Sonntag, 29. März 2015

Landesliga Hammonia, 25. Spieltag: SC Victoria II – BW 96 Schenefeld 1:1 (1:0)


Area 52, 40 Zuschauer


Warum herrscht eigentlich immer am Sonntagnachmittag schlechtes Wetter in Hamburg? Wieder einmal regnete es und wieder einmal hielt das alle Leute davon ab, sich das Spiel der Zweiten anzuschauen. Mich allerdings nicht. Und ich kann mittlerweile auch gleichzeitig einen Regenschirm, einen Notizblock und einen Stift halten und verwenden. Was man nicht alles beim Fußball lernt.

Ja, was gibt es sonst zu diesem Spiel Wichtiges zu sagen? Die Lage der Zwoten hat sich durch den absolut unfairen Punktabzug aus dem Elmshorn-Spiel dermaßen verschärft, dass alles andere als ein Sieg gegen Schenefeld schon fast gleichbedeutend mit dem Abstieg ist. Dabei geht es mir gar nicht mal um den Punktabzug inhaltlich, denn leider hat Vicky den fatalen Fehler begangen und Tobi Grubba gegen Elmshorn eingesetzt – damit hat Vicky nunmal den Regelverstoß begangen. Punkt. Was mich an der Sache aufregt, ist vielmehr die Tatsache, dass das Spiel nun mit 3:0 für den Gegner gewertet wird, obwohl die Mannschaft in den 90 Minuten überhaupt nicht drei Mal auf unser Tor geschossen hat. Und – noch viel schlimmer – wenn ich höre, dass der Tipp bezüglich des Regelverstoßes angeblich aus der Ecke eines anderen, akut abstiegsbedrohten Teams aus der Region gekommen ist. Das finde ich einfach extrem fragwürdig und wirft ein schlechtes Licht auf diesen speziellen Verein.

So, genug zu dem Thema, Punkte weg, Abstieg nah. Kommen wir zum Gegner: Da war doch auch was? Jep, das Hinspiel wurde beim Stand einer Führung für den SCV II abgebrochen, weil sich ein Schenefelder verletzt hatte (Zunge verschluckt?) und sich seine Mannschaft außerstande sah, das Spiel fortzusetzen. Das gab damals ähnliche Diskussionen, weil es drumrum wohl auch einige Dubiositäten gab. Das Nachholspiel gewannen dann natürlich die Schenefelder. Wie das dann immer so ist...

Aber Vicky machte heute zunächst nicht den Eindruck, dass sie sich davon beeinflussen lassen würden. Es dauerte gerade mal neun Minuten, bis Daniel Tramm die Führung erzielte. Danach gab es viel Gebolze und wenig Fußball zu sehen, sodass sich dieser Nachmittag arg in die Länge zog. Bis zur Pause hielt Vicky den Vorsprung, aber in der zweiten Halbzeit kam, was kommen musste: Der Ausgleich fiel. Da war auch leider nix mehr dran zu rütteln, sodass es beim 1:1-Endstand blieb.

Dass das die Aussichten auf den Klassenerhalt nicht eben verbessert hat, ist wohl klar. Wie sagte Gody hinterher: „Das ist einfach eine Scheiß-Saison!“ Dem schließe ich mich an!

Freitag, 27. März 2015

Oberliga Hamburg, 26. Spieltag: SC Victoria – HSV Barmbek-Uhlenhorst 1:1 (0:1)


Stadion Hoheluft, 378 Zuschauer

Neben dem Derby gegen Altona stellt die Begegnung mit BU sicherlich noch eines der Highlights der Saison da, immerhin verfügt BU auch über eine aktive Fanszene. Eine, zu der Nordkaos durchaus lockere Kontakte pflegt. Hamburg ist halt auch nur ein Dorf... Von Feindschaft kann hier also keine Rede sein – umso verwundeter mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass zu diesem Spiel der Gästeblock geöffnet wurde. Das beinhaltete getrennte Eingänge, Fantrennung und ein erhöhtes Aufkommen an Sicherheit und Polizei im Stadion. Geld, dass sich der SCV hätte sparen können, wenn unser Sicherheitsbeauftragter minimal Ahnung hätte. Wie der Fanbeauftragte von BU auch zugab, ließ der allerdings nicht mit sich reden und so sollte das Spiel unter verstärkten Sicherheitsbedingungen stattfinden. Überflüssig!

Davon mal ganz abgesehen, war es angenehm, dass sich mal ein paar Leute mehr ins Stadion verirrten. Insgesamt waren sicherlich mehr als 400 Zuschauer anwesend und auch der C-Block hatte sich auch ganz gut gefüllt (für unsere Verhältnisse). Einem anständigen Support stand also nichts mehr im Wege. Trotzdem muss man im Nachhinein sagen, dass es teilweise etwas mühselig war, es fehlten ein bisschen die Antreiber, sodass der Supporthaufen sich manchmal etwas zu sehr gehen ließ. Da muss mehr Leidenschaft rein!

Sicherlich tat der Spielverlauf sein Übriges dazu bei, denn Vicky hatte zwar die ersten Chancen, aber BU ging in Führung – zum psychologisch ungünstigen Zeitpunkt kurz vorm Pausenpfiff. Vicky nach der Pause druckvoll, aber wenn man permanent einem Rückstand hinterher läuft, ist klar, dass das Spiel drunter leidet. Zum Glück bewies Lutz Göttling ein glückliches Händchen und wechselte Joker Jerry Sampaney ein, der in der 83. Minute für den Ausgleich zum 1:1 (und Endstand) sorgte. 

Hatte man sich im Vorfeld doch sicherlich mehr versprochen, muss man im Nachgang froh sein, dass immerhin ein Punkt dabei raussprang. Unsere eklatante Abschlussschwäche wenn Ebbers fehlt, machte sich aber auch heute wieder bemerkbar. Das ist so sicherlich nicht regionalliga-tauglich, zumal schon recht klar ist, dass sich Ebbers die 4. Liga nicht mehr antun wird. Hier muss ganz dringend mal nachgebessert werden.

Sonntag, 22. März 2015

Oberliga Hamburg, 25. Spieltag: Buxtehuder SV – SC Victoria 1:2 (0:1)

Jahnstadion, 200 Zuschauer

Buxtehude, ein kleines Dorf kurz hinter Hamburg. Das ist da, wo sich Hase und Igel gute Nacht sagen, das behauptet der Ort zumindest auf dem Ortsschild. Höhö, ich warte auf Beweise. Weder Hase noch Igel wurden zumindest von uns gesehen. Aber immerhin, irgendwie fühlte sich das schon fast wieder wie eine richtige Auswärtsfahrt an. Ein bisschen zumindest. War ja auch ganz schön weit. Und bereits auf dem Weg zum Spielort passierte einem Kaoten eine dermaßen peinliche Geschichte, die einem sonst nur auf sehr weiten Auswärtsfahrten mit dem entsprechenden Alkoholkonsum passiert. Aber wer lautstark über den ganzen Bahnsteig brüllt, dass er keine Karte hat, muss sich hinterher auch nicht wundern, wenn das dicke Ende kommt...
Sportlich schien die Partie gegen den Aufsteiger aus Buxtehude auf dem Papier ebenfalls eine klare Kiste zu werden, immerhin rangieren die BSV-Kicker auf einem Abstiegsplatz, Vicky hat dagegen Ambitionen nach oben. Nach GANZ oben. Nach der Niederlage von unserem Team bei Niendorf war allerdings eine kleine Steigerung nötig, sonst würde das wieder unnötiges Rumgezitter werden.
Während der kompletten ersten Hälfte war davon aber nichts zu sehen. Abspielfehler und Fehler im Spielaufbau der blau-gelben Gäste (Heimteam ebenfalls blau-gelb) reflektieren ein wenig einen angeschlagenen Bundesliga-Klub aus unserer Stadt... Aber wir haben das geilere Maskottchen! Doch kurz vor dem Pausentee ließ Tanidis den SCV-Anhang doch noch jubeln – per Kopf traf dieser zur Vicky-Führung! Direkt im Anschluss setzte es noch eine gelb-rote Karte für den Aufsteiger und damit sollte die Messe doch eigentlich gelesen sein, oder?! Der DJ legte zur Halbzeit jedenfalls schon mal die „Best of Johnny Cash“-CD ein, sodass eigentlich alles stimmte. Dann kam aber doch noch der Schlagerdreck aus den Boxen und gab den Auftakt für eine zweite Hälfte, die auch wesentlich entspannter hätte verlaufen können.
Es kam dann nämlich, wie es kommen musste: Vicky wieder unaufmerksam in der Defensive mit dem  Resultat des Ausgleichstreffers. Ätzend! Niendorf lässt grüßen. Och nöööööö! Dafür waren wir jetzt nicht hier rausgegondelt. Die Vicky-Jungs, die den Ernst der Lage inzwischen begriffen hatten, warfen dann aber noch einmal alles nach vorne. Der erlösende Siegtreffer gelang schließlich Benjamin „Du bist der beste Mann, du weißt es!“ Bambur in der 78. Minute. Die Vorlage kam übrigens per Kopf – von unserem „laufenden Meter“ Cem Cetinkaya. Klasse!
Supportmäßig war das der bisher schlechteste Auftrtt der Saison. Wir waren nicht besonders zahlreich, dementsprechend war an 90 Minuten Dauersupport von Anfang an nicht zu denken. Und da sich unser Trommler den kleinen Fauxpas zu Beginn der Reise geleistet hatte und dementsprechend erst später kam, musste es ohne Unterstützung gehen. Klar, dass das die Stimmbänder nicht mitmachen. Von daher heißt es bei uns zumindest Mund abwischen und nächstes Mal besser machen.
Eine Anmerkung noch: Die Buxtehuder Dorfjugend scheint keinen anständigen Deutschunterricht genossen zu haben. Wer „Fo****“ mit V schreibt, bekommt zwar die Lacher des Vicky-Anhangs, nicht aber deren Respekt. ;-) Auswärtssieg!

Sonntag, 15. März 2015

Landesliga Hammonia, 23. Spieltag: SC Victoria Hamburg II – FC Elmshorn II 7:1 (3:0), später 0:3 gewertet

Area 52, 70 Zuschauer

Keine Sau wollte sich am Sonntag mit mir das Spiel der Zweiten anschauen! Wahrscheinlich waren die beiden Spiele der Ersten innerhalb von 48 Stunden (Rugenbergen im Pokal, Meiendorf in der Liga) dann doch zu viel für die meisten. Für mich jedenfalls nicht und so machte ich mich eben alleine auf den Weg zur Area 52. Und wie es dann immer so ist: Alle, die zuhause geblieben sind, haben etwas verpasst! Nämlich die Auferstehung unserer Zweiten! Jawoll, ihr habt alle selbst Schuld!
Ich dagegen wurde Zeuge, wie der Tabellenletzte Vicky II sich wie ein Phoenix aus der Asche erhobt und den ebenfalls weit unten in der Tabelle rumkrebsenden FC Elmshorn II mit 7:1 vermöbelte! Dass es da leider in der Zwischenzeit zu einigen unschönen Szenen gekommen ist, dazu gleich mehr.
Zunächst deutete nichts darauf hin, dass dieses Spiel irgendwie besonders interessant werden sollte. Am Anfang standen sich zwei Teams auf Augenhöhe gegenüber, die sich durch eine ähnliche, auf Konter ausgelegte Taktik nahezu neutralisierten. Torraumszenen Mangelware. Zwar lief das ganze in einem recht hohen Tempo ab, aber das war auch kein Wunder, denn auf beiden Seiten waren einige Spieler dabei, die ihre Buffer auch schon höherklassig geschnürt haben – oder dies immer noch tun. Denn der SCV nutzte es aus, eine Top-Oberliga-Mannschaft zu haben, die nächste Saison in der Regionalliga kicken möchte. Da wäre es nämlich hervorragend, wenn der Unterbau in der Landesliga bleiben würde und nicht in der Bezirksliga rumgurken muss. Also werden flugs Spieler runter gegeben,  um das Team zu pimpen. Muss man nicht gut finden, ist aber so. Ich sehe die Notwendigkeit auf jeden Fall ein. Und so stand Tobias Grubba im Tor, auf dem Platz davor waren Vincent Boock, Yannis Büge, Jerry Sampaney und Quinton Washington zu finden. Den letzten Herren relativiere ich allerdings mal, denn Oberligaluft hat der so wirklich auch noch nicht geschnuppert.
Auf der anderen Seite standen ja nun aber auch keine Kreisklassespieler, sondern die Zweite von Elmshorn – beziehungsweise eigentlich ja deren Erste, denn weiter oben is ja nix mehr. Oberligateam zurückgezogen, die meisten Spieler haben das Weite gesucht. Also ist die Zweite faktisch die Erste, was dazu führt, dass sie den Startplatz in der Landesliga ohnehin sicher hat und nicht absteigen kann. Denn die eigentliche Erste steigt am Ende der Saison aus der Oberliga in die Landesliga ab, die Zweite kann also deren Startplatz übernehmen. So weit, so unfair.
Ach ja, ich war gerade bei den Spielern. Ja, auf der anderen Seite lief eines der ehemaligen Enfant Terribles des Hamburger Fußballs auf: Patrick Hiob! Ich weiß gar nicht, wo der Mann schon überall gekickt hat, seine Schnauze war ihm auf jeden Fall immer ein paar Schritte voraus. Mittlerweile ist er doch in die Jahre gekommen (Himmel, der ist so alt wie ich...), aber in diesem Spiel war er noch der beste Mann in den Reihen des Gegners. Der Schlechteste stand übrigens zwischen den Pfosten, wie auch dessen Trainer hinterher zerknirscht zugab. Am Ende kam er nämlich auf vier Torwartfehler, die jeweils ein Gegentor verursachten. Dazu kamen dann noch drei Tore von Vicky, die ohne Goalie-Fehler erzielt wurden und am Ende hast du sieben Buden kassiert. Schöne Scheiße!
Zumindest für Elmshorn. Da half der Ehrentreffer zum 4:1 dann auch nicht mehr. Unmittelbare Folge des Sieges: Was fürs Torverhältnis getan und die rote Laterne abgegeben. Leider kamen dann die unschönen Szenen, die sich aber nicht auf oder am Rasen abspielten, sondern vorm Verband und am grünen Tisch. Man munkelt, ein anderer Abstiegskandidat aus der gleichen Region wie Elmshorn hat den Elmshornern gesteckt, dass es da eine dubiose Regel gibt, die unserem Tobi Grubba verbietet, am Freitag für die Erste und am Sonntag (keine 48 Stunden später) erneut zu spielen. Deshalb wurde Protest eingelegt und nun hat Elmshorn am grünen Tisch 3:0 gewonnen. Besonders unfair, weil sie 1. chancenlos waren (die haben nicht mal so oft auf unser Tor geschossen, wie sie nun Tore zugesprochen bekommen haben) und 2. sportlich eh nicht absteigen können.
Natürlich gibt es diese Regel und natürlich ist es extrem dämlich, davon nicht zu wissen. Meine Güte, selbst ich kannte diese Regel. Also hat Vicky schon bei der Aufstellung geschlampt, keine Frage. Aber in diesem Fall bleibt auf jeden Fall ein mehr als fader Beigeschmack.

Freitag, 13. März 2015

Oberliga Hamburg, 24. Spieltag: SC Victoria – SV Rugenbergen 2:1 (1:0)

Stadion Hoheluft, 245 Zuschauer

Neues Spiel, neues Glück, aber der Gegner bleibt gleich. Wieder Rugenbergen, wieder Heimspiel, dieses Mal aber am Freitag statt Mittwoch. In der Kurve lief das ganze etwas gesitteter ab, irgendwo hat man ja doch eine gewisse Routine. Leider machte sich die Routine nachher auch im Gesang breit, denn der Funke wollte nicht so richtig überspringen. Zu unkonzentriert, zu fahrig, sicher auch zu wenig Leute, bzw. die Zusammensetzung stimmte nicht so ganz. Wir haben auch schon mit weniger Menschen mehr gerissen. Aber zum Glück stehen im C-Block mittlerweile 'ne ganze Menge Leute, die die Kurve auch optisch etwas voller gestalten. Erst gegen Ende der Partie, als man sich auf's Gegner bepöbeln verlegen konnte, war dann noch mal Feuer in der Bude. Vorher war das wahrlich kein Glanzauftritt von Nordkaos.
Unsere Mannschaft trug dann leider auch ihr Übriges dazu bei: Zwar sah das Ganze souveräner aus als im Pokalspiel, das Toreschießen blieb aber scheinbar ähnlich schwer. Zu allem Überfluss fiel unser Goalgetter Marius Ebbers dann auch noch mit Grippe aus, während sich Spielmacher Dennis Theissen beim Aufwärmen verletzt abmeldete. Also durchaus ein gebrauchter Tag von der Personalseite her. Das soll natürlich keine Abwertung für die anderen Spieler sein, denn die ackerten, was das Zeug hielt. Allen voran wieder einmal unser Dauerbrenner Sergej Schulz, dessen Freistöße immer brandgefährlich waren. Allerdings dauerte es bis zur 30. Minute, bis Vincent Boock die verdiente 1:0-Führung gelang. Damit ging es dann auch in die Kabinen, aus denen RUG mal wieder voll motiviert herauskam. Die Halbzeitansprachen von RUG-Trainer Ralf Palapies möchte ich ja mal gerne hören...
Die erste Chance hatte aber Blau-Gelb in Form von Benjamin Bambur. Leider konnte er sich erneut nicht in die Liste der Torschützen eintragen. Besser machte es dann Alexandros Tanidis, der die Kugel im gegnerischen Netz unterbrachte. Kurz darauf klingelte es dann aber bei uns im Kasten und so stand es nach 54 Minuten 2:1. Nun entbrannte ein heftiger Schlagabtausch, der durchaus in beide Richtungen hätte kippen können. Irgendwann um die 70. Minute herum muss dann ein Spieler von Rugenbergen mit Gelb-Rot vom Platz geflogen sein. Allerdings hab ich das wirklich überhaupt nicht mitbekommen und auch sonst konnte sich keiner, den ich dazu befragt habe, an die Szene erinnern. Jaha, die Ultras interessieren ja auch nicht für Fußball, sondern nur für ihre Selbstdarstellung, können böse Zungen jetzt wieder behaupten. Recht habt ihr...
Anyway, der SCV hatte das bessere Ende für sich und gewann am Ende auch durchaus verdient mit 2:1 diese Partie. Das war nach dem Unentschieden gegen Meiendorf und der Niederlage gegen Niendorf auch echt mal wieder nötig. Dafür hab ich doch hier nicht unterschrieben. Und zum Abschluss hab ich für diese Saison dann aber auch wirklich mal genug von Rugenbergen. Nie wieder Bönningstedt!

Sonntag, 8. März 2015

Oberliga Hamburg, 23. Spieltag: Niendorfer TSV – SC Victoria 3:1 (0:1)

Sportplatz Sachsenweg, 200 Zuschauer

Der bisher schönste Tag des Jahres stand an... und wir mussten nach Niendorf. Das passte doch irgendwie so gar nicht zusammen, denn Niendorf hat in meiner imaginären Oberliga-“WiebeurteileichdiePlätzedieserLiga“-Liste das Prädikat „langweilig und öde“ bekommen. Dazu wird meist noch auf dem Kunstrasenplatz gespielt, wo es nicht mal 'nen Zaun für die entsprechenden Zaunfahnen gibt. Die Akustik ist da auch nicht das Gelbe vom Ei und an spielerische Höhepunkte kann ich mich auch nicht erinnern. Das Lustigste war noch die Kutten-Mottofahrt, die wir vor Jahren mal dorthin unternommen haben. Damals sind wir bei der örtlichen Bevölkerung viel besser angekommen, als heutzutage, wo wir uns als Ultras definieren... Muss wohl am HSV-Publikum liegen...
Immerhin war die Anreise relativ entspannt, ein bisschen mit dem Bus durch die Gegend gondeln und schwupps am Platz rausfallen. Heute sollte ja endlich mal auf Rasen gespielt werden – nicht dass der Platz jetzt viel besser wäre, aber immerhin gibt es ein paar Stufen und einen Wellenbrecher. Dafür leider auch eine Laufbahn, was den Platz auf eine Stufe mit Condor fallen lässt. Schlimm genug, dass wir da demnächst nochmal hin müssen.
Unser durch Krankheit dezimiertes Häufchen nutzte die Gelegenheit, noch kurz in der Sonne zu chillen, bevor dann die Spieler den Rasen betraten. Und was soll ich sagen, wieder einmal hat sich der Schiedsrichter selbst übertroffen. Bisher hab ich es beim Schreiben des Spielberichts ja immer vergessen, aber dieses Mal nicht: Wenn auf der einen Seite Männer mit weißen Trikots und blauen Hosen stehen, macht es keinen Sinn, auf der anderen Seite Männer in blauen Trikots mit weißen Hosen spielen zu lassen. Ich weiß, dass es aus einer Notwendigkeit heraus geschieht, den Auswärtsdress von Vicky in blau-weiß zu gestalten, aber es gibt einfach zu viele Teams, die immer in diesen Farben spielen. Insofern plädiere ich dafür, bei solchen Gegnern doch die Heimwäsche anzuziehen. Und bitte nächstes Mal keinen Dauer-Trauerflor zu den Trikots dazu bestellen. Dieser blaue Armkringel sieht einfach von Weitem immer aus wie ein Trauerflor. Unschön.
Hätten wir das also geklärt. Und natürlich gab es keine Leibchen dazu, denn ein Herr Vollmers erkennt jeden Spieler, egal von welchem Team und egal in welcher Farbe. Er selbst samt Gespann heute übrigens in neongelb – Achtzigerstyle. Chic ist was anderes, aber egal.
Let the Bolz begin. Ja, anders kann man das nicht nennen. Der Rasen verdiente den Namen nicht wirklich, denn es war fast unmöglich, präzise Pässe zu spielen. Der Ball hoppelte lustlos über die Grasnarbe und flog mal hierhin und mal dahin – nur nie dorthin, wo er hin sollte. Aber das Problem hatten ja beide Mannschaften, insofern ist die Chancengleichheit wieder hergestellt. Apropos Chancen, die spielte sich der SCV durchaus heraus. Allerdings übertrafen sich heute alle, wirklich alle, Blau-Gelben-Blau-Weißen darin, diese zu vergeben. Niendorf nicht mit einer Glanzleistung, verteidigte aber geschickt und griff früh an. Man hatte den Eindruck, dass unseren Männern das nicht recht gefiel, ständig wurde ihnen auf den Füßen herumgetreten.
Als sich alle mit einem torlosen Halbzeitstand abgefunden hatten, schlug Ebbe dann doch noch mal zu, nachdem Schulz ihn mit einem langen Pass bedient hatte. 1:0 zur Pause, läuft doch.
Derweil waren die Stimmen bei uns schon arg gebeutelt. Die echt miese Akustik sorgte dafür, dass man uns wahrscheinlich schon auf der Trainerbank fünf Meter vor uns kaum noch wahrnahm, dazu kamen ein paar Unkonzentriertheiten und mangelnde Koordination. Irgendwie war heute der Wurm drin. Zum Glück hatten wir einen solchen Auftritt schon recht lange nicht mehr, Spaß machen tut das nämlich nicht (aber tuten tut nur der Nachtwächter). Aber – immerhin – haben wir uns bis zum Ende immer mal wieder bemerkbar gemacht. Und wenn es nur durch Pöbeln war. Mit dabei waren übrigens auch wieder die Radicalz, die es immer wieder schaffen, während der Spiele die Zahl der Anwesenden zu verdreifachen. Kudos, Jungs und Mädels!
Gebolzt wurde natürlich auch noch, wir waren ja erst bei den Geschehnissen bis zur Pause angelangt, bevor ich auf die Ränge abgedriftet bin. Hätte der Schiri da mal lieber Schluss gemacht, denn nun wurde es unangenehm. Niendorf kam recht schnell zum Ausgleich, dann folgte knapp 20 Minuten ganz grausames Gekicke. Unsere Mannen erinnerten mich ein wenig an die planlose Horde  zu Beginn der Saison, als es noch nicht so rund lief. Und dann wechselte der Niendorfer Trainer zu allem Überfluss zehn Minuten vor Ende der Partie noch Serhat Yapici ein, der den SCV im Folgenden allein abschoss. Erst ein schnelles Kontertor und dann ein direkt verwandelter Freistoß. Da blieb einem doch der Mund offen stehen! Vicky agierte dagegen wie ein wild gewordener Hühnerhaufen, die Niederlage damit absolut verdient.
Zur Ehrenrettung des Tages warf Buchholz Norderstedt aus dem Pokal, was zumindest für ein wenig Schadenfreude sorgte. Mal nachgerechnet: Die letzte Niederlage vor Sonntag gab es irgendwann letztes Jahr gegen Pinneberg. Da könnte man schon mal sagen, dass es jetzt kein Beinbruch ist, aber ärgerlich ist es natürlich trotzdem, dass man die Tabellenführung dann gleich wieder abgeben muss und sogar noch hinter DasDorf zurückfällt. Was müssen die auch mit 7:0 gewinnen?! Angesichts der gutes Wetters und der entspannten Atmosphäre auf den Rängen war das aber immerhin kein gebrauchter Sonntag. Aber sowas will ich so schnell trotzdem nicht noch mal sehen!

Sonntag, 1. März 2015

Landesliga Hammonia, 21. Spieltag: SC Victoria II - SC Alstertal/Langenhorn 0:2 (0:0)

Area 52, 50 Zuschauer

Die übliche Tristesse am Sonntagnachmittag, da passiert nach dem Kirchgang meist nicht mehr viel. Glücklicherweise gibt es immer mal wieder Lichtblicke, zum Beispiel bei den Heimspielen unserer zweiten Mannschaft. Okay, ein „Lichtblick“ ist vielleicht etwas zu hoch gegriffen, sportlich läuft es für Vicky II nicht wirklich rund. Leider sollte es auch heute keine positiven Überraschungen geben. Die Truppe aus dem wunderschönen Alstertal/dem nicht so schönen Langenhorn ist keine Übermannschaft, obwohl sie zu Saisonbeginn unter anderem schon Tabellenzweiter waren. Der Einbruch folgte nach der Mitte der Hinrunde, seitdem beansprucht SCALA einen Platz im mittleren Tabellendrittel für sich, davon kann Blau-Gelb nur träumen.
Man merkt es, ich rede bzw. schreibe um den heißen Brei herum, weil ich ganz einfach nur noch wenig vom Spiel weiß (aua). In dunkler Erinnerung ist mir immerhin die nicht so gute erste Halbzeit geblieben, die glücklicherweise torlos endete.
Zur zweiten Hälfte, und nach einer sehr leckeren Bockwurst, wurde es dann etwas besser, Vicky II stand sogar mehrmals kurz vor einem Torerfolg. Das eigene Unvermögen war allerdings größer. Und so kam es, wie es kommen musste und SCALA semmelte nach 81 Minuten einen Freistoß an Tobi Grubba vorbei ins Netz. Sieben Minuten später dann ein äußerst blödes Foul unseres Verteidigers im eigenen Strafraum und die Jungs aus „LA“ ließen sich den fälligen Strafstoß nicht mehr nehmen.
Sehr unglücklich, da „Goofy“ Grubba den richtigen Riecher besaß und den Ball noch berührte. Somit hieß es 2:0 für die Doofen und nüchtern und enttäuscht trennten sich danach unsere Wege.