Donnerstag, 8. Oktober 2015

Oberliga, 10. Spieltag: SC Victoria – Niendorfer TSV 2:1 (1:1)

Stadion Hoheluft, 99 Zuschauer

Gegen Niendorf auf 'nem Donnerstagabend. Bei typischem Hamburger Herbstschmuddelwetter. Parallel zu einem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft. Halleluja! Kein Wunder, dass das niemanden hinterm Ofen hervor gelockt hat. 99 Zuschauer waren es dann am Ende offiziell – inoffiziell dürfte die Zahl aber darunter gelegen haben. Zu Spielbeginn waren es jedenfalls noch keine 50 – es sei denn, die haben sich irgendwo in der Dunkelheit versteckt gehabt. Ließ sich aber wohl nicht ändern, schließlich müssen wir uns das Stadion ja noch mit kleinen Braunen teilen und deren Spielplan muss mit unserem abgestimmt werden. Sicher alles andere als optimal – allerdings ist man hinterher dann ja doch froh, dass man das Spiel bereits über die Bühne gebracht hat. Das Wetter wird ja auch nicht besser und so...
Im C-Block war die Stimmung dann auch alles andere als mitreißend. Grundsätzlich nicht in Bestbesetzung angetreten, dazu diverse Menschen angeschlagen und wenn dann die Motivation nicht überall zu 100% stimmt, kommt es auch mal zu einigen Pausen im Support.
Und wenn das eigene Team dann gegen den krassen Außenseiter nach exakt 29 Sekunden hinten liegt, kann man auch schon mal schlucken. So war das im Vorfeld aber nicht angedacht! Hallo?! Niendorf ist jetzt vielleicht nicht das schlechteste Team der Liga, aber außer einem überraschenden Sieg gegen Dassendorf hatten die jetzt auch nicht gerade viel vorzuweisen. Umso ärgerlicher, wenn man dann sofort in Rückstand gerät. Ohne groß mit dem Finger zeigen zu wollen – hm, vielleicht doch? – war der jetzt nicht unhaltbar. Aber Abwehr und Torhüter haben da gleichermaßen gepennt. Das eigentliche Ärgernis aus Fansicht war dann aber eher, das Vicky sich zunächst nicht anschickte, das Ergebnis zu korrigieren. Oder besser: Man versuchte es, aber Niendorf stand sehr gut, sodass gar nicht erst sonderlich viele Torchancen entstehen konnten. Eine sehr zähe Angelegenheit, umso mehr, je länger das Spiel dauerte.
Bis zur 40. Minute mussten wir im C-Block letztlich ausharren, bis zumindest der Schiedsrichter mit uns Mitleid hatte. Anders kann man seinen Elfmeterpfiff direkt vor unserer Nase nämlich nicht bezeichnen. Ein Geschenk, das muss man ganz deutlich sagen! Choi wird im Laufen irgendwie so ein bisschen angestupst und fällt der Länge nach hin. „Den wollte er doch haben!“ – und hat ihn bekommen. Marcel Rodrigues ließ sich dann natürlich nicht lange bitten und verwandelte eiskalt, sodass zur Pause immerhin ein schmeichelhaftes Unentschieden auf dem Zettel stand.
In Hälfte 2 ging der SCV dann etwas engagierter zu Werke, eine deftige Pausenandacht dürfte hier wohl geholfen haben. Aber auch weiterhin wurde mit den Chancen zu großzügig umgegangen. Letztlich sollte es bis zur 80. Minute dauern, bis Kevin Zschimmer unsere Farben erlöste und das 2:1 erzielte. Der letzte Sturmlauf von Niendorf brachte dann nochmals einige gefährliche Situationen für unser Tor mit sich, aber letztlich waren nun alle Blau-Gelben hellwach und konnten so die drei Punkte an der Hoheluft behalten.
Insgesamt ein sportlicher Auftritt, der sich nahtlos an die vergangenen Wochen anpasste. Seit Dassendorf ist so ein bisschen der Wurm im Spiel bei Vicky drin, die Auftritte vorher waren wesentlich dominanter und leidenschaftlicher vorgetragen. Wollen wir mal hoffen, dass sich das in den nächsten Wochen wieder ändert, es reicht schließlich schon, dass wir in dieser Phase aus dem Pokal geflogen sind, da müssen wir jetzt nicht auch noch in der Meisterschaft schwächeln!