Montag, 28. Mai 2012

Oddset-Pokal-Finale: TuS Germania Schnelsen - SC Victoria 1:2 (1:0) (28.05.2012)


Eine ganz besondere Saison geht zu Ende. Es war alles dabei, extreme Vorfreude, extreme Enttäuschung, der ganze tiefe Fall und die Auferstehung. Ein Kraftakt und eine Glaubensfrage. Als wir am ersten Spieltag unsere Oberliga-Abschiedtour-Choreo präsentierten, wurde eine Marschrichtung ausgegeben, an der wir uns für den Rest der Saison messen lassen mussten.
Unser überschwänglicher Optimismus drohte uns nämlich zum Verhängnis zu werden, als mit dem großen Verletzungspech der große Einbruch kam.
Das jahrelange Ziel „Aufstieg“ schien schnell verspielt und unsere Oberliga-Abschiedstour avancierte zum Gespött der Hamburger Amateurszene.

Mit einem eher ungewöhnlichen Schachzug aber wurden schließlich Mannschaft und Umfeld wieder zusammengebracht: In einem gemeinsamen Gespräch sollten ausgerechnet wir dem Team ins Gewissen reden. Es war für uns Fans ein bewegender Moment, den Jungs erklären zu dürfen, was Victoria uns bedeutet und was genau unser Antrieb ist. Lutz und Ronald schlossen sich unseren Worten an und irgendwie entstand an diesem Abend wohl in allen die feste Überzeugung, dass die Saison noch lange nicht entschieden sei: Ganz egal, wie und wer auf dem Feld steht, Victoria kommt zurück!
Dieser Moment war sicherlich ein Wendepunkt und das Team fand endlich sein verloren gegangenes Selbstvertrauen zurück. Schon mit dem Vorweihnachtlichen 6:1 gegen Schnelsen war es allen Victorianern klar: Wir sind wieder da. Das Trainingslager steigerte diesen Eindruck noch einmal und alle glaubten an den großen Durchmarsch. Und wer so lange glaubt, sich nicht beirren lässt und für ein Ziel arbeitet, der wird auch belohnt. Es siegt eben immer der, der am längsten drauf beharrt!
Die Mannschaft spielte eine überragende Rückrunde und sicherte sich Aufstieg, Meisterschaft und letztlich auch den Pokalsieg. Hollywood hätte all das nicht pathetischer inszenieren können.

Der große Höhepunkt folgte nun also am Pfingstmontag. Das Pokalfinale. Traumhaftes Wetter, eigenes Stadion, fast 5000 Zuschauer und ein Gegner, dem zumindest wir Fans nicht einmal den Dreck unter den Fingernägeln gönnen. Der perfekte Abschluss also und so begannen die Arbeiten schon Tage zuvor:
Während wir im Curslack-Spiel mit einer kleinen optischen Aktion noch einmal die erste „Choreo“ der Saison unter dem Motto „Oberliga-Abschiedstour“ Revue passieren ließen, galt es für den großen Pokalschlager schon sehr viel mehr Bastelarbeit zu bewerkstelligen. Da musste dann auch noch eine ganze Nacht und viel Pizza investiert werden, um bis zum Morgen an Flyer und Buchstaben zu werkeln. Eine tolle Erfahrung, wenn alle so engagiert und opferbereit mitziehen. Der Flyer hat zwar seine kleinen Fehler, aber wer um 5 Uhr morgens schreibt, der ist eben nicht immer ganz zurechnungsfähig. Es sei uns bitte verziehen und die 36 Seiten sollten ja eigentlich genug entschädigen.
Am Samstag ging es noch einmal ran, um den Rest der Choreo im Stadion selbst vorzubereiten. Ein Kraftakt in extremer Hitze. Die Anspannung stieg, hoffentlich sollte jetzt auch alles klappen. Gerade in Sachen Security kündigte sich doch ein großer Unsicherheitsfaktor an.

Ich wage mal zu behaupten, dass alle von uns selten so nervös in ein Spiel gegangen sind, wie in dieses Pokalspiel. Es ging einfach um so viel mehr als eine Runde DFB-Pokal. Ein kleiner Verein wie der SCV hängt von den Pokaleinnahmen ab, zumindest wenn er sich im Falle eines Nichtabstiegs ein weiteres Jahr in der Regionalliga halten will. Immerhin werden wir als Club mit dem geringsten Etat starten. Nur mit den Fernsehgeldern scheint eine zweite Saison realistisch. Aber natürlich spielte auch sehr viel Prestige in diese Partie mit hinein. Schnelsen war alles andere als ein leichter Gegner. Zu viele namhafte Akteure hatten sich die Jungs von der Tanke in den letzten Jahren zusammengekauft, nicht zuletzt Ex-Victorianer Stefan Rahn. Aber wem sag ich das?
Schon im Vorfeld war also klar, die Zuschauerzahlen werden weit höher als bei den letzten Pokalendspielen sein. Wir tippten auf 3000 Amateursportfans, doch weit gefehlt... es wurden 4443.

Leider bringt so ein großes Event auch immer wieder Schattenseiten mit sich. Vieles, was im Oberligaalltag so unkompliziert, so locker, so entspannt ist, wird bei solch einem Spiel ins Negative verkehrt. Dann sind da plötzlich all die vielen wichtigen Leute, die alles entscheiden, alles wissen und alles neu reglementieren wollen. Es ist sehr schwer, sich nicht sofort die gute Laune nehmen zu lassen und dem teilweise sinnbefreiten Vorgaben nachzukommen. Auch hier wurde greifbar, woran der deutsche Fußball krankt: Ein Overload an Kommerz und Sicherheitsvorgaben, die dem einfachen Fan die Luft zum Atmen rauben. Dem Eventfan, der heute zum ersten Mal da ist und sonst nur die Bundesliga aus dem Familienblock heraus kennt, mag das nicht weiter auffallen, geschweige denn stören, für uns, die wir aber immer da sind und die Freiheit kennen, die beim Fußball immer noch eingeräumt werden kann – und zwar ohne dass es Spieltag für Spieltag Tote und Schwerverletzte gibt – ist es kraftraubend und frustrierend. So frustrierend, dass es nicht schwer fällt, sich da einen Zusammenhang zur steigenden Aggressivität im Fußball zu denken. Wenn ich immer wieder diese Ohnmacht gegenüber Polizei, Security und Verbänden erleben müsste, ich hätte auch nicht mehr die Unbeschwertheit, einfach nur ein Fußballspiel zu sehen, zu besingen und mitzufiebern. Irgendwann ist die höchste Frustrationsschwelle erreicht. Das Gefühl von permanenter Ungerechtigkeit kann dann ein starker Antrieb sein, der leider immer wieder von der recherche-, gar denkfaulen Journalie als pure Lust auf Gewalt missgedeutet wird. Jedes bisschen traditionelle Fankultur muss plötzlich hart zurückerkämpft werden. Furchtbar.

Zurück zum Pokalfinale. Die Stunden vor dem Anpfiff wurde also aufgebaut und sich mit diversen Pseudowichtigkeiten herumgeschlagen. Die Anspannung war groß und nicht alles klappte so geschmiert wie im normalen Ligaalltag. Wir schieben es mal auf allgemeine Aufregung und Überengagement.
Auch die Erkenntnis, dass die Pokal-Security (most of them) nur wenig Interesse daran hat, Thor-Steinar-Gesellen vor die Tür zu setzen, entspannte die Lage leider nicht und wir mussten auch an dieser Stelle noch tätig werden. Schwer, wenn einen die Zuschauermassen beinahe überrennen. Es war wirklich unangenehm voll an der Hoheluft.
Die Zuschauermassen drängten sich übrigens schon frühzeitig an den Stadiontoren. Der allwissende Verband aber meinte, es reiche bei solch einem Spiel, den Einlass auf eine Stunde vor Spielbeginn zu beschränken. Und siehe da, die Partie musste aufgrund des großen Zuschauerinteresses später angepfiffen werden. Hätte man nun wirklich nicht ahnen können.

Ungewohnt und auch unangenehm, dass um unseren kaotischen Block mit ca. 40 bis 50 Supportinteressierten sowie Victoria-Umfeld, einfach sehr viel Eventpublikum verkehrte. Dazu unendlich viele kleine Victoria-Kicker, die natürlich im Fanblock stehen wollten. An sich ganz nett und auch nicht verwerflich, aber auch schwer, wenn um einen herum plötzlich Kinder über Kinder stehen und gar nicht wissen, wie ihnen geschieht. Es war furchtbar wuselig.

Zunächst galt alle Aufmerksamkeit der konzentrierten Präsentation unserer kleinen Choreo. Als Motto heute der Klassiker: „Veni, Vedi, Vicky!“ Marschrichtung für den SC also klar. Kommen, sehen, siegen. Sah prima aus, alles klappte und der Mob konnte sich an seinen Job machen.
Leider gelang das heute nur sehr mäßig. Gerade in der ersten Hälfte brannte die Sonne, die Stimmen waren nach wenigen Minuten weg und immer wieder mussten Leute los und Wasser holen. Die Hitze war zermürbend. Dazu kamen natürlich die vielen Kinder, die ringsherum für Unruhe sorgen. Wie gesagt, kein Vorwurf an unsere Kiddies, ist ja toll, dass sie alle bei uns stehen wollen, doch wir sind es einfach nicht gewohnt, so in der Masse unterzugehen.
Trotzdem gab es natürlich auch immer wieder gute Momente im Support, es war immerhin kein Totalausfall. Natürlich verstärkte das Spiel in Hälfte eins wohl bei einigen die Trägheit und die Gesänge waren oftmals viel zu leise. Wobei, gegen so eine Kulisse muss man erst einmal an singen.

Victoria begann die Partie eigentlich sehr ordentlich. Cem hatte gleich zwei mal die Führung auf dem Fuß. Einmal verpasste er nur um Zentimeter, einmal rettete der Pfosten. Dann trat genau das ein, wovor sich alle fürchteten. Germania zimmerte den Ball über Mirko Schulz und Oldie Jürgen Tunjic in die Maschen. Es darf jeder selbst entscheiden, ob einfach können oder auch ein wenig Glück dabei war. Es bleibt natürlich bemerkenswert, dass er das Ding mit einem doppelten Bänderriss machte!
Für Victoria folgte die schlechteste Phase des Spiels. Alle waren total von der Rolle. Genau wie unsere Kurve. Wir mühten uns in stechender Hitze den Gesang am Leben zu halten und die Jungs auf dem Rasen das Spiel. Die Halbzeitpause kam dann genau richtig. Erfrischung musste her, ausruhen, noch einmal Kraft schöpfen, um es dann in Durchgang zwei besser zu machen.
Und tatsächlich, nicht nur der SCV legte in den zweiten 45 Minuten eine Schippe drauf, auch die Kurve konnte sich etwas steigern. Wir fanden uns in die gewohnt langen Gesänge ein, die zwar die Mannschaft nicht immer pushen, aber ihr Spiel oft beruhigen und rhythmischer machen. Während wir immer mehr Leidenschaft in einige Lieder legen konnten, fand die Mannschaft ihr Spiel. Je näher wir dem Tor kamen, desto besser die Kurve. Der Ball lief und schließlich sorgte Nico Patschinski zum erlösenden Jubel. Als würde das Spiel Sinnbild für die gesamte Saison stehen, glaubten plötzlich alle an den Sieg. Obwohl Schau noch einmal in einer Glanztat gegen Nadler retten musste, war der SCV jetzt nicht mehr zu stoppen. Das mentale Übergewicht bei Blau-Gelb. Deutlich spürbar. Die Kurve brauchte nach dem Tor tatsächlich einen Moment, sich von dem extremen Jubel zu erholen. Luft weg, Stimme weg, alle total fertig.
Trotzdem gingen viele noch einmal an ihre Reserven und gaben alles. Ich denke, in Sachen Akustik waren wir jetzt immer wieder ganz ordentlich dabei, der Ekstasefaktor war zumindest im C-Block recht hoch. Als dann das 2:1 fiel, wieder nach der Kombination Stilz/Patschinski gab es kein Halten mehr. Germania am Boden, irgendwie platt, Victoria strotzte nur so vor Selbstbewusstsein. Nein, nicht ganz Victoria, denn leider konnte Vierig allein vor Grubba nicht das Säcklein zumachen und die letzten Minuten durfte dann doch noch einmal gezittert werden. Germania mit der letzten Reserve und obligatorischer Schlussoffensive, doch es half nichts mehr. Victoria hat es wieder, das Sieger-Gen. Die letzten Minuten in der Kurve gelang dann kaum noch ein guter Gesang, alle fieberten zu sehr mit. Immer wieder wurde abgebrochen, gebrüllt, gewettert, gezittert. Als dann endlich der Abpfiff ertönte, ließen sich einige nicht einmal von den für Oberligaverhältnisse etwas überhart agierenden Ordnern abhalten und stürmten das Spielfeld. Der Rest musste erst einmal völlig erschöpft durchatmen. Was für ein Spiel, was für ein Comeback, was für eine Saison!




Freitag, 25. Mai 2012

34. Spieltag: SC Victoria – SV Curslack-Neuengamme 4:2 (2:0) (25.05.2012)


Letzter Spieltag und dass der SCV Meister ist, stand eh schon vorher fest. Was war also von diesem Spiel zu erwarten? Da angesichts des Pokalfinales Montag auch gleich noch ein paar der Stammspieler geschont werden sollten, war im Vorfeld bereits klar, dass eine Art „B-Mannschaft“ auflaufen sollte. Gleichzeitig hätte Curslack mit einem Sieg die Vize-Meisterschaft sichern können, insofern war davon auszugehen, dass es zum Abschluss noch mal eine Niederlage für Blau-Gelb geben würde.
Nichtsdestotrotz planten wir dieses Spiel akribisch, um dann ein paar Stunden vorher doch alle Pläne über den Haufen zu werfen und auf Altbewährtes zurückzugreifen. Geschadet hat es letztlich nicht, wir konnten an diesem sonnigen Tag mal wieder auf einen ordentlichen Haufen von über 35 Personen zurückgreifen, die sich in unserer Kurve tummelten. Angerichtet war auch, nach dem Spiel sollte es noch eine Grillparty im Stadion geben und so floss bereits vor Anpfiff der Gerstensaft in Strömen, um sich entsprechend einzustimmen.
Zu Spielbeginn gab es jedoch zunächst etwas Wehmut, denn drei Spieler wurden verabschiedet: Dennis Wolf wechselt nach Niendorf, Jonah Asante und Jasmin Bajramovic werden aufhören bzw. kürzer treten. Wir verabschiedeten uns mit einem schlichten „Danke Jungs“-Spruchband und wünschen auf diesem Wege alles Gute, egal wohin es euch zieht bzw. was anliegt. Gerade Dennis Wolf wird auf immer mit einem Teil unserer Gruppengeschichte verknüpft sein, haben wir ihn doch als gerade 18-jährigen vor vier Jahren mit der zweiten Mannschaft in der Kreisklasse über einige staubige Grandplätze der Stadt begleitet! Aber er hat nach dem Spiel versprochen, immer mal vorbei zu schauen, wenn es passt.
Dann legte unsere B-Elf los und ich persönlich muss sagen, dass ich sehr erstaunt war, was ich da zu Gesicht bekam. Es war nämlich kein Unterschied zu den Stammspielern auszumachen! Die Lauf- und Passwege sitzen mittlerweile einfach im ganzen Team und auch die zweite Garde kann problemlos im Spielsystem integriert werden. Geil! Und so durften wir schon nach neun Minuten die 1:0-Führung durch Benjamin Bambur bejubeln. Curslack hielt ordentlich dagegen, doch ein ums andere Mal blieben ihre Angriffe in unserer Abwehr hängen bzw. fischte Dennis in seinem letzten Vicky-Spiel die Dinger aus der Luft.
In der Kurve lief es heute auch super, denn alle waren top-motiviert und gaben noch einmal alles. Und bis auf ein paar Ausrutscher waren auch die vielen Neulinge bzw. diejenigen in der Lage, unsere Texte mitzusingen, die bisher noch nicht ganz so oft dabei gewesen sind. Beeindruckende Lautstärke und ein sehr schöner Einsatz an Klatschrhythmen sorgten teilweise wirklich für Gänsehaut, gelegentliche Wassereinlagen für die nötige Abkühlung. Auch die Koordination klappte super, wenn das am Montag auch so läuft, kann Schnelsen sich schon mal warm anziehen! ;-)
Kurz vor der Pause konnte der SCV dann noch einen draufsetzen, als Sergej Schulz einfach mal abzog und der Ball im langen Eck landete. Geiles Tor, auch wenn hier natürlich ein Quäntchen Glück im Spiel war. Mit dieser komfortablen Halbzeitführung konnten sich dann alle ein paar Minuten erholen, bevor es weiterging.
In der zweiten Halbzeit war dann Nassim Saleh dran, der auf spektakuläre Weise den Ball aus gut 30 Metern in die Maschen jagte (60.), was bei uns zu erneuten Jubelstürmen führte. Krass, diese Dominanz! Dazu ist zu betonen, dass Curslack niemals aufsteckte, das Team von Torsten Henke hat zu keinem Zeitpunkt die Vize-Meisterschaft abgeschenkt oder Sommerfußball gespielt! Vor allem Matthias Reinke ackerte in seinem letzten Spiel ever noch mal ordentlich und ihm war der Ehrgeiz anzumerken, noch ein Tor schießen zu wollen. Das war ihm dann jedoch nicht mehr vergönnt, zwei Mal Veselinovic verkürzte zwar noch auf 3:2, bevor Jan Vierig dann in der letzten Minute den Deckel mit seinem Treffer draufsetzte und für den 4:2-Endstand sorgte. Als Reinke ausgewechselt wurde, standen kollektiv auch die Vicky-Anhänger auf und applaudierten, denn eine große Karriere kommt damit zum Abschluss.
Nach Abschluss des Spiels wiederum gab es dann die fast schon obligatorische Meisterfeier mit dem Team auf dem Rasen, inklusive Humba, bevor wir es uns dann gemütlich machten, um bei Spanferkel und Grillwurst den Abend ausklingen zu lassen. Und die Gerüchte, dass es zu später Stunde, nach reichlich Alkoholgenuss, dann im Stadion noch mal hell wurde und ein wenig Pyro den Weg in den Nachthimmel gefunden hat, lassen sich natürlich nicht bestätigen...

Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals bei allen Beteiligten, die uns und den SCV im Laufe der Saison immer wieder unterstützt haben, allen voran natürlich Itzehoe! Gute Freunde kann niemand trennen... ;-)
Aber Dank geht auch an die Konterbande, Fußballfreunde SH-Mitte und Sektion Sliastorp! Danke Jungs! Wir hoffen, dass wir euch alle in der nächsten Saison wieder bei uns im Stadion begrüßen dürfen – und natürlich auch auswärts, wenn wir neue Sphären in der Regionalliga erobern!!!

Freitag, 18. Mai 2012

33. Spieltag: VfL Pinneberg - SC Victoria 1:2 (0:0) (18.05.2012)


Wenn wir noch mal stolpern auf dem Weg zum Titel, dann in Pinneberg, so jedenfalls die Meinung einiger Kaoten. Und in der Tat, der beste Aufsteiger des Jahres erwies sich als recht harter Brocken. Zunächst einmal genossen wir jedoch das naturbelassene Stadion samt der kleinen Tribüne, auf der man zwar schlecht Zaunfahnen aufhängen konnte, dafür aber akustische Unterstützung durch das Dach bekam. Auf der gegenüberliegenden Seite standen derweil die einheimischen Fans, zu welchem Bundesligisten sie hielten, war ebenfalls durch entsprechende Fahnen gekennzeichnet. ;-) Aber man muss sagen, dass insgesamt eine sehr gute Atmosphäre herrschte, wir wurden gut aufgenommen und unser positiver Eindruck, den wir schon das ganze Jahr über gewonnen hatten, wurde von dem kleinen Verein noch bestätigt. Danke, uns hat es gefallen.
Wir hatten heute einen ganz guten Haufen am Start, waren dann aber doch ein paar Sekunden irritiert, als ein weiterer kleiner Mob das Stadion enterte und sich gegenüber aufstellte, um ein Spruchband zu ent

rollen. Wie sich dann beim Lesen herausstellte, handelte es sich dabei allerdings um die Jungs aus Itzehoe, die uns mit dieser Aktion überraschen wollten. Sehr gut gelungen, Jungs, und großes Dankeschön! Hamburg – Itzehoe – Ein Leben lang... ;-)
Das Spiel wusste dagegen weniger zu gefallen, gerade in der ersten Halbzeit gab es das befürchtete enge Match, jederzeit hätte ein Tor auf der einen oder anderen Seite fallen können. Als es dann in der 26. Minute Elfmeter für Pinneberg gab, mussten wir doch schlucken. Jonah Asante war etwas ungestüm im Strafraum und konnte froh sein, für die Aktion nicht Rot gesehen zu haben. Thorben Reibe, der Gefoulte, trat selbst an, aber es nahte die Stunde von Christian Schau. Dank einer bestimmten SMS wenige Tage zuvor, konnte er die Ecke erahnen und den Elfer halten. Wer braucht da noch Zettel?!
Am Spiel änderte sich leider dadurch auch nichts, der SCV agierte weiterhin bemüht, aber Pinneberg stand gut. Mit dem 0:0 zur Halbzeit sahen sich einige bestätigt, andererseits wissen wir mittlerweile, dass wir nur eine Chance brauchen, um ein Tor zu schießen. Dass wir den Platz auf jeden Fall noch als Sieger verlassen würden, war in der Pause durchaus auch zu vernehmen. Apropos vernehmen: Der Support heute war die meiste Zeit über recht gut, teilweise sagen wir uns in einen regelrechten Rausch, was dann dem Spielverlauf geschuldet war, denn in der 67. Minute gab es erneut einen Elfmeter, dieses Mal aber für die Guten. Und wieder einmal sorgte Nico Patschinski für Herzstillstände, denn erneut chipte er den Ball halbhoch in die Mitte und ließ den Torwart in eine Ecke fliegen. Nach dem 0:2 durch Helmer nach Vorlage von Sudbrack in der 73. Minute schien das Ding gegessen, dementsprechend gelöst war die Stimmung, denn einmal mehr schien es, dass der SCV seine Hausaufgaben gemacht hatte. Vielleicht tauchte dieser Gedanken auch in den Köpfen der Spieler auf, auf jeden Fall ging am Ende der Faden verloren, sodass Pinneberg in der 85. Minute noch zum Ausgleich durch Reibe kam. Nun wurde es noch mal richtig spannend, denn der SCV stand nun gehörig unter Druck und Pinneberg war dem Ausgleich ganz nah, als der Schiedsrichter dann endlich abpfiff und wir die drei Punkte im letzten Auswärtsspiel entführen konnten.
Heilfroh wurde mit der Mannschaft anschließend noch kurz gefeiert, bevor wir von den Einheimischen verabschiedet wurden und uns wieder zurück in die schöne Hansesestadt bewegten.

Dienstag, 15. Mai 2012

Oddset-Pokal A-Junioren Viertelfinale: SC Victoria – FC St. Pauli 2:6 (15.05.2012)


Wieder Pokal. Dieses mal mit unseren A-Junioren auf heimischem Geläuf. Keine Frage, in Sachen Jugendarbeit hat sich so einiges getan in den letzten Jahren. Wesentlich hier natürlich die neuen Anlagen auf dem Area 52. Ganz allmählich kämpfen sich auch die blau-gelben Junioren also wieder nach oben, wohl wissend, dass es noch einige Jahre dauern wird, bis wir auch in Sachen Nachwuchs wieder zu Hamburgs Spitze gehören.
Trotzdem machten sich rund zehn Kaoten auf, den Pokalkick der A-Junioren gegen die Truppe vom FC St. Pauli zu bestaunen. Unsere 1.A spielt übrigens Landesliga, also mal locker drei Klassen unter dem Profinachwuchs vom Kiez, der ja bekanntlich in der Bundesliga sein Dasein fristet. Alles andere als eine satte Niederlage sollte also eine Überraschung werden, es hieß also schlicht: Sich gut verkaufen.
Dafür wurde von Kaoten-Seite auch beim Spiel gegen Sasel entsprechend Werbung gemacht, ganz so, wie es sich das Trainerteam gewünscht hatte. Und tatsächlich, es fanden sich am Kunstrasen dann doch einige bekannte Gesichter ein. Feine Sache.
Spielerisch ist die ganze Nummer schnell abgehandelt: Nach ca. einer Minute lagen unsere Jungs schon hinten. Die nicht etablierte Jugend körperlich einfach ganz anders austrainiert und auch technisch stärker – was sie zugegeben nicht immer zeigten, aber immer wenn nötig.
Unsere Jungs aber reagierten, wie man in so einem Spiel reagieren muss: An der Aufgabe wachsen, lernen und alles geben – immerhin mit zwei Toren belohnt. St. Pauli schoss derweil sechs.
Leider wurde unsere Aufmerksamkeit dann auf die am Nebenplatz trainierende Liga-Mannschaft gelenkt. Neue Gesichter stellten sich heute vor, da muss man doch einfach mal einen Blick wagen. Viel verpasst haben wir leider auch nicht, naja gut, zwei Tore der Gäste. Wie gesagt, total egal. Der Erfahrungsgewinn zählt und mal sehen, wer von den Jungs demnächst mal bei den Herren hallo sagt. Mit Tim und Nassim haben sich ja immerhin zwei Eigengewächse bei der Liga etabliert! Und nicht vergessen, im Spontan-Testkick gegen den HSV durfte ja auch schon eine neue Abwehrhoffnung aus der A-Jugend ran.
Wir verfolgen das dann mal weiter...

Freitag, 11. Mai 2012

32. Spieltag: SC Victoria – TSV Sasel 6:0 (2:0) (11.05.2012)


Dieser 32. Spieltag war geprägt von sehr gemischten Gefühlen: Unter der Woche erhielten wir die Nachricht, dass ein guter Freund von Nordkaos aus der Victoria-Fanszene ganz plötzlich von uns gegangen war. Sofort stand für uns fest, dass wir uns nicht hinstellen und normal unser Ding durchziehen konnten, stattdessen wollten wir ihm gedenken.
Aus diesem Grund gab es heute das erste Mal seit über vier Jahren keinen normalen Spieltagsflyer, sondern nur einen Nachruf, den wir als Mitglieder der FanAbteilung (FAV) kostenlos im Stadion austeilten. Dank kurzer Wege wurde unserer Bitte, doch vor dem Spiel eine Schweigeminute anzusetzen, sofort unbürokratisch nachgekommen, die Mannschaft lief zudem mit Trauerflor auf. Vielen Dank noch einmal an den Verein, der dies so schnell möglich gemacht hat.
Das Team wurde im Vorfeld darüber informiert, dass wir heute keinerlei Support bringen würden, einzig die Nordkaos-Zaunfahne hing mit Trauerflor an unserem Wellenbrecher, auf alles weitere wurde verzichtet, was zu einer ziemlich gespenstischen Atmosphäre im Stadion führte. Zudem präsentierten wir während der Schweigeminute und zum Abpfiff das Spruchband „Thomas – Unvergessen“.

Auf dem Rasen stand währenddessen das total Kontrastprogramm an: Erster gegen Letzter, Victoria gegen Sasel. Schon im Vorfeld war klar, dass es ein Torfestival geben könnte, allerdings hatte ich während des Spiel ein wenig den Eindruck, dass Blau-Gelb Mitleid mit den völlig überforderten Saselern hatte. Sasel dagegen war ganz eindeutig angereist, um Schadensbegrenzug zu betreiben, was aber auch nicht wirklich gelang. Am Ende stand ein 6:0-Erfolg von Victoria zu Buche, ein lockerer Sieg in einem Trainingsspielchen – so wirkte die Veranstaltung. Es trafen für den SCV in der ersten Halbzeit Hoose und Helmer, ich glaube, ich lehne mich nicht allzu sehr aus dem Fenster, wenn ich sage, dass der TSV es im ganzen Spiel nicht auf einen einzigen richtigen Torschuss gebracht hatte. In Halbzeit zwei wurde es dann richtig bitter: Die Tore drei, vier und fünf durch Hoose, Stilz und Vierig fielen innerhalb von vier Minuten, gegen Ende reihte sich auch Nico Patschinski noch in die Liste der Torschützen ein.
Einzig der Torwart von Sasel, Holger Sander, der bereits stolze 40 Lenze auf dem Buckel hat, verhinderte Schlimmeres und zog sich so immerhin den Respekt der Konterbande zu, die ihn bereits feierte, als es auch noch einen Elfer für den SCV in der Schlussminute gab: Dennis Sudbrack wurde im Strafraum von den Beinen geholt, der vorher festgelegte Elfmeterschütze Patsche verzichtete aber, Sergej Schulz durfte nicht, denn Hoose wollte sein drittes Tor machen. Aber: Ein guter Schütze ist er nicht, unser Benny, denn er schoss den schlecht getretenen Ball unter lautem Feiern der Konterbande Sander direkt in die Arme! Schon der dritte verschossene Elfer der letzten Wochen von Benny. Ich hoffe, im Pokalfinale machen wir vorher den Sieg klar... ;-)

Mit dem 6:0 waren die Saseler noch gut bedient, wir bedankten uns nach Abpfiff noch mal bei den Spielern und ließen anschließend den Abend bei guten Gesprächen und vielen Erinnerungen in der Klause ausklingen. Aber gut zu wissen, dass auch die Mannschaft die Stimmung vermisst hat, die sonst durch unser Stadion hallt.
Ab nächster Woche geht es aber wieder lautstark weiter, mit Thomas immer im Herzen!

Sonntag, 6. Mai 2012

29. Spieltag: SC Victoria II – SC Persia 4:0 (0:0) (06.05.2012)


Der Meister gegen... naja, Persia halt.
Einmal Nordkaos und die sonstigen Kreisliga-Allesfahrer waren dabei, ich tippe so auf 30 Zuschauer. Eine etwas triste Kulisse für unsere Zweite, aber gut. Das hektische, foulige und spannende Hinspiel konnte Persia am Heubergredder noch mit 2:1 für sich entscheiden.
Da die Saison mit nur noch zwei ausstehenden Spielen (der heutige Kick gegen Persia und am kommenden Sonntag auswärts bei SCALA II) eh schon durch ist, wurde heute auch die Mannschaft etwas umgestellt. Bekannte Gesichter blieben draußen, während die zweite Garde der Zweiten (ist das dann eigentlich die Vierte oder die halbe Zweite?) ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen durfte. Schmälern möchte ich deren Leistung nicht, aber wirklich doll war die erste Halbzeit nicht. In einem szene-bekannten Internetforum würde ich jetzt einen Punktgewinn für Persia vermelden (lockeres 11:11, keine Waffen und alles fair). Damit möchte ich die erste Hälfte auch abhaken, immerhin die Bockwurst war gut!

In der zweiten Halbzeit wurde bei Victoria gewechselt und die erfahrenen Kräfte durften ran. Das tat dem Druck Persias in den ersten 45 Minuten Abbruch und so nahm Blau-Gelb das Spiel an sich. Erwähnenswertes am Rande: Irgendwann sammelten sich der Schiedsrichter und seine Assistenten am Mittelkreis, keiner wusste was los war. Erst als der Schiedsrichter vom Platz humpelte war klar: der hat Aua! Das warf allerdings ein schlechtes Licht auf das sowieso schon nicht gerade sportliche Gespann. Nassim Saleh sprang als Linienrichter ein und sein Vorgänger übernahm die Spielleitung. Kurz danach stieß dann ein mir bekanntes bzw. vertrautes Gesicht eines Victorianers dazu. Dieser war noch sichtlich vom Vorabend gezeichnet und so wurde der Rest des Spieles in bester Kuttenmanier (dumme Sprüche, dafür aber alkoholfrei!) verbracht. Das Toreschießen musste man Leuten wie Bene nicht zeigen und so fielen das 1:0 (67. Minute), das 2:0 (Bene, 75. Minute), das 3:0 (83. Minute) und das 4:0 in der 90. Minute fast von alleine. Vor allem das 3:0 war sehr schön herausgespielt und auf jeden Fall eines angehenden Bezirksligisten würdig!
Nach dem Spiel wurd's dann offiziell, der Präsi hielt vor der Mannschaft 'ne Ansprache, es wurden schicke Meister-T-Shirts verteilt und Gerstenkaltschalen geöffnet. Dem Alkohol entging man aber lieber und machte sich auf den Heimweg.

Freitag, 4. Mai 2012

31. Spieltag: SC Victoria – Niendorfer TSV 4:2 (0:0) (04.05.2012)


Nur noch Freitagsspiele in dieser Liga! Und fast nur noch Heimspiele! Zumindest konnte man in den letzten Tagen diesen Eindruck gewinnen, denn man kam aus dem Fußballschauen ja gar nicht mehr heraus. Erst zum SCVM, dann Norderstedt im Pokal, heute nun wieder Liga-Alltag. Und immer nur Siege, Siege, Siege... erinnert an gute alte Zeiten! ;-)
Wir hielten den Stress ein wenig in Grenzen, indem wir eine Doppelausgabe des Flyers produzierten, von dem die erste Auflage bereits beim sehr gut besuchten Pokalspiel ausverkauft war. Also hieß es noch mal in den stickigen Copyshop und Nachschub ordern. Dank unseres „amerikanischen Verkäufers“ wurden wir auch an diesem Freitag alle Exemplare los, das war auf jeden Fall schon mal ein guter Anfang.
Auch auf den Rängen war nun wieder Alltag eingekehrt, wir rechneten aufgrund der ätzenden Ferien (wann sind in Hamburg eigentlich mal KEINE Ferien?!) mit ein paar Leuten weniger, wurden aber erneut überrascht, denn wieder einmal versammelten sich über 15 junge Leute im C-Block. Geile Sache, die Fanszene wächst und gedeiht und wenn mal jemand ausfällt, ist Ersatz da. Zumindest beim Heimspielen klappt das doch schon mal ganz gut. Der Support heute natürlich etwas verhaltener als noch am Dienstag, aber klar, die Brisanz des Spiels hielt sich ein wenig in Grenzen. Heute ging es übrigens gegen den SCV II Reloaded, denn die halbe Niendorfer Mannschaft hatte irgendwann in der Vergangenheit die Buffer auch schon mal an der Hoheluft geschnürt. Allerdings sollte heute keiner der Ex-Victorianer zum Torerfolg kommen, das haben wir von anderen Teams schon besser gesehen.
Einen Torerfolg gab es in der ersten Halbzeit ohnehin nicht, ich gebe zu, ich bin mittlerweile wieder so erfolgsverwöhnt, dass ich deshalb die erste Halbzeit auch nicht so prickelnd fand. Wobei: Der SCV hatte sogar zwei Torerfolge, beide Male wurde aber Abseits angezeigt. Das passierte in Halbzeit zwei übrigens noch einmal, sodass wir letztlich auf drei nicht gegebene Tore kommen – von unserer Position aus nicht immer eindeutig zu sehen, besser platzierte Zuschauer sahen in allen drei Situationen kein Abseits...
In der zweiten Halbzeit kam dann doch noch Schwung in die Bude, man muss es Niendorf aber lassen, hinten standen sie sehr kompakt und haben geschickt die Räume zugestellt, sodass Blau-Gelb einige Schwierigkeiten hatte. In der 53. Minuten war es dann aber doch so weit: Cem Cetinkaya konnte nach Vorlage von Patschinski einnetzen – drei Minuten später erhöhte Benny Hoose nach erneuter Vorlage von Patsche zum 2:0. Beiden Tore war wildes Gestocher im Sechzehner der Gäste vorausgegangen. Das sollte es doch nun aber wohl gewesen sein?
Neiiiin, wie gesagt, Niendorf gar nicht so schlecht, auch immer mal gefährlich und so kam Schumacher in der 63. Minute zum Anschlusstreffer. Erneut musste Patschinski eingreifen, in der 70. Minute wurde er im Strafraum umgesenst, sodass es Elfmeter gab, den er postwendend verwandelte.
Bei uns sorgten die Treffer für einen kleinen Aufschwung im Support, die Stimmbänder wurden noch mal strapaziert und es lief alles ein wenig leichter. Auf dem Rasen war das Ding aber immer noch nicht gelaufen, Niendorf kam erneut auf ein Tor heran, dieses Mal allerdings hatte Benny Hoose etwas dagegen und baute seine Statistik als Vorlagengeber aus: Ein wunderschönes Zuspiel auf die linke Seite, wo Benjamin Bambur in seinem zweiten Spiel für den SCV lief und das Ding reinmachte. Sein erstes Tor in Blau-Gelb wurde entsprechend bejubelt, die letzten paar Minuten wurde ein wenig zitternd verbracht, denn der NTSV steckte noch immer nicht auf, aber am Ende hatten wir erneut drei Punkte mehr auf unserem Konto.
Ein weiteres Stück Arbeit auf unserem Weg zum nächsten Meistertitel war geschafft...

Dienstag, 1. Mai 2012

Halbfinale: SC Victoria – Eintracht Norderstedt 2:1 (1:1) (01.05.2012)


Heute ging es darum, die Oberligaabschiedstour etwas zu versüßen und dem „Sahnehäubchen“ der Saison etwas näher zu kommen. Nach der kurzweiligen Zitterpartie in Elmshorn vor ein paar Wochen sollte es nun gegen die arroganten Vorstädter aus Norderstedt gehen.
Die Voraussetzungen für einen perfekten Fußballtag waren gegeben. Der Feiertag und das gute Wetter lockten knapp 1000 Zuschauer in unser traditionsreiches Stadion. Also endlich mal eine Atmosphäre, die dem SCV würdig ist. ;-) Norderstedt brachte zu meiner Überraschung doch recht viel Anhang mit, der sich zum größten Teil im B-Block und vor der Tribüne breit machte.
Übrigens ist es richtig geil, dass die Leute anfangen unsere Schals zu tragen, was zwar erst ein kleiner, aber guter Schritt in die richtige Richtung ist.
Kurz vor Spielbeginn kam dann noch einmal der Gedanke hoch, dass heute auch etwas schief gehen könnte. Der Berufspessimist, der gleichzeitig unser Platzwart ist, bestätigte dies noch einmal und es machte sich etwas „Unentspanntheit“ in mir breit.
Die erste Halbzeit zeigte aber schnell, dass der SCV überlegen war und Benny Hoose schoss gleich in der 8. Minute das erste Tor. Heute kamen wir auch gut in Fahrt und konnten die Mannschaft akustisch gut unterstützen. Der Norderstedter Ausgleich folgte nur ein paar Minuten später, doch der SCV war einfach zu überlegen, sodass es nur eine Frage der Zeit war, bis wir erneut in Führung gehen würden. Kurz vor der Halbzeit kam es noch zu einem nicht gegebenen Tor, was unsere Zaunstürmfraktion nicht checkte und sich nach einiger Zeit umguckte und dann langsam wieder zu unserem Standort bewegte.
Die Halbzeit, die wieder viel zu kurz war, reichte kaum aus, um sich kurz erfrischen und etwa 2/3 der Supportwilligen waren zum Anpfiff über das ganze Stadion verteilt und trudelten nach und nach erst wieder ein. In der 57. Minute kam dann endlich das erhoffte Tor durch Nico Patschinski und der C-Block rastete komplett aus. Einige Kutten und übermotivierte Jugendliche ließen es sich nicht nehmen, nun oberkörperfrei durch den Block zu hüpfen und mit Bier und Wasser zu werfen. Die Stimmung in unserem Block war einfach nur geil. Endlich lassen sich auch vermehrt unbekannte Besucher zu dem ein oder anderen Schlachtruf oder Spaßsupport motivieren. Hieran lässt sich auch noch arbeiten, doch kann man erst einmal zufrieden sein.
Kurz nach dem Führungstreffer machten zwei Gestalten mit homophoben Sprüchen auf sich aufmerksam und durften kurz darauf ihre eingenommenen Plätze mehr oder weniger freiwillig verlassen. Homophobie wird an der Hoheluft nicht geduldet!
Der SCV spielte den Rest der Zeit souverän runter und es blieb beim verdienten 2:1.

Nach dem Spiel feierten wir mit der Mannschaft den zweiten Einzug in das Pokalfinale seit Gruppengründung. Man kann von einem durchaus gelungenen Fußballtag sprechen. Einige unserer Leute fuhren kurz nach Spielende weiter nach Osdorf, um dort die andere Halbfinalpartie anzuschauen. Wie zu erwarten war, spielen wir im Finale gegen unsere Lieblings-Germanen aus Schnelsen.