Freitag, 10. August 2012

2. Spieltag: SC Victoria - FC Oberneuland 0:3 (0:2) (10.08.2012)

Erstes Heimspiel in der Regionalliga und schon wieder Chaos (Wir erinnern uns: mit „Ch“ = böse!). Dieses Mal galt es nicht einen Bus zu organisieren, sondern genug Leute am Start zu haben, um die anfallenden Aufgaben vernünftig zu erledigen. Fazit dieser Übung: Gut, dass wir im August noch drei weitere Heimspiele (inkl. Freiburg) haben, um das zu verfeinern. So gerieten wir vor Anpfiff phasenweise gehörig ins Schwimmen. Der Andrang am Container groß, das Fahnenaufhängen noch verbesserungswürdig, Flyer müssen verkauft werden etc. pp. In normaler Besetzung schon anstrengend und stressig, wird das so richtig schwierig, wenn die Leute erst kurz vor knapp eintrudeln. Wie gesagt, das muss sich noch ändern!
Ändern ist sowieso ein gutes Stichwort: Nico Patschinski hat sich nämlich auch beruflich verändert und spielt jetzt in Berlin beim BFC. Das erwähne ich hier nur noch einmal, weil es natürlich auch Auswirkungen aufs Spiel hatte. An sich nervt dieses Thema aber, weshalb ich hier höchst-offiziell ein Patsche-Moratorium ausrufe (fängt nach dem Bericht an: Wie gesagt, seine Abwesenheit machte sich bemerkbar).
In den ersten Minuten des Spiels begann der SCV an der Baustelle Hoheluft (es wird ein separater Gästeeingang gebaut) ähnlich wie schon in Meppen mit viel Druck. Benny Hoose hatte nach wenigen Minuten bereits die erste Chance, die aber abgewehrt werden konnte. Oberneuland kam aber immer besser ins Spiel und prüfte nach zehn Minuten Fabian Lucassen, der hübsch mit dem Fuß klären konnte. Die Gäste agierten jetzt zielstrebiger und auch robuster als Blau-Gelb und erzielten folgerichtig die Führung nach zwanzig Minuten. Wie auch schon in Meppen sah unsere rechte Abwehrseite in dieser Situation nicht besonders gut aus. Dem Spiel des SCV sah man an, dass die zwei besten offensiven Spieler der Vorbereitung fehlten. Neben Patschinski fehlte auch der angeschlagene Jakob Sachs. So fiel es den Jungs sichtbar schwer, den Ball kontrolliert in aussichtsreiche Positionen zu tragen. Es fehlte einfach vorne ein echter Stürmer, der auch mal in der Lage ist den Ball zu halten oder sich in eigentlich ausweglosen Situationen doch noch am Abwehrmann vorbei zu spielen. Vom eiskalten Abschluss mal ganz abgesehen. So wurden die zwei sich bietenden Chancen in der ersten Halbzeit vergeben: Jan Vierig traf das Gehäuse nicht und ein Kopfball von Rabenhorst wurde auf der Linie geklärt. Kurz vor der Pause dann der nächste Nackenschlag: Der Bremer Stürmer geht an Lucassen vorbei und fällt. Der Schiedsrichter pfeift, die Presse geht d'accord. Leute, die direkt dahinter standen, berichteten später aber, dass der Torwart den Rot-Weißen gar nicht berührt hatte. Natürlich mehr als ärgerlich, auf diesem Wege mit einem 2:0 in die Pause gehen zu müssen!
Zur Pause wurde dann der ähnlich wie gegen Meppen etwas überfordert wirkende Sergej Schulz ausgewechselt. Für ihn kam D'Urso, der Andi Brücks Position im Mittelfeld einnahm. Und Mauri brachte auch direkt Schwung in die Partie. In den letzten Spielen wirkt er gerade zu befreit und dürfte sich, wenn er so weiter macht, bald in der Startaufstellung wieder finden. In der Folge erarbeitete sich Victoria auch Chancen, die aber, und hier werden unschöne Erinnerungen an die Hinrunde der letzten Saison wach, nicht genutzt wurden. Sowohl Hoose als auch Vierig vergaben alleine vorm Torwart. Und wie das im Fußball bekanntermaßen so ist, gab es als Strafe das Gegentor. In einem schnörkellosen Angriff entschied Oberneuland das Spiel zwanzig Minuten vor Schluss mit dem 3:0. Vicky kämpfte zwar weiter und erarbeitete sich auch durchaus Chancen, aber Sudbrack traf nur den Pfosten, Brück vergab einen Elfmeter und Vierig bewarb sich weiter fleißig für den Preis der unglücklichsten Figur auf dem Platz. Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß!
So blieb es beim 3:0 für die Gäste und die Erkenntnis, dass es in vielen Situationen noch (?) an der nötigen Cleverness und Konsequenz mangelt, um in dieser Liga wirklich bestehen zu können. Positiv aber auf jeden Fall, dass keiner die Niederlage einfach hingenommen hat und weiter gekämpft wurde. Wer nach dem Spiel in die Gesichter so mancher Spieler geschaut hat, weiß, dass Trainer Göttling in dieser Woche eine Menge psychologischer Arbeit zu leisten haben wird, bevor es am nächsten Samstag zum Spiel gegen den SC Freiburg kommt und dann Werder Bremen II wartet.
Der Virage Absurde war leider am heutigen Abend etwas leer, viele bekannte Gesichter waren aus den verschiedensten Gründen nicht anwesend. Trotz dieses Handicaps konnten wir aber die Mannschaft über 90 Minuten in durchaus befriedigendem Maße anfeuern. Die Gesänge hallten gut in die Nacht und es stellte sich schon die Frage, was alles drin gewesen wäre, wenn noch mehr Leute gekommen wären. Nachdem das Spiel entschieden war, gingen wir in den letzten Minuten wieder dazu über, die weiter kämpfende Mannschaft und den reinen Fakt zu feiern, dass diese Jungs uns eine Saison in der Regionalliga geschenkt haben. So langsam sollte sich ja bei allen rumsprechen, dass „34 Spieltage David gegen Goliath“ durchaus ernst zu nehmen ist. Das ist zwar nicht unbedingt schön und bisweilen frustrierend, es liegt aber an uns, das Beste draus zu machen! Den Sand in den Kopf stecken ist jetzt nicht, never surrender und so... ;-)
Zum Abschluss noch eine Sache: Wir, und damit meine ich den kompletten SC Victoria, freuen uns über jeden Menschen, der uns am nächsten Samstag gegen Freiburg unterstützen kommt. Dieses Spiel ist aber „nur“ ein Bonus, wirklich zählen tun die Heimspiele in der Regionalliga Nord! Kommt auch gegen Bremen am Samstag, den 25.08. um 14 Uhr ins Stadion Hoheluft, es gilt die ersten Punkte zu holen!