muss. Irgendwann zog es dann noch das weitgereiste Inferno Sliastorp an den schönen Ground in Barmbek Süd, während auf der anderen Seite der nicht ultra-orientierte Victoria-Anhang für Krawall sorgte. Und prompt parkte auch schon der sogenannte Freund und Helfer am Platz, um das Spiel für Zeugenaufnahmen zu unterbrechen. Etwas kurios, wenn da so eine Dame auf dem Platz steht und Notizen macht. Egal, das Spiel ging irgendwann weiter, der Biervorrat der Konterbande wurde aufgebraucht und Polonia drehte mal fix das Spiel auf 2:1. Moment, so war das nicht geplant! Jetzt die Forderung der Spieler an die Fans: Macht mal Stimmung. Na gut, okay, verlieren geht natürlich nicht klar. Also Stimmung gemacht, zumindest ein wenig und die Mannschaft zum Ausgleich gepusht. Nein, das hat sie tatsächlich schon selbst gemacht, die Jungs sind ehrgeizig genug und hatten auch genügend Chancen zum Sieg, doch es sollte heute nicht sein. Wurscht. Apropos, die polnische Bratwurst war natürlich vorzüglich.
Der immer noch gut aufgelegte Victoria-Mob macht sich schließlich per pedes auf den Weg zur nächsten U-Bahn-Station, um eine Umgehung der U2-Sperrung Berliner Tor/Horner Rennbahn aufzutun und landete schließlich im Bus, der direkt vor den Toren des Sportparks Öjendorfer Weg parkte. Nice. Also jetzt Oberliga...

Montag, 9. April 2012

Viertelfinale: FC Elmshorn - SC Victoria 2:4 (2:2) (09.04.2012)

Ein guter Auswärtsmob machte sich über Gleise und durch Wiese, Wald und Flur (das ist was anderes als Feld-Wald-Wiese, nur zur Info) auf den Weg in die schöne Stadt an der Krückau („Gott erschuf im Zorn...“). Ein bisschen mulmig dürfte den meisten doch schon gewesen sein, Elmshorn ist immerhin souveräner Spitzenreiter der Hammonia-Staffel mit großen Ambitionen nach oben. Noch dazu dürfte Ex-Vicky-Urgestein Bert Ehm seine mit starken Spielern gespickte Mannschaft ordentlich heiß gemacht haben. Und, welch Wunder, so war es auch.
Schon nach zehn Minuten hätte wahrscheinlich jeder Vicky-Fan am liebsten kotzen können, nicht nur wegen des Wetters: Elmshorn führte 2:0, nachdem erst Patrick Ziller (5. Minute) und später Timo Mäkelmann (9. Minute) verwandelten und Vicky bis dato vorführten. Ein paar Minuten später mussten wir uns dann auch noch von Ex-Victorianer Toni Ude [Platzhalter für (m)ein Lieblingsschimpfwort] anspucken lassen. Alles klar, Digga.
Nach 18 Minuten wurden Altstar Patsche im Strafraum gelegt und Benny Hoose durfte ran. Leider hielt der Elmshorner Keeper den Ball.
Elmshorn drückte nun wieder ordentlich und wir haben uns einmal mehr bei Christian Schau im Gehäuse zu bedanken, der über sich hinaus wuchs.
Nach so circa 25 Minuten wendete sich das Blatt, zwar nur für ein paar Minuten, allerdings zugunsten der Guten: Benny Hoose nach kurzer Ecke mit einer Augenweide in den Elmshorner Kasten – nur noch 2:1. Nur ein paar Augenblicke später war Patschinski nach schöner Soloaktion erfolgreich – Ausgleich 2:2. So geht Fußball, ihr...! Halbzeit.
Nach der Pause war Victoria sofort wach und ließ sich nicht, wie zu Beginn der Partie, durch die Hausherren einschüchtern und einlullen. 51. Minute und wieder Benny Hoose mit dem schönen 2:3. Auch wenn Blau-Gelb das Zepter deutlich in die Händen hielt, war Elmshorn trotzdem noch gefährlich. Christian Schau verhinderte, wie üblich, Schlimmeres. Das 2:4 erzielte übrigens, nach langer, langer Zeit, Roger Stilz, der ausnahmsweise mal einer der besten Spieler unseres Teams war. Nach 78 Minuten war das Ding also durch.
Support war in Ordnung. Aus den Gegebenheiten das Beste gemacht und herausgeholt.
Fazit: Ein Pokalfight wie schon lange nicht mehr gesehen! So muss Fußball sein.
Kennt ihr die zwei schönsten Sachen an Elmshorn? Das geile Müsli und die Regionalbahn nach Hamburg...
Grüße an alle unsere Freunde,
Ultras!

Freitag, 6. April 2012

27. Spieltag: SC Victoria – TSV Buchholz 08 0:1 (0:0) (06.04.2012)

Nach der Siegesserie der letzten Wochen und dem Derbysieg, an den ich mich immer noch gern zurückerinnere, kam völlig unerwartet die Nachricht, dass Bergedorf 'vergessen' hatte, die fehlenden Papiere für die Regionalliga einzureichen und wir somit das einzige Team sind, das in der nächsten Saison die sogenannte S-Bahn Liga verlassen darf. Zuerst hielt ich diese sensationelle Nachricht für einen verspäteten Aprilscherz, umso größer die Freude, als es endlich offiziell war. Der Traum eines jeden Kaoten wurde wahr, nach vier Jahren (endlich!!!) können neue Ziele gesteckt werden. Wir hoffen natürlich alle, dass wir trotz des sicheren Aufstiegs Meister werden und so ging es gegen Mittag mit stolzgeschwellter Brust zum Stadion.
An diesem strahlenden Karfreitag sollte Buchholz, nach dem Remis der Hinrunde, buchstäblich ans Kreuz genagelt werden. Es kam zwar alles anders, darüber später mehr. Womit heute wohl niemand wirklich gerechnet hatte war, dass die Zuschauer uns die Bude einrannten. Es wurde sogar die 500er-Marke geknackt und noch lange nach Anpfiff strömten die Zuschauer in unser Stadion. Hoppern von mindestens sechs verschiedenen Vereinen waren dabei, darunter eine Horde besoffener Dänen, die unseren Stürmer Benny Hoose unglaublich feierten – es weiß zwar keiner weshalb – und so für gute Unterhaltung sorgten. Die Flyer gingen ziemlich schnell aus und der Verkaufsstand boomte richtig. Man fühlte sich wie in einem Konsum-Markt, in dem es nach Monaten mal wieder Südfrüchte gibt. Leider muss erwähnt werden, dass Nordkaos heute nicht grade optimal besetzt und der Support dementsprechend schlecht war. Ganz anders als die Mannschaft, die heute in der ersten Hälfte mindestens mit zwei Toren hätte führen müssen. Die Torchancen kamen am laufenden Band, konnten aber leider nicht verwertet werden. Selbst Nico Patschinski schaffte es heute nicht, den Buchholzer Torwart zu überwinden und so kam es, wie es kommen musste: In der 68. Minute schoss Müller die Gäste aus der Nordheide in Führung und es blieb trotz folgender Chancen unsererseits bei diesem unverdienten Spielstand.

Leider reißt damit nicht nur unsere Rückrundenserie, sondern Bergedorf ist jetzt wieder mit fünf Punkten Abstand Spitzenreiter. Wir bleiben dran, doch vorderste Priorität hat das Pokalspiel gegen den FC Elmshorn. Der Sieg steht in den Sternen und wir können hoffen, dass wir das Team von Bert Ehm schlagen können.