Sonntag, 30. August 2015

Oberliga Hamburg, 5. Spieltag: SV Lurup – SC Victoria Hamburg 0:7 (0:4)

Flurstraße, 212 Zuschauer

Wohl jeder, der nicht gerade unter einem Felsen lebt, hat wohl in den letzten Monaten das Hickhack um den SV Lurup mitbekommen. Nachdem die Sponsoren abgesprungen waren und dementsprechend auch Meister-Coach Berkan Algan (Hihi! Altona...) samt der kompletten Aufstiegsmannschaft weg waren, blieb vom SVL nur ein Trümmerhaufen. Umso ärgerlicher für den TuS Osdorf kam dann die Meldung, dass man den Startplatz in der Oberliga wahrnehmen möchte. Seitdem folgt Woche für Woche ein Spießrutenlauf für die Spieler von Lurup, die fast ausnahmslos kein Oberliga-Niveau haben. 1:28 Tore nach fünf Spieltagen sprechen eine deutliche Sprache und so ist es wohl nur eine Frage der Zeit, wie lange das Team noch durchhält. Ich persönliche glaube, dass sie nicht mehr zusammen in die Winterpause gehen…

Dementsprechend muss man die Partie am letzten Sonntag mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen. Lachend ist sicherlich das auf den ersten Blick schöne Ergebnis von 0:7. Das war deutlich genug, um nach außen zu zeigen, dass der SCV das Spiel ernst genommen hat. Auf der positiven Seite ist dann noch zu listen, dass es kein unfaires Spiel war, wie auch Lutz in den Medien deutlich gemacht hat. Manchmal passieren bei Spielen gegen unterklassige Teams ja unschöne Dinge. Ebenfalls auf die positive Seite gehört das schöne Stadion des SVL. Hey, die haben zwei Tribünen – eine mehr als wir! Voll geil auf jeden Fall und so haben wir uns da ein bisschen ausgetobt und hatten Spaß.

Kommen wir aber dann zu den negativen Aspekten. Da wäre sicherlich unser Auftritt zu nennen, der zwar nicht komplett schlecht war, aber eben auch nicht durchgängig gut. Da hätte man mehr draus machen können, auch angesichts der baulichen Vorteile eines Tribünendachs über dem Kopp. Andererseits: Es gibt auch einen Grund, weshalb wir im Pokal nicht supporten, wenn wir gegen unterklassige Teams spielen. Es fehlt halt auch der Ernst, wenn man den Gegner so hoch schlägt. Und man muss ja nicht den Finger permanent in die Wunde legen.

Dann ist es mehr als schade, dass es wohl der letzte Auftritt an der Flurstraße war. Es ist ja schon seit Jahren im Gespräch, aber nun soll es wohl tatsächlich losgehen: Das Stadion wird abgerissen. Natürlich fallen einem da die großen Namen ein: Marienthal, Rupprechtplatz und nun auch noch die Flurstraße. Hamburg verwandelt sich leider immer mehr in eine Stadt mit lauter langweiligen, seelenlosen Kunstrasenplätzen. Das ist zwar eine Entwicklung, die wir nicht aufhalten können, aber scheiße kann man es deshalb trotzdem finden!

Dann muss auch am Sportlichen noch etwas rumgemäkelt werden, auch wenn das schon Luxusprobleme sind: Die Chancenverwertung war mal wieder miserabel. Natürlich tut es an sich nicht Not, so einen Gegner zweistellig zu schlagen. Andererseits geht es gar nicht so sehr ums Ergebnis, als vielmehr darum, dass einige Herren endlich mal den Kasten treffen müssen. Das nächste Mal heißt der Gegner nicht Lurup sondern BU und dann sieht man hinterher dumm aus, wenn man verliert.

Wie gesagt, Luxusprobleme. Insgesamt war es aber ein schöner Nachmittag, der dazu geführt hat, dass der SCV mittlerweile auf Platz 2 in der Tabelle steht. Hinter Dassendorf und vor BU. Also genau da, wo Vicky vor der Saison von vielen Experten auch hingevotet wurde. Saisonziel also schon erreicht? Mitnichten! Ein Punkt fehlt uns auf die Jungs vom Dorf, die durchaus zu knacken sind und bisher nicht den Überfußball gezeigt haben, der von ihnen erwartet wurde. Und jetzt, wo sich auch das blau-gelbe Lazarett weiter lichtet (Welcome back, Tobi, Kevin und Rinik!) sollte der SCV-Express langsam ins Rollen kommen! Pack 'mers!

Samstag, 29. August 2015

Bezirksliga Nord, 5. Spieltag: TSV DuWo 08 – SC Victoria Hamburg II 3:3 (2:3)

H.Kruse-Platz, 70 Zuschauer

Schon vier Spieltage rum und noch kein einziges Spiel der Zweiten gesehen?! So geht das nicht! Die Gelegenheit, das endlich nachzuholen, bot sich am letzten Samstag, als unser Bezirksligateam zu Gast bei DuWo 08 war. Um da hin zu kommen, muss man erst mal U-Bahn fahren. Sehr lange sogar. Bis nach Ohlstedt, um genau zu sein. Dann noch ein Stück laufen und schon – steht man auf einem Sportplatz mit einer Tribüne! Als Hinweis an alle Hopper: Unbedingt mal anschauen!
Ich persönlich bin schon mal vor ein paar Jahren auf der Anlage gewesen und habe keine guten Erinnerungen, denn es gab damals neben überfallartigem Nebel auch einen Spielabbruch, da sich die Schiedsrichterin sexistisch beleidigt fühlte (sie hatte übrigens Recht!).

Aber alles olle Kamellen. Heute war das Wetter herausragend und lockte ein paar Zuschauer an. Die bekamen ein äußerst unterhaltsames Spiel geboten. Der SCV II, der im Sommer einen kleinen Umbruch zu verkraften hatte (siehe dazu auch das Interview mit Trainer Goyd hier im Heft), nahm von Beginn an das Zepter in die Hand. Trotzdem fiel das erste Tor für die Gastgeber. Vicky ließ sich davon aber nicht lange aufhalten und knallte DuWo recht fix den Ausgleichstreffer in die Maschen. Bei den Gastgebern herrschte von nun an etwas Frust, der auch immer wieder lautstartk kundgetan wurde. Der Umgangston im Team ließ wahrlich zu wünschen übrig, auch wenn der Trainer mehrfach versuchte, von außen beruhigend einzuwirken. Noch in Halbzeit 1 gelang es Vicky, so richtig Fahrt aufzunehmen und bis auf 3:1 davon zu ziehen. Man sollte meinen, das wird 'ne klare Kiste.

Aber denkste. Zunehmend rückte nun ein Mann in den Blickpunkt, der da eigentlich gar nichts zu suchen hat: Der Schiedsrichter. Wir befinden uns in der Bezirksliga ja schon in Gefilden, wo es Glückssache sein kann, ob man einen guten Referee erwischt (Sorry an die Kollegen, aber ihr wisst, was ich meine). Aber – ich wage mich nun mal nach vorne – ich habe in dieser Liga noch NIE einen so schlechten Unparteiischen gesehen! Noch nie! Am Ende des Spiels hatte der Mann massig Karten verteilt (ich hätte gezählt, hätte ich gewusst, dass es so eskaliert), darunter eine Rote für Vicky kurz vor der Pause. Die allermeisten dieser Karten aber nicht für Fouls, was er zwar auch hätte tun können, denn das Spiel war jetzt auch kein Zuckerschlecken, aber nein, meist ging es um Dinge wie Ballwegschlagen, Beleidigungen oder einfach nur zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort rumstehen. Ungelogen! Beide Trainerteams konnten seine Entscheidungen, mit denen er beide Teams gleichermaßen benachteiligte, nicht nachvollziehen, der gegnerische Betreuer kam sogar kurz zur blau-gelben Trainerbank, um sich zu versichern, dass beiden Seiten sich im falschen Film wähnten.
Naja, der Schiri griff jedenfalls massiv ins Spielgeschehen ein und so war es dann auch wenig verwunderlich, dass es am Ende 3:3 stand. Neben der roten Karte gab es noch eine Elfmeterentscheidung gegen den SCV (44., zum 2:3 verwandelt) und eine Viertelstunde vor Schluss musste Vicky dem Unterzahlspiel Tribut zollen und fing sich den Ausgleich. Die Schlussoffensive half auch nicht, sodass am Ende eine Punkteteilung zu Buche stand.

Ärgerlich, denn hier wäre mehr drin gewesen! Aber insgesamt ein unterhaltsames Spiel, auch wenn etwas weniger Aufregung nächstes Mal ganz gut wäre.

Dienstag, 25. August 2015

Kreisklasse 6, 3. Spieltag: FC Alsterbrüder II – SC Victoria Hamburg III 0:3 (0:1)

Gustav-Falke-Platz, 13 Zuschauer

Eins, Zwei – Vicky III! Neben der Oberligatruppe hat der ein oder andere hopping-begeisterte natürlich auch immer einen Blick auf unsere Zweit- und Drittvertretung. Da passte es natürlich besonders gut, dass die Dritte vormittags um 11 Uhr auf dem Grandplatz an der Gustav-Falke-Straße randurfte, da konnte man nämlich noch schnell ein weiteres Kreuzchen in den Informer setzen und trotzdem noch Victorianern beim Kicken zusehen.

Also machten sich zwei Kaoten auf den Weg zu den ebenfalls blau-gelben Brüdern, wo man erst mal den perfekt aufbereiteten Grand bestaunen durfte. Nach dem Platz vom TuS Osdorf, der ebenfalls immer top aussah, ist das auf jeden Fall der beste Grand der Hansestadt! Ebenfalls lobend erwähnen muss ich das Banner „Alsterbrüder gegen Homophobie“, das optisch an die bekannte Kampagne erinnert. Sehr schön!

Das Spiel gestaltete sich dann ebenfalls zu unserer Zufriedenheit, denn Vicky gewann am Ende deutlich und vollkommen verdient mit 3:0. Zuvor gab es ein durchaus unterhaltsames Kreisklassenspiel zu sehen, dessen größter Aufreger die Verletzung eines Vicky-Spielers war, der in vollem Lauf mit der Absperrung hinter dem Tor kollidierte – hinterher aber immerhin wieder gerade auf der Bank sitzen konnte. Weiterhin gute Besserung, das sah zunächst mehr als übel aus!

Die Zweite der Alsterbrüder war unserem Team zunächst deutlich unterlegen und konnte sich keine Chancen herausspielen, kam gegen Ende aber etwas besser in die Partie. Und immer wenn seine Spieler etwas hitzig auf dem Feld wurden, griff der Trainer verbal ein und maßregelte seine Spieler, sodass das Spiel äußerst fair ablief. Das erlebt man in der Kreisklasse ja weiß Gott auch nicht immer, daher auch hier Daumen hoch! Alles in allem also ein gelungener Fußballsonntag, der mit dem 4:1-Sieg der Oberligamannschaft in Pinneberg seinen krönenden Abschluss fand.

Freitag, 21. August 2015

Oberliga Hamburg, 4. Spieltag: SC Victoria Hamburg – FC Süderelbe 2:1 (1:1)

Stadion Hoheluft, 227 Zuschauer

Vor nicht allzu langer Zeit stieg südlich der Elbe unser Saisonfinale. Nachdem die B-Jugend von BU überraschend doch nicht konkurrenzfähig in Dassendorf war, ging unser Spiel gegen den FCS nach deutlicher Führung doch noch verloren. Wirklich interessiert hat das Ergebnis auf unserer Seite keinen, in Nord-Niedersachsen feierte man es aber wie Weltmeisterschaft und Champions League in einem. Irgendwie blieb das hängen und so waren alle Sympathien für den Verein mit der netten Anlage weg. So war das Heimspiel gegen die Jungs von Jean-Pierre Richter ein klein wenig besonderer als andere Spiele, es war einfach noch eine Rechnung offen. Diese wurde dann wie es sich für ordentliche Hanseaten gehört beglichen, dazu aber später mehr.

Neben dem Platz kehrte wieder etwas Normalität ein und es kamen deutlich mehr Kaoten zusammen, als zwei Wochen zuvor gegen Paloma. So konnte das ganze Spiel über Gas gegeben werden. Zwar kein bahnbrechender Auftritt, angesichts so mancher Leistungen auf den Rängen in den letzten Wochen aber auf jeden Fall schon mal beruhigend zu sehen, dass wir zumindest „solide“ noch drauf haben. Vor und nach dem Spiel machten die Radikalz per Spruchband auf den Nazi-Aufmarsch am 12.09. in Hamburg aufmerksam, eine Aktion, der wir uns gerne anschlossen. Zusätzlich hing vor dem Block noch ein „Free Valentin“-Banner. Der Bremer Ultra und Antifaschist sitzt nach Auseinandersetzungen mit Nazi-Hools in Haft. Dies mutet angesichts der rechten Bedrohungslage in der Stadt, gegen die nicht auf solche Art und Weise vorgegangen wird, mehr als fragwürdig an. Nach der Halbzeit solidarisierten wir uns dann noch mit den Pugnatores aus Frankfurt, die derzeit mit Repressalien zu kämpfen haben.

Auf dem grünen Spieluntergrund entwickelte sich das zu erwartende Spiel: Vicky dominiert, Süderelbe lauert. Aus dieser Überlegenheit generierte der SCV auch Chancen, von denen Marius Ebbers nach 20 Minuten auch tatsächlich eine verwandeln konnte. Das Glück hielt aber nicht allzu lang, denn schon sechs Zeigerumdrehungen später gelang Karaslaan der Ausgleich. Nach 40 Minuten ereignete sich dann eine nach Abpfiff viel diskutierte Szene: Luis Hacker, neben Vego und Jadidi der dritte A-Jugendliche in der Startaufstellung, flog mit Gelb-Rot vom Platz. Zuvor hatte er den Ball genau in der Sekunde nach vorne geschossen, als der Schiedsrichter einen Freistoß pfiff. Eine sehr merkwürdige Entscheidung des im gesamten Spielverlauf nicht besonders souverän wirkenden Schiedsrichters. In den letzten fünf Minuten vor der Halbzeit war Blau-Gelb dann leicht von der Rolle, was fast im Führungstreffer für Süderelbe gemündet hätte. Wiederum Karaslaan hatte Richter, der weiterhin Grubba vertrat und seine Sache sehr anständig machte, überwunden und der Ball trudelte aufs Tor zu. Den Pausenrückstand verhinderte lediglich das beherzte Eingreifen von Vego, der die Kugel kurz vor der Linie weg drosch. So ging es mit einem 1:1 und einem Mann weniger in die Kabinen.

In selbiger musste dann Rodrigues bleiben, für ihn kam der in dieser Saison bisher enttäuschende Boock. Ein taktischer Wechsel aufgrund des Platzverweises, der für Marcel gegen seine alten Kollegen natürlich besonders bitter war. Letztlich erwies er sich aber als goldrichtig, Vinnie drehte nämlich mächtig auf und lieferte sein bestes Saisonspiel ab. So überrascht es auch nicht, dass er die Vorlage für den 2:1-Siegtreffer in der 55. Minute gab. Dabei hatte er allerdings auch eine Menge Glück, denn sein leicht egoistischer Schussversuch aus ungünstigem Winkel prallte von der Latte zu Ebbers, der sicher verwandelte. Nun hieß es noch 35 Minuten mit Zehn gegen Elf verteidigen. Süderelbe fand aber nicht so wirklich ein Mittel gegen die gut stehenden Victorianer, sodass am Ende ein verdienter Heimsieg unter leicht widrigen Bedingungen stand. In Kombination mit den zu erwartenden drei Punkten in Lurup kann man also von einem gelungenen Start in die Saison sprechen. Gerade angesichts der mitunter hochdramatischen Personalsituation (Bajramovic gegen Kosova und so) und der Tatsache, dass auch heute wieder drei sehr junge Spieler mit wenig Erfahrung auf dem Platz standen, ist das der Truppe gar nicht hoch genug anzurechnen. Da sei dann auch die neuerliche Uffta nach dem Spiel noch einmal verziehen. Insgesamt also im Block eine klare Steigerung gegenüber der tristen Veranstaltung zwei Wochen zuvor, auf dem Platz eines dieser berühmt-berüchtigten Spiele, die ein Spitzenteam trotz schwieriger Ausgangslage gewinnen muss. Kann man sich dran gewöhnen an einen solchen Start ins Wochenende!

Sonntag, 16. August 2015

Oberliga Hamburg, 3. Spieltag: VfL Pinneberg – SC Victoria Hamburg 1:4 (0:3)

Stadion 1, 180 Zuschauer

Nachdem in der Vorwoche neben dem Platz aufgrund von Urlaub/Ferien relativ tote Hose war, fanden sich zum dritten Spiel der Saison dann immerhin wieder ein paar mehr Nasen ein, um in die Vorstadt nach Pinneberg zu gondeln. Auch ich gehörte zu den bis dato Urlaubenden und war über die Berichte zum relativ glücklichen 1:0-Sieg nicht gerade erfreut, hatte ich vorher doch nur die Niederlage gegen Meiendorf gesehen. Das roch irgendwie nach einem missglückten Saisonstart, zumal man letztes Jahr gleich beide Spiele gegen Pinneberg verloren und sich die Verletztenlage noch immer nicht wirklich gebessert hatte.

Immerhin kam pünktlich zum Spielbeginn die Sonne raus – auch über soclhe Dinge kann man sich freuen. Da unser langjähriger Stammplatz auf der Tribüne besetzt war durch die Pinneberg-Fans, die – warum auch immer – eine Trommel dabei hatten und drei Schwenker wanderten wir also rüber und platzierten uns zwischen den beiden Trainerbänken. Begrüßt wurden wir anschließend übrigens nicht sehr freundlich von VfL-Coach Fischer, der sich Sorgen um seine Werbebanden machte. Zitat: „Also in Meiendorf dürft ihr die auch nicht überhängen!“ Ähem... doch, durften wir. Hat sich zumindest vor zwei Wochen keiner beschwert.

Nach dieser kurzen Irritation konnten wir dann erstmals in dieser Saison ordentlich supporten. Klar sind die Stimmen da recht schnell weg und sicherlich ist noch Luft nach oben, aber im Gegensatz zu den Pinnebergern bewiesen wir immerhin Durchhaltevermögen.

Unsere Truppe auf dem Rasen machte sich auch ganz gut. Erneut mit jungen Leuten aufgefüllt und weit weg von der eigentlichen Stammelf machte Blau-Gelb aber sehr schnell deutlich, wo der Hammer hängt: Von Beginn an wurde straight nach vorne marschiert und Druck auf die ebenfalls ersatzgeschwächten Pinneberger ausgeübt. Im dritten Anlauf gelang es Marius Ebbers dann in der 12. Minute, das verdiente Führungstor zu erzielen, neun Minuten später erhöhte unser A-Jugendlicher Daniel Jadidi auf 2:0. Pinneberg kam kaum über die Mittellinie und wusste sich auch später meist nur durch Fouls zu helfen. Glücklicherweise verlief das weitestgehend ohne Verletzungen ab. David Eybächer erhöhte in der 27. Minute noch auf 3:0 und der Drops war eigentlich gelutscht, nur die Chancenverwertung ließ sich verbessern. Umso unnötiger der Anschlusstreffer zu Beginn der zweiten Hälfte, der den Spielverlauf überhaupt nicht widerspiegelte. Ebbers war zum Glück der gleichen Ansicht und erhöhte kurz darauf auf 4:1. Die restliche Spielzeit stand sich Vicky leider selbst im Weg, ansonsten hätte man hier auch locker drei oder vier Dinger mehr erzielen können.

Wir hatten neben dem Feld auch unseren Spaß und so langsam kommt auch das Kribbeln zurück. Mit Blick auf die Ergebnisse kann man nun doch von einem gelungenen Start sprechen – trotz der Verletzten. Saisonziel Meisterschaft und Pokalsieg sind also fest im Blick.


Freitag, 7. August 2015

Oberliga Hamburg, 2. Spieltag: SC Victoria Hamburg – USC Paloma 1:0 (0:0)

Stadion Hoheluft, 227 Zuschauer

Ferien sind ja eigentlich eine ganz feine Sache: Ruhe, Entspannung, Erholung und so weiter und so fort. Doof werden sie nur, wenn plötzlich alle gleichzeitig beschließen in den Urlaub zu fahren und man alleine zurück bleibt. Das ist im Privaten schon blöd, weil man vor Langeweile einzugehen droht, wird bei der Organisation eines geregelten Heimspielablaufs dann sogar zur echten Herausforderung. Letztlich waren es ganze zwei Nordkaoten, unterstützt durch einzelne Helfer aus dem näheren Umfeld (Merci dafür an dieser Stelle!), die den Betrieb bei der Heimspielpremiere gegen Paloma schmeißen mussten. Container bestücken, Flyer verkaufen, Dauerkarten an Mann und Frau bringen und im Block soll es ja auch nicht ganz langweilig zugehen – gab schon mal entspanntere Heimspiele. Aber wie so oft bei Nordkaos ging es dann am Ende doch irgendwie zur allgemeinen Zufriedenheit. Während des Spiels beschränkte man sich aus nachvollziehbaren Gründen auf Schlachtrufe.

Nach kurzer Findungsphase übernahm der SCV gegen den “Wir haben immer noch was zu klären”-Gegner aus Uhlenhorst klar das Kommando, spielte sich aber nicht übermäßig viele Chancen heraus. Die beste vergab Marcel Rodrigues, der es vorm Torwart lieber egoistisch probierte, anstatt den besser postierten Marius Ebbers anzuspielen. Dafür dürfte er sich von Lutz Göttling und anderen einiges angehört haben müssen, der Coach tobte nach dieser Szene verständlicherweise am Spielfeldrand. Kurz vor der Pause hatte dann David Eybächer seinen großen, leider ungekrönten Auftritt. Innerhalb weniger Augenblicke köpfte er zwei Ecken eigentlich perfekt und unhaltbar aufs Tor. Beide Male war aber der ehemalige Victorianer Sebastian Voß zur Stelle und hielt die Null für seine Mannen zur Halbzeit fest.

Auch in der zweiten Hälfte blieben die Hausherren dominant, zunächst ohne sich große Chancen heraus zu spielen. Paloma blieb seinerseits bei Kontern gefährlich und so musste der wieder genesene Maxi Richter im One-on-One zeigen, was er drauf hat. Dass es beim 0:0 blieb, lag auch am Pech/Unvermögen des Herren Osmanov. Der gute Mann stand ca. zwei Meter vor dem komplett leeren Tor und hätte einfach nur seinen Fuß in einem etwas besseren Winkel hinstellen müssen, um die Hereingabe seines Kollegen im Kasten unterzubringen. Bekanntlich gilt aber „Hätte Hätte Herrentoilette“ und so kullerte der Ball am verwaisten Tor vorbei. Einmal gaaanz tief durchatmen! Eine der goldenen Regeln des Fußballs, „Machste vorne die Dinger nicht, kriegste sie hinten rein!“, bestätigte sich auch an diesem Abend. Denn nur wenige Minuten nach eben beschriebener Szene gelang es Ebbers endlich, Vossi zu überwinden und den nach dieser 1000%-igen von Paloma glücklichen, aber insgesamt natürlich dennoch hochverdienten Führungstreffer zu erzielen.

Der USC versuchte nun natürlich alles, blieb dabei aber Gott sei Dank erfolglos, sodass der erste Sieg der Oberligasaison eingefahren war. Der Mannschaft war die Erleichterung merklich anzusehen. Da war es auch schon zu verzeihen, dass Marcel Rodrigues meinte, eine Uffta zelebrieren zu müssen. An sich nach einem Krampfsieg gegen einen Gegner wie Paloma leicht albern, gleichzeitig aber auch irgendwie schön zu sehen wie ehrlich sich die Jungs über die drei Punkte freuten. Zu diesen Jungs zählten mit Daniel Jadidi, Stjepan Vego und später noch Louis Hacker drei A-Jugendliche, die mit soliden bis starken Auftritten zeigten, dass ihre Anwesenheit in diesem Kader kein Zufall ist und sie nicht bloßes Füllmaterial sind. Natürlich wird es für sie schwerer Einsatzzeiten zu bekommen, wenn arrivierte Kräfte wieder verfügbar sind. Es ist aber auf jeden Fall beruhigend zu sehen, dass sie durchaus Alternativen darstellen. Und ein gutes Zeichen für die Jugendarbeit im SCV ist es obendrein auch noch.

Am Ende stand ein verdienter Punktgewinn und ein trotz widriger Umstände vernünftig über die Bühne gebrachter erster Heimspieltag. Das Schöne ist, dass sowohl auf als auch neben dem Platz genug Luft nach oben ist. Wäre ja auch langweilig, wenn schon am ersten Spieltag alles klappen würde, man will sich ja schließlich weiter entwickeln und so. Heute gegen Süderelbe sollte zumindest auf den Rängen wieder mehr los sein und wie wir alle wissen hilft das ja auch auf'm Platz, sodass auch dort auf Verbesserung gehofft werden darf.

Dienstag, 4. August 2015

Oddset-Pokal, 2. Runde: Klub Kosova – SC Victoria Hamburg 2:3 (1:3)

Kunstrasen Dratelnstraße, 44 Zuschauer

Nach dem lockeren Saisonauftakt im Pokal gegen Bostelbek ging es in der zweiten Runde nach Wilhelmsburg zum Klub Kosova. Wenige Tage nach der Niederlage in Meiendorf, dazu mit extrem dünner Personaldecke gesegnet gegen einen Landesligisten – die Vorzeichen hätten durchaus besser stehen können! Dass Co-Trainer Bajramovic selbst auf dem Platz stand, sagt alles über die Verletztenmisere beim SCV im August 2015 aus.

Die Fanszene traf sich direkt am Platz und machte es sich vorm Anpfiff unter den vorm Hamburger Wetter schützenden Pavillon vor der Vereinskneipe gemütlich. So richtig viel Lust hatte eigentlich keiner, sich ins strömende Nass zu begeben, auch die Ersatzspieler standen lieber im Kabinentrakt. Aber wat mut, datt mutt halt auch irgendwann und so begaben auch wir uns an den Rand des engen Kunstrasenplatzes. Beim Betreten desselben überkam wohl die meisten von uns ein etwas flaues Gefühl im Magen, wurde uns doch durch das direkt angrenzende Flüchtlingslager mit seinen Zelten direkt vor Augen geführt, unter welchen Bedingungen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Hunger und Armut im ach so reichen Deutschland ihr Dasein fristen müssen. An dieser Stelle sei aber der Klub Kosova ausdrücklich gelobt, gewährt der Verein doch den Geflüchteten freien Eintritt zu seinen Spielen. Davon machten auch erkennbar Menschen Gebrauch: Nachdem der Regen etwas nachgelassen hatte, schauten auch viele aus dem Lager heraus dem Treiben auf dem künstlichen Grün zu.

Dort übernahm der SCV sofort das Kommando und das Spiel schien nach 20 Minuten bereits entschieden. Der in Meiendorf bereits von Beginn an eingesetzte A-Jugendliche Daniel Jadidi bestätigte seine dort schon gute Leistung durch den Führungstreffer nach acht gespielten Minuten. Als dann zwölf Minuten später Marius Ebbers auf 2:0 erhöhte und Kosova den victorianischen Strafraum gefühlt nur aus der Ferne gesehen hatte, stellte man sich auf einen entspannten weiteren Spielverlauf ein. Blau-Gelb ließ allerdings jetzt die Zügel etwas schleifen und Kosova kam besser ins Spiel. Fast schon folgerichtig erzielten die Hausherren kurz vor der Halbzeit den Anschlusstreffer. Bevor aber so richtig Spannung aufkommen konnte, stellte Len Strömer eine Minute später den alten Abstand wieder her. So ging es mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine, ein Zwischenstand, mit dem man durchaus leben konnte.

Nach der Pause erhöhten die Hausherren den Druck, Vicky gelang es nicht, die sich bietenden Räume zu nutzen. Noch einmal komplizierter wurde es dann, als Neuzugang Gary Voorbraak sich nach knapp 70 Minuten eine vollkommen berechtigte rote Karte wegen einer Notbremse abholte. Machte Gary es dabei noch halbwegs clever und foulte vor dem Strafraum, bekamen die Kosovaren zehn Minuten später einen ebenfalls berechtigten Elfmeter zugesprochen. So hieß es mit zehn gegen elf noch weitere zehn Zeigerumdrehungen zu verteidigen, was das Zeug hält und diese Partie möglichst schnell wieder hinter sich zu lassen. Dies glückte auch, Kosova fiel nicht wirklich viel ein und so durfte man sich endlich ins Trockene begeben. Im Pokal heißt es ja sowieso immer: Hauptsache weiter! Das dann für die nächste Runde zugeloste Freilos kam vor allem aufgrund der Personalsituation äußerst gelegen, sodass es für die Siegesgöttin erst wieder Anfang Oktober im Pokal weiter geht.

Samstag, 1. August 2015

Oberliga, 1. Spieltag, Meiendorfer SV – SC Victoria 4:1 (2:1)

Stadion an der B75, 427 Zuschauer

Saisonauftakt total verpatzt! So kann man wohl das erste Spiel in Meiendorf zusammenfassen. Meiendorf ist ja nicht umsonst unser Angstgegner, irgendwie läuft es hier immer scheiße. So auch dieses Mal, wo am Ende eine deutliche 1:4-Klatsche zu buche stand. Wenn man auch zugeben muss, dass Vicky jetzt eigentlich nicht so schlecht gespielt hat, wie das Ergebnis vermuten lässt. Aber alleine David Eybächer hatte heute einen ganz schwarzen Tag erwischt: Beim ersten Gegentor gab es ein Missverständnis mit Torhüter Krister Finnern, den Elfmeter hat er auch noch verschuldet und stand ohnehin kurz vor einer Roten Karte.

Aber wir wollen die Niederlage nicht an ihm alleine festmachen. Vielmehr muss auch ein Blick auf die Verletztenliste geworfen werden und die war fast länger als die Liste derjenigen, die spielen konnten. Sgar aus der Zweiten und der Jugend mussten Spieler ausgeliehen werden und Co-Trainer Jasko Bajramovic stand ebenfalls mit im Kader. Also ganz finster!

Nicht ganz so schlimm war der Support. Nach der langen Pause ist es immer etwas schwer, an 90 Minuten also nicht zu denken und angesichts des Spiels auch nicht gerechtfertigt. Und da einige noch im Urlaub weilten bzw. anderweitig verhindert waren, kann man sagen, man hat sich so durchgeschlagen. Luft nach oben ist noch reichlich da, aber die Saison ist ja auch noch lang.