Sonntag, 15. April 2012

28. Spieltag: SC V/W Billstedt – SC Victoria 1:3 (0:1) (15.04.2012)


Nach dem morgendlichen Auftakt bei Polonia mit der glorreichen Zweiten ging es weiter mit dem Bus nach Billstedt. Victoria zahlreich vertreten, wenn auch nicht alle Auswärtsfahrer heute sangeswillig oder sangesfähig schienen. Wie immer machten es also die Kaoten wett, die ja bekanntlich immer singen. Zugegeben, immer versuchen zu singen. Zumindest fast immer versuchen zu singen.
Der Mob lief direkt hinter dem Eingang den Offiziellen in die Arme und die Zeit bis zum Anstoß wurde von uns Älteren genutzt, die Geschehnisse der letzten Spieltage aufzuarbeiten und natürlich auch ein paar aktuelle Gerüchte zu überprüfen. Und siehe da, die Jugend brachte es tatsächlich fertig, alleine und ohne weitere Anweisungen alles aufzubauen/aufzuhängen. Kompliment.
Um so einiges blau-gelbes Wissen reicher, bewegten auch wir uns schließlich zum Rest der Truppe, um pünktlich mit Einlauf unserer Equipe den Support zu beginnen. Eilbek-Andi auch am Start, d.h. heute wieder Negativ-Fame bei hafo. Aber wie heißt es so schön, besser als keine Aufmerksamkeit, nicht wahr?
Das Spiel entsprach dann allen Erwartungen. Lockere drei Punkte für den Meister. Ja, ich glaube, wir werden Meister. Und nein, das ist kein Hochmut, der kurz vor dem Fall steht, denn es gibt ja bekanntlich keinen Fall. Der Support war so naja, wie das so ist in der Oberliga. Auf Sportplätzen, wenn der Wind schlecht steht oder es regnet, leidet die Akustik. Ich behaupte mal, kein Bundesligafan hat sich jemals Gedanken über den Zusammenhang von Lautstärke und Wetterbedingungen gemacht. Tja, in der Oberliga – und unsere Fallstudie dauert jetzt schon mehr als vier Jahre an – erkennt der singende Fan schnell, was das Wetter zulässt und was nicht. Wann ist das Wetter so klar, dass gute Lautstärke erreicht wird, wann sind die Stimmen schon nach zehn Minuten weg? Wann treibt der Wind jeden Gesang davon, wann dämpft der Regen ein jedes Tönchen? Gerade auf zügigen weiten Plätzen kann Support ein echter Krampf sein.
In Hälfte Eins war der Support dennoch angemessen, riss aber auch keine Bäume aus. In der zweiten Hälfte, als sportlich eigentlich schon alles gegessen war, nutzen wir daher die Gelegenheit, noch ein paar neue Lieder zu üben, bevor die letzten Minuten dann eher der Kategorie Sinnlos- und Spaßgesänge zuzuordnen waren. Die Oberligaabschiedstour ist eben langsam in der Feierphase angelangt und nicht selten tönte ein „Nie mehr Oberliga, nie mehr, nie mehr“ über den Platz.

Sportlich boten unsere Mannen einen klaren Sieg. Marcus Rabenhorst mit einem Doppelpack. Er wird nächste Saison im Sturm gebucht. Stilz übrigens auf der Bank. Geht auch ohne und neben Air-Rabe, wie ihn scv-liga.de jetzt betitelt, legte einmal mehr Nico Patschinski den Ball in die Maschen. Ach ja, Billstedt machte irgendwann auch noch ein Törchen, zum zwischenzeitlichen 2:1. Überraschend. Ich glaube auch für den Gastgeber selbst. Victoria nahm das mit einem müden Lächeln zur Kenntnis und Goalgetter Rabenhorst erhöhte mal locker auf 3:1.
Fußballfeinkost war das alles nicht, mager aber auch nicht. Sondern eher: Victoria souverän, Billstedt wie ein Absteiger.
Interessiert aber eh nicht, Hauptsache drei Punkte und schnell wieder weg.