Samstag, 2. November 2013

14. Spieltag: SC Victoria - FC St. Pauli II 0:2 (0:1) (02.11.2013)

Stadion Hoheluft, 261 Zuschauer

Vicky spielt heute und alle so: Bitte nicht schon wieder! Lieber Wettergott, schicke uns den Winter. Jetzt und in aller Härte. Mögen die Plätze vereisen und den SC Victoria in die verfrühte Pause schicken. Anders nämlich kommen wir aus dieser peinlichen Nummer nicht mehr raus.
Für dieses Spiel hatte sich die aktive Vicky-Fanszene entschieden, vorerst auf den Support der Mannschaft zu verzichten. Dafür wurde das Spruchband: „Wenn ihr aufwacht, wachen wir auf!!!“ entrollt. Ein kleiner Ansporn für die Truppe, so dachten wir. Außerdem schafft es derzeit keiner mehr, einfach immer das normale Programm abzuspulen und wie das Duracell-Häschen zu singen, zu klatschen, zu hüpfen. Es liegt einfach viel zu viel Spannung in der Luft.
Tatsächlich legte der SCV auch in den ersten Minuten gut los und ehe wir uns versahen, wurde der Ball durch die Reihen gereicht, bis Benny Bambur die erste richtig fette Chance auf dem Fuß hatte. Doch leider hatte unser Benny noch nicht mit dieser Chance gerechnet... und verfehlte den Ball. Keine Fünf Minuten waren gespielt, da gönnte sich unsere linke Abwehrseite schließlich ihr obligatorisches Schläfchen und die Kiezkicker netzten zum mehr als unnötigen 1:0 ein. Alles wie immer, nur schlimmer.
Die Jungs berappelten sich dann zumindest halbwegs in der ersten Hälfte und es wurde sich immerhin viel Ballbesitz erkämpft. Im Gegensatz zu den letzten Wochen gingen unsere sonst körperlosen Spieler sogar mal etwas engagierter zum Ball und kassierten die ein oder andere Karte. Gratulation, genau das will ich langsam mal sehen! Kann doch nicht sein, dass wir als Abstiegskandidat Nummer 1 auch noch die Fairness-Tabelle anführen. Wobei, wenn man gar nix gewinnt, dann doch immerhin den Spardabank-Freundlich&Fair-Preis...
Wie immer bei unseren Pappenheimern gab es zur Pause noch berechtigte Hoffnungen auf den Ausgleich, doch auch an diesem Spieltag waren alle Hoffnungen vergebens. Statt einen Vickytreffer zu erleben, gönnte sich mal wieder Tobi Grubba seine drolligen Minuten und es stand 2:0. Was soll man sagen? Und, was soll man da noch singen? Schlicht und einfach: NIX.
Last but not least kassierte Rabenhorst glatt Rot und musste unter dem lauten Applaus von Nordkaos das Feld verlassen. Applaus, weil es tatsächlich gut tut, zu sehen, dass einem unserer Spieler endlich auch mal eine Sicherung durchbrennt!
Nach dem Abpfiff kam eine leere und mutlose Mannschaft zum Abklatschen. Eine Mannschaft, die sich aufgegeben hat. Leider. Leider.

Nach dem Abbau saß unser Haufen noch eine Weile gemeinsam im Jugendraum und sinnierte über die gelebte Victoria-Katastrophe, bevor es für den Großteil zur Lampedusa-Demo ging. In der Klause saß derweil unser enttäuschter Trainer ganz allein und in Gedanken versunken. Und tatsächlich packte uns wenige Verbleibende ein wirklich schlechtes Gefühl. Menschlich können wir uns einfach keinen besseren Coach vorstellen als Lutz Göttling! Aber sportlich sind wir alle ratlos. Als ich dann noch die SMS des Managers auf meinem Handy fand, der uns zur Mitte des Spiels per SMS regelrecht anflehte, die Jungs weiter lautstark zu unterstützen, fühlte ich mich sogar hundeelend. Hätten wir die Jungs heute also doch kompromisslos unterstützen sollen? Ich glaube fast ja. Aber auch wir machen manchmal Fehler. Und müssen mir unseren Emotionen klarkommen.
Letztlich bleibt aber festzuhalten: Wir hätten die Jungs antreiben und mitziehen müssen. Zumindest aber ein Zeichen setzen sollen, dass wir uns vom Negativsog nicht weiter anstecken lassen! Gegen Goslar geht es wieder voran. Auf geht’s SCV! Auch wenn es sehr sehr schwer wird...