Samstag, 10. Mai 2014

32. Spieltag: SC Victoria – Goslarer SC 0:1 (0:0)

Stadion Hoheluft , 168 ZuschauerInnen

So wirklich Bock macht ja diese Saison schon lange nicht mehr, aber irgendwie muss man sich ja da durchquälen. Mit Goslar stand am drittletzten Spieltag wenigstens ein Gegner vor der Tür, der uns eigentlich ganz gut zu liegen scheint. Sie grüßten zwar vom vierten Platz in der Tabelle, aber in der Hinrunde konnten wir im Harz noch den ersten und wahrscheinlich einzigen Auswärtssieg der Saison feiern und auch vor fast genau einem Jahr gab es zu Hause einen wichtigen Dreier. Ich zumindest ging eigentlich ganz optimistisch in das Spiel, weil es eben Goslar war und die Auftritte unserer Mannschaft zu Hause eigentlich immer in Ordnung, aber oft sehr unglücklich und harmlos waren. Ich war aber anscheinend einer der wenigen, die noch so viel Optimismus verspüren, denn das Zuschaueraufkommen glich mal wieder einem Trauerspiel und viele bekannte Gesichter entschieden sich wohl, sich dieses Gegurke nicht anzutun. Verübeln kann man das echt niemanden, denn die Mannschaft hat in letzter Zeit extrem wenig Argumente geliefert ins Stadion zu gehen und dort seinen Samstag zu verbringen. Dafür durften wir einen Junggesellenabschied aus Heilbronn im Stadion begrüßen, die komplett in blau erschienen und zunächst für die Sufffraktion der Goslarer gehalten wurden. Letztere waren dann in Form der Gosepirats am Start und auch die Upperclass gesellte sich kurz nach Anpfiff zu ihnen in den B-Block.
Das Spiel war an sich eigentlich ganz ansehnlich und Vicky spielte besser mit, als die meisten es wohl erwartet haben. Vielleicht sind meine Ansprüche in letzter Zeit auch nur extrem gesunken, um das als „ganz ansehnlich“ zu betiteln, denn wirklich gut war es leider auch nicht. Im Offensivbereich gab es von unserem SCV wenigstens mal wieder ein paar schöne Kombinationen zu sehen, die aber leider nicht in einem Torerfolg mündeten. Bemühen war allerdings zu jeder Zeit erkennbar. Der Gegner aus Goslar tat sich auch relativ schwer und wenn sie Chancen hatten, war der wieder gut aufgelegte Tobi Grubba am Start und hielt seinen Kasten sauber. Insgesamt eine recht ausgeglichene erste Halbzeit. Während des Spiels huschten auch öfters unsere Blicke immer wieder aufs Smartphone, da wir den Klassenerhalt ja nicht mehr selber in der Hand hatten und Kiel in Liga 3 die Daumen drücken mussten. Zur Halbzeit führten die zum Glück auch mit 2:1 in Darmstadt, womit eine der Bedingungen zum Nichtabstieg schon mal erfüllt wäre. Ob wir das eigentlich verdient hätten, steht dabei auf einem ganz anderen Blatt und einen Kommentar dazu verkneife ich mir an dieser Stelle einfach mal.
Die zweite Halbzeit spielte sich dann ähnlich ab wie die erste. Beide Mannschaften bemüht, insgesamt recht ausgeglichen, aber mit wirklich klaren Torchancen wurde gegeizt und insbesondere unsere Offensive war einfach viel zu harmlos – wie so oft in dieser Saison. Wenn ich gerade drüber nachdenke, liegt unser letztes Tor auch wieder vier Spiele zurück und das war auch ein eigentlich unberechtigter Elfmeter gegen Wilhelmshaven in den letzten Minuten. Die letzten Minuten gehörten bei diesem Spiel aber leider den Gästen aus Goslar, die drei Minuten vor Schluss noch das entscheidende 0:1 machten und drei Punkte von der Hoheluft entführten. Ärgerlich, wäre doch der eine Punkt wichtig gewesen, um vor Eichede zu bleiben, da ja der 17. Platz evt. zum Klassenerhalt reicht. Diese verloren am folgenden Tag aber zum Glück gegen Neumünster, weshalb wir mehr schlecht als recht zumindest diesen Platz verteidigen konnten. Wenigstens machte Kiel seine Hausaufgaben und gewann in Darmstadt. Nächste Woche gilt es dann hoffentlich in Norderstedt zu punkten, auch wenn das mit den Auswärtsspielen ja immer so eine Sache bei uns ist. Und eigentlich will ich ja auch endlich mal Gewissheit haben, wo wir nächste Saison kicken werden, denn dieses ewige Rumgeeiere und Verlassen auf andere Mannschaften geht mir tierisch auf den Sack. Vor allem, wenn man dann in der Relegation ungeliebten Zweitmannschaften die Daumen drücken muss.
Aber noch ein paar Worte zum Geschehen auf den Rängen. Nordkaos tat sich heute relativ schwer. Es wurde zwar 90 Minuten gesungen, aber der berühmte Funke ist nie so wirklich übergesprungen. Eher ein Auftritt der Marke unter Durchschnitt. Auch wenn es zumindest mir in der zweiten Halbzeit ausnehmend gut gefallen hat, mal wieder im Regen zu supporten. Die Gäste im B-Block supporteten, soweit man es hören konnte, auch ziemlich durchgängig, wobei bei der Upperclass viel Bewegung im Spiel war und die Gosepirats ihren typischen Suffsupport mit dem Standard-Liedgut zeigten. Was allerdings hart nervig war, waren die Leute die 3,8 Promille im Kopf haben und sich während des Spiel meinen, mit einem unterhalten zu wollen. Sucht euch doch bitte andere Deppen oder redet gleich mit einem Zaun oder so. Der versteht nämlich genauso viel von dem war ihr da erzählen wollt. Und falls es noch nicht bis nach Schottland vorgedrungen sein sollte: Wir sind auch nicht Sankt Pauli, wo jeder Heini mit seinem Celtic-Schal antanzen kann. Einfach nur hart nervig.