Samstag, 16. November 2013

16. Spieltag: SC Victoria Hamburg – FC Eintracht Norderstedt 1:0 (1:0) (16.11.2013)

Stadion Hoheluft , 500 ZuschauerInnen

Es gibt irgendwie diese Tage, da läuft vom Aufstehen an alles schief, du hast hast irgendwie so gar keinen Bock auf Fußball und trotzdem wendet sich am Ende alles zum Guten. Das Spiel gegen Norderstedt war genau einer dieser Tage. Es war schon im Vorfeld klar, dass wir das Spiel nur mit sehr ausgedünnter Personaldecke werden bestreiten können, da an manchen Tagen dann die verschiedenst gearteten Abwesenheitsgründe gebündelt auftauchen und wir mit noch nicht mal zehn Kaoten und Umfeld im Block stehen. Im Gegensatz zu unserem Block war der Rest des Stadions gegen den Gegner aus der Vorstadt allerdings recht gut gefüllt und sogar der Gästeblock wurde für die Norderstedter geöffnet. Dass nur ein geringer Teil der anwesenden Gäste den Weg dort hinein und dann auch nur mit ausgedehnten Umweg durch den Rest des Stadions fand, lässt das ganze dann schon ein bisschen sinnlos erscheinen. Aber naja, ist ja nichts passiert, haben sich auch alle ganz artig benommen, wie auch die unzähligen Hopper, die mal wieder da waren.
Eigentlich gingen wir dann aber doch nach dem gutem Auftritt in Goslar (sowohl von uns, als auch von der Mannschaft) trotz Personalsorgen recht optimistisch in das Spiel. Norderstedt schwächelte zuletzt und wir und auch der Rest des Vereins haben endlich mal wieder ein bisschen Mut getankt. War auch bitter nötig nach der langen Durststrecke. Im Gegensatz zum letzten Heimspiel als wir bewusst auf den Support der Mannschaft verzichteten (Nordkaos berichtete), sollte die Mannschaft heute wieder nach vorne getrieben und das Jetzt-alle-wieder-gemeinsam-für-den-SCV-Gefühl aus Goslar auch auf dieses Spiel übertragen werden. Umso schöner, wenn das ganze gut funktioniert und man sich auf die wenigen Leute, die da waren, zu 100% verlassen und man trotzdem einen anständigen Auftritt auf die Beine stellen kann. Das Spiel hat auch sein übriges dazu getan und tadaa: Überleitung geschafft.
Norderstedt begann zunächst besser und unsere glorreiche Elf beschränkte sich zunächst darauf hinten sicher zu stehen. Hatten wir in den Spielen vor Goslar noch immer frühe Gegentore bekommen, wusste die Mannschaft das heute gut zu verhindern. Norderstedt machte dann auch immer weniger und Victoria traute sich immer mehr zu. Für die Führung musste dann allerdings ein Eckball herhalten, den Benny Hoose schön in den Strafraum flankte und unser neuer Toptorschütze David Eybächer elegant durch die Beine des Torhüters köpfte. Der Jubel auf unserer Seite natürlich grenzenlos und spätestens jetzt wusste jeder im Stadion, dass hier drei Punkte drin sind. Das Spiel blieb danach bis zur Halbzeit sehr chancenarm und umkämpft, wobei Norderstedt sehr ideenlos wirkte und eigentlich nur durch aggressives Nachtreten auffiel.
Nach dem Seitenwechsel gab es dann auch keine Tore mehr, obwohl mehrere Blau-Gelbe die Entscheidung auf dem Fuß hatten, sie es aber anscheinend vorzogen, die Kiste bis zum Ende spannend zu halten. Ging aber zum Glück alles gut, denn auf Tobi Grubba im Tor war heute einfach Verlass. Zwei ganz starke Paraden hat er da gezeigt, die uns sprichwörtlich den Arsch gerettet haben.
Nach dem Abpfiff gab es noch pure Erleichterung in den Gesichtern zu sehen, als die Mannschaft zum Abklatschen kam und auch die gemeine Kaotenseele geht nach dem Wochenende mit etwas mehr Frohsinn in die neue Woche. Zwar sind es noch vier Punkte, um mal wieder über dem Strich zu stehen, aber das Gefühl, das im Moment im Verein zu spüren ist, ist schon mal ein ganz anderes als nach der wochenlangen Tristesse. Irgendwie kamen da auch zeitweise Erinnerungen an die gute alte Oberliga hoch, als wir regelmäßig mit wenigen Leuten gegen Gegner wie Norderstedt supportet haben. Vom Spielniveau war es auch ehrlich gesagt nicht so weit davon entfernt, aber das ist genau das, was ich mir die letzten Monate immer gewünscht habe: scheiß auf schön spielen, ich will einfach nur einen dreckigen 1:0-Sieg. Über das Wie und Warum macht sich eh in ein paar Wochen niemand mehr Gedanken.
Ein herzlicher Dank geht zum Schluss noch mal an alle Anwesenden, die sich den Arsch aufgerissen haben für die Mannschaft und den Sieg heute und an unseren kleinen Nachwuchstrommeler, der mehr oder weniger in kalte Wasser geschmissen wurde und (Achtung – Phrasenschwein) unsere Farben würdig präsentiert hat. Nächste Woche in Rehden bitte genauso!