Samstag, 19. Oktober 2013

12. Spieltag: SC Victoria – Hannover 96 II 0:2 (0:2)

Stadion Hoheluft, 198 ZuschauerInnen

In der Woche vor dem Spiel gegen Hannover hatten wir uns überlegt, die Mannschaft mal im Training zu besuchen und ihr durch Anwesenheit und Spruchband ein wenig Mut und Hoffnung für die anstehende Partie gegen die Zweitvertretung aus Hannover zu machen. Unter dem Motto „Wir glauben an euch! Ihr auch?!“ fanden sich dann knapp zehn Leute zum Training ein, doch auch da drängte sich nicht der Eindruck auf, dass sich am Samstag irgendwas ändern sollte. Wenigstens fanden wir heraus, dass das Spiel wohl aufgrund der starken Regenfälle der letzten Tage und nicht voll funktionstüchtiger Drainage auf der Kippe stand und eine Platzkommission am Vortag des Spiel entscheiden würde, ob der Ball rollen dürfe. Ich persönlich setzte ja ein bisschen Hoffnung in eine Verlegung. Vielleicht hätte die Mannschaft so ein wenig mehr Zeit, aus dem Tief heraus zukommen und auch Ghana-Rückkehrer Benny Hoose hätte mehr Zeit wieder ins Team zu finden.
Spiel fand dann aber leider statt und wir hatten am Spieltag mit diversen Widrigkeiten zu kämpfen. Der Schreiber dieser Zeilen hielt es nämlich für nötig zu verschlafen, obwohl der Flyer für das Spiel noch gedruckt werden musste. Die Aufgabe konnte kann aber zum Glück noch delegiert werden, womit zumindest das halbwegs rechtzeitige Eintreffen des Flyers gesichert war. Drei andere taten es dann aber mir gleich, womit schon mal die Grundstimmung für den Tag geklärt wäre, wenn gefühlt die Hälfte der Gruppe verpennt.
Fraglich blieb zu dem Zeitpunkt noch, ob unsere Mannschaft ähnlich engagiert in den Tag startete wie unsere Gruppe. Ich persönlich setzte ja Hoffnung darin, dass man hier zu Hause was holen könne. Hannover war ebenfalls nicht gut drauf und hat sich klammheimlich direkt vor die Anstiegsränge geschoben und machte zuletzt nicht mit guten Ergebnissen auf sich aufmerksam. Letzte Saison haben wir gegen sie gewonnen, obwohl sie da noch in weit höheren Gefilden der Tabelle beheimatet waren und immerhin haben wir der Ersten Mannschaft von ihnen im DFB-Pokal ein 0:2 abgetrotzt. Und natürlich hoffte ich insgeheim, dass heute auch mal eine Reaktion der Mannschaft kommt, die ja sonst mit hängendem Kopf im Stadion ankommt und mit noch tieferem Kopf wieder geht. Irgendwie muss man sich ja aus dieser Situation befreien können.
Ansonsten war heute Tristesse im Stadion angesagt. Knapp unter 200 offizielle ZuschauerInnen durften nur im Stadion begrüßt werden, auch wenn gefühlt die Hälfte davon Stuttgarter Hopper waren, die am nächsten Tag ihr Gastspiel beim HSV besuchen wollten. Bei uns fehlte auch der ein oder andere + zwei Schläfer die erst kurz nach dem Anpfiff da sein sollten. Alles keine guten Vorzeichen, aber die Hoffnung stirbt zuletzt
Doch diese Hoffnung wurde praktisch mit Anpfiff jäh zerschlagen. Hannover brauchte zwei Angriffe, um in der zweiten Minute in Führung zu gehen. Wir fingen gerade an uns in den Support reinzufinden, als wir schon direkt den ersten Schlag in die Fresse bekamen und wieder einem frühen und sinnlosen Rückstand hinterherliefen. Da war die Mannschaft einfach nicht konzentriert von Beginn an dabei und ließ sich nach einer schnellen Kombination direkt einen einschenken. Vicky spielte nach dem Gegentreffer zwar mit, aber das Tor macht, gut zehn Minuten nach dem ersten, mal wieder Hannover. Tja, das ist halt das Problem bei Vicky: Entweder wir spielen gar nicht nach vorne wie letzte Woche in Wilhelmshaven oder wir spielen mit, greifen auch mal an und lassen uns dann auskontern. Ganz bitter, das Ganze.
Stimmung war danach natürlich im Arsch und wir brauchten ein paar Minuten, um überhaupt wieder in einen guten Support reinfinden zu können.
Die Mannschaft fing sich dann auf dem Platz ein wenig und auch Lutz reagierte, indem er Vincent Boock rausnahm und dafür Benedikt Neumann-Schirmbeck aus der zweiten Mannschaft brachte. Der sollte mit der Empfehlung von 15 Bezirksligatreffern frischen Wind in die momentan durchaus aktive Offensive unserer Blau-Gelben bringen. Man hatte mit seiner Einwechslung auch das Gefühl, dass da was gehen könnte. Wir drehten lautstärke-technisch auch mal auf und drängten auf den Ausgleich. Die zehn Minuten vor der Halbzeit machte Vicky dann Druck und auch ein Tor, was leider wegen Abseits nicht gegeben wurde. Schade aber immerhin zeigte es, dass wir in der Lage sind, vorne überhaupt mal was gebacken zu kriegen.
Nach dem Pausentee gab es von uns dann erstmal zwei Spruchbänder, die sich mit der momentanen Situation um die Lampedusa-Flüchtlinge in Hamburg beschäftigten. Danach plätscherte das Spiel dann so vor sich hin. Vicky spielte ganz gut mit, erspielte sich auch ab und zu Chancen, aber vorm Tor war das einfach zu harmlos. Im Abschluss konnte heute Bene auch leider nicht überzeugen. Hannover nahm dann Tempo raus und musste auch eigentlich gar nichts mehr groß machten. Wir hatten dann noch die ein oder gute Standardsituation, während Hannover sich aufs Kontern verlagerte, aber sonst kam leider auch in der zweiten Hälfte nichts weiter rum. Schade, wäre doch hier bei konzentriertem Auftreten von Beginn an was möglich gewesen. Wenn man allerdings gleich einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherläuft, kann das auch nichts werden. Zumindest nicht in der momentanen Verfassung des Teams.
Von unserer Seite war das heute auch nicht gut. Am Anfang mehr schlecht als recht, fanden wir zur Halbzeit hin immer besser in den Support und in unserer Druckphase hatte man den Eindruck, dass Kurve und Mannschaft Hand in Hand gehen. Nach dem Halbzeitpfiff war dann immer mehr Krampf dabei und so wirklich überzeugen konnte das nicht. Schade, wo wir doch supporttechnisch so gut in die Saison gekommen sind und jetzt ein Lari-Fari-Auftritt dem nächsten folgt. Das muss besser werden, Leute! Auch wenn es gerade scheiße läuft und wenig Hoffnung besteht, dass wir in der Liga bleiben, können wir doch nicht das machen, was wir der Mannschaft vorwerfen: Uns von vorne herein mit scheiß Auftritten abfinden!
Gäste waren übrigens nicht anwesend – die erste Mannschaft spielte auch parallel in Dortmund. Und auch sonst fanden kaum ZuschauerInnen den Weg an die Hoheluft.