Sonntag, 13. Oktober 2013

11. Spieltag: SV Wilhelmshaven – SC Victoria 3:0 (0:0) (13.10.2013)

Jadestadion, 461 ZuschauerInnen

Wilhelmshaven stand auf dem Programm und irgendwie hatte keine/r so richtig Bock drauf. Die Erinnerung an das Gastspiel hier in der letzten Saison war noch bei den meisten präsent. Es gab eine 3:0-Klatsche bei blutleerem Auftritt und nach dem Spiel stellte sich Roger Stilz als einziger den mitgereisten Fans, während sich der Rest der Truppe in der Kabine verkroch.
Eine Anreise per Zug war aufgrund der späten Anstoßzeit von 16:30 Uhr und zu passierendem Schienenersatzverkehr wieder nicht möglich. Drei Autoladungen und zwei individuell Anreisende machten sich dann mehr oder weniger optimistisch mit dem festen Vorsatz, wenigstens auf den Rängen einen guten Auftritt hinzulegen, auf den Weg an den Jadebusen. Die Voraussetzungen für einen gelungenen Fußballnachmittag waren auch gegeben: Die Sonne gab sich mal wieder die Ehre, ein schönes Stadion lockte und ein guter Auswärtsmob war am Start. Nur unsere Mannschaft spielte mal wieder nicht mit.
Die erste Halbzeit wurde mehr schlecht als recht mit einem 0:0 über die Bühne gebracht. Wilhelmshaven machte von Beginn an Dampf und gab Tobi Grubba im Tor ordentlich Beschäftigung. Vicky nach vorne mal wieder zu harmlos. Von dieser Truppe ging null Torgefahr aus und die Verunsicherung war deutlich zu spüren.
Versuchten wir anfangs noch die Mannschaft mit gutem Support nach vorne zu treiben, verlagerte sich die Trägheit der Mannschaft wohl auch auf einige Kaoten, wodurch der Support auch immer schwerer wurde. Einige Leute, auf die man sich sonst eigentlich verlassen kann, nahmen sich da vornehm zurück. Nach einigen Diskussionen in der Halbzeitpause sollte es sich aber in der zweiten Hälfte etwas bessern. Schließlich war hier auch noch kein Tor gefallen, auch wenn kaum jemand wusste, wie wir jemals ein schießen sollten.
Die Antwort darauf brachte dann Mike Keyser etwa eine Viertelstunde nach Wiederanpfiff. Nach einer eigentlich ungefährlich Flanke in den eigenen Strafraum köpfte er den Ball unhaltbar für Tobi Grubba ins eigene Tor. Na danke auch. In Folge des Rückstandes machte Wilhelmshaven danach das Spiel und kreierte viele Chancen. Zwei davon nutzen sie auch, während sie selbst außer ein paar harmlosen Schüsschen unserer Offensive hinten auch nichts mehr groß abzuwehren hatten. Bitter. Da kam nach dem Eigentor auch kein Aufbäumen der Mannschaft. Irgendwie schien es, als hätte sich jeder mit der Niederlage abgefunden. Und das wohl gemerkt gegen eine Mannschaft, die ebenfalls im Tabellenkeller steckt. Ich vermisse diesem Kampfgeist, mit dem wir auswärts diese Saison gegen Oldenburg und Cloppenburg noch Punkte geholt haben – trotz Rückständen.
Wir wollten der Mannschaft in der zweiten Halbzeit zeigen, dass wir sie, im Gegensatz zu sich selbst, nicht aufgegeben haben und unser Auftritt war dann besser als in der ersten. Einige Worte in der Halbzeit scheinen wohl Früchte getragen zu haben. Vielleicht sollten wir auch einfach mal die Halbzeitansprache für die Mannschaft halten? Schlechter kann's eh kaum noch werden...
Nach dem Spiel hatten aber immerhin alle Spieler den Arsch in der Hose noch zum Block zu kommen und ein besonderer Dank geht an Cem, der sich auch bereitwillig einigen Fragen gestellt hat.
Auf Heimseite waren immer mal wieder 10-15 Leute am Supporten. Gehört hat man sie zwar kaum, aber man nahm ab und an mal eine Klatscheinlage oder eine Schalparade wahr. Nach dem Halbzeitpfiff war der Haufen auch erstmal eine Viertelstunde gar nicht präsent. Am Bierstand ist es wohl schöner. Nach dem Spiel zeigten sich selbige auch nochmal gestikulierend hinter ein paar Ordnern stehend. Glückwunsch. Immerhin besser als letztes Jahr, da haben sie sich noch auf der Tribüne versteckt. Deswegen wahrscheinlich auch die verlängerte Halbzeitpause – der Mut muss sich erst angetrunken werden.
Alles in allem ein Spieltag zum Vergessen mit viel zu viel Parallelen zum letzten Jahr. Wilhelmshaven ist wohl kein gutes Pflaster für uns...