Sonntag, 30. März 2014

27. Spieltag: VfL Wolfsburg II - SC Victoria 5:0 (2:0)


VfL-Stadion am Elsterweg, 136 Zuschauer

Mal wieder eines dieser Spiele, wo man schon vorher weiß, dass selbst ein Punkt einem Wunder gleich kommen würde. Ist zwar ein wenig frustrierend, aber auch in solchen Begegnungen verdient es unsere Mannschaft unterstützt zu werden, weshalb wir trotz der Umstände in die Autostadt aufbrachen. Dabei waren wir leider etwas dezimiert, von Terminen über allgemeine Unzuverlässigkeit bis hin zu verlorenen Kämpfen gegen den Wecker war alles dabei.
Ohne weitere Komplikationen kamen wir aber bei schönem Sonnenschein in Wolfsburg an, wo wir wie letztes Jahr bereits von Zivis erwartet wurden. Einer begleitete uns angenehm zurückhaltend bis zum Stadion. Dort die Kontrollen mal wieder mindestens flughafenreif, aber anderswo muss man für solche Berührungen teures Geld bezahlen, also beschweren wir uns mal nicht allzu sehr. Im zugewiesenen Teil der Tribüne erstmal breit gemacht, wurde vor Anpfiff die Hoffnung geäußert, doch bitte nicht komplett unter die Räder zu geraten, 4-5 Gegentore sollten doch reichen. Und tatsächlich sah es in der ersten Halbzeit auch danach aus, als ob der SCV sich hier passabel präsentieren könnte. Klar, nach vorne ging nicht allzu viel, aber hinten stand man halbwegs sicher. So dauerte es eine halbe Stunde, bis der erste Treffer hingenommen werden musste, abgefälschter Schuss, wenn ich mich recht erinnere. Das zweite Ding folgte noch vor dem Pausentee, direkt verwandelter Freistoß, kannste halt nix machen. Sowieso: Gegen eine Mannschaft, in der ein achtfacher Nationalspieler wie Marcel Schäfer aufläuft, brauchste nun wirklich nicht allzu große Hoffnungen hegen. Und so ging es auch in der zweiten Hälfte weiter: Wolfsburg schoss noch drei Tore, die aber irgendwie so richtig keinen interessierten, wahrscheinlich nicht mal die grün-weißen selbst.
Wir zogen unser Ding komplett durch, die günstige Position mit dem Dach über'm Kopf (#proDachüberBlockC) musste ja schließlich ausgenutzt werden. Da das Ergebnis auch in dieser Höhe durchaus erwartet worden war, drückte es nicht wirklich aufs Gemüt. So konnte man trotzdem Spaß haben und einfach mal Regionalliga genießen. Spaß hatten auch so fünf Hanseln aus der örtlichen Szene, die sich schon in der ersten Hälfte nicht an uns satt sehen konnten. Für die zweite Hälfte kamen sie dann zum Lästern direkt neben unseren Bereich, zogen aber relativ schnell wieder ab. Erst nach Abpfiff hatten sie ihren nächsten großen/sinnlosen Auftritt, als sie hinterm eigentlichen Gästeblock einen Böller zündeten und wegliefen. Als wir nach Abbauen etc. am Bahnhof ankamen, standen sie dann mit Mamas Auto da, was den Zivi hinter uns gleich mal dazu animierte, mit ihnen ein Pläuschen zu halten. Wir ignorierten das gepflegt, versorgten uns mit Speis und Trank und begaben uns dann nach einiger Wartezeit zurück in die Hansestadt.

Samstag, 22. März 2014

26. Spieltag: SC Victoria - BV Cloppenburg 2:1 (1:1)

Stadion Hoheluft, 203 Zuschauer

88. Minute, Spielstand gegen den BV Cloppenburg 1:1. Eigentlich zu wenig im Abstiegskampf. Victoria fährt nochmal einen Konter, Steven Lindener spielt gerade noch so quer auf Robert Subasic. Alle warten auf den Schuss im Strafraum, der Winkel wird immer spitzer, da legt der Ferrari rüber auf Sergej Schulz. Dieser erwischt den Ball nicht voll, der Klärungsversuch auf der Linie scheitert aber und irgendwie ist das Ding drin. Unbeschreibliche Emotionen brechen aus Mannschaft und Fans. Während die Spieler vor dem Zaun den Torschützen unter sich begraben, klettern wir auf eben diesen. In solchen Momenten weiß man irgendwie gar nicht, wohin mit sich und seiner Freude. Pure Erleichterung, endlich mal das Glück auf unserer Seite.
Dazu ist es schon erstaunlich, wie sich Subasic in den letzten Monaten vom belächelten Bankdrücker zu unser großen Hoffnung im Abstiegskampf gemausert hat. Nach seinen bekannten Vergleichen rund um den Ferrari auf der Autobahn und den Kleinwagen im Grünen (ihr kennt die Story) machte er sich für manche zum Gespött, andere forderten, ihn stets in die Pflicht zu nehmen. Wer solch eine große Klappe hat, soll ruhig mal seine Chance kriegen, dann aber auch Leistung liefern müssen. In der Hinrunde klappte es beim einzigen Spiel in der Startelf mit einem Tor, zudem mit dem entscheidenden Treffer als Joker in Goslar. Auf Mallorca sorgte Robert dann im feuerroten Trainingsanzug und mit seiner Art erneut für einige Lacher, aber auch für ernsthafte Sympathiebekundungen, guter Junge! Letzte Woche traf er in Havelse, diesmal zum 1:0 und mit der entscheidenden Vorlage kurz vor Ultimo. Könnte in den nächsten, entscheidenden Wochen unser großer Trumpf werden, bleib dran!
Doch der Reihe nach: Dank zeitgleichen Spielen des HSV in Stuttgart (Sky und so) und von St. Pauli zu Hause kann man sehr wohlwollend von einer „familiären“ Atmosphäre sprechen. Gerade einmal gute 200 Zuschauer, dafür aber zig Kinderwagen verirrten sich in das Schmuckstück Hoheluft. Der B-Block trotzdem ordentlich gefüllt, unser Haufen – naja – überschaubar. Aber wenn diese Menschen motiviert sind, spielen Zahlen bekanntlich eine untergeordnete Rolle.
In der ersten Halbzeit durchschnittliches Spiel mit vereinzelten Chancen hüben wie drüben. Einen Abpraller nach 25 Minuten verwurstet Subasic zum wichtigen 1:0, kurz darauf allerdings der Ausgleich für die Cloppenburger. Unser Ferrari und ein klasse Freistoß von Carolus prüfen den Gästekeeper nochmal ordentlich, auch der BV kommt zu Gelegenheiten. Hätte auch 2:1 oder 1:2 stehen können. Der Support in der ersten Hälfte teilweise etwas verkrampft und ohne den nötigen Kick.
Im zweiten Abschnitt gelang es dagegen besser sich zu lösen, sodass die ersten 20 Minuten richtig spaßig waren und Halbzeit Zwei insgesamt deutlich besser aus Fansicht. Für die Umstände Prädikat „vernünftig“.
Victoria ließ sich auf dem Spielfeld dagegen teilweise ordentlich einschnüren und hatte einige Male Glück. Unser Goalie Grubba heute mit einigen Unsicherheiten im Herauslaufen, zwei Cloppenburger schoben den Ball jeweils am verwaisten Tor vorbei, durchatmen! Die letzten zehn Minuten dann richtig intensiv, ab der 88. Minute ist die Geschichte bekannt. Mit dem Schlusspfiff pure Erleichterung, die Mannschaft macht die Welle und ach ja – Cebras sind Fluchttiere! ;-)
Vicky zum ersten Mal seit langer Zeit nicht mehr Schlusslicht der Regionalliga, geiles Gefühl! Dadurch ist noch nichts gewonnen, trotzdem mal den Moment genießen. Wolfsburg II nächste Woche wird wohl irrelevant, doch danach kommt es noch zu einigen echten Endspielen, in denen alles drin ist. Der Optimismus ist zurück in Hamburg-Hoheluft und wir wieder im Rennen. Unterstützt die Mannschaft in dieser Phase, sie hat es sich verdient!

Dienstag, 18. März 2014

Testspiel: SC Victoria – TuS Dassendorf 1:1 (1:0)

Stadion Hoheluft, 15 Zuschauer

Bereits vor einiger Zeit sollte der Testkick gegen Dassendorf stattfinden, doch wegen schlechter Wetterlage wurde die Partie auf ungewisse Zeit verschoben. Nun sollte es zum „Kracher“ kommen, doch der erste Kracher kam schon am Eingangstor: 4 Euro Eintritt für Testspiel! Nicht einmal Schiedsrichterausweise, geschweige denn Presseausweise wollte der Verein anerkennen. Der Eintritt wurde, wenn auch etwas widerwillig, gezahlt und sich ein schöner Platz auf der Tribüne gesichert. Man muss echt sagen, dass es von dort ganz anders ist ein Spiel zu sehen. Jedenfalls die Plätze waren top. Zur Feier des Tages wurde das neue Flutlicht angeworfen. Die erste Frage vom Wirtschaftsmanager Ronald Lotz lautete dementsprechend auch: „Ist unser neues Flutlicht nicht schön?“
Dies wurde natürlich bejaht und der Testkick startete. Allzu viel Erwartung hatte ich allerdings nicht, hatte man doch schon im Testspiel gegen Curslack-Neuengamme deutliche Schwachstellen gesehen. In Abschnitt eins war das Spiel der Blau-Gelben noch auf Regionalliga-Niveau. In dieser Zeit konnte auch die Führung erzielt werden: Benny Hoose traf per Traumtor zum 1:0. Das sollte allerdings auch der einzige Höhepunkt in Abschnitt Eins bleiben. 
Im zweiten Durchgang zeigte man allerhöchstens durchschnittliches Oberliga-Niveau. Abspielfehler in Massen, verunsicherte Spieler und zu allem Überfluss ein fragwürdiger Elfmeter für die Gäste aus Dassendorf. Dieser wurde sicher verwandelt. Leider muss man sagen, dass es deutlich verdient war. Ein typisches Testspiel von Vicky. Das einzig Gute an diesem Abend war das neue Flutlicht.

Samstag, 15. März 2014

25. Spieltag: TSV Havelse – SC Victoria 2:1 (1:0)

Wilhelm-Langrehr-Stadion , 305 ZuschauerInnen

Es gibt diese Spiele, an die man sich eigentlich gar nicht mehr erinnern will, aber irgendwann leider doch noch einen Spielbericht schreiben muss. Na ja, ein bisschen Selbstkasteiung muss auch mal sein. 
So wie ich das mitbekommen habe, war der Mob, der sich von Hamburg auf den Weg machte, noch relativ klein, wuchs aber unterwegs immer weiter an, bis schließlich in Hannover die endgültige Größe erreicht wurde. Ich für meinen Teil kam nämlich aufgrund verschiedener Besuche aus Sachsen-Anhalt angereist, wo es zum Glück auf der Bahnfahrt gute Unterhaltung gab. Zum einen fuhr ich mit einem Jenenser Hopper zusammen, zum anderen wurden einfach mal großartige Leute unterwegs erblickt. Am besten waren wohl die HFC'ler, die in Halle am Hbf in den Zug stiegen, bis Halberstadt fuhren, nur um dort auszusteigen und wieder zurückzufahren. Auch vom Outfit her war das eine Offenbahrung, wobei das beste wohl der schwarze Amstaff-Jogger in Kombination mit einem weißen Hoodie und der HFC-Bauchtasche quer über die Brust war. Nichts gegen Ossis, aber manchmal bestätigen sie wirklich jedes Klischee. Lange Rede, kurzer Sinn, aber irgendwie sind wir final alle in Garbsen angekommen und machten uns die letzten Meter mit dem Bus auf den Weg zum Wilhelm-Langrehr-Stadion. 
Dort angekommen fing es auch leider ziemlich zu pissen an, weshalb uns die Security nach entspannter Einlasskontrolle gestattete, auf die Tribüne zu gehen. Sehr geil, konnte man sich mit Havelse besser bepöbeln und die Akustik ist auch wesentlich geiler, als in dem Gästeblock, aus dem wir letztes Jahr noch sieben Gegentore bestaunen durften. Mit Havelse bepöbeln wurde es dann aber leider nicht allzu viel, weil sie ohne Interesse an uns zu nehmen, einfach vorbeigelaufen sind. Das sah letztes Jahr auch noch ganz anders aus. Na ja, die jüngere Fraktion von denen war wohl auch eher in Berlin gewesen. Schon scheiße, wenn Hannover zeitgleich spielt...
Das Spiel an sich war dann leider zum komplett Schwarzärgern. Wir stellen uns mal wieder zu dämlich an und kriegen in der ersten Minute mit dem ersten Angriff das 1:0 eingeschenkt. In dem Moment machten sich schon die ersten Befürchtungen breit, dass sich das Debakel vom Vorjahr wiederholen könnte, jedoch kam dann alles ganz anders. Vicky machte nämlich nahezu 90 Minuten lang das Spiel. Unglaublich aber wahr, nur leider haperte es wieder im Abschluss und es wurden viele gute Chancen versemmelt. 
Zur 85. Minute startete unser Ferrari dann mal seinen Motor und glich endlich zum 1:1 aus, was einen wunderschönen Jubel auf unserem Teil der Tribüne zur Folge hatte. Hochverdient das ganze natürlich. Danach machte Vicky weiter Druck und spielte nach vorne, nur um dann in der Nachspielzeit das wohl ärgerlichste Gegentor der bisherigen Saison zu fangen. Richtig, richtig bitter. Einige Spieler waren danach zurecht den Tränen nahe, bzw. vergaßen ein paar noch auf dem Platz. Einfach nur eine völlig sinnlose Niederlage gegen den amtierenden Vizemeister. 
Wenigstens hat sich die Mannschaft sehr ordentlich präsentiert und auch einige Havelser zollten uns nach dem Spiel noch ihr Beileid. Egal, abhaken und weitermachen. Abgestiegen sind wir noch lange nicht und wenn selbst auswärts gegen Gegner wie Havelse eigentlich drei Punkte möglich wären, dann sollte das gegen die anderen Truppen in der Liga ja auch klappen.
Zum Geschehen auf den Rängen gibt es eigentlich auch gar nicht so extrem viel zu berichten. Wir mit 90 Minuten Support mit Unterstützung vom Dach. War okay, aber auch nichts Weltbewegendes. Dazu gab es ein Spruchband für Showan, das eigentlich zum Anpfiff gezeigt werden sollte, dann aber aufgrund der baulichen Gegebenheiten das ganze Spiel über einfach hinter uns an der Tribüne hing. Von Havelse war ab und an mal was zu hören, aber so wirklich gut war das auch nicht. Zumindest was bei uns ankam.
Nach dem Spiel hatten wir dann relativ viel Zeit und nach einem ausführlichen Supermarktbesuch und einer kleinen Pöbelei an der Bushaltestelle mit dem (vermeintlichen) Havelser-Bob ;-) ging es via Bus, S-Bahn und Bahn zurück in die schönste Stadt der Welt.

Sonntag, 9. März 2014

24. Spieltag: SC Victoria Hamburg – SV Werder Bremen II 1:4 (0:3)

Stadion Hoheluft, 368 Zuschauer

Manchmal gibt’s so Tage, da läuft aber auch rein gar nichts. Ein paar Mal pro Saison haben wir diese Tage. Sie sind jedes Mal wieder zum Kotzen, uns abschließend dagegen wehren können wir aber trotzdem nicht. Der letzte Sonntag war mal wieder so ein Tag: Nicht genug Motivierte, um halbwegs geordnet supporten zu können, leichte Probleme in der Orga des Spieltags, es war einfach von Anfang an der Wurm drin. Und dass es sportlich nicht sehr viel besser werden würde, war ja vorher schon zu befürchten gewesen.
Dabei fing unsere Equipe gar nicht mal so schlecht an. Klar, die Gäste aus Bremen waren klar überlegen, aber die eigene Defensive hielt ganz gut dagegen und sogar nach vorne ging hin und wieder mal ein wenig was. Das ging genau 18 Minuten so. Dann verursachte Below einen klaren Elfmeter, der ebenso klar verwandelt wurde. Das Spiel war gefühlt ab diesem Zeitpunkt gegessen. Kurz vor der Halbzeit erhöhte der Nachwuchs (+ Florian Bruns) des Bundesligisten durch einen Doppelschlag auf 3:0 und der Drops war nun nicht mehr nur gefühlt gelutscht. Gerade das zweite Gegentor war dabei ärgerlich weil unnötig nach einem Einwurf. Den dritten Treffer gab es dann per direkt verwandeltem Freistoß, alle drei Gegentore also nach Standards. Manchmal haste halt solche Tage...
In der zweiten Halbzeit konnte es dann nur noch um Schadensbegrenzung gehen, was auch ganz gut gelang. Immerhin mit 1:1 endete sie unentschieden. Bremen erhöhte schon nach fünf Minuten auf 4:0, Carolus betrieb acht Minuten vor Schluss Ergebniskosmetik. Die hätte sogar noch stärker ausfallen können, wenn Labiadh wenig später die Nerven behalten und frei vorm Torwart eingenetzt hätte. Hätte hätte, Herrentoilette, so blieb es am Ende beim verdienten 1:4. Schade, denn der Start ins Spiel hatte die Hoffnung auf ein kleines Pünktchen geschürt.
Mjoa, und wie schon eingangs erwähnt war es auch abseits des Spielfeldes ein Tag zum Vergessen. Einziger Lichtblick: Wie inzwischen fast schon üblich konnte jedes Exemplar des Kaosflyers an den Mensch gebracht werden, vielen Dank an dieser Stelle an alle LeserInnen!!! Ansonsten war das alles nix letzten Sonntag. Wir beschränkten aus akutem Personalmangel (blöde Ferien!) auf Schlachtrufe, einer dieser Tage halt...
Samstag geht’s nach Havelse, gleich das nächste schwere Spiel, vor allem auswärts. Es bleibt die Hoffnung, dass es nicht einer dieser Tage wird. Und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt...

Sonntag, 2. März 2014

23. Spieltag: VfR Neumünster – SC Victoria 1:1 (0:0)

VfR-Stadion an der Geerdtsstraße, 517 ZuschauerInnen 
 
Mit Neumünster stand eine der kürzesten Auswärtsfahrten für diese Saison auf dem Programm und leider machte sich nur ein dezimierter Kaotenhaufen auf den Weg in die Schwalestadt. Anreise verlief auch entsprechend unkompliziert und die knapp zwei Stunden bis zum Anpfiff beschäftigte man sich damit, den Freund und Helfer abzuhängen und sich noch ein wenig in der „Stadt“ rumzutreiben.
Für den recht langen Fußmarsch zum „Stadion“ wurde sich noch einmal mit Getränken eingedeckt und sich wieder weniger konspirativ gegeben. Die Marsmännchen hatten die Suche nach uns allerdings auch anscheinend schon wieder abgehakt, sodass man unbehelligt und vollständig an der Geerdtstrasse ankam, wo wir erstmal freundlich vom Ordnungsdienst empfangen wurden. Ganz schön daneben, was die da an Ordnern rumstehen hatten, die gleich mal klarmachen mussten, wer die Alphatiere und wer die „Muschis“ (Zitat) im Hause sind. Immer wieder eine Freunde mit dem verkackten Ordnungsdienst, mit dem wohl auch die Heimszene manchmal ihre Probleme hat.
Wir bekamen an dem ausgebauten Sportplatz mal wieder den kleinen Block direkt neben dem Eingang zugewiesen, nur gingen wir dieses Jahr ein Stück weiter hinters Tor. Letztes Jahr war der Bereich da leider noch zu und auch erblickten wir hier zum ersten Mal ein paar Wellenbrecher, sodass die Trommel nicht mehr an einer Mülltonne festgemacht werden musste, wenn wir eine dabei gehabt hätten. Das ist aber auch das einzig Positive, was sich sonst von der Anlage behaupten lässt. Bis zum Anpfiff wurde unser Haufen nochmal von ein paar Leuten verstärkt, die individuell anreisten oder so doof waren, auch noch dahin zu ziehen. Na ja, muss jeder selbst wissen... ;-)
Auf dem Platz gab es dann zunächst eine recht ausgewogene Partie zu bestaunen, bei der sich beide Seiten schwer taten, zwingende Chancen zu kreieren. Unsere Offensive machte deutlich mehr her als beim letzten Kick in Flensburg, allerdings kommt der letzte Pass immer noch nicht so recht. Kämpferisch war das aber schwer in Ordnung, was unsere Elf in blau-gelb da bot. Kurz vor der Halbzeit gab es dann leider erstmal einen Schock für uns, als Kapitän Benny Hoose mit glatt Rot vom Platz gestellt wurde. Ich selbst hab es überhaupt nicht gesehen, aber laut verschiedener Darstellungen soll er wohl im Luftkampf seinen Gegenspieler im Gesicht getroffen haben. War wohl unbeabsichtigt, aber der Schiedsrichter sah es anders. Richtig bitter das ganze, vor allem da es dafür auch eine Sperre nach sich zieht und wir auf Benny im Moment nicht verzichten können. Hier war aber trotzdem noch nichts verloren und torlos ging es in die Halbzeit.
In der zweiten Halbzeit probierte Neumünster die Überzahl zu nutzen, wurde allerdings von einer gut stehenden SCV-Abwehr lange daran gehindert. Außer zwei Aluminiumtreffern sprang zunächst nichts raus. Aber auch unsere Blau-Gelben hielten gut dagegen und schafften es, sich selber auch Chancen herrauszuspielen, die leider allesamt mehr oder weniger knapp vergeben wurden. In der 77. Minute reichte dann leider ein einziger langer Ball auf einen Neumünsteraner, der den sonst überragenden Tobi Grubba im Tor überlupfte und damit das 1:0 für die Hausherren besiegelte. Im wirklich direkten Gegenzug tat es ihm allerdings der eingewechselte Jakob Sachs gleich und erzielte für uns den Ausgleich. Richtig schönes Ding, das auch einen ebensolchen Torjubel im Gästeblock zur Folge hatte. Für die letzte Viertelstunde setzte das nochmal einen Extra-Motivationsschub frei und sowohl auf den Rängen als auch auf dem Platz ging es nochmal gut zur Sache. Wir trieben unsere Mannschaft mit den letzten Reserven nach vorne und sie nahm das ganze auf und drängte nochmal auf den Siegtreffer. Viel Kampf und Einsatz war im Spiel, aber es sollte leider nicht mehr sein. Alles in allem ein gerechtes 1:1, bei dem man gut und gerne zum Schluss noch fast den Spieß gedreht hätte.
Wir boten für die Anzahl der Leute eine recht ordentliche Leistung. Vor allem gegen Ende hin hatte man das Gefühl, dass Kurve und Mannschaft Hand in Hand gingen und nochmal versuchten alles möglich zu machen. Der Mannschaft war die Erleichterung über den Punktgewinn auch am Zaun deutlich anzumerken. Auch, dass dieser Punkt heute nicht durch Schönspielerei verdient wurde, war schon an den Trikots der Spieler zu erkennen, die wahlweise blut- oder schlammbespritzt bei uns ankamen. Den Einsatz würde ich gerne jede Woche auf dem Platz sehen.
Die Heimszene um die Grupo Morado erwischte einen recht schlechten Tag und war bei uns nur sehr selten zu vernehmen. Gerade in der Schlussphase hatten wir das Stadion fest in unserer Hand.
Nach dem Spiel wurde sich bei einem Kreisliga-Kick auf dem Nebenplatz noch mit neuen Getränken versorgt und ein wenig Fußball geguckt, bevor es wieder zurück in die schönste Stadt der Welt ging. Insgesamt eine der cooleren Touren der Saison. Vor allem, da man endlich mal wieder mit einem Punkt im Gepäck zurückkehrte und sich gut präsentiert hat. Jetzt kommen erstmal die Spiele gegen schwere Gegner, die wir in der Hinrunde allesamt vergeigt haben. Hoffen wir, dass die Mannschaft auch vom Kopf her was aus Neumünster mitgenommen hat und sich mal konstant regionalligawürdig präsentiert.