Mittwoch, 29. September 2010

SC Victoria – VfL Pinneberg 5:4 (28.09.2010)

Eigentlich sollten ja die Lila-Weißen aus dem Herzen Eimsbüttels zum Testspiel antanzen (kurz: der HEBC). Kurzfristig wurde abgesagt und deren Ligakonkurrenten aus Pinneberg sagten zu. Mir wayne, Hauptsache entspannt Fußball gucken.
Im Schatten des Lokstedter Wasserturmes und Bauzäunen des wohl noch nicht ganz fertig gestelllten Trainingsgeländes am Lokstedter Steindamm drehte der SCV in der ersten Halbzeit ordentlich auf und ließ den Klassenunterschied deutlich werden – auch, wenn mir das Spiel unserer Victoria nicht gut gefiel. Nach 45 Minuten wechselten dann beide Mannschaft ordentlich aus, Pinneberg schöpfte das Wechselkontingent ganz aus. Der SCV spielt noch schlechter als in der ersten Halbzeit, die Tore fielen auch nicht mehr. Dafür gewann Pinneberg immer mehr die Oberhand und erzielte nach dem 5:4 fast noch den Ausgleich. Aber gut, war nur’n Testspiel.
Übrigens sollte am Flutlicht noch etwas getan werden, die Mitte des Spielfeldes (also von Tor zu Tor) lag im Dunkeln und man konnte dem Spielverlauf dort nur sehr schwer folgen.

Sonntag, 26. September 2010

9. Spieltag: Farmsener TV II – SC Victoria II 0:12 (25.09.2010)

Nur einen Tag nach der Niederlage im Oberliga-Spitzenspiel ging es zum Ausgleich nach Farmsen, den nächsten Auswärtsauftritt unserer Kreisliga-Truppe bewundern. Da die Partie diesmal fünf Minuten zu spät angepfiffen wurde, erreichte zumindest ein Teil der Kaos-Crew noch rechtzeitig den netten kleinen Rasenplatz (etwas überraschend wurde also nicht auf Grand gespielt), während der andere Teil wie immer zu spät eintrudelte. Bekommen wir irgendwie nicht abgeschafft…
Der pünktliche Part durfte immerhin gleich das 1:0 für Blau-Gelb bejubeln, bzw. das unverständlicher Weise abgepfiffene 2:0 verfluchen, bevor der Rest eintrudelte. Der Farmsener TV II war natürlich entsprechend harmlos, nicht umsonst konnte man im Osten der Stadt bisher nur magere vier Zähler einfahren und dümpelt auf einem Abstiegsplatz herum. Trotz gefühlten 95 Prozent Ballbesitz gelang es den Blau-Gelben allerdings nicht, die eigene Feldüberlegenheit auch mal in Zählbares umzumünzen, wieder und wieder scheiterte man am eigenen Unvermögen, den Ball ins leere Tor zu schieben oder aber agierte viel zu eigensinnig. In der Abwehr liefen übrigens Meier und Kavus für die Zweite auf, nicht dass sie hinten jemals gefordert gewesen wären…
Meier konnte uns dafür aber einmal mehr seine schönen Läufe über die rechte Flanke bieten, die wir letzte Saison so genossen hatten. Trotzdem, bis zum Seitenwechsel gelang aus dem Spiel heraus erstmal nix.
Aber eine Kuriosität können wir euch dann doch noch bieten, der Schiri pfiff nämlich irgendwann Elfmeter für Victoria – naja, sehr freundlich – den unsere Reserve aber erschreckend leichtfertig vergab, im direkten Nachschuss riss der Farmsener Torhüter erneut einen Blau-Gelben von den Füßen und der Unparteiische zeigte einmal mehr – sehr freundlich – auf den Punkt. Diesmal zappelte der Ball dann auch im Netz.
Dass Victoria bisher nur 2:0 vorne lag, war ziemlich schmeichelhaft für den Gastgeber, die alles andere als vor Athletik strotzten, bzw. mit Ballgefühl protzten. Da die Jungs nicht einmal eine Reservebank ihr eigen nennen konnten war im Vorhinein eigentlich klar, in den zweiten 45 Minuten wird der ein oder andere Widerstand noch brechen und so war es dann ja auch.
Ich mach mal schnelle: Victoria erhöhte den Druck nochmal und die Bälle schepperten teilweise im Minutentakt im Kasten des Gegners. Irgendwann hatte ganz offensichtlich keiner mehr so richtig Bock bei Farmsen und vor allem der Keeper stellte alles Streben ein und regte sich bald gar nicht mehr. Ziemlich ungefährdet vielen also die Tore 3 bis 12. Gemütlich, teils lustig.
Zur Vollständigkeit: Victoria II tat es der Ersten gleich und wollte dann auch gerne in Unterzahl kicken, in dieser einseiten Partie fiel es aber nicht weiter auf. Kurz vor Ende flogen dann auch noch ein paar Eckfähnchen und auch der Gastgeber dezimierte sich zweifach. Was für eine Bilanz, zwei Spiele gesehen und sieben rote Karten, bitter.
Unsere Reserve macht damit schon mal einen guten Schritt von Platz neun auf Platz fünf. Da der Rest der Chose eigentlich heute gegen den Ball treten sollte, aufgrund der sintflutartigen Regenfälle der letzten 24 Stunden aber keine rechte Lust an den Tag legte, bleiben unsere Blau-Gelben dann wohl bis nächste Woche dort oben. So kann es weitergehen. Nächsten Sonntag wird übrigens Sternchance II auf heimischen Geläuf erwartet, mal schauen, was da geht!

Samstag, 25. September 2010

9. Spieltag: SC Victoria – FC St. Pauli II 4:5 (24.09.2010)

Ganz ehrlich? Ich hätte auf diesen Spielbericht gut verzichten können, viel Bock, das Drama noch einmal in leidigen Worten nachzuvollziehen, hab ich nämlich nicht. Unsere Homepage allerdings erfreut sich seit Freitag solch enormer Aufmerksamkeit, mich deucht, unsere Sicht des Spitzenspiels ist gefragt. Besser spät als nie kommen wir dieser offensichtlichen Begierde nach kaotischem Geschreibsel also mal nach…
Der Tag begann eigentlich noch ganz okay, nicht nur der Verein hegte die Hoffnung auf viele Zuschauer an der Hoheluft, auch wir glaubten noch an ein gut gefülltes Stadion. Die Hoffnung wurde bekanntlich getrübt, als schließlich gegen 17 Uhr der elendige Regen einsetzte und nicht mehr innehielt.
Immerhin hatten wir gut beraten von einer etwaigen Auflagensteigerung des Flyers abgesehen, die Leier mit dem feinen Hamburger Wetter kennen wir ja schon. In der Klause dann auch auf Vereinsseite hängende Köpfe, da braucht man einmal gutes Wetter im Jahr…
Egal! Auf den Stand wurde zwar verzichtet, der ganze andere Schnickschnack aber im strömenden Regen aufgebaut. Schon eine Stunde vor Anpfiff waren dann auch alle Kaoten entsprechend durchnässt. Dreizehn Gesangesfreudige nahmen schließlich die widrigen Bedingungen an und trotzten sowohl Wetter als auch Gegner. Dieser hatte sich übrigens fast komplett auf der heimeligen Tribüne verkrochen und machte sich immerhin gelegentlich von dort aus bemerkbar.
Sportlich verpennte der SCV den Start des Spitzenspieles übrigens und etwas erschreckend zappelte der Ball im blau-gelben Kasten bevor sich unsere Mannen überhaupt so richtig sortieren konnten.
Übrigens stand heute recht überraschend wieder Dennis im Tor, Florian Ludewig war die ganze Woche über beruflich verhindert – so ist das leider bei richtigen Amateuren.
Positiv, der Treffer schien ein Weckruf für den SCV, als unmittelbare Reaktion versenkte nämlich Pokalheld Stephan Rahn das Leder im Gästetor. Also, Victoria wieder (oder noch) im Spiel.
Obwohl einem das Wasser permanent in die Schuhe lief und nach der ersten Hüpfeinlage eh alle nach ner Runde Woodstock-Revival ausschauten, blieb die Stimmung recht ordentlich. Sicher hatten wir schon wesentlich bessere Auftritte, aber es klappte phasenweise doch recht anständig, bzw. bockte manchmal sogar richtig. In der ersten Hälfte reichten dann schließlich eine Handvoll Lieder, die aber dank der Begeisterung kein Ende mehr nehmen sollten. War nice, selbst zur Halbzeitpause hätten wir gut noch weitersingen können, aber da sind wir ja noch gar nicht…
Circa zehn Minuten nach dem Rahn-Ausgleich gelang es abermals den Gästen, die Führung zu übernehmen. St. Paulis Becken triumphierte über Wolf und es schien, als sollten unsere Jungs heute kein Mittel gegen die wirklich sehr starken Reservisten des FC. St. Pauli finden.
Irrtum, denn den Mannen von der Hoheluft blieb zumindest ein Mittel: Ihr Wille. Mit Kampf und Leidenschaft (Floskeln dreschen, allez) gelang es schließlich Harmurcu, noch vor dem Seitenwechsel die Balance in der Partie wieder herzustellen. Und ja, ihr habt das schon richtig gelesen, Harmurcu nach Vorlage von Lauer!
Der Kaot konnte also in der Halbzeit zufrieden sein, trotz des starken Gegners war der SCV noch im Spiel. Lediglich unsere provisorisch geflickte Trommel muckte herum, der Regen weichte die vermeintliche Allzweckwaffe Klebeband immer wieder durch, so dass wir doch öfters mit den Sticks im zerfetzten Fell hängenblieben. Aber was soll’s, irgendwie musste es trotzdem gehen und es ging ja auch.
Die zweite Hälfte fügte sich nahtlos in die bisherige Partie und nur wenige Spielminuten später war es wieder der Gast vom Kiez, der triumphierte und der SC Victoria, der nicht aufgab. Auch wenn es für unsere Truppe am Ende wie jedes Jahr um nichts als die berühmte goldene Ananas geht (an den Aufstieg glaubt ja eh keiner mehr) ist es beachtlich, wie die Jungs sich trotzdem immer wieder reinhängen. Was die innere Einstellung angeht, hab ich selten so eine tolle Truppe erlebt.
Diesmal war es Roger Stilz, der von Harmurcu in Szene gesetzt, erneut den Gleichstand herstellte. Kollektives Ausrasten auf den Rängen, also auf den nicht überdachten. ;-)
Grundsätzlich würde ich den Gästesupport in etwa wie bei einem Altona-Spiel einschätzen, gelegentliche Schlachtrufe, dann aber ob der Masse natürlich recht laut. Negativ anzumerken, dass die Gäste nun unbedingt einen „Scheiß HSV“-Wechselgesang starten mussten. Leute, das ist einfach respektlos gegenüber den Jungs auf dem Platz (BEIDEN Teams gegenüber), vor allem bei der tollen Leistung. Den HSV hat nämlich außer euch wirklich keiner auf dem Spielfeld entdecken können. Schade, dass ihr das nicht checkt!
Mit dem 3:3 setzte dann auch die Stille auf der Tribüne ein, dabei sollte Blau und Gelb sogar noch einen draufsetzen: Die Erfolgscombo der letzten Woche drehte das Spiel: Melich schickte Rahn und die immer gleiche Leier: Rahn schießt und trifft. Noch einmal kollektives Ausrasten! Gäbe es einen Superlativ dafür, also so etwas wie das kollektive, allerheftigste Über-Ausrasten, ja, das könnte die Stimmung bei den wenigen dafür aber wind- und wetterfesten Victorianern gut treffen.
Irgendwie wäre es aber wohl zu schön gewesen, wenn ich euch heute hätten schreiben können, die Geschichte sei letztlich auch so Hollywood-gerecht ausgegangen, aber mitnichten.
Die Kiezkicker drückten und tatsächlich machte Bajramovic den entscheidenden Fehler und meinte, mit der Hand im Strafraum herumzuwerkeln und brockte uns nicht nur den Elfmeter zum Ausgleich, sondern auch noch 20 Minuten in Unterzahl ein.
Mehr als ein Unentschieden war also plötzlich kaum noch drin. Als schließlich auch noch Dennis Theißen nach einer Rangelei gemeinsam mit seinem Gegenspieler vom Platz musste, war das Loch in unserer Abwehr so groß, dass aus der Unordnung nach der erneuten Abwehrumstellung letztlich sogar der Siegtreffer der Gäste resultieren musste.
Im Anschluss gab es direkt vor unseren Augen nochmals Rot für Stilz, diesmal allerdings total übertrieben.
Natürlich ein Scheiß Ende für so ein Spiel. Blau-Gelb hat wirklich eine tolle Moral bewiesen und einen großen, vorbildlichen Kampf geliefert. Am Ende fehlte einfach das sprichwörtliche Quäntchen Glück. Der Mannschaft kann man sicherlich keinen Vorwurf machen, lediglich den Wettermuffeln, die aus Bequemlichkeit ein grandioses Spiel versäumt haben.
Klar, die Medien überschlagen sich und alle sprechen von bester Werbung für den Amateurfußball, aber was haben wir tatsächlich davon? Am Ende zeigt sich lediglich, dass alle reinen Amateure diese Saison wahrscheinlich nur den „Best of the Rest“-Cup austragen können, die Möglichkeiten, ob Spieler, ob Trainingsbedingungen etc. machen einfach einen offenkundigen Unterschied, zu dessen Egalisierung es nicht nur extremer Leistung, sondern auch noch sehr viel Glück bedarf. Die Jungs spielen schon sehr stark auf, sollten die Mannen von Jörn Großkopf also nicht noch in plötzliche Unruhe oder Lustlosigkeit verfallen sehe ich nicht nur ihren direkten Wiederaufstieg in trockenen Tüchern, sondern diesmal sogar die Meisterschaft.
Trotzdem werden wir natürlich dran bleiben, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt!
Danke für die vielen neuen Klicks und Interessenten und überhaupt danke für das Weiterverlinken unserer Seite. Wir sind tatsächlich schwer beeindruckt, dass unsere „Eventflüchtling“-Argumentation so viel Wind bei unseren Gästen auslösen konnte, sprich sie sich sogar zu einer Rechtfertigung genötigt fühlten. Einfach cool, offensichtlich ist die Message in soweit angekommen – wer hätte das bitte gedacht?!?

Montag, 20. September 2010

8. Spieltag: Rahlstedter SC II – SC Victoria II 1:2 (19.09.2010)

Wochenende und dann noch früh aufstehen? Ja, das bring ich tatsächlich nur für Fußball. Aber mal ehrlich, eigentlich ist der 10:45-Uhr-Termin eine praktische Sache, denn zumindest des Sonntags ist es möglich, gleich zwei Partien im beschaulichen Hamburger Amateurfußball mitzunehmen. Also rechtzeitig aus den Federn, auch trotz langer Nacht und auf zum Kick unserer Zwoten im Osten der Stadt. Anschließend zur Derby-Alternativ-Veranstaltung und schauen, wie der TSV Sasel darauf wohl reagiert, dass der SCVM mal kurz an ihnen vorbei an die Spitze der Landesliga Hansa marschiert ist. Sogar das Wetter spielte einigermaßen mit, was will Mensch also mehr?
Trotz aller guten Vorsätze konnte ich eine leichte Verspätung mal wieder nicht abwenden und musste den Anpfiff der Partie an der Scharbeutzer Straße schließlich aus der Ferne vernehmen. Immerhin konnte ich die Geschehnisse der Minuten eins bis ca. zehn anhand der Schiedsrichterentscheidungen, sprich akustisch, nachvollziehen, während ich mir an den Bahnschienen entlang meinen Weg zum richtigen Sportplatz bahnte.
Zu meiner großen Freude fand die Partie dann auch noch anders als letzte Saison auf dem legendären Platz 2 statt. ;-) Ein weiterer Meilenstein auf der Mission, einmal alle Hamburger Sportplätze abgegrast zu haben, schien bewältigt!
Auf dem Mega-Ground angekommen, durfte ich erstmal feststellen, dass ich heute wohl trauriger Einzelkämpfer an der Kaoten-Front war, überhaupt schienen sich einmal mehr kaum 50 Menschen für den Kreisklasse 5-Kracher zu interessieren. Schade, aber anhand der vielfältig Kostümierten an der Seitenlinie wurde schnell klar, dass diese nette Veranstaltung für das Gros der Leute lediglich als Auftakt zum Mega-Event „Stadtderby“ herhalten musste.
Ich hatte mir gerade ein nettes Plätzchen am Spielfeldrand gesucht und mit dem üblichen Sensorblick abgecheckt, wer heute auf dem Rasen gastierte, da trudelte dann plötzlich doch noch ein weiterer Kaos-Fanatiker ein und gesellte sich wenn auch etwas verschlafen dazu. Wahrscheinlich werden es viele wissen, aber unsere Zweite hat in der mächtigen und vor anderen Zweitmannschaften nur so wimmelnden Kreisklasse 5 einen eher durchwachsenen Start hingelegt. Bei sieben absolvierten Spieltagen, vier Niederlagen und immerhin drei Siegen stand Blau-Gelb entsprechend auf Platz 11. Es galt heute also, die Negativtendenz der letzten beiden Punktverluste gegen Norderstedt II und den TuS Osdorf II zu stoppen und endlich mal einen Dreier entgegenzusetzen.
Naja, das eine ist immer, was man will, und das andere, was man kann… die Partie begann auf niedrigstem Kreisliga-Niveau – it raped my eyes! Mehr als zwei erfolgreiche Ballabgaben hintereinander gab es nicht zu bewundern. Sollte also ein Tor fallen, dann musste es der Zufall wollen… Und der wollte es: Irgendwann führte der Gastgeber dann mit 1:0 und wir verzogen uns erstmal frustriert zum Getränkestand.
Erst in der zweiten Halbzeit drehte der SC Victoria noch einmal auf, Blickfang – oh Wunder – Yavuz Kement und Sascha Kremer, die sich zuvor oftmals dem ach so schwachem Niveau nahtlos angepasst hatten. Wenn das der Bert gesehen hätte!!!
Irgendwie aber schaffte es eine Rumpelstafette des SCV, dann doch in Tornähe zu kommen. Ich wollte die Geschichte schon abschreiben, als Kremer sich das Leder viel zu weit vorlegte, doch der Rahlstedter Keeper schien erstarrt ob des Turbos, den der Vicky Stürmer noch einmal einlegen konnte und ZACK, zappelte das Runde im Netz.
Jetzt ging offensichtlich doch noch was! Wahrscheinlich waren die Hausherren schon alle mit den Köpfen ein Spiel weiter vor dem Flimmerkasten, sprich Derby schauen, auf jeden Fall misslang es ihnen, den sprichwörtlichen Hebel noch einmal herumzureißen. Victoria machte allerdings auch entsprechend Druck.
Letztlich – irgendwie sinnbildlich für die ganze Partie – landete der Ball kurz vor Ende der offiziellen Spielzeit noch einmal im Strafraum der Rahlstedter, ein wenig Rumgestochere, eine konzeptlose Abwehr und plötzlich rollte das Leder aus dem entstandenen Spielerknäuel über die Torlinie. Blau und gelber Siegestaumel! So darf es immer sein!
Der Schiri meinte dann, noch ganze sieben Minuten nachspielen zu lassen, warum auch immer, doch der Dreier war den Mannen von der Hoheluft heute nicht mehr zu nehmen! Passt. Zufriedene Kaoten machten sich schließlich auf zum Bahnhof Rahlstedt, um sich dort noch schnell zu stärken für die Nachmittagspartie und siehe da, an der Bushalte wartete dann sogar noch ein weiteres unnützes Kaos-Kind!

Sonntag, 19. September 2010

8. Spieltag: SC Concordia – SC Victoria 0:5 (18.09.2010)

Das große Derby warf seine Schatten voraus: Bereits vor einigen Wochen verlegte Concordia die Partie gegen Blau-Gelb auf den ungewöhnlichen Termin am Samstag Mittag, 12 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt war das Derby noch gar nicht terminiert, aber so umging man im Vorfeld alle möglichen Spielansetzungen. Wie sich dann später herausstellte, sollte das Derby erst einen Tag später am Sonntag über die Bühne gehen – große Zuschauerzahlen hat die Verlegung Cordi aber so oder so nicht gebracht. Gerade mal 180 Zuschauer trotzen dem Wetter, das in der ersten Halbzeit sogar noch gnädig war.
Wieder einmal erwarteten den Zuschauer einige Änderungen seit dem letzten Besuch: Mittlerweile hatte die zugige Tribüne tatsächlich eine Rückwand bekommen und die Anzeigentafel zeigt nicht mehr 7:8, sondern ein 0:0 mit der Anstoßzeit von 12 Uhr. Allerdings wurde man auch hier enttäuscht, denn laufen tut das gute Stück noch immer nicht – oder wollten die Verantwortlichen das 0:5 einfach nicht wahrhaben?!
Ich konnte es selbst kaum glauben, aber scheinbar war der SCV mit der nötigen Portion Wut im Bauch angereist, nachdem man letzte Woche noch so peinlich gegen BU verloren hatte. Jetzt auch noch eine Niederlagen gegen ebenfalls bisher schwache Concorden und man hätte St. Pauli schon zur Herbstmeisterschaft gratulieren können mit zehn Punkten Vorsprung… Aber stattdessen gab es einen hellwachen SCV zu sehen, der auf die lauten Ansagen des Concorden-Torwarts („Das ist unser Spiel!“) gleich mal die Antwort gab: Nö, ist es nicht. ;-)
Bereits nach zehn Minuten führte der SCV – für mich überraschend – mit 1:0 durch Stephan Rahn, der heute wieder einmal einen glänzenden Tag erwischt hatte. Der SCC war in allen Belangen unterlegen, mehr als zwei Lattenschüsse und eine kleine Unsicherheit von Florian Ludewig, der nach einer Ecke daneben griff, konnte Cordi nach dem Spiel nicht auf der Haben-Seite verbuchen. Dafür spielte sich Jan Melich nach seiner Verletzung mit anschließender Schwächeperiode in den Fokus, aber wie! Das war ganz großes Kino, in der 14. Minute gab er die Vorlage, die Rahn sicher zum 2:0 verwandelte. Wir freuten uns und der Zeilenschreiber bekam zeitweilig den Mund vor Staunen nicht zu, denn in den letzten Jahren war der Auftritt bei Cordi zumeist ein maues Unentschieden gewesen. Aber Vicky war heute nicht zu stoppen, 24. Minute – Vorlage Melich, Tor Lauer. Schade, kein Hattrick von Stephan, aber man kann ja nicht alles haben…
Kurz vor der Pause legten Mele und Rahner noch einen oben drauf, so dass es mit einem komfortablen 4:0-Vorsprung zum Pausentee ging. Und Tee war auch nötig, denn mittlerweile schüttete es wie aus Kübeln! Das änderte sich in der zweiten Hälfte nicht mehr wirklich, das Spiel wurde dadurch natürlich nicht besser, aber das war auch nicht mehr nötig. Rahn wurde dann irgendwann unter Beifall ausgewechselt und Jan Vierig durfte nach seiner Verletzung auch mal wieder ran, vergab aber Chancen über Chancen. Nicht dass es nötig gewesen wäre, aber naja… ich würde ihm ja auch ein Törchen mal gönnen… ;-)
In der 53. Minute durfte dann Roger Stilz auch noch mal, natürlich wieder nach Vorlage von Jan Melich, der uns zurecht aufforderte, ordentlich Lärm zu machen für den grandiosen Auftritt! Wenn das am Freitag mal auch so laufen würde…
Der SCV hat sich mit diesem klaren 5:0-Erfolg also erst mal hinter den Pauli-Kindern auf dem zweiten Rang festgesetzt und am Freitag kommt es damit zum absoluten Spitzenspiel der Oberliga an der Hoheluft! Hoffen wir mal auf das bessere Ende für Blau-Gelb!

Sonntag, 12. September 2010

Harburger TB – SC Victoria 1:5 (11.09.2010)

100jähriger Geburtstag der Fußballabteilung des Harburger Turnerbundes. Was kann man sich da Besseres vorstellen, als sich den Großen SCV einzuladen, um vor allen Gästen auf dem Feld eins auf die Mütze zu bekommen?! Richtig, scheinbar gar nichts…
Nur einen Tag nach der peinlichen 0:1-Niederlage gegen BU sollten unsere Jungs also gleich wieder ran. Ob das wohl gut gehen würde? Letztendlich machten sich drei Kaoten auf in südliche Gefilde, wo man nach Busfahren, U-Bahnfahren, S-Bahnfahren, Busfahren und einer halben Stunde zu Fuß laufen ganze 15 Minuten zu spät auf dem Platz auftauchte. Der liegt übrigens sehr hübsch auf einer Anhöhe (darum wohl auch Jahnhöhe… ;-)) in Harburg versteckt zwischen vielen Bäumen hinter der Tennisabteilung. Ein ganz moderner Kunstrasenplatz, den man auch zum Football-Spielen nutzen kann, wie die Tore beweisen. Es wurde gleich mal gewitzelt, hoffentlich verwechseln unsere Jungs nicht die Football- mit den Fußball-Toren – nach gestern ist schließlich alles möglich! Scheinbar wurde auch das Spiel verspätet angepfiffen, so dass wir nur die ersten paar Minuten verpassten, während wir an der Kasse standen und unsere Eintrittskarten in Empfang nahmen. Die hat sich der Bezirksligist echt was kosten lassen (naja, wohl eher der Sponsor), denn es wurden extra Karten mit der Begegnung drauf gedruckt – was Schickes für die Sammlung, gibt es schließlich auch nicht überall…
Wir ließen uns stilecht auf ein paar Baumstümpfen hinter dem Tor nieder und konnten gleich mal die Führung nach gut fünf Minuten durch Marcel Rutz beklatschen. Dann versuchten wir erst mal abzuchecken, wer da überhaupt auf dem Kunstrasen steht. Okay, die zweite Garde. Zunächst spielten Dennis Wolf im Tor, als Feldspieler agierten Bumjoon Kim, Michael Meyer, Argetim Kaba, Marcel Rutz, Jonah Asante, Yavuz Kement, Abdel Abou Khalil, Sergej Schulz, Jan Vierig und Sascha Kremer. Scheinbar wurde die Partie genutzt, um ein paar der bisher Verletzten ein wenig Spielpraxis zu geben. Ich hoffe, dass sie das Team in Zukunft wieder verstärken können, es ist bitter nötig! Bert Ehm wurde übrigens würdig von Horst Kracht vertreten, auf der Bank saß ganz einsam Jan Geist, der in der zweiten Halbzeit noch zum Einsatz kam.
Dann begann die Show unseres 19jährigen Neuzugangs Abdel Abou Khalil, dem in den Minuten bis zur Halbzeit mal eben ein lupenreiner Hattrick gelang! Wow, weiter so! :-) Hübsch zwischendurch übrigens die Immobilienwerbung für die Häuser nebenan, die scheinbar frisch gebaut wurden – wer also Interesse an einem Häuschen auf der Jahnhöhe hat – es ist noch was frei… Überhaupt war der Stadionsprecher ein wenig seltsam, ich hatte mehrfach Angst, dass er während des Sprechens einfach einschläft, er war vor allem weder bei unseren Spielernamen noch bei denen seiner Mannschaft sehr sicher…
In der zweiten Halbzeit durfte dann der Hattrick-Schütze auf der Bank Platz nehmen, unser gestriger Torschütze Jan Geist durfte ran – aber irgendwie klappte dann so gar nichts mehr (das lag aber nicht an Jan…). Dennis, der mittlerweile direkt vor uns im Tor stand, versuchte zwar immer wieder, das Team mit lautstarken Rufen anzufeuern, aber der Serienmeister ruhte sich auf seinem komfortablen Vorsprung aus. Genug geleistet für heute! In Folge dessen wurde der Bezirksligist frecher und besser und kam zu einigen Torchancen, die aber zunächst alle versiebt wurden. Bis die anwesenden Fans dann doch noch jubeln durften: Radoslwar Was schoss schließlich den Anschlusstreffer zum 1:4. Musste nicht wirklich sein, zumal das Spiel mittlerweile fatal an das BU-Spiel vom Vortag erinnerte. Ich hatte gehofft, sowas so schnell nicht wieder sehen zu müssen… Den Schlusspunkt setzte dann erneut der SCV, in Abwesenheit von Stephan Rahn durfte Sergej Schulz erneut zeigen (wie gegen Curslack auch), dass auch er Freistöße kann, auch wenn der Ball von einem Harburger noch abgefälscht wurde.
Insgesamt ein netter Nachmittag mit guter und günstiger Verpflegung und einem netten Testkick. Heute konnten wir also zufrieden nach Hause gehen!

Samstag, 11. September 2010

7. Spieltag: SC Victoria – HSV Barmbek-Uhlenhorst 1:2 (10.09.2010)

Solche Spielberichte zu schreiben, ist immer wenig dankbar, denn am liebsten möchte man alle Erinnerungen an den gestrigen Abend auslöschen. Aber gut, fangen wir mal beim Positiven an: Das Wetter hielt, vor dem Spiel blieb es trocken, so dass letztlich ca. 250 Zuschauer kamen. Natürlich eigentlich viel zu wenig, aber es ist zumindest schön zu sehen, dass sich mittlerweile auch die ganz Kleinen im Stadion blicken lassen. Die Kiddies sind mit jugendlicher Begeisterung dabei und freuen sich riesig, wenn sie mit den “Großen” auflaufen und die Balljungen spielen dürfen. Nette Idee, das bringt die Leute im Verein näher zusammen. Und der ein oder andere kann tatsächlich auch schon unsere Lieder mitsingen! :-)
Bei uns hing heute das erste Mal die neue Zaunfahne der Kutten und vor Anpfiff wurde noch fleißig darüber diskutiert, wie hoch wir das Spiel gegen den Vorletzten denn wohl gewinnen würden. Der Barmbeker Pöbel war auch anwesend und beflaggte seine Ecke ganz nett, ein Highlight, denn wann sieht man das sonst mal in der Oberliga?! Auf die Klopapier-Choreo wurde dann allerdings heute doch mal verzichtet… ;-) Es kam auch während des Spiels immer wieder stilechtes Gepöbel vom Pöbel, was genau da von sich gegeben wurde, konnte man bei uns allerdings nicht verstehen. Aber der ein oder andere Diss gegen uns war wieder dabei, coole Sache, wenn es extra Lieder gegen uns gibt! :P
Bei uns war die Stimmung in der ersten Hälfte noch recht ordentlich, es gelang uns, das ein oder andere Mal ziemlich laut zu werden, einzig mangelnde Bewegung und geringe Mitmachquote beim Klatschen ließen den Block recht statisch wirken. Auf dem Rasen wirkte der SCV sofort hellwach und sehr bemüht gegen die tief stehenden Barmbeker, die scheinbar nur auf Konter lauerten. Die ersten Chancen für Blau-Gelb (das einzig wahre blaugelbe Team der Stadt…) gegen die heute roten Barmbeker gingen aber allesamt am Kasten vorbei. Und dann fiel wie aus dem Nichts plötzlich das Tor: In der 17. Minute gelang es Faik Algan, einen Konter erfolgreich abzuschließen, weil unsere Hintermannschaft scheinbar pennte. Der Pöbel skandierte bereits “Auswärtssieg”, aber bei uns glaubte keiner ernsthaft daran, dass BU dieses Spiel tatsächlich gewinnen würde.
Und nur zwei Minuten später sahen wir uns bestätigt, denn Jan Geist schoss erneut ein Tor für Vicky, nach einer Vorlage von Melich. Klasse, wir zählten schon mal an, wieviele Tore noch bis zur Zehn fehlten. In der Folgezeit zeigte sich beim SCV allerdings wieder einmal, dass die Abschlussquote mächtig zu wünschen übrig lässt und dann kam, was kommen musste: Die Allzweckwaffe von BU, Markus Hasenpusch, legte einen nach, so dass es plötzlich 1:2 stand. Ein wenig schockiert durfte man da schon sein, zumal in den letzten zehn Minuten bis zur Pause auch nichts weiter geschah. Die Kabinenpredigt von Bert würde es ja aber wohl richten…
In der zweiten Hälfte spielte dann weitestgehend ein Team und zwar der SCV. Allerdings erinnerte das Spiel fatal an Oberhausen, nur dass wir dieses Mal dem Rückstand hinterherliefen. Selbst die Latte war heute gegen uns, allein der eingewechselte Sascha Kremer ließ zwei Mal das Aluminium krachen – ohne Erfolg. Freistoß-Gott Rahn war heute auch machtlos und auch bei uns auf den Rängen machte sich Missstimmung breit. Irgendwie war plötzlich alles großer Mist! Um es kurz zu machen: Es passierte nichts mehr, am Ende gewann BU verdient dieses Spiel und man hatte den Eindruck, dass auch eine mehrstündige Verlängerung dem SCV nicht mehr geholfen hätte, hier zumindest noch einen Punkt zu holen.
Das war dann also die erste Saisonniederlage, die Tabellenführung ist damit in weite Ferne gerückt und es darf spekuliert werden, wieviele Tore “Profi-Pauli” gegen Rugenbergen schießt. Aber da der SCV letzte Saison noch viel mehr Punkte Vorsprung hatte und trotzdem erst in den letzten 45 Minuten der Saison die Meisterschaft klar machte, wird die Hoffnung so schnell nicht aufgegeben…

Mittwoch, 8. September 2010

3. Spieltag: SC Victoria – USC Paloma 1:0 (07.09.2010)

Das erste Nachholspiel der Saison, denn unsere blau-gelben Jungs waren am dritten Spieltag damit beschäftigt, Rot-Weiß Oberhausen aus dem DFB-Pokal zu werfen. Also gibt’s gleich mal englische Wochen, genauer gesagt die “Uhlenhorster Woche”, zunächst also heute der USC Paloma an der Hoheluft zu Gast. Kein idealer Termin, wie sich an der eher geringen Zuschauerresonanz zeigte, aber es ging ja nicht anders…
Nachdem wir in der ersten Halbzeit bei Bramfeld nicht wirklich gut supportet haben, hatte sich offenbar jeder ein wenig hinterfragt, dementsprechend waren heute alle besonders motiviert, so dass wir auch gleich mal ziemlich laut loslegten. Auch die Mannschaft hatte sich einiges vorgenommen, denn auch auf dem Rasen gab es Verbesserungsbedarf. Zu unserer Freude standen heute mit Sascha Kremer und Jan Geist zwei neue Stürmer auf dem Platz, die also ihr Glück versuchen durften. Und vor allem Jan Geist wollte endlich mal zeigen, dass er bei Victoria genau so viele Tore will wie bei Lurup schießen will und brannte ein wahres Offensivfeuerwerk ab. Paloma wurde ganz gut in der eigenen Hälfte eingeschnürt, während Jan aus allen Lagen auf das Tor ballerte, doch zunächst nicht traf. Schade, sonst hätte es schon nach gut zehn Minuten 1:0 gestanden. Auch Sascha Kremer konnte seine Möglichkeit nicht nutzen, aber dann ging alles schnell: Ein weiterer Spieler, der noch etwas gut zu machen hatte (da war doch was gegen Curslack?!), Bumjoon Kim, spielte einen schnellen Pass zu Jan, der das Ding dann in der 18. Minute endlich versenkte! Yes! So bitteschön macht man das!
Damit nicht genug, versuchte er es auch weiterhin, aber das Zielwasser war damit irgendwie verschossen. Egal, man hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass Paloma wirklich gefährlich werden konnte, Vicky stürmte, aber ständig war die Abseitsfahne oben, so dass die besten Schussmöglichkeiten für die Katz’ waren. Wir hatten derweil beim Fahneschwenken mit dem Wind zu kämpfen, ansonsten war das aber sehr ordentlich, was die Gruppe heute abgeliefert hat.
In der zweiten Hälfte mussten wir dann aus Termingründen den Trommler wechseln, hatten aber weiterhin viel Spaß, heute war mal ein sehr guter Tag zum Supporten! Sogar die anwesenden Fans der “Randsportarten” bekamen einen netten Gruß von uns, denn “Alles außer Fußball ist Scheiße!” Joah, da wurde auch endlich wieder guter Fußball auf dem Rasen gespielt! Allerdings gewann das Spiel an Schärfe, so dass es in der 78. Minute schließlich eskalierte: Nach einem Foul blieb Roger Stilz liegen, es kam zur Rudelbildung at it’s best!!! Fast alle Spieler beider Mannschaften waren beteiligt, während der Schiedsrichter die rote Karte gegen die Taube Savelsberg zückte. Aber damit nicht genug, denn Bert Ehm war auf den Rasen gestürmt und mittendrin im Geschehen, er sah seinen Co-Trainer in Gefahr und ihm brannten die Sicherungen durch. Ein Palomate bekam den Zorn der heiligen Hand Gottes zu spüren – was zur Folge hatte, dass Bert auf die Tribüne musste und wir lautstark seinen Namen skandierten. Ausgesperrte immer bei uns und so… ;-)
Am Ende musste Vicky noch mal zittern, denn wer es versäumt, seine zahlreichen Chancen frühzeitig reinzumachen, der kann halt auch mal Pech haben, aber der letzte gefährliche Freistoß von Paloma ging knapp gegen die Latte – dank Florian Ludewig im Tor. Die Nachspielzeit war unendlich lang, aber schließlich hieß es: Spiel, Satz, Sieg, Vicky! Ach nee… so ähnlich!

Montag, 6. September 2010

6. Spieltag: Bramfelder SV – SC Victoria 1:1 (05.09.2010)

Viel Lust hab ich ja jetzt nicht, aber was soll man machen, ein Spielbericht muss her. Zähneknirschend also ein paar Zeilen zusammenschreibseln… macht definitiv mehr Spaß, wenn die Mannschaft überzeugt – tut sie aber nicht. Zumindest nicht im Moment, denn die Befürchtungen nach dem großen Pokalerfolg, dass Mannschaft aber auch Fanszene nach den vielen Highlights gleich zu Beginn der Saison eben nicht wieder der reibungslose Übergang in den Liga-Alltag gelingt, wurden leider bestätigt. Auch heute beim Aufsteiger aus Bramfeld gelang den Blau-Gelben zunächst erstmal wenig. Klar, der Platz war in keinem Vorzeigezustand und nicht selten versprangen unseren Mannen die Bälle, aber trotzdem, Bramfeld, Leute! Bis auf den Überraschungssieg gegen den MSV zum Saisonauftakt kam da nicht sonderlich viel, also eigentlich eine typische „Opfa-Truppe“ für unseren SCV… denkste!
Als das Leder nach circa zehn Minuten zum ersten Mal an Florian Ludewig vorbei ans Aluminium knallte, schien es ein guter Zeitpunkt, endlich aufzuwachen, aber die Mannschaft träumte weiter vor sich hin. Der Führungstreffer für die Schwarz-Weißen also letztlich mit Ansage.
Eigene Nachlässigkeit, zu statisch unser Spiel, zu berechenbar, zu gelangweilt. Auch wenn ich nur ungern über unsere Spieler lästere, aber es muss jetzt einfach mal ganz offen raus: Hamurcu enttäuscht Spiel für Spiel, wieso steht er noch auf dem Platz? Das darf alles nicht wahr sein!
Auch unser Support passte sich diesem ganzen Dreck an, einfach nur ein peinlicher Auftritt in Hälfte eins, leise, lustlos, unengagiert. Alles Scheiße! Als dann letztlich die Nachricht eintrudelte, dass der Kiezkicker-Nachwuchs auch noch die Heidefighter mit sechs Kisten abserviert hatte, konnte man den ganzen Tag aus fußballerischer Hinsicht schon mal in die Tonne treten. Lediglich auf Altona konnte man sich verlassen. Unentschieden gegen Niendorf? Genauso dumm wie wir, immerhin.
In Durchgang zwei gelang es uns zumindest, wieder etwas mehr Kraft in die Unterstützung zu legen und die Mannschaft recht solide zu supporten. Wir kämpften uns wieder etwas ran.
Auch die Jungs auf dem Rasen spielten jetzt mit mehr Zug zum gegnerischen Tor. Gefühlter Ballbesitz Victoria bei 90 Prozent, aber was nützt das, wenn man sich keine klaren Chancen herausspielt und alle Bälle in Strafraumnähe ein ums andere Mal verdaddelt? Eben…
Schließlich wurde es auch Bert Ehm zuviel und er erlöste uns von Harmurcus phlegmatischem Spiel und brachte für unseren formschwachen Neuner und Neuzugang Sergej Schulz frischen Wind in den Angriff mit Ex-Lurup-Knipser Jan Geist und Sascha Krämer. Der SCV wirkte von nun an sehr viel dynamischer, zwar noch nicht gut, aber immerhin lebendiger. Die Bramfelder machten es unseren Jungs auch nicht einfach und präsentierten sich sehr geschlossen, irgendwie konnten die bei fast jedem Angriff noch irgendwie ein schwarz-weißes Bein dazwischenschieben. Sie verteidigten ihre nicht unverdiente Führung vorbildlich.
Quintessenz: Bei fast jedem Ball, denn zumindest einmal hatten die Hausherren heute das Nachsehen, als Dennis Theißen mit einem klasse Pass einmal quer übers Feld unseren Freistoß-Gott und Poster-Boy Stephan Rahn auf den Weg schickte, der wie immer zuverlässig einnetzte, obwohl der Winkel am Ende schon gar nicht mehr so optimal schien.
Mit dem Ausgleich hatte Victoria das Spiel zwar weiterhin in der Hand, doch das Erspielen zwingender Torchancen blieb leider weiterhin Seltenheit, lediglich Roger Stilz tauchte noch einmal vor dem Tot der Gastgeber auf, doch vergab kläglich… wenn man sich denn nicht entscheiden kann ob Torschuss oder Zuspiel?!? Naja, trotz aller Bemühungen, es sollte nicht sein.
Und wenn auch ohne Niederlage bisher, der SCV hat diese Saison so seine Problemchen, in Fahrt zu kommen. Müssen wir die Tabelle wohl von hinten aufrollen.
Acht Kaoten (minus einmal IZ) schlenderten also mehr oder weniger enttäuscht von dannen. Geschlossen ging es dann noch gemeinsam was Trinken, ein bisschen labern und sich moralisch wieder aufbauen für die nächsten Spiele. Noch ist nichts verloren, am Dienstag kommt Paloma, die stehen in der Tabelle NOCH vor uns, also auf ein Neues, Plätze gut zu machen, Hoheluft!

Mittwoch, 1. September 2010

SC Victoria – Hamburger SV 1:5 (31.08.2010)

Hier mal schnell ein kleiner Spielbericht zum gestrigen „Event“ gegen den Hamburger SV:
Schon mit dem Betreten unseres schönen Stadions verging mir eigentlich die Lust auf das Testspiel gegen die ach so tollen Rauten. So viel Security und Polizei hatte ich noch nie zuvor an der Hoheluft erlebt und eigentlich will ich das auch nie wieder. Wenn ich mir überlege, dass dieser Quatsch in der RL unser Alltag werden könnte… ne lass mal, dann lieber weiter Sonntags um Viertel vor Elf bei Paloma auf Grant…
Taschenkontrollen? So einen Scheiß erlaubt sich doch eigentlich nur Norderstedt. Nach nur wenigen Sekunden kotzte mich die ganze Veranstaltung schon an. Unser liebster Stadionsprecher hatte dann passend zum erwarteten Publikum die peinlichste Party-Musik ever aufgelegt und meine Lust auf diese Kundenveranstaltung raste über den Nullpunkt hinaus ins mehrstellige Minus.
Ich weiß genau, warum ich auf diesen Profifußball-Müll keinen Bock mehr habe.
Ziemlich schnell füllten sich dann auch die Ränge um uns herum mit etlichen HSV-Kunden und anderen sich äußerst wichtig nehmenden Gestalten. Alle zusammen definieren für mich genau das, was ich unter dem modernen Fußball verstehe. Kunden und Pose-Kinder, die einen konsumieren Fußball und die anderen geilen sich daran auf, die vermeintlichen Retter des Sports zu sein, ohne auch nur einen kurzen Blick auf das Spielfeld zu wagen. Wen interessiert’s, Hauptsache die Bauchtasche sitzt. Argh, bleibt doch besser alle in euren Arenen und besingt die Werbeveranstaltung. Bitte!
Wir als Gruppe hatten lediglich unser Pro-Regionalliga-Banner und die Kutten-Anzeigetafel am Zaun platziert, offiziell als Gruppe wollten wir bei so einem Quark natürlich nicht auftreten. Die ersten HSV-Kunden meinten dann auch noch, die Ergebnis-Nummern als Sitzunterlagen verwenden zu müssen. Angeblich hatten sie keine Ahnung, wozu die sonst dienen sollten, klar, die kennen ja sonst nur die HighTech-Werbeanzeigen aus der YX-Arena (wenn überhaupt).
Das Spiel selbst war eigentlich eine Farce, denn das Gros der HSV-Spieler war auf Länderspielreise und somit bevölkerten doch recht viele Nachwuchsrauten unseren heiligen Rasen. Naja, was soll’s, trotzdem ganz nett, mal einen Trochowski an der Hoheluft zu sehen gegen unsere blau-gelben Pokalhelden. Auch dabei waren übrigens Drobny, Aogo, Guerrero, Tesche, Jarolim und Collin Benjamin. Nach einer guten Viertelstunde stand es noch 0:0, doch dann setzte sich die Überlegenheit des Bundesligisten zum ersten Mal durch und Christian Groß netzte für die St. Ellinger ein. Paolo Guerrero legte nur wenig später noch einen drauf. Etwas stärker als RWO war der HSV dann also doch… ;-)
Vor der Halbzeitpause erhöhte Nagy übrigens noch auf 3:0. Trotzdem verkaufte sich Blau-Gelb sehr anständig. Auch Dennis Wolf, der in den zweiten 45 Minuten von Florian Ludewig ersetzt wurde. Man munkelt, Dennis hat in den beiden folgenden Woche ein wichtiges Probetraining, na, wir wünschen ihm viel Erfolg!
Übrigens herrlich zu beobachten, wie einige wahrhaft coole Gestalten pausenlos ihre Runden an der Hoheluft drehten. Immer wieder auf- und ablaufen und böse gucken, nach 14 mal hatte ich keine Lust mehr mitzuzählen, wer wie oft an uns vorbeimarschierte, immerhin drehte der SCV zu Beginn der zweiten Hälfte nochmal auf und unser Freistoßspezialist Stephan Rahn legte die Kugel mal wieder bravourös ins Eckige. Wenig später hatte Ahmet Harmurcu dann auch noch ganz allein vor dem leeren Rauten-Tor das 3:2 auf dem Fuß und… jagte das Leder in den schönen Spätsommerhimmel. Ob er irgendwann nochmal seine Form findet? Ich glaube nicht mehr dran.
Die kurze blau-gelbe Hoch-Phase wurde schließlich nach ca. zehn Minuten beendet und der HSV erhöhte auf 4:1, sprich kurz vor Abpfiff auf 5:1. Ging okay, hätte aber nicht so hoch ausfallen müssen…
So, zum Glück ist der Mist nun vorbei und wir können uns wieder auf die Liga konzentrieren…
Für den SCV gespielt haben übrigens: Wolf (Ludewig) – Theissen (Meyer), Asante, Bajramovic, Kim (Kaba) – Schulz (Melich), Stilz, Trimborn (Abou Khalil), Lauer (Kement) – Rahn (Geist) – Hamurcu (Kremer)