Samstag, 4. Mai 2013

32. Spieltag: VfL Wolfsburg II – SC Victoria Hamburg 3:0 (2:0) (04.05.2013)

Es müsste so ungefähr 14:27 Uhr am vergangenen Samstag gewesen sein, als Tobi Grubba, der in seiner Zeit bei Victoria bisher durchaus stark gehalten hatte, einen kapitalen Aussetzer hatte und so die Zweitvertretung des VfL Wolfsburg mehr oder weniger per Eigentor in Führung schoss. Der Ball zirkulierte bis dahin wunderbar durch die blau-gelben Reihen, bis unser Torhüter den Gegner auch mal mitspielen lassen wollte, der sich die Chance auch nicht nehmen ließ und einnetzte. Somit lag der Abstiegskandidat beim Tabellendritten hinten. Danach hatte es aber zunächst nicht ausgesehen. Die Hamburger waren gut ins Spiel gekommen, Benjamin Bambur hatte die Führung sogar auf dem Fuß. So führten aber die Hausherren und gaben das Spiel auch nicht mehr aus der Hand. Kurz vor der Halbzeit landete ein direkt geschossener Freistoß in unserem Tor und somit war die Messe bereits nach einer Halbzeit gelesen. In Hälfte zwei schossen die Wobs dann noch das 3:0, was aber irgendwie kein Anwesender in der Entstehung gesehen zu haben scheint. Wahrscheinlich ein Fall kollektiver Verdrängung. Danach gingen es die Grünen noch gechillter an als sowieso schon und ließen den SCV machen, der die sich bietenden Gelegenheiten, es vielleicht doch noch einmal spannend zu machen, aber auch nicht nutzte. So stand am Ende eine 3:0-Niederlage eines Abstiegskandidaten bei einem Spitzenteam. Nicht schön, aber auch kein Weltuntergang.
Sehr sehr viel schlimmer wäre ein solches Ergebnis in den nächsten überlebenswichtigen Spielen. Zunächst in Meiendorf und Cloppenburg, dann zu Hause gegen Goslar und den HSV II und anschließend in Flensburg müssen ganz dringend Siege her. Und mal ganz ohne Flachs: Mit Leistungen wie am Samstag ist das auch jeweils drin. Die Jungs haben es selbst in der Hand, so einfach ist das!

Apropos selbst in der Hand: Auch die Fanszene des SCV hat es selbst in der Hand in den letzten verbleibenden Spielen einen guten und bleibenden Eindruck zu hinterlassen, wenn denn der bittere Gang in die Oberliga angetreten werden sollte. Leider scheint sich in den letzten Wochen eine gewisse Lethargie und Lustlosigkeit breit gemacht zu haben. Wo man Anfang der Saison noch mit 20 Leuten in Hannover unterwegs war, hat man heute schon fast Mühe zwei Tickets zusammen zu kriegen. Wäre knorke, wenn sich alle mal ein wenig selbst in den Arsch treten! Mal von allen anderen Argumenten abgesehen, hat es die Mannschaft einfach verdient!

So, nach der Moralpredigt wieder zurück zu Wolfsburg: Im wunderschönen Stadion Elsterweg, dem alten Stadion des VfL, wurden wir nach minutiösen Einlasskontrollen auf die linke Seite der Haupttribüne geschickt. Mit dem Dach im Rücken (bzw. überm Kopf) konnten wir lautstärketechnisch gut loslegen. Allerdings sorgte die schwüle Luft bald für gereizte Stimmbänder, was das Singen erheblich erschwerte. Nichtsdestotrotz feierten wir auch unter sportlich schwierigen Bedingungen die Mannschaft und den Verein 90 Minuten. Kein grandioser Auftritt, angesichts der Rahmenbedingungen aber akzeptabel. Vielen Dank übrigens nach 1x Harz für die Unterstützung! Nach dem Spiel das übliche und immer gern gesehene Abklatschen mit der Mannschaft, einmal Einkaufen gegenüber und dann ab nach Hause, endlich!