Montag, 27. Juli 2009

Turnier in Kisdorf (26.07.2009)

Nachdem wir Freitag das erste Pflichtspiel der Saison überstanden haben und im Pokal in die nächste Runde einzogen sind, stand am Sonntag ein entspanntes Turnier in Kisdorf auf dem Plan, welches der letzte kleine Test vor dem Ligastart sein sollte. Eine Hand voll Nordkaoten machte sich ein weiteres Mal auf in tiefste Dorfgefilde.
Als wir endlich auf dem Stoppel-Sportplatz ankamen, sahen wir noch die letzten drei Minuten des ersten Gruppenspiels unserer Blau-Gelben oder soll ich lieber sagen: unserer Orangenen? Wie dem auch sei, das Spiel wurde mit 1:2 gegen Weiche Flensburg verloren. Doch schon im Spiel danach zeigte Vicky ansatzweise, was in ihr steckt, als der Gastgeber SC Kisdorf mit einem glatten 5:0 begrüßt wurde. Dies war direkt im Anschluss an das erste Spiel möglich, da die zweite Gruppe, welche aus Altona, Norderstedt und Henstedt-Ulzburg bestand, ihr eigenes Fußballfeld direkt neben dem unserer Gruppe hatte. Auch mal nett, zwei Spiele parallel zu schauen. Ob es für unsere Jungs nun um Platz 3 oder 1 gehen sollte entschied schließlich das letzte Spiel unserer Gruppe zwischen Weiche Flensburg und den Gastgebern des SC Kisdorf, was aber erwartungsgemäß von Ersteren gewonnen werden konnte. Einige gute Szenen, aber alles noch sehr frühreif, was die Mannschaften im Stande waren zu zeigen. Kein Wunder zu diesem Zeitpunkt der Saison. Im Spiel um Platz 3 traf Vicky dann auf den alten Bekannten und Ex-Untermieter Altona 93. Übertorwart Dennis Wolf war die entscheidende Figur im Elfmeterschießen, nachdem es nach 45 Minuten 2:2 stand. Er verwandelte den letzten und hielt drei weitere Elfer. Somit schloss Vicky dieses Turnier auf dem 3. Platz ab.
Insgesamt ein recht müdes Turnier, auf dem nie so richtig der Funke übersprang, weder was die Spannung noch was die Mannschaften anging.
So machten wir uns allmählich bereit für den Rückweg, doch zuvor genossen wir noch 20 Minuten des Finals zwischen Henstedt-Ulzburg und Weiche Flensburg bis wir beschlossen, dass wir genug gesehen haben und uns entspannt auf den Heimweg machten.
Nächste Woche wirds endlich wieder ernst! Auswärtsspiel zum Auftakt. Ausgerechnet bei unserem Pokalschreck. Da gibt es noch was zu regeln!

Samstag, 25. Juli 2009

1. Runde Pokal: SV Lieth – SC Victoria 2:3 (24.07.2009)

ENDLICH geht’s wieder los! Heute merke ich erst, wie sehr mir die Spiele gefehlt haben (trotz der Testspiele, aber da geht es eben um nichts). Das Kribbeln ist wieder da!
Also gut, in der ersten Runde des Oddset-Pokals sollten wir also zum frisch aufgestiegenen Landesliga-Teilnehmer SV Lieth fahren. Super, gleich mal raus auf das schleswig-holsteinische Land! Wir machten uns also in guter Besetzung auf den weiten Weg in den Nordwesten und stellten wieder einmal fest, dass ein Navi ein tolle Sache sein – wenn man denn eines hat. Gerade noch rechtzeitig trafen wir aber in dem hübsch gelegenen Waldstadion auf den Rest der Gruppe, samt Unterstützung aus Itzehoe und konnten gleich mal die in meinen Augen äußerst misslungene Auswärtstracht in Orange und Weiß begutachten und die Fahnen aufhängen, bevor es dann losging.
Da mussten wir dann auch schon schlucken: In der 3. Minuten schoss Lieth nämlich mal gleich zur Führung ein! Na toll… Der SCV war wie immer mit dem Kopf noch in der Kabine, wir konnten gerade mal ein erstes Lied anstimmen, das so natürlich jäh wieder unterbrochen wurde…
Aber man hatte ja noch 87. Minuten, um das wieder auszugleichen – so dachten wir. Immerhin war der Sieg im Pokal für dieses Jahr als erklärtes Saisonziel ausgegeben worden. Wir stimmten also frohen Mutes ein Lied nach dem anderen an, die Stimmung war schon mal ganz gut, allerdings muss man sich erst mal wieder dran gewöhnen, 90 Minuten durchzusingen, die Puste fehlt noch ein bisschen. Auf dem Platz ackerte unsere Mannschaft zwar bemüht, aber trotzdem gelang es bis zur Pause nicht mehr, noch ein Tor zu schießen, ganz im Gegenteil, kurz vor der Halbzeit hatte Lieth noch die Chance, zum 2:0 zu erhöhen, aber das konnte zum Glück verhindert werden.
In der Pause wurden dann erste Ängste laut, dass wir uns zum Gespött des ganzen Hamburger Fußballs machen, wenn wir hier ausscheiden, was Bert Ehm den Spielern in der Kabine wohl auch angedroht hatte, denn kaum waren die Spieler wieder auf dem Feld, gelang das Unfassbare: Stefan Westbrock schoss den Ausgleich! Wie lange hatten wir auf ein Tor von ihm gewartet? Der Knoten ist nun hoffentlich endgültig geplatzt! Lange freuen konnten wir uns aber nicht, denn fast postwendend schoss Lieth erneut ein Tor und ließ Hoffnungen auf ein Weiterkommen bei den anwesenden 160 Zuschauern aus dem Dorf aufkommen. Nun wurde das Spiel teilweise recht giftig geführt, aber Erman gelang nach schöner Vorarbeit unseres neuen Spielers John Gyimah der erneute Ausgleich, bevor uns Erman in der 81. Minute endgültig erlöste und nach Vorarbeit von Westbrock das erste Mal die Führung für uns erzielte. Dabei blieb es dann auch, die letzten Minuten fieberten wir alle kräftig mit und sehnten den Schlusspfiff herbei – konditionell war bei uns auch Schluss… ;-)
Alles in allem kann man sagen, dass noch ordentlich Luft nach oben ist – sowohl bei den Spielern als auch bei uns! Aber es kann wieder losgehen und wie sagte einer der Spieler hinterher so schön: “Toll, dass ihr wieder da seid!” Jep, das sehen wir auch so! ;-) In diesem Sinne: Konventionen brechen, Victoria supporten!

Donnerstag, 23. Juli 2009

Testspiel: SC Egenbüttel – SC Victoria 2:2 (22.07.2009)

Nachdem wir Kaoten auf die erfolgreichen Testspiele im Trainingslager leider verzichten mussten, konnten wir es uns nicht verkneifen, das Mega-Test-Event in Egenbüttel mitzunehmen. Also wieder ab ins Auto und durch die Stadt. Im Gegensatz zu den Öffentlichen ging die Fahrt heute übrigens erfreulich schnell. Mit einem guten Zeitpolster konnten wir es uns gemütlich auf dem Rasen bequem machen und der Dinge harren, die da kamen. Erfreut konnten wir feststellen, dass Robert Alewell, der ja zuvor wegen Herzproblemen Schlagzeilen beim SportMikrofon machte, wieder auf dem Platz stand. Ebenso neu waren Torhüter Voss und Probestürmer John Gyimah – beide von Cordi. Fein.
Das Spiel begann dann hinten mit Wolf, Möbius, Bajramovic, Asante, dann Pohl, Brameier, Stilz, Trimborn, Alewell und ganz vorne Erman und Gyimah. Die erste Hälfte begann recht ordentlich, getragen wurde das Spiel von einem sichtlich motivierten Timo Möbius. Robert Alewell hatte mehrfach Gelegenheit, sich zu zeigen und brachte sich auch defensiv gut ein. Lediglich nach vorne fehlte ihm das Selbstbewusstsein, das ein oder andere mal zügig bis zur Grundlinie durchzugehen – das war oftmals etwas zu zögerlich. Gyimah hingegen wirkte zunächst etwas apathisch und nicht ins Spiel eingebunden, er trabte müde hin und her. Mein erster Eindruck eher enttäuschend, als er jedoch seine Chancen bekam, ließ er aber sein Können ein paar Mal deutlich aufblitzen – ein klasse Techniker und endlich mal ohne kompliziertes Rumgetanze mit direktem Zug zum Tor! So machte Gyimah auch das erste Tor und legte das zweite für Erman auf. Eine Hundertprozentige ließ jedoch auch er aus, ebenso Robert Alewell.
In der zweiten Hälfte wurde getauscht, nach vorne gingen Westbrock, Vierig und Brameier. Unser neuer Keeper durfte 45 Minuten ran und auch Hakan Ucan bekam seine Gelegenheit. Das Spiel nahm enorm an Tempo zu, jedoch nicht unbedingt die Spielqualität. Tatsächlich stellte sich wieder das Problem in der Offensive ein, teilweise schön vorgetragene Angriffe – bis zum Strafraum. Westbrock überzeugt zwar durchaus mit Spielwitz, wenn er sich die Bälle hinten holt, vor dem Tor ist es dann aber leider aus die Maus. Vierig wusste auch nicht recht zugefallen, zu langsam und zu umständlich. Egenbüttel wurde deutlich stärker und nutzte zweimal die Gelegenheit, so mir nichts dir nichts durch unsere Reihen zu gehen und das Tor zu machen. Beim ersten dieser Alleingänge sah das wirklich traurig aus, beim zweiten nicht viel weniger. Erst gegen Ende kam noch einmal frischer Wind, aber das nützte nichts.
Wieder bleibt mein Resümee: Viele Angriffe werden unnütz verschleppt und vor dem Tor fehlt die Gefahr. Die mangelnde Schnelligkeit in einigen Situationen laste ich einfach mal der noch fehlenden, aber hoffentlich noch kommenden Feinabstimmung an. Die Sturmflaute wirkt jedoch bedrohlich. Ich hoffe, Gyimah wird bleiben, er wäre sicher ein Gewinn, vor allem, wenn er körperlich noch zulegt und etwas fitter agiert…

Montag, 20. Juli 2009

Testspiel: Holstein Kiel II – SC Victoria 1:3 (19.07.2009)

Trotz aller Verspätung schulde ich der Bagage wohl noch einen Spielbericht von diesem gemütlichen Sonntagnachmittags-Kick in der Nähe von Segeberg. Immerhin traf unsere Elf auf den Schleswig Holstein-Meister und Relegationsteilnehmer. Die Partie hätte also sehr wohl auch als ‘Norddeutsche Meisterschaft’ betitelt werden dürfen…
Nun ja, tatsächlich aber zeigten die Anzahl der Zuschauer, aber auch die vielen Umstellungen auf dem Platz, es war in erster Linie ein Test, nicht mehr und nicht weniger. Trotzdem machten wir uns auf den Weg nach Seth, das ohne Navi gar nicht so leicht zu finden war. Ganz Old-School mussten wir uns also durchfragen, aber wie in den guten alten Zeiten der Vormoderne klappte auch das und wenige Minuten vor Anpfiff stellten wir auch unser Vehikel auf dem ziemlich versteckten Parkplatz des noch versteckteren Sportplatzes in dem Dörfchen Seth ab.
Die Mannschaften liefen auch schon auf. Eintritt mussten wir keinen bezahlen, obwohl dem gastgebenden Sportverein die Einnahmen als Dankeschön versprochen wurden. Viel verdient werden die wohl nicht haben…
Vor Ort wartete auch schon die sogenannte „Amateurszene“ aus Kiel und ein alter bekannter, Ex-Altonase Torsten Fröhling, neuer Trainer in Kiel. Aber zum Spiel, deswegen waren wir ja immerhin da: In der Startaufstellung konnten wir unsere Abwehr-Neuzugänge aus Ohe, Meyer und Kaba, sowie Jan Vierig im Sturm, bzw. Igor Zdravkovic von den Jung-Elstern im Mittelfeld gleich mal unter die Lupe nehmen.
Die ersten Minuten wirkte die Mannschaft ziemlich wackelig, vor allem Pomorin in der Viererkette ließ uns dank leichtfertiger Coolness das ein oder andere Mal die Luft anhalten. Das 1:0 für Kiel in der 8. Minute verwunderte bei dem aufgeschreckten Hühnerhaufen auch nicht wirklich… Dann aber bekamen die Blau-Gelben die Abstimmung besser in den Griff und Victoria wurde langsam spielbestimmender, versäumte es aber, wirklich gefährlich im Strafraum zu agieren. Bis dahin sah es oftmals gefällig aus, nur dann fehlte der Abschluss. Unsere beiden Neuzugänge aus Ohe machten auf mich beide einen sehr guten Eindruck, ebenso Jan Vierig. Auch Igor Zdravkovic gefiel mir in Ansätzen recht gut, wobei er sicher noch lernen muss, körperlich mehr gegenzuhalten – er war aber sehr aktiv und wollte sich definitiv zeigen.
In der zweiten Hälfte kamen dann auch noch Pascal Pohl von Egenbüttel und Hakan Ucan, der uns jetzt doch nicht Richtung Berlin verlässt – wir konnten lauschen! ;-) Über die linke Seite lief die Maschine in der zweiten Hälfte ganz gut, Ucan und Akgül machten die Kieler Hintermannschaft ganz „wahnsinnig“ (Das ist ein Zitat ;-)) und die Reserve von Holstein Kiel verlor gänzlich jeglichen Spielfluss. Nach einem Einsteigen gegen Vierig erarbeiteten sich unsere Jungs dann immerhin einen Elfmeter, den Erman versenkte. Es folgten wenig später zwei fast identische Angriffe, von denen Erman ebenfalls einen einlochte und einmal am Torhüter scheiterte. Auch Jan Vierig hatte noch eine fette Chance (wann genau hab ich vergessen), bevor Kiel kurz vor Schluss per Konter für Entlastung sorgte – Elfmeter! Dennis Wolf jedoch parierte diesmal wirklich großartig und im Gegenangriff erzielte Michael Meyer seinen ersten Treffer für Victoria! Das sah doch ganz gut aus!

Donnerstag, 16. Juli 2009

Testspiel: VfB Lübeck – SC Victoria 2:0 (15.07.2009)

Ein netter Gegner, wie wir dachten, also ab ins Auto und den sonnigen Mittwochnachmittag auf einem Dörfchen nahe Segeberg ausklingen lassen. Wieder einmal zeigte sich der Nutzen eines Navi und wieder einmal zeigte sich, dass wir uns trotzdem ohne neueste Technik durchschlagen können. Diesmal ohne Fragen, sondern nach Gefühl gefahren und trotzdem irgendwie noch rechtzeitig angekommen.
Und überhaupt… bei der Ankunft kam die große Überraschung, denn der ganze Ort war vollgeparkt und etliche Lübeck-Fans schlenderten schon in Richtung Sportplatz. Okay, wir würden also kein kostenloses, zuschauerarmes Spielchen zu sehen bekommen, es fühlte sich ein klein wenig wichtig an. An der Kasse durften wir auch gleich mal fünf Euro blechen, Lübeck ist ja immerhin ne ganz große Nummer – oder auch nicht! Wie sich später rausstellte, gingen die Einnahmen noch nicht einmal in aller Gänze an den austragenden Dorfclub, sondern Lübeck forderte seinen Teil natürlich zur Hälfte ein. Das nennt man Sportsubventionen, glaub ich…
Das Spiel ging dann auch ziemlich schnell los, wobei sich der ein oder andere Besucher noch einige Zeit fragte, warum Erman neben dem Spielfeld ständig kleine Vierecke trabte. Sehr merkwürdig sah das aus! ;-) Wie auch gegen Kiel sollten unsere Neuzugänge aus Ohe in der Abwehr beginnen, zusammen mit Eybächer und Asante. Kaba meldete allerdings nach wenigen Sekunden Probleme an und musste runter vom Platz. Wieder Sekunden später selbiges bei Meyer, der allerdings erstmal weitermachen musste. Wieder wirkten die ersten Minuten hektisch und unkoordiniert, anders als im Kiel-Spiel legte sich die Aufregung hingegen schneller und blieb ohne weitere Konsequenzen. Ganz im Gegenteil, Victoria spielte absolut überlegen und kam mit ein paar schön raus gespielten Angriffen mehrfach vor das Lübecker Tor.
Hervorheben möchte ich übrigens Michael Meyer, der mir einfach super gefallen hat. Leider fehlte Westbrock im Abschluss die nötige Konsequenz, zumindest zwei Hundertprozentige hätten sitzen müssen. Von Lübeck war wirklich gar nichts außer Grottenfußball zu sehen, die umstehenden Zuschauer pöbelten munter vor sich hin. Besonders gern gegen unseren Trainer. Die folgenden direkten Schlagabtausche mit Bert Ehm waren göttlich. Besonders lustig, wenn die Herren neben uns mit ihrem eigenen Fachwissen brillierten – immerhin kannten sie zwei von Lübecks Spielern und unser Trainer hat ja mal gar keine Ahnung… Einfach herrlich, wie geladen die Fans aus Lübeck doch waren. Im Übrigen hat sich auch das Bild gestärkt, dass innerhalb der Regionalliga Nord schon ein enormer Klassenunterschied zwischen den wenigen Spitzenteams und dem ganzen Rest besteht.
Mit Ende der ersten Hälfte war der Traum dann vorbei, unsere Jungs mit dem Kopf schon in der Kabine, brauchten die Lübecker einen einzigen Angriff, der per Kopf zum 1:0 saß. Schade. In der zweiten Hälfte wurde Lübeck stärker, vor allem zeigte sich, dass unsere Spieler einfach müde wurden und weniger entschlossen agierten. Oftmals waren sie jetzt zu langsam oder überhastet und unkontrolliert. Die Konzentration war einfach weg und per Distanzschuss nutze Lübeck seine zweite Chance direkt zum 2:0. In der zweiten Hälfte kamen schließlich noch Pohl, Brameier und Zdravkovic, Ucan und Erman – Möbius, Vierig, Stilz, Meyer und Westbrock gingen vom Platz. Nach einiger Zeit folgten auch Bajramovic und Eybächer, für die es aber keinen Ersatz mehr gab. So spielten wir zunächst mit nur zehn Mann und später sogar mit lediglich neun Leuten. Lübeck hatte inzwischen wegen wiederholten Foulspiels auch schon einen Spieler verfrüht zum Duschen geschickt.
Was festzuhalten bleibt, Victoria war spielerisch auf jeden Fall besser, (anfangs) laufstärker und mit mehr Spielwitz. Lediglich im Strafraum passiert zu wenig, der Sturm ist quasi nicht wirklich vorhanden. Allesamt waren für meinen Geschmack viel zu umständlich und nicht mit genügend Zug zum Tor. Auch der Spielaufbau ist teilweise zu schleppend, das könnte noch sehr viel schneller gehen, ist aber sicherlich auch eine Frage von Fitness und Abstimmung.
Auffallend war, dass die Lübecker zwar nicht spielerisch, aber körperlich mehr zu zusetzen hatten. Dabei meine ich gar nicht mal nur, dass sie hinten raus mehr Kraft hatten, denn selbst in Überzahl brachten sie kaum fertige Spielzüge vor unser Tor, sondern dass sie in den Zweikämpfen viel präsenter waren. Schon zu Beginn gingen die Regionalligisten viel härter zur Sache. Ein Foul nach dem anderen, Bert Ehm platzte fast der Hut. Sehr zum Ärger der Zuschauer brüllte er mehrfach, dass unsere Spieler endlich mal gegen halten sollen – für das Lübeker Publikum war das natürlich unfassbar.
Wir konnten an sich zufrieden nach Hause gehen und hoffen, dass im Sturm etwas geschieht. In Sachen Tor wurde uns schon zugetragen, dass es vermutlich einen weiteren Zugang für den Platz zwischen den Pfosten geben würde. Das Risiko, nur mit Dennis in die neue Saison gehen zu müssen (Felix Sager verletzt und Florian Ludewig bis September wohl abgemeldet) schien zu groß – vor allem sollte Dennis aufhören, den Bruder Leichtfuß zu mimen, wäre heute fast zweimal ins Auge gegangen. Auch und bitte den Sturm nicht vergessen, sonst droht ein Vorjahres-Deja-Vu…
Übrigens räumten nicht nur enttäuschte Lübecker Zuschauer, sondern auch Tagespresse und Gegner ein, dass kein Klassenunterschied zu Victoria spürbar war. Sehen wir recht erfreut genauso…!

Sonntag, 12. Juli 2009

Krüll Soccer Bowl IV (11.07.2009)

Letztes Jahr war uns der Besuch dieses Turniers für einen wohltätigen Zweck nicht vergönnt, da es einfach nicht in den Terminkalender passen wollte. Dieses Jahr hingegen machte sich Nordkaos mehr oder weniger geschlossen auf zu unseren lieben Freunden von Altona 93, die zu diesem Blitzturnier in ihrem Hexenkessel AJK geladen hatten.
Nach einer mehr oder weniger einfachen Anfahrt (Schienenersatzverkehr bei gefühlten 30°C ist doof) kam man also am Ort des Geschehens an. Nach einer kurzen Wartezeit auf die letzten Nachzügler ging es auch hinein. Wir machten es uns auf dem sogenannten “Zeckenhügel” gemütlich und freuten uns darauf, den Auftritt des Drittligisten Werder II gegen Altona bestaunen zu dürfen. Leider war von einem Zweiklassenunterschied nicht wirklich viel zu merken. Im Gegenteil, das optische Übergewicht hatten die Jungs mit den Ringel-Stutzen. Apropos: Für Erheiterung sorgten die Trikots des SVW. Man hat lange auf einen so dämlichen Slogan auf einem Trikot wie “So geht Bank heute” gewartet. Aber zurück zum Sportlichen: Wie erwähnt, bekleckerte sich der Drittligist nicht gerade mit Ruhm. Trotzdem gewannen die Jungs von der Weser mit 1:0 und standen damit im Finale.
Das nächste Spiel hieß SC Victoria gegen St Pauli II. Der Meister spielte allerdings ohne eine ganze Reihe von Stammkräften, was sich aber zunächst nicht sonderlich bemerkbar machte. Auffallender waren da schon die neuen Trikots, die auf ein geteiltes Echo stießen. Einig war man sich allerdings, dass die drei Sterne über dem Wappen sehr chic sind. Das Spiel verlief zunächst nach Wunsch: Der SCV hatte mehr oder weniger alles im Griff und ging durch Timo Möbius in Führung. Die Freude hierüber hielt aber nur kurz, die Kiez-Kicker glichen aus. Die Partie stand kurz vor der endgültigen Wende, als der Schiedsrichter auf Elfmeter für die Braun-Weißen entschied. Diesen parierte Dennis Wolf aber souverän, so dass es ins Elfmeterschießen ging, um den Gegner für Werder II im Finale zu ermitteln. Unsere Jungs verwandelten souverän, während ein Paulianer seinen Meister in Dennis fand und ein anderer mal schauen wollte, wie weit so ein Ball eigentlich übers Tor gehen kann. Letztendlich hieß es 5:3 für Vicky. So hieß es im Spiel um Platz 3: St. Pauli II gegen Altona, das ebenfalls im Elfmeterschießen entschieden wurde (5:6 für Altona).
Das Finale bestritten also Werder II und Victoria. Der zweifache Klassenunterschied und die fehlenden Stammkräfte machten sich recht schnell bemerkbar, so dass die Hoffnungen auf einen Turniersieg schon nach wenigen Minuten ad acta gelegt werden mussten. 5:0 siegten die Bremer, die in diesem Spiel neben dem Sportlichen übrigens erneut durch ihre unglaublich hässlichen Trikots zu glänzen wussten.
So ging etwas ernüchternd ein angenehmer Fußballnachmittag zu Ende. Entgegen allen Erwartungen konnte man zwar kein Stimmungsfeuerwerk der Altonasen bewundern, aber trotzdem war es mal wieder schön, einen Ball in Bewegung zu erleben.
In nicht einmal zwei Wochen geht es aber endlich auch mal wieder richtig um was. SV Lieth wartet in der ersten Runde des Oddset-Pokals, bevor es eine Woche später gegen Uetersen auch in der Liga wieder um Punkte geht. Die Mission “Vierte Meisterschaft” nimmt also bald ihren Lauf…