Mittwoch, 24. Oktober 2012

13. Spieltag: SC Victoria – FC St. Pauli II 0:0 (24.10.2012)

Am Wochenende stand in der Zweiten Bundesliga das Spiel St. Pauli gegen Dresden an, Grund genug also, das kleine Hamburger Derby vom Wochenende unter die Woche zu verlegen – oder so ähnlich. Warum genau das Spiel zwischen Blau-Gelb und der Kiezreserve nun am Mittwoch stattfinden musste, hab ich zumindest immer noch nicht so ganz verstanden, es war ja nun auch nicht so, dass sämtliche Wasserwerfer der Polizei bei diesem Spiel gebunden gewesen wären... Anyway, es sollte ja fantechnisch eigentlich keinen großen Unterschied machen, denn die allermeisten Interessierten können wohl auch unter der Woche zum Spiel kommen, weite Anreisewege fallen ja weg. Und sicherlich waren mehr Gäste anwesend, als wenn wir parallel zur Ersten gespielt hätten.
Letztlich tummelten sich also gut 600 Zuschauer im Rund, das in dieser Saison Heimat für beide Vereine in der Regionalliga ist. Aber wie es sich gehört – wir hatten Heimspiel – gingen die Gästefans in den Gästeblock. „Schade Marmelade“, dieses Mal nix mit auf der Tribüne hocken...
Im Vorfeld bereiteten wir uns auf die alljährlich stattfindende FARE-Woche gegen Rassismus und Diskriminierung vor und bastelten eine kleine Choreo. Nichts Weltbewegendes, aber letztlich sah es dann doch ganz nett aus, was da zum Anpfiff im Block bei uns zu sehen war: Oben und unten hatten wir Folien-Banner mit der Aufschrift „Love Victoria, Hate Racism“, dazwischen wurden Folienschals mit derselben Message hochgehalten. Einzig an der Ausführung gibt es ein wenig zu meckern, die ganz kleinen Personen sollten vielleicht nicht direkt hinter den Riesen im Block stehen, damit man auch alle sehen kann.
Das Spiel selbst stellte das letzte Hamburger „Derby“ des Jahres dar, und es galt nicht nur Punkte im Abstiegskampf zu sammeln, sondern auch einen Sieg einzufahren, um Hamburger RL-Meister der Hinrunde zu werden. In den bisherigen Begegnungen zwischen dem HSV II, St. Pauli II und dem SCV hatte es in keinem Spiel einen Sieger gegeben, ein Dreier heute hätte also gereicht. Und ja, mal wieder Konjunktiv, denn am Ende stand ein 0:0 auf dem Konto. Beiden Vereinen, die mitten im Abstiegskampf stecken, hilft das eigentlich wenig weiter, zumal St. Pauli wirklich schlagbar gewesen wäre. Aber immerhin stand bei uns heute zum ersten Mal in dieser Saison die Null. Das kann man fast als einzige positive Meldung verbuchen, denn nach vorne gelang mal wieder nicht viel, selbst die zwei Platzverweise für die Kiezer halfen nicht wirklich. Hinten im Tor stand dieses Mal Christian Schau, da Fabian Lucassen nach seiner Roten Karte aus Rehden aussetzen musste. Und wie hinterher zu hören war, hatten wir mal wieder keinen Ersatztorwart... Zum Glück war heute kein Torwart-Wechsel nötig!
Der Support bei uns war heute weitestgehend in Ordnung, einige hängten sich wirklich komplett rein und waren schön am Freidrehen. Andere müssen wohl noch lernen, dass man 90 Minuten durchsingt, aber gut, aller Anfang ist schwer. ;-) Zur zweiten Halbzeit präsentierten wir noch ein paar Spruchbänder in Richtung unserer Gäste: „Die einzige Möglichkeit? – Man hat immer eine Wahl – SC Victoria Hamburg“, die entsprechend mit Unmutsäußerungen bedacht wurden. Insgesamt kam aber recht wenig aus dem Gästeblock, wie immer eigentlich bei Spielen der Zweiten. Zum Ende hin war aber natürlich auch aufgrund des Spiels bei uns nicht mehr wirklich geiler Support vorhanden, da jeder mit Spiel und Schiedsrichter haderte.
Fazit: Auch im dritten Hamburger Spiel gab es keinen Sieger, sodass wir mit der Krönung des Hamburger Meisters wohl noch etwas warten müssen.

Sonntag, 21. Oktober 2012

12. Spieltag: SC Sperber II – SC Victoria II 1:0 (0:0) (21.10.2012)

Das Duell der Aufsteiger. Letztes Jahr noch ein Spitzenspiel in der berüchtigten Kreisliga 5, diese Saison ein Bezirksliga-Nord-Kracher der Extragüte. Vorderes Mittelfeld gegen knapp über den Abstiegsrängen. Victoria gegen seinen neuen Angstgegner, denn schon letzte Saison konnte unsere Reserve-Equipe am Heubergredder nur mäßig überzeugen. Peinliche Fehler in der Hintermannschaft bescherten uns quasi last minute einen Zweipunkte-Verlust in Form einer 3:3-Punkteteilung.
Sechs Kaoten und ein paar weitere Victorianer fühlten sich wie immer vom netten Alsterdorfer Ground angezogen und fieberten bei besten Fußballwetter der Wiedergutmachung entgegen.
Leider hielt das Spiel in der ersten Halbzeit den hohen Erwartungen mal so gar nicht stand. Es blieb Zeit genug, um das ereignisreiche Wochenende ausgiebig Revue passieren zu lassen und/oder dem Bällchenspiel zu frönen. Auch die zahlreichen Hopper aus Süddeutschland schienen arg gelangweilt.
Auch in Halbzeit Zwei dauerte es eine lange Weile, bis endlich (?) die große Action begann: Eingeleitet vom sehr jungen, (und wahrscheinlich sehr) unerfahrenen Schiedsrichter, der einfach mal einen Victorianer mit Gelb-Rot vom Platz warf. Der Grund? Das wusste keiner so genau, hinterher hieß die Begründung: Zu frühes aus der Mauer laufen. Naja... Danach legten die Blau-Gelben immerhin eine Schippe drauf, das Spiel wurde etwas munterer, ehe schließlich die schmerzhafte Vollbremsung folgte: Ein Tänzchen im Strafraum, Victoria total benebelt und drin war das Ding. 1:0 für die Raubvögel.
In Unterzahl wurde zwar noch mal versucht, alles in die berühmte Waagschale zu werfen, aber zwei gute Chancen gingen knapp am Kasten vorbei, zwei Mal hatte der Schiri keine Lust auf den Punkt zu zeigen und dann war es auch schon geschehen: Wieder Rot für die Zweite:
Sperber mit dem obligatorischen Zeitspiel der führenden Mannschaft (es rollte immer mal wieder ein zweiter Ball auf das Feld, ein Schelm, wer da Böses denkt), Nassim will einem Grünen den Ball aus der Hand nehmen, der nutzt natürlich die Gelegenheit, seinen doppelten Rittberger zur Perfektion zu bringen und dreht drei Rückwärtsschrauben unter schmerzerfülltem Geschrei. Der junge Schiri spurtet – natürlich – von der anderen Seite des Platzes mit der Karte in der Hand herbei – der Lautes-Schreien-heißt-automatisch-Karte-Reflex löst aus und Saleh kassiert den roten Karton. Im Hintergrund immer noch das Geschrei des sich am Boden wälzenden Raubvogels. Starke Schmerzen im Kopf, in den Beinen, überall, vielleicht hätten wir den Notarzt rufen sollen, aber es folgte ganz stilecht die plötzliche Wunderheilung. Hallelujah. Nun gut, der Referee hatte sich ja auch überlegt, die Nummer erst gar nicht wieder anzupfeifen, da musste der Schwerverletzte auch nicht länger den sterbenden Schwan mimen.
Victoria verliert also bei Sperber II völlig unnötig mit 1:0 und unterstreicht das etwas unglückliche Wochenende unserer Blau-Gelben. That's it.

Samstag, 20. Oktober 2012

12. Spieltag: BSV Schwarz Weiß Rehden – SC Victoria Hamburg 3:1 (1:0) (20.10.2012)

Im Städtchen Rehden sollte eines der weitesten Auswärtsspiele für uns in dieser Saison ausgetragen werden. Dementsprechend früh beschäftigten wir uns mit der Anreise. Schnell stellte sich dabei heraus, dass der Zug nur bis Diepholz fährt, danach muss extra geblecht werden für einen Überlandbus. Alternative wäre es also gewesen, die zehn Kilometer von Diepholz nach Rehden zu Fuß auf sich zu nehmen oder halt mit dem PKW zu fahren. Ersteres wurde lange Zeit ernsthaft in Erwägung gezogen, letztlich entschied man sich dann doch lieber für das Auto. Drei in der Anzahl starteten am Samstagmorgen aus verschiedenen Punkten in Hamburg in Richtung Süden. An einer Raststätte kurz vor der designierten Ausfahrt sammelten wir uns, um im Konvoi in das südniedersächsische Dorf einzufallen. Auch von einer gesperrten Ausfahrt ließen wir uns nicht entmutigen und kamen 45 Minuten vor Anpfiff am Sportplatz mitten im Nirgendwo an.
Die Anlage, bestehend aus einer Turnhalle und dem Stadion des heutigen Gastgebers, machte einen sehr neuen Eindruck. Den Eintritt zahlte heute übrigens die Mannschaft, ein dickes fettes „Danke!“ noch einmal dafür. Zur Abwechslung mal ohne größere Durchsuchungen und Stress ging es dann rein. Dort erblickten wir und erfreuten uns am Gästeblock. Dieser besteht aus zwei eingezäunten lang gezogenen Stufen. Erinnerte uns alle an ein gewisses Viedeo aus Polen. Eigentlich ein Witz, dass Rehden damit durch gekommen ist (und warum hier nicht der gesamte Platz umzäunt sein muss, ist noch mal eine ganz andere Frage). Uns war's egal, wir ließen den Käfig links liegen und positionierten uns neben unserer Ersatzbank auf der Gegengeraden, die aus vier Stufen besteht. Gegenüber hatten wir den besten Ausblick auf den VIP-Balkon, wo die Leute dicht gedrängt standen. Was daran so toll sein soll, weiß keiner, aber Hauptsache man kann sich für einen Tag mal als wichtig fühlen. Netter ist da schon die kleine Sitzplatztribüne, auf der es sich auch einige Menschen gemütlich machten. Erfreulicherweise ließ man uns ohne Probleme die Werbebanden mit Zaunfahnen überhängen. Wenn man da an manche Erlebnisse in der Oberliga zurück denkt...

Sportlich begann der Tag mit der ersten Überraschung: Cem Cetinkaya spielte für den erkrankten Roger Stilz im defensiven Mittelfeld. In den ersten 35 Minuten machte unsere Mannschaft aber auch ohne den in Oldenburg so starken Co-Trainer ihre Sache richtig gut. Sie begann druckvoll, war spielerisch klar überlegen, nutzte aber die Chancen nicht. Auf der Gegenseite versuchte Rehden es vor allem mit langen Bällen, die zu häufig durch doofe Stellungsfehler und/oder Nachlässigkeiten in der Abwehr gefährlich wurden. In genau solch einer Situation nach 35 gespielten Minuten entschied ein dummer Reflex von Fabian Lucassen das Spiel vorzeitig: Der Rehdener Stürmer legte den Ball an ihm vorbei, wurde aber durch eine Berührung des ex-Havelsers zu Fall gebracht. Glasklare Sache: Rot wegen Notbremse und Elfmeter. Und als ob das nicht genug gewesen wäre, hatten wir heute noch nicht einmal mehr einen zweiten Torwart dabei. Christian Schau hatte sich nämlich wenige Stunden vor Abfahrt in Hamburg krank gemeldet. So herrschte kurz Verwirrung auf der Bank des SCV, bevor Youngster Nils Brüning ins Tor ging. Den Elfmeter konnte er nicht abwehren, sodass Victoria mit 1:0 zurück lag. Ein Mann weniger, im Rückstand und ohne richtigen Torwart, das Ganze dann auch noch Auswärts, die Sterne standen alles andere als gut für die zweite Halbzeit.
In dieser kehrte Marcus Rabenhorst nach Verletzung wieder zurück auf den Platz, für ihn ging Sobczyk raus. Vicky war zunächst nicht unbedingt anzumerken, dass man mit einem Mann weniger agierte. So spielte man sich anfangs durchaus gute Möglichkeiten heraus, die abermals nicht genutzt wurden. Auf der anderen Seite hingegen nutzten die Hausherren einen Patzer von Eybächer gleich aus und erzielten das 2:0 (60. Minute). Die Messe schien nun endgültig gelesen, vor allem als nach einer Standardsituation das 3:0 (84. Minute) auch noch dazu kam. Im Gegenzug erzielte der eingewechselte Abou den Ehrentreffer und wenige Augenblicke später hatten nacheinander Sudbrack und Vierig (Latte) die Möglichkeit, das Spiel in den letzten Minuten noch einmal so richtig spannend zu machen. Es blieb aber bei der 3:1-Niederlage. Schade, denn unter normalen Umständen hätte man hier gewinnen können, 35 Minuten lang war man auf dem besten Weg dahin. Brüning konnte an allen Gegentoren übrigens nicht besonders viel machen, verhinderte sogar ein um ein bis zwei Tore höheres Ergebnis.

Ähnlich wie unsere Mannschaft begann der Block sehr engagiert und geschlossen, so mancher Einheimischer musste sich schon umgucken, als wir auf der Gegengeraden unser Ding machten. Leider kam mit dem Elfmeter und der roten Karte auch bei uns der Bruch. Es war den meisten richtig anzumerken, wie die Hoffnungen auf einen Sieg schwanden, es machte sich vor allem in der zweiten Halbzeit eine arg störende Unkonzentriertheit breit. Phasenweise war das ein schwacher Auftritt, aufgrund des starken Beginns und des wieder halbwegs konzentrierten Abschluss kann man noch von einem durchschnittlichen Support reden. Es ist aber auch klar, dass da noch gewaltig Luft nach oben ist. Gerade in solchen unglücklichen Spielen brauchen und freuen sich die Jungs über jede Unterstützung, die sie kriegen können!

Dienstag, 16. Oktober 2012

Testspiel: SV Blankenese – SC Victoria 1:9 (1:4) (16.10.2012)

Kein Spiel gegen Wilhelmshaven am Freitag. Zunächst lange Gesichter, doch angesichts des Wetters vielleicht nicht ganz so verkehrt. Stattdessen wurde das für Dienstag angesetzte Testspiel des Perspektivteams (oder der Nachwuchsrunde oder wie auch immer) umgewandelt in ein Testspiel der Regionalliga-Mannschaft. Auch nett, ein Testspiel gegen einen Landesligisten auf einem neuen Ground – Kunstrasenplatz am Dockenhuden.
Zu diesem Test trafen sich immerhin vier Leute aus der Szene, um mitten in Blankenese zuzuschauen, wie sich unsere Mannen so gegen einen unterklassigen Gegner schlagen. Und ja, es erinnerte doch arg an die Rückrunde der letzten Saison. Zunächst standen viele Spieler auf dem Platz, die in der RL eher noch nicht so zum Zuge gekommen gekommen waren, die „Kunstrasenspezialisten“, wie sie auch betitelt wurden. Und seit langer Zeit nun auch in der Ersten mal wieder dabei: Patrick Schumann, der eine Verletzung auskuriert hatte. Beim Gegner übrigens an der Linie unser Ex-Stürmer Stefan Westbrock, auch als Trainer tätig, auf dem Platz unser Ex-Abwehrspieler Marcel Rutz. Nice.
Nach fünf Minuten legte Sergej Schulz los, Tor zum 0:1, so ging das dann auch weiter, zur Pause stand es 1:4. Das Ehrentor für die Gastgeber hätte man sich sparen können, wenn Abwehr und Torhüter nicht ganz so schnarchnasig gewesen wären. Aber wen juckt's letztlich...
In der zweiten Halbzeit wurde kräftig gewechselt, nun kamen auch unsere teilweise Stammspieler zum Einsatz, am Ende hieß es standesgemäß 1:9. Bei dem ein oder anderen kam Sehnsucht nach solchen Ergebnissen auch in der Liga auf, aber die Realität heißt Samstag Rehden! Auch nett...

Montag, 15. Oktober 2012

9. Spieltag: SV Blankenese – SC Victoria A-Junioren 0:2 (0:0) (15.10.2012)

Warum auch immer wurde das Spiel der 1. A-Jugend zwischen uns und der SV Blankenese auf Montagabend verlegt. Gut für mich und Begleitung, denn so konnten wir uns mal anschauen, was der Nachwuchs des Vereins so macht. Victoria ist gut in die Saison gekommen, stand auf dem dritten Tabellenplatz und hatte die Möglichkeit, die Tabellenführung in der 1. Landesligastaffel zu übernehmen. Es mussten nur drei Punkte gegen den Tabellenletzten aus Blankenese her. Sollte doch machbar sein.
Also ging's raus ins Viertel der Besserverdienenden und nach ein paar Wegfindungsschwierigkeiten erreichten wir den Ground an der Simrockstraße ein paar Minuten nach Anpfiff. Wir machten es uns auf einer Bank gemütlich und sahen in den ersten Minuten eine zwar überlegene Victoria, die allerdings im Abschluss auch nichts gebacken bekam. Vicky spielte sich die ein oder andere gute Chance heraus, doch entweder verhinderten der gute Blankeneser Torwart oder die eigenen Unfähigkeiten einen Torerfolg. Blankenese kam in der ersten Halbzeit nur einmal vor das gegnerische Tor, wirklich gefährlich war das aber nicht. Mehr gibt's zur ersten Halbzeit auch eigentlich nicht zu sagen.
Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel dann besser und interessanter. Daran maßgeblich beteiligt war der in der Halbzeit von den Gästen eingewechselte Yunis Abdalla, der direkt nach seiner Einwechslung Druck über Linksaußen machte und durch Schnelligkeit und präzise Flanken zu überzeugen wusste. In der 73. Minute dann machte der ebenfalls eingewechselte Tehrani das 0:1 nach guter Vorarbeit vom eben erwähnten Adballa. Endlich. Auch bis zum Torerfolg hatte Vicky deutlich mehr Ballsitz und durch geschickte Einwechslungen wurde der Druck nach vorne erhöht. Die Führung gegen das Tabellenschlusslicht war zu diesem Zeitpunkt hochverdient, auch wenn die um uns stehenden Blankeneser Eltern das natürlich anders sahen.
Nach dem Tor kam auch Blankenese besser ins Spiel, die Zweikämpfe wurden intensiver und die Gastgeber erspielten sich gelegentlich Chancen, die allerdings entweder von Vickys Schlussmann oder von den Blankenesern selbst vereitelt wurden. In der 84. Minute wurden aber alle Ausgleichshoffnungen der Hausherren zunichte gemacht. Ein schön heraus gespieltes Tor von Fynn Benedict Sommer unter Beteiligung des wirklich guten Abdallas machte dann endgültig den Sack zu. Kurz vor Schluss gab es noch einmal Aufregung, als die Blankeneser einen Kopfball nach einer Standardsituation hinter der Linie gesehen haben wollten. Der Schiedsrichter gab das Tor nicht und ich saß viel zu weit weg, um das beurteilen zu können. Nach ein paar Minuten Nachspielzeit ertönte der Schlusspfiff und wir durften nach Hause. War dann doch schon recht kalt und winterlich geworden.
Einige Spieler, vor allem die drei namentlich Erwähnten, haben heute einen phasenweise starken Eindruck hinterlassen und vor allem die 13 (Yunis Abdalla) sollte man mal im Auge behalten. Guter Junge. Ich kann jedem nur ans Herz legen, auch mal die A-Jugend zu besuchen und die Spieler würden sich auch freuen, wenn mal nicht nur die Eltern am Spielfeldrand stehen. Außerdem hat die Mannschaft als neuer Spitzenreiter gute Aufstiegschancen.

Sonntag, 14. Oktober 2012

11. Spieltag: SC Victoria II – VfL 93 4:4 (1:3) (14.10.2012)

Endlich mal wieder Zweite. Aufgrund zeitlicher Engpässe (auch weil wegen die Erste) war es Nordkaos bisher nicht so richtig möglich, geschlossen die Spiele unserer glorreichen Zweiten Mannschaft zu gucken. Eigentlich sollte dem heute Abhilfe geschaffen werden, aber letztendlich fand sich dann auch nur einer ein. Macht aber nichts, man kennt sich ja und so wurde mir auch nicht langweilig.
Der Kunstrasenplatz war relativ gut besucht, so gehört sich das, wenn die Zweite spielt. Die grün-weißen Schwarzen vom Borgweg legten los wie die Feuerwehr nach Treffern von Betzold (zweite Minute) und Scholtan (achte Minute) hätte man schon meinen können, dass das Spiel keinen Spaß mehr macht. Denkste!
Postwendend schlug André Osterhoff für Victoria zu und erzielte nach neun Minuten den Anschlusstreffer zum 1:2. Danach ging es langweilig hin und her, ehe zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff wieder Scholtan auf 1:3 für die Borweg'ler erhöhte.
Nun hieß es 15 Minuten innehalten, ehe es weiterging. Aber Leerlauf am Kunstrasen heißt immer: Kakao aus'm Automaten! Balsam für die kältegescheute Seele. Blubb, blubb und nach 50 Minuten verkürzte Pedroso-Busso zum 2:3, ehe auch schon wieder Betzold in der 65. Minute auf 2:4 erhöhte. Langsam wurde die Partie hitzig, Victoria wollte mehr und der VfL bekam es mit der Angst zu tun. Dementsprechend nahm auch die Anzahl und die Härte der Fouls zu. Pedroso-Busbauen störte es wenig, denn der machte in der 75. Minute das 3:4! Und der Ex-St.-Paulianer wäre ja kein Victorianer geworden, wenn er nicht auch noch den Ausgleich kurz vor dem Abpfiff schießen würde! So hieß es dann nach 90 Minuten (und ein bisschen viel mehr) 4:4 und drei Mal Rot für Vicky. Der Nordic-Walking-Schiri (Laufen ist Achtziger!) übertrieb es zumindest in zwei von drei Fällen mit dem Platzverweis.
Gesungen wurde am Lokstedter Steindamm nicht, auch wenn die drei Suffatzen von der Bank hinter dem großen Baum im Stadtpark ihre zwei Fähnchen aufhängten.
Rum und Ähre (Korn) für Vickys Amateure!

Freitag, 12. Oktober 2012

11. Spieltag: SC Victoria - SV Wilhelmshaven Ausfall

Es regnet, es regnet, die Erde wird nass... Pünktlich am Freitagnachmittag fing es an zu gießen wie aus Eimern. Ekelhaft, bei dem Wetter will man natürlich eigentlich gar nicht vor die Tür, geschweige denn zum Fußball. Und ja, liebe Leute, wir reden hier tatsächlich davon, dass man nass wird, wenn man zum Fußball geht. Wir spielen ja nicht in so einem überdachten Betontempel...
Aber dieses Mal hielt sich der Verband scheinbar zurück mit Absagen (nicht so wie am Wochenende zuvor), zumal die Spieler und Fans aus Wilhelmshaven ja wohl auch schon lange unterwegs hätten sein müssen. Oha, der arme Rasen, dachte zumindest ich ein paar Mal auf der Hinfahrt zum Stadion.
Dann allerdings das Unfassbare, es war mittlerweile 18 Uhr und damit eine Stunde vor Anpfiff. Kurz vor dem Erreichen des Stadions der Anruf: „Das Spiel ist abgesagt!“ Na super, das hätte man sich doch wohl nun wirklich mal eher überlegen können! Obwohl der Ausfall sofort über diverse Medien verbreitet wurde, trudelten bis um 19 Uhr immer wieder Leute am Stadion ein, die davon nichts mitbekommen hatten. Damit hat sich der Verein leider keinen Gefallen getan, auch wenn letztlich die Platzkommission des Verbandes für die Absage sorgte. Sorry, aber das muss schneller gehen! Gut, für Spieler und Fans aus Wilhelmshaven wäre das sicherlich auch zu spät gewesen, aber wenn uns diese Nachricht am Wochenende zuvor erst in Oldenburg erreichte hätte.... mannomann!
Mal schauen, wann der Spaß nun nachgeholt wird, wahrscheinlich irgendwann unter der Woche, wo sich wahrscheinlich noch weniger Anhänger aus Niedersachsen auf den weiten Weg machen können. Das ist dann leider der Nachteil an der RL, in Hamburg wäre das ja alles recht unproblematisch.

Sonntag, 7. Oktober 2012

10. Spieltag: VfB Oldenburg - SC Victoria 1:1 (1:0) (07.10.2012)

Spielen wir oder spielen wir nicht? Nachdem am Wochenende reihenweise die Spiele der Regionalliga abgesagt wurden, bestand den ganzen Samstag über die bange Frage, denn keiner von uns wollte in einem Nachholspiel unter der Woche nach Oldenburg reisen. Zum Glück hatte der Wettergott ein Einsehen, und es hörte dann auch endlich mal auf zu regnen, sodass einer Fahrt nach Oldenburg nichts mehr im Wege stand.
Im Vorfeld waren wir vom Fanprojekt eingeladen worden, doch mal im örtlichen Fanhaus vorbeizuschauen und uns ein Bierchen abzuholen, was wir dann auch eingeplant hatten. Nach einer relativ ruhigen und entspannten Anreise mit dem Zug kamen wir viel zu früh in Oldenburg an, wo neben Essenfassen und auf weitere Mitfahrer warten anschließend der Besuch bei der hiesigen Fanszene anstand (oder zumindest Teilen davon). Beide Fanszenen einen gemeinsame Lebensanschauungen wie eine antirassistische Einstellung und der Kampf gegen Homophobie (die Fahne der „Fußballfans gegen Homophobie“-Kampagne hing bereits in beiden Stadien), sodass man schnell ins Gespräch kam und die Zeit bis zum Spiel wie im Fluge verging. Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals für die Gastfreundschaft bedanken, einen solch entspannten Tag in einer Auswärtsstadt erlebt man auch nicht alle Tage!
Nach dem Marsch zum Stadion folgte zunächst das übliche Tohuwabohu: Wie, es sind Gästefans anwesend? Was machen wir denn mit denen? In den Gästeblock stellen? Nein, das wäre ja zu einfach! Stattdessen sollten wir auf die Haupttribüne, wie wir anschließend feststellten, hatte man uns den Familienblock zugeteilt. Großartig, zum Glück verzogen sich die anwesenden Schulklassen, die nicht mal wussten, bei welchem Spiel sie gerade waren, nach fünf Minuten – spätestens, als sie festgestellt hatten, dass wir doch „ein wenig“ lauter sein würden... Der Sicherheitsdienst mussten auch mal wieder einen auf den Dicken machen und verbat uns kurzerhand die Trommel, die tatsächlich auch noch eingesammelt wurde. Bundesliga-Feeling ahoi!
Trotzdem beflaggten wir Wellenbrecher und Zäune, um unseren Teil der Tribüne für die nächsten 90 Minuten in einen Stehplatzbereich zu verwandeln. Hüpfen, Fahnen und Schals schwenken und sich die Kehle aus dem Leib singen – ich denke, alle Anwesenden haben Vollgas gegeben!

Sicherlich hatten wir schon lautere Auftritte, sicher wäre mit Trommel und vier oder fünf Leuten mehr noch so einiges möglich gewesen, aber wir mußten uns nunmal auf die nicht ganz optimalen Umstände einstellen. 
Es galt, das Optimum aus unseren Möglichkeiten zu holen, sich in den Support hineinkämpfen und nicht nachzulassen. Mit so wenig Leuten heißt das schlicht, singen bis zur absoluten Erschöpfung. Um so bemerkenswerter, dass keiner nachgelassen hat und alle bis zur letzten Sekunde am Limit agiert haben. Genau wie unsere Mannschaft und so fühlte sich der verdiente Ausgleich unserer Jungs auch ein wenig wie eine Belohnung für uns an. Wie schon beim HSV-Spiel hat unsere Szene gezeigt, dass der Kern der Leute zusammenhalten kann. Ein befreiendes Gefühl!
Auf Seiten der Heimkurve war leider nicht allzu viel Aktivität auszumachen. Akustisch kam bei uns nur recht selten etwas an, ab und an konnte man Hüpf- und Klatscheinlagen sowie Schwenker ausmachen.

Auf dem Rasen entwickelte sich derweil ein munteres Spielchen, bei dem unser Team mal wieder den Underdog stellte, der dann wie immer nach einem Standard in Rückstand ging. Ich denke, auch an dieser Stelle ist darüber schon oft genug gemeckert worden, scheinbar müssen wir an diesem Problem auch weiterhin arbeiten. Nach zehn Minuten jedenfalls hieß es 1:0 für Oldenburg, dieses Mal war es ein Eckball, der zum Unglück führte. Blau-Gelb steckte aber nicht auf und beide Teams agierten auf demselben Niveau, nur wir halt mit einem Tor weniger. Es ergaben sich durchaus auch Chancen hüben wie drüben, bis zur Pause fiel aber kein Tor mehr. In der zweiten Halbzeit kämpfte der SCV dann aufopferungsvoll, scheinbar hatte man gemerkt, dass Oldenburg doch auch nur mit Wasser kocht. Es ergaben sich mehrere sehr gute Chancen für Vicky, leider wurde keine genutzt. Als sich alle schon fast mit dem undankbaren 0:1 abgefunden hatten, passierte es dann doch noch: Dennis Sudbrak erzielte den verdienten Ausgleich! Der Jubel war unglaublich, nun hieß es noch fünf Minuten zittern, der SCV geriet noch in Unterzahl durch eine Gelb-Rote, aber dann gab es kein Halten mehr: Ein weiterer völlig unerwarteter Punkt wurde gefeiert wie ein Sieg. Ähnliche Szenen hatte es nach dem HSV-Spiel auch schon gegeben! Die Mannschaft kam anschließend noch überglücklich zum Feiern vorbei, wir bauten ab, verabschiedeten uns bei unseren Gastgebern und machten uns auf den Weg gen Heimat.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Oddset-Pokal, 4. Runde: Groß Flottbeker SV - SC Victoria Hamburg 1:8 (0:5) (03.10.2012)

Pokalwettbewerb bedeutet seit dieser Saison als klassenhöchster Teilnehmer ein garantiertes Auswärtsspiel für Blau-Gelb – erst im Finale könnte das einzige Heimspiel winken. In der 4. Runde hatte der SCV unglaubliches Losglück und zog einen von noch zwei verbleibenden Kreisligisten, die Groß Flottbeker Spielvereinigung. Also stand der Einzug ins Achtelfinale eigentlich schon vorher fest – so ehrlich muss man sein, auch ohne arrogant zu klingen.
Ein gutes Dutzend Kaoten machte sich also am Mittwoch auf, um den Tag der Deutschen Einheit sinnvoll beim Fußball zu verbringen, sogar überraschender Besucher von außerhalb stieß vor Ort noch hinzu, sodass man einen guten Haufen beisammen hatte.
Da der Platz direkt neben einer Polizeidienststelle liegt, verzichteten wir ausnahmsweise auch mal auf sämtliche Waffen, Sprengstoff und was wir nicht sonst noch alles mit uns in der Gegend rumschleppen, wenn man den Medien glauben darf, und machten guten, alten Oldschool-Support. Keine Schwenker, keine Trommel, nur zwei Zaunfahnen, die Hände und Stimme kamen zum Einsatz. Und bitte, es geht doch! Zwar garnierten wir das Ganze immer mal wieder mit ein paar lustigen Schlachtrufen und Sprüchen, aber man muss bei einem Kreisligisten jetzt auch nicht so tun, als wenn Borussia Dortmund auf der anderen Seite steht und eine Riesen-Show abziehen.
Auf dem roten Rasen lief derweil eine Elf auf, die mal wieder im Vergleich zum vorherigen Spiel stark verändert wurde, aber gut, die „Stars“ (höhö) konnte man heute auch getrost schonen. Stattdessen durften sich andere Leute beweisen, was auch ganz gut klappte. Zur Halbzeit stand es 0:5 und die Messe war bereits gelesen, wie man so schön sagt. Vor allem Benjamin Bambur zeigte sich und steuerte drei Treffer bei. „Schuuuuuulz“ per Elfer und Trimborn netzten zusätzlich ein.
Das einzige, was an diesem Tag überhaupt nicht passte, war das Wetter. Nachdem es immer mal wieder kurze Schauer gab, öffnete der Himmel in der zweiten Halbzeit so richtig die Schleusen und sorgte für eine Schlammwüste sondergleichen, sodass ein Spielabbruch durchaus im Bereich des Möglichen gewesen wäre. Zum Glück verzichtete der Schiedsrichter drauf, die Verhältnisse waren ohnehin klar, am Ende stand es 1:8. Ein Ehrentreffer für die Heimmannschaft, ein Hattrick von Abou Khalil und Schluss. Wir hatten unterdessen noch Spaß am Spielfeldrand und brachten einem weiteren Zuschauer unter anderem das Alphabet und Lesen bei, bevor es anschließend noch ab auf eine Party ging, wo der Abend zum Glück im Trocknen gemütlich ausklang...