Sonntag, 2. März 2014

23. Spieltag: VfR Neumünster – SC Victoria 1:1 (0:0)

VfR-Stadion an der Geerdtsstraße, 517 ZuschauerInnen 
 
Mit Neumünster stand eine der kürzesten Auswärtsfahrten für diese Saison auf dem Programm und leider machte sich nur ein dezimierter Kaotenhaufen auf den Weg in die Schwalestadt. Anreise verlief auch entsprechend unkompliziert und die knapp zwei Stunden bis zum Anpfiff beschäftigte man sich damit, den Freund und Helfer abzuhängen und sich noch ein wenig in der „Stadt“ rumzutreiben.
Für den recht langen Fußmarsch zum „Stadion“ wurde sich noch einmal mit Getränken eingedeckt und sich wieder weniger konspirativ gegeben. Die Marsmännchen hatten die Suche nach uns allerdings auch anscheinend schon wieder abgehakt, sodass man unbehelligt und vollständig an der Geerdtstrasse ankam, wo wir erstmal freundlich vom Ordnungsdienst empfangen wurden. Ganz schön daneben, was die da an Ordnern rumstehen hatten, die gleich mal klarmachen mussten, wer die Alphatiere und wer die „Muschis“ (Zitat) im Hause sind. Immer wieder eine Freunde mit dem verkackten Ordnungsdienst, mit dem wohl auch die Heimszene manchmal ihre Probleme hat.
Wir bekamen an dem ausgebauten Sportplatz mal wieder den kleinen Block direkt neben dem Eingang zugewiesen, nur gingen wir dieses Jahr ein Stück weiter hinters Tor. Letztes Jahr war der Bereich da leider noch zu und auch erblickten wir hier zum ersten Mal ein paar Wellenbrecher, sodass die Trommel nicht mehr an einer Mülltonne festgemacht werden musste, wenn wir eine dabei gehabt hätten. Das ist aber auch das einzig Positive, was sich sonst von der Anlage behaupten lässt. Bis zum Anpfiff wurde unser Haufen nochmal von ein paar Leuten verstärkt, die individuell anreisten oder so doof waren, auch noch dahin zu ziehen. Na ja, muss jeder selbst wissen... ;-)
Auf dem Platz gab es dann zunächst eine recht ausgewogene Partie zu bestaunen, bei der sich beide Seiten schwer taten, zwingende Chancen zu kreieren. Unsere Offensive machte deutlich mehr her als beim letzten Kick in Flensburg, allerdings kommt der letzte Pass immer noch nicht so recht. Kämpferisch war das aber schwer in Ordnung, was unsere Elf in blau-gelb da bot. Kurz vor der Halbzeit gab es dann leider erstmal einen Schock für uns, als Kapitän Benny Hoose mit glatt Rot vom Platz gestellt wurde. Ich selbst hab es überhaupt nicht gesehen, aber laut verschiedener Darstellungen soll er wohl im Luftkampf seinen Gegenspieler im Gesicht getroffen haben. War wohl unbeabsichtigt, aber der Schiedsrichter sah es anders. Richtig bitter das ganze, vor allem da es dafür auch eine Sperre nach sich zieht und wir auf Benny im Moment nicht verzichten können. Hier war aber trotzdem noch nichts verloren und torlos ging es in die Halbzeit.
In der zweiten Halbzeit probierte Neumünster die Überzahl zu nutzen, wurde allerdings von einer gut stehenden SCV-Abwehr lange daran gehindert. Außer zwei Aluminiumtreffern sprang zunächst nichts raus. Aber auch unsere Blau-Gelben hielten gut dagegen und schafften es, sich selber auch Chancen herrauszuspielen, die leider allesamt mehr oder weniger knapp vergeben wurden. In der 77. Minute reichte dann leider ein einziger langer Ball auf einen Neumünsteraner, der den sonst überragenden Tobi Grubba im Tor überlupfte und damit das 1:0 für die Hausherren besiegelte. Im wirklich direkten Gegenzug tat es ihm allerdings der eingewechselte Jakob Sachs gleich und erzielte für uns den Ausgleich. Richtig schönes Ding, das auch einen ebensolchen Torjubel im Gästeblock zur Folge hatte. Für die letzte Viertelstunde setzte das nochmal einen Extra-Motivationsschub frei und sowohl auf den Rängen als auch auf dem Platz ging es nochmal gut zur Sache. Wir trieben unsere Mannschaft mit den letzten Reserven nach vorne und sie nahm das ganze auf und drängte nochmal auf den Siegtreffer. Viel Kampf und Einsatz war im Spiel, aber es sollte leider nicht mehr sein. Alles in allem ein gerechtes 1:1, bei dem man gut und gerne zum Schluss noch fast den Spieß gedreht hätte.
Wir boten für die Anzahl der Leute eine recht ordentliche Leistung. Vor allem gegen Ende hin hatte man das Gefühl, dass Kurve und Mannschaft Hand in Hand gingen und nochmal versuchten alles möglich zu machen. Der Mannschaft war die Erleichterung über den Punktgewinn auch am Zaun deutlich anzumerken. Auch, dass dieser Punkt heute nicht durch Schönspielerei verdient wurde, war schon an den Trikots der Spieler zu erkennen, die wahlweise blut- oder schlammbespritzt bei uns ankamen. Den Einsatz würde ich gerne jede Woche auf dem Platz sehen.
Die Heimszene um die Grupo Morado erwischte einen recht schlechten Tag und war bei uns nur sehr selten zu vernehmen. Gerade in der Schlussphase hatten wir das Stadion fest in unserer Hand.
Nach dem Spiel wurde sich bei einem Kreisliga-Kick auf dem Nebenplatz noch mit neuen Getränken versorgt und ein wenig Fußball geguckt, bevor es wieder zurück in die schönste Stadt der Welt ging. Insgesamt eine der cooleren Touren der Saison. Vor allem, da man endlich mal wieder mit einem Punkt im Gepäck zurückkehrte und sich gut präsentiert hat. Jetzt kommen erstmal die Spiele gegen schwere Gegner, die wir in der Hinrunde allesamt vergeigt haben. Hoffen wir, dass die Mannschaft auch vom Kopf her was aus Neumünster mitgenommen hat und sich mal konstant regionalligawürdig präsentiert.