Freitag, 13. November 2015

Oberliga, 15. Spieltag: SC Victoria Hamburg - HSV Barmbek-Uhlenhorst 3:0 (0:0)

Stadion Hoheluft, 587 Zuschauer

Kollektives Durchatmen an der Hoheluft! Endlich hat der SCV in einem Spitzenspiel mal gezeigt, was er kann. Die Leistungen in den vergangenen Wochen waren ja nun nicht unbedingt komplett überzeugend, vor allem die Derbyniederlage tat (und tut) immer noch weh. An diesem Freitagabend hat allerdings (fast) alles gepasst. Einziger Wermutstropfen: Das Wetter. Was muss das auch kurz vor Anpfiff anfangen zu gießen wie aus Kübeln?! Aber gut, immerhin war es den Rest des Spiels über einigermaßen trocken und nicht allzu kalt. Trotzdem hat uns das sicherlich wieder ein paar Zuschauer gekostet. Immer noch traurig, dass wir auch weiterhin um jeden einzelnen kämpfen müssen, aber gut. Ein leidiges Thema...
In Anbetracht dieses Spitzenspiels wurde sogar mal wieder Gegengerade geöffnet – warum man den BU-Fans dies allerdings nicht gleich beim Betreten des Stadions mitgeteilt hat, blieb wohl das Geheimnis der Vereinsorga. So vegetierte der Bierstand an der Gegengeraden einsam und verlassen vor sich hin, während es sich die BU-Fans im Ba-Block gemütlich machten, wo bekanntermaßen die Sicht eher bescheiden ist. Aber gut.
Im C-Block tummelten sich heute überraschend viele Leute, denn einige Gäste aus ganz Deutschland fanden den Weg in unser schönes Stadion. Nette Sache auf jeden Fall – wenn doch immer so viel los wäre, wäre es noch besser. Zu BU pflegen wir bekanntermaßen keine Abneigung (wieso auch, alleine die Farben sind schon sympathisch!), ein freundliches Miteinander mit ein paar Bierchen gehört auch dazu.
Das Spiel auf dem Rasen war anfangs noch stark taktisch geprägt. Niemand wollte den ersten Fehler machen, beide Teams belauerten sich. Die erste Großchance hatte dann ein alter Bekannter auf Seiten der Barmbeker: Ivan Sa Borges Dju, von der Vicky-Fanszene innig „geliebt“, dessen Aktionen natürlich mit der üblichen Pöbelei begleitet wurden. Danach war aber nur noch Victoria am Drücker, doch sämtliche Chancen fanden nicht den Weg ins Netz. Zur Pause hieß es also 0:0 – ein Ergebnis, mit dem man gegen den Tabellenführer durchaus zufrieden sein durfte.
Action gab es zu diesem Zeitpunkt nur außerhalb des Spielfelds. An den Ordnern vorbei hatten sich offenbar einige Herren in fragwürdiger Kleidung geschlichen, die wohl in den vergangenen Wochen bereits für Ärger bei BU gesorgt hatten. Keiner mag sie und keiner will sie und Thor Steinar und Co sind bei uns im Stadion ohnehin verboten. Als diese Gesellen dann auf dem Weg zur Toilette pöbelten und provozierten, wurde darauf entsprechend nonverbal reagiert. Gut, dass sich BU- und Vicky-Fans da auch einig waren, solche Gestalten wollen wir nicht! Sucht euch einen anderen Spielplatz! Nachdem die Herren dann hinauskomplementiert wurden, war dann auch wieder Ruhe und man konnte sich auf das konzentrieren, was wichtig war: Fußball.
In der zweiten Hälfte hatte der SCV nämlich offenbar genug vom Chancentod und knallte nach 30 Sekunden endlich mal den Ball zum 1:0 in den Kasten. Gemeinschaftsarbeit von Jan-Ove Edeling, Kangmin Choi und Dennis Thiessen als Vollstrecker! Kurz darauf herrschte aber plötzlich Chaos im unserem Strafraum und der Schiri zeigte auf den Punkt. Was genau da nun los war, war aus dem C-Block nicht ganz auszumachen, auf jeden Fall folgte nun der Auftritt von Torhüter Tobias Grubba. Die coole Sau im lila Trikot haute Elfmeterschützen Sa Borges Dju vorher noch schnell um die Ohren, dass er das Ding eh halten wird – und ließ Taten folgen! Es blieb vorerst also beim 1:0, bis Ebbe in der 80. Minte ein Einsehen mit uns Fans hatte und per Kopf auf 2:0 erhöhte. Kurz vor Abpfiff erhöhte Choi noch auf 3:0, sodass am Ende eines starken Spiels die Punkte an der Hoheluft blieben.
Ähnlich wie auch das Team auf dem Rasen zeigte sich die Kurve heute auch sehr gut aufgelegt. Die Mitmachquote war sehr gut und die Lautstärke teilweise richtig extrem. Man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich einige für den schwachen Auftritt beim Derby rehabilitieren wollten. Einen neuen Favoriten unter den Liedern gab es an diesem Abend auch: Noch weit nach Abpfiff und der Uffta von der Mannschaft ertönte immer wieder „Mordor“ durch das Stadion. Das hat doch gepasst!