Samstag, 13. April 2013

29. Spieltag: SC Victoria - BSV SW Rehden 4:2 (2:0) (13.04.2013)

Was ein kurzer Plausch vor dem Spiel doch so ausmachen kann. Nur kurz blieb Trainer Lutz Göttling vor Anpfiff am Samstag am Fancontainer stehen und gab seine Einschätzung der Lage preis: „Wir planen auch nächste Saison mit der Regionalliga. Außerdem ist der Pokalgewinn erklärtes Ziel.“ Kurze Antwort mit großer Wirkung. Nach der unnötigen Niederlage gegen Oldenburg nur drei Tage vorher hatten die meisten Fans doch den Klassenerhalt abgehakt. Zu groß der Abstand, zu ungünstig der Spielplan, zu schlecht das Auftreten der Mannschaft insgesamt, die zwar gut gespielt, aber dennoch verloren hatte.
Und so recht mochte zunächst auch keiner den Worten von Lutz Glauben schenken, wenn seine grenzenlose Zuversicht doch beeindruckend wirkte. Rehden also. Wahrlich keine Übermannschaft, das hatten wir im Hinspiel schon sehen können. Und hätte Lucassen nicht seinen Blackout gehabt und sich die Rote Karte eingefangen, wären das drei Punkte mehr auf unserem Konto gewesen. Aber den Konjunktiv kennen wir mittlerweile auch nur zu gut. Aber es kommt ja bekanntlich anders, als man denkt...
Kaum ein Zuschauer verirrte sich an diesem Tag ins Stadion Hoheluft – kein Wunder, das Ersatzprogramm sah das kleine Derby, ein Heimspiel von St. Pauli und ein Auswärtsspiel des HSV zeitgleich vor. Wer interessiert sich da schon für Victoria?! Aber immerhin waren die ganz Treuen da und deckten sich mit neuen Fanartikeln am Container ein. Bei uns in der Kurve heute eine ordentliche Besetzung am Start, trotzdem wirkte alles ein wenig verhalten. Sicherlich steckte dem ein oder anderen das Oldenburg-Spiel noch in den Knochen (und den Stimmbändern), irgendwie war aber auch die letzte Hoffnung ein wenig abhanden gekommen. Oberliga next year...
Daran änderte auch das couragierte Auftreten auf dem Rasen nicht viel: Bereits in der 10. Minute ging der SCV durch Nils Brüning nach Vorlage von Sven Trimborn in Führung. Der Gegner hatte nicht viel entgegen zu setzen, sodass das 2:0 durch einen Kopfball von Marcus Rabenhorst in der 19. Minute die logische Konsequenz war. Aufgelegt übrigens von Juan Seguro. Nice, eine 2:0-Führung hatten wir ja lange nicht mehr... verspielt. Irgendwie war die Freude verhalten, auch wenn Vicky weiter nach vorne marschierte und noch hätte erhöhen können. Aber gerade kurz vor der Pause (als Mittwoch alles verspielt wurde), gab es des Öfteren Unkenrufe zu hören. Allerdings war Rehden viel zu schwach, um selbst ein Tor zu erzielen, sodass dieses Mal der Vorsprung in die Pause mitgenommen wurde. Beim Derby stand es derweil noch 0:0, auch nicht so schlecht für uns.
Die zweite Halbzeit machte da weiter, wo die erste aufgehört hatte: Der SCV am Drücker, Rehden bestenfalls harmlos. Aber erst als Benny Hoose in der 68. Minute das 3:0 nach Vorlage des heute wieder sehr guten Conrad Azong erzielte, glaubte auch der letzte, dass heute hier was gehen würde. Das 3:1 in der 77. – scheiß drauf! Das 4:2 durch Azong nach schönem Querpass von Jakob Sachs – ging im Jubel unter. Das 4:2 in der 90. – wayne?!
Ja, Mann! Das waren drei Punkte! Und da zeitgleich St. Pauli den HSV II besiegte und wahrscheinlich in die Oberliga schoss, kam em Ende der Partie doch noch so etwas wie Euphorie auf. Der Jubel anschließend mit der Mannschaft war jedenfalls sehr befreiend und die Worte des Trainers? Recht hat er – da geht noch was! Wir sind noch nicht tot! Weiter so, dann dürfen wir nächstes Jahr vielleicht auch IN Rehden zeigen, dass wir das bessere Team sind!