Sonntag, 7. April 2013

28. Spieltag: SV Wilhelmshaven – SC Victoria 3:0 (1:0) (07.04.2013)

Wilhelmshaven auswärts, bockt! Geiler Ground und ein schlagbarer Gegner, dachte man zumindest die Tage davor. Was dann bei rauskam, sah etwas anders aus, dazu später mehr. Das Dilemma begann damit, dass sich gerade mal neun Mitfahrer fanden, somit ist der Negativrekord für die Regionalliga aufgestellt.
Die zwei Autoladungen fuhren ab 11 in Richtung Bremen und es gab einiges zu lästern. Erster Punkt: Die ULTRAS-Graffitis auf der Strecke Richtung Bremen. Wir konnten uns leider nicht einigen, ob es sich bei dem Gekritzel um „HH“, „KK“ oder „KH“ handelt.
Zweiter Punkt: Fraktion Hausaufgaben, Omis Geburtstag, Halbtot und Herztransplantation – kann man auch nur den Kopf drüber schütteln und last but not least: Fürs Pissen 70 Cent zu verlangen, grenzt schon an moderne Wegelagerei!
In Wilhelmshaven angekommen ging es ohne weitere Vorkommnisse zum Stadion. Die Kontrollen waren wie immer völlig überzogen. Dafür wurde der Gästebereich aufgeschlossen und wir durften durch einen Käfig, der über eine Brücke führte, in den nächsten Käfig laufen, fast so wie beim Wrestling-Käfigmatch. Abgesehen vom Gästeblock sind alle Blöcke überdacht. Die Heimseite hatte etwa 20 Supporter, die begünstigt durch die Tribüne gut zu hören waren.
Leider startete unser Team nicht allzu gut in die erste Hälfte und fing sich in der 11. Minute das erste Gegentor. Danach rissen sich die Jungs einigermaßen zusammen und konnten die erste Halbzeit noch ganz gut gegenhalten, bzw. sich einige Chancen erarbeiten, die aber leider auf der Strecke blieben. Die zweite Halbzeit versprach leider nicht mehr und nach dem zweiten Gegentreffer in der 58. Minute gab sich das Team auf. Wir unserer Support auch. Es kommt schon häufiger vor, dass man in unserer Situation nicht sehr häufig mit dem Ergebnis zufrieden ist, doch die Lustlosigkeit, die uns geboten wurde, war echt nicht mehr zu ertragen, sodass nach und nach alle Beteiligten den Support einstellten. Erst wurde gepöbelt und die Mannschaft verhöhnt, dann fast alle Oberligavereine, auf deren Sportplätzen wir uns nächstes Jahr battlen dürfen, aufgezählt. Bei den potentiellen Landesliga-Aufsteigern ließ sich dann bloß noch ein Wunsch äußern.
Soweit ich mich entsinnen kann, war dass das erste Mal in fünf Jahren Nordkaos, dass man vorzeitig die Fahnen abnahm und seinen Frust freien Lauf ließ. Das dritte Gegentor, einen Elfmeter in der 72. Minute, ließ dann das Fass noch überlaufen und nach dem Spiel mussten sich einige Spieler noch das Wort zum Sonntag anhören. Ob die Ansage an die Spieler, die zuerst an den Zaun kamen, verdient war, soll bitte jeder der Anwesenden für sich entscheiden. Ich fand es nicht verhältnismäßig, eine Gesamtleistung, wenn man das so nennen darf, an einzelnen festzumachen. Es stellte sich noch unser Co-Trainer Roger einem Gespräch und dann ging es für uns Richtung Heimat. Das letzte erwähnenswerte Ereignis war der liegengebliebene Bus unserer Mannschaft. So mancher Kaot wünschte ihnen einen langen Aufenthalt und ein Straftraining auf dem Gülle getränkten Kartoffelacker nebenan. Ultras!