Samstag, 25. Mai 2013

34. Spieltag: Holstein Kiel - SC Victoria 3:0 (1):0 (25.05.2013)

Letztes Saisonspiel, noch dazu in Kiel vor rund 4000 Zuschauern. Gibt es einen schöneren Saisonausklang? Ich glaube nicht.
Mit ein wenig Euphorie und Hoffnung auf ein gutes Abschneiden unserer Truppe oder, sollten wir vernichtend geschlagen werden, Hoffnung in die Mannschaft des VfB Oldenburg, starteten wir. Denn wie es sich für den letzten Spieltag gehört, ging es für Victoria um alles. Der Nichtabstieg war in greifbarer Nähe. Dieser Druck lastete auf der Mannschaft und wir können sagen, dass sie unter der großen Last nicht zusammengebrochen ist!
Die bequeme Anfahrt im Regionalexpress gestaltete sich ereignislos. Dafür war der Empfang am Kieler (Haupt-)Bahnhof umso eindrucksvoller. Welch ein Polizeiaufgebot für 20 Leute, berauschend. Gut bewacht ging es also im Linienbus zum Holsteinstadion und sogar der Gästeblock war geöffnet, toll. Das Stadion dürfte jedem bekannt sein, erinnert etwas an eine Lagerhalle, zumindest zur Hälfte.
Soviel zum üblichen Schnickschnack, nun das Sportliche: Den Aussagen der Kieler bezüglich der Schonung ihrer Leistungskräfte und dem Auflaufen einer sogenannten "B-Elf" konnte man im Nachhinein wenig Glauben schenken, zumindest standen am Ende doch einige bekannte Namen auf dem Platz.
Ein Lob geht an unsere blau-gelben Halbgötter, die sich sehr ordentlich verkauften und sich den Arsch aufrissen. Kiel war zwar die spielbestimmende Mannschaft und zeigte über 90 Minuten, dass sie zurecht Meister der Regionalliga wurden. Sportlich gehören die Herren von der Förde auf jeden Fall in die dritte Liga. Nach starken 20 Minuten auf dem völlig durchnässten und mit Pfützen garnierten Kieler Rasen war nach 27. Minuten der Bann für die Kieler gebrochen, als Schied das 1:0 für die Hausherren schoss. Zur Pause erreichte uns aus Wilhelmshaven die Meldung des 1:0 für die dortigen Gastgeber, somit waren wir in der Halbzeitpause abgestiegen.
Die Mannschaft ließ sich die verständliche Ernüchterung nach dem Pausentee allerdings nicht anmerken und fightete weiter, was das Zeug hielt. In der 57. Minute erhöhte Heider auf 2:0 für Kiel. Oldenburg glich allerdings fast zeitgleich in Wilhelmshaven aus, was uns zugute kam und den Klassenerhalt bedeutete. Kurze Zeit später war die Messe an der Jade dann gelesen, weil Oldenburg das 1:2 schoss. Das 3:0 für Kiel durch Lindner 15 Minuten vor Schluss interessierte dann nur noch die Kieler, uns war's scheißegal. Viel war in Kiel sowieso nicht zu holen gewesen.
Es folgte ein wenig Feierei mit der Mannschaft und der große Restpostenausverkauf der Mannschaftskleidung (danke dafür!).
Das Tamtam um die Kieler Meisterschaft und die Übergabe der Meisterschale interessierte uns nicht, wir packten lieber unsere sieben Sachen und wurden von Hubschraubern, Panzern und Reiterstaffeln zum Hauptbahnhof begleitet.
Lustig war die Busfahrerin der KVG, die ihr Mikrofon anlassen musste, weil wohl die automatischen Durchsagen nicht funktionierten, so konnten wir sie unter anderem beim Klönschnack mit Fahrgästen und beim Herausgeben des Wechselgeldes belauschen.
Mit der Bimmelbahn ging es nach Neumünster und von dort weiter nach Hamburg, wo der Abend zusammen mit der Mannschaft beim Champions-League-Gucken in der Klause ausklingen sollte. Danke für die Gastfreundschaft!
Der Support von unserer Seite im strömenden Regen war ziemlich gut, immerhin bekamen wir im Anschluss von vielen Seiten viel Lob zugesprochen. Sicherlich reichte es am Ende lautstärkentechnisch nicht mehr zu besonders viel, aber nach so einer Saison kann man auch nur noch fix und alle sein. 

Im Nachhinein muss man sagen, dass der SCV alle Ziele erreicht hat: Pokalsieg und Nichtabstieg, Grund genug zu feiern! Wär hätte das vor knapp zwei Wochen gedacht? Wir freuen uns nun aber auch auf einen knappen Monat Ruhe, bevor es dann in die heiße Testspielphase gehen wird.

Montag, 20. Mai 2013

Oddset-Pokal Finale: SC Victoria - FC Elmshorn 2:1 n. V. (1:0, 2:1) (20.05.2013)

Das war es nun, das Spiel der Spiele. Das Oddset-Pokalfinale gegen den souveränen Oberligameister aus dem schönen Holstein, den FC Elmshorn.
Die Tipps vor dem Spiel ließen einiges erwarten, weil keiner so richtig wusste, wie sich unsere Victoria (die zwei Tage zuvor noch in Flensburg die Weichen stellen musste) gegen die mit starken Einzelkünstlern besetzte Mannschaft der Krückaukicker schlagen würde.
Elmshorn ist in dieser Saison sicherlich das Maß aller Dinge in der Oberliga gewesen, während wir noch immer nicht den Regionalligaklassenerhalt in trockenen Tüchern haben.
Positives und Negatives zum Drumherum vorweg:
Die Hoheluft war mal wieder schön voll, über 4000 Zuschauer wollten sich das Hamburger Pokalfinale nicht entgehen lassen, viele davon zeigten, zu welchem Verein sie stehen, so muss dat. Schrecklich allerdings das ganze Tüddelüt drumherum, unser schmuckes Stadion sah scheiße aus mit die ganze Werbung und so. Immerhin hielt sich der Verband in Sachen Event zurück und es gab nur Fußball zu sehen. Auch so muss dat!
Kommen wir zum Sportlichen:
Die erste Halbzeit gehörte ganz klar Victoria und in der Elmshorner Spielhälfte brannte es lichterloh, leider wurde Chance um Chance vergeben. Einzig in der 14. Minute nahm sich Benny Hoose ein Herz, nach schönem Zusammenspiel von Sachs und Azong, und schob den Ball dem Elmshorner Keeper durch die Hosenträger. Der Gute sah dabei etwas unglücklich aus und auch das Tor war mehr von der Marke "war wichtig!" als "geiles Ding!".
Der alte Grabbler Grubba dagegen hatte, bis auf eine ungewollte und damit gefährliche Flanke, nichts zu tun. Alleine die Tatsache reicht schon aus, um zu lesen, wer hier die Hosen an hatte!
Nachdem man mit der frühen Führung ein bzw. das erste Zeichen gesetzt hatte, wollte die blau-gelbe Truppe natürlich mehr. An zu wenigen Torchancen lag es aber nicht, sondern, und das kennen wir bereits, an der ähhh... [Platzhalter für nette (!) Synonyme für "Unfähigkeit, Unvermögen, Untauglichkeit"]. So blieb es beim 1:0-Halbzeitstand, auch weil Elmshorn wenig bis gar nichts zeigte oder zeigen konnte.
Mit etwas mehr Elan hätte man hier schon in der ersten Halbzeit alles klar machen können: Von der Spielerfrau, über 'n kleines Zehn gegen Zehn an einem Drittort eurer Wahl und natürlich zwei bis drei Tore obendrauf und damit den Pokalsieg.
Wie immer aber möchte Vicky seinen treuen Zuschauern (100 Rentner, der Rest nur Kaputte) viel bieten und deswegen wollte man noch lieber eine Halbzeit baden gehen oder zumindest am Beckenrand stehen und warten, dass man reingeschubst wird.
Tolle Metapher, oder? Das macht das Meth.
Die zweite Halbzeit war gar nicht mal so gut, weil Vicky irgendwie und keine Ahnung spielte und Elmshorn natürlich auf den Ausgleich drängte. Auch der Auswärtssieg in Flensburg machte sich auf blau-gelber Seite langsam aber sicher bemerkbar.
Die 78. Spielminute würde ich ganz gerne vergessen, aber irgendwie will das nicht so richtig. Langer Ball nach vorne, Grubba und der Verteidiger sind sich leider nicht einig, wer ihn (den Ball) denn jetzt in' Mund nimmt und so langt der 1,40 Meter große Tim Jeske zu, macht das Bein lang und drin ist der Ball. Großer Jubel auf Elmshorner Seite, Victoria dagegen etwas baff. Man beachte, dass dies schon die 78. Minute war, Victoria mit den Kräften fast schon am Ende und Elmshorn hatte natürlich Blut geleckt.
Die Herren aus der gar nicht mal so hübschen Walfangstadt (Ja, ihr lest richtig! Wer einen kleinen Exkurs in Sachen Geschichte der Stadt Elmshorn möchte, der frage sich beim nächsten Spiel einfach zum Capo durch!) warfen nun natürlich alles nach vorne, zum Glück konnte sich Victoria aber in die Verlängerung retten.
Also Verlängerung. Viel gibbet da nicht zu zu sagen. Nur dieses ziemlich geile Gerät von Model und sein Traumtor: Roger Stilz, der die Toblerone immer in der Hose hat. Aus seinem Schüssli wurde ein Torli und damit unser Pokalerfolgli. 25 Meter und das Ding sitzt, noch dazu sah's geil aus. Wilhelm Tell würde vor Neid erblassen.
Der Rest der Verlängerung ist unwichtig, weil die Sache nun eh gegessen war. Danach wurde noch standesgemäß bis spät in die Nacht gefeiert. Danke an Mannschaft/Offizielle und den Rest für den netten Abend, Sufftras!
Zum Support:
Unser Block war gut gefüllt, danke an alle Hools und Freunde! Stimmung war sauber.
Von Elmshorn erwartete ich gar nicht viel, und das erfüllte sich auch. Langweilige Choreo, dumme Sprüche und wenig Singsang. Immerhin hatten die Jungs noch etwas Spaß mit dem alten Troplowitz, der war nämlich ganz schön blau und hatte die Lampen an.

Samstag, 18. Mai 2013

22. Spieltag: ETSV Weiche Flensburg - SC Victoria 1:2 (1:0) (18.05.2013)

Letzter Gig der Regionalliga-Willkommenstour 2012/2013, Victoria füllte die Traversen des Sportplatzes (!) in Flensburg und 20 Groupies waren mit dabei. Im nächsten Jahr können wir auf Konzerte in Flensburg allerdings gerne verzichten, ermäßigte sieben Euro Eintritt für diesen schrottigen Ground sind schon sehr frech und happig.
Wie dem auch sei, wir spulen vor auf das Hauptprogramm.
Leider begann der Auftritt nach acht Minuten mit einer kurzen Störung der Technik, was demnach das 1:0 für die Heimmannschaft bedeutete. Einmal gepennt und wieder einmal Rückstand, daran haben wir uns aber schon gewöhnt.
Zum Glück ließ sich unsere Boygroup davon nicht beirren und gab sich danach tonangebend. Die Pässe und die Bässe pumpten, was das Zeug hielt, doch leider war zwischen Mittelfeld und Angriff wie immer Schluss und die Stagediver fielen auf die Schnauze. So ging es die ganze erste Halbzeit, wir waren schon etwas frustriert und kurz davor Klagelieder anzustimmen.
Die zweite Halbzeit begann dann ähnlich, für Brüning kam Azong. Wir wissen, was das heißt.
Doch erst mit den Einwechslungen von Stilz und Rabenhorst hieß es statt Katzenmusik "Da ist Musik drin!" und das Spiel wurde ansehnlicher.
Bis zu 73. Minute mussten die Fans warten, als dann endlich Cetinkaya andere Saiten aufzog und nach unübersichtlichem Gewühle im Flensburger Strafraum abzog und der Ball unhaltbar abgefälscht ins Tor kullerte/flog. Der erste Schritt zum Auswärtserfolg war getan. Nach der ewig gleichen Leier legte Vicky (Leandros) jetzt eine andere Platte auf und drängte auf drei Punkte.
Wir dachten uns nur "My dear Mister Singingclub!" und staunten.
Gute zehn Minuten später war es Conny Azong, der (mehr Holterdiepolter als abgeklärt) den Ball fast ins Tor trug. Wir waren ganz außer uns und stimmten Lobeshymnen an, während die Mannschaft alles auf Abwehr stellte. Die letzten Minuten vergingen wie im Fluge und Victoria hatte die ersten drei Punkte in der Fremde auf dem Konto!
Nach dem Spiel wurde noch munter beisammengesessen und das Freibier (danke an die Flensburger Verantwortlichen!) genossen.
Mit Hut, Stock und Gesangbuch verabschiedeten wir uns gen Supermarkt (dort gab es auch nochmal Kaltgetränke zum "Probieren" für umme) und nach langer Warterei bestiegen wir die Regionalbahn gen Heimat. Feuchtfröhlich wurde es und so gehört sich das.
Der Support von unserer Seite war gut, wenn auch der ein oder andere Gesang auf dem zugigen Gelände vom Winde verweht wurde. Der "Nordblock" hatte wohl irgendeinen Mottotag, genaueres war allerdings nicht zu erkennen. Auf jeden Fall sah's scheiße aus und das suffige Gehabe passt auch nicht so zu Familienvätern mit Kind und Kegel im Schlepptau.

Mittwoch, 15. Mai 2013

20. Spieltag: SC Victoria - HSV II 1:3 (0:3) (15.05.2013)

SC Victoria gegen die Zweite vom HSV, das ist das letzte Stadtderby der inoffiziellen Hamburger Stadtmeisterschaft innerhalb der Regionalliga, deren Meistertitel die Amateure vom Millerntor schon länger ihr Eigen nennen dürfen (zumindest tabellarisch).
Für unsere Victoria war dieser Kick die letzte Gelegenheit, gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten zu punkten. Vor dem Spiel war es sozusagen der letzte Versuch, doch noch irgendwie mit Hängen und Würgen und Biegen und Brechen und auf Krampf und mit mehr Glück als Verstand und auf Teufel komm raus den Klassenerhalt zu wuppen.
Wir versprachen uns Einiges und auch das Wetter versprach vor Spielbeginn noch mehr. Nämlich Sonne und gut Wetter. Das änderte sich aber schlagartig und schon hatten wir bös Wetter, weil nämlich kurz vor Spielbeginn ganz, ganz dunkle Wolken aufzogen, um uns drohendes Unheil zu verkünden. Pünktlich mit dem Anpfiff setzte dann auch der Regen ein.
Hamburger Wetter, kennt man ja. Als dann aber noch ein Gewitter aufzog und nach fünf Spielminuten über unseren Köpfen wütete, war der Spaß vorbei. Schon da hätte der Schiri (auch wegen des Hagels) schon abpfeifen und unterbrechen müssen, er ließ aber noch (und das finde ich grob fahrlässig) bis zur elften Minute weiterspielen. In diesen elf Minuten zeigte sich Victoria von ihrer besten Seite und ließ den HSV das 0:1 und das 0:2 erzielen. Graudenz in der sechsten Minute und Maggio mit einem aufgewärmten Schuss aus der Konservenbüchse zwei Minuten später, das waren die Torschützen. Nur für die Statistik und den schlechten Humor.
Überrascht hatte uns nicht nur das Spiel und das Wetter sondern auch der Zuschauerzuspruch. Auf der Gegengeraden sammelte sich das gesamte Spektrum der HSV-Fanszene (so viele sieht man sonst nur in der AOL-Techbank-Schüssel auf einmal) und auch der Rest der Stadions war gut besucht. Als die Sintflut mit Gewitter einsetzte, flüchtete ein Teil der Gegengeraden über Zäune und den Platz ins Trockene der überdachten Tribüne. Die Seekuhritter von Contro (contra Intelligenz) bekleckerten sich dabei nicht gerade mit Ruhm, aber das ist ein anderes Blatt.
Die Tribüne platzte aus allen Nähten, während wir die Stellung hielten und auf Abbruch oder Fortsetzung der Partie warteten. Eine knappe halbe Stunde später ging es dann weiter, wir völlig durchnässt und der VIP-Raum in der Tribüne geplündert.
Victoria verpasste es nach der Unterbrechung, die Spielweise umzustellen und hatte Mühe auf dem überfluteten Platz (Holland in Not!) vernünftig zu spielen. Ich hätte mir ein schönes, englisches kick and rush gewünscht, aber ich bin kein Trainer.
Die Zeit verstrich und das Spiel plätscherte so vor sich hin. Hier mal 'ne Chance und da, aber Tore schießen kann ja fast keiner. Kurz vor der Pause dann noch das 0:3 durch Kelber, Abseitsfalle muss gelernt sein.
Die zweite Halbzeit kann man eigentlich getrost weglassen, nur Seguros Anschlusstreffer zum 1:3 ist da noch erwähnenswert.
Der Support von unserer Seite war gut. Vor allem der Materialeinsa... Ach, lassen wir das. Interessiert doch keine Sau.

33. Spieltag: SC Victoria – Goslarer SC 08 4:1 (1:1) (12.05.2013)

Goslar, der Spielbericht. Scheiß auf Klassenerhalt. Feiern wir uns einfach selbst. Freidrehen, einfach weil wir da sind. Scheiß auf all die Erfolgsfans, auch zu zehnt ans Limit gehen und die Mannschaft nach vorne peitschen, die seit Wochen läuft und kämpft und sich aufopfert für eine marginale Chance. Eine marginale Chance, die selbst nach der letzten Niederlage in Cloppenburg noch besteht. Wir wollten uns unsere Supportleistung nicht länger vom Frust diktieren lassen und kündigten Ekstase um der Ekstase Willen an. Oder weniger sinnfrei ausgedrückt: Genießen wir die letzten Wochen RL, bevor wieder Condor um 10:45 Uhr ansteht.
Ich nehme eines gleich vorweg: Unser kühner Plan ließ sich nicht so ganz verwirklichen. Es gab müden Support, der nur gelegentlich etwas lauter wurde. Warum? Wahrscheinlich, weil wir jegliche Emotionen abgelegt hatten. Aus Selbstschutz.
Hat auch irgendwie geklappt, um das Gegurke auf dem Feld halbwegs erträglich zu gestalten – ich blieb immerhin völlig immun gegenüber Fehlpässen, katastrophalen Standards und Gegentoren, doch leider auch gegenüber jeglichem Spaß am obligatorischen Singsang. Der typische 1:0-Rückstand, nach dem einmal mehr Flächenbrand im eigenen Strafraum herrschte und aus dem gewohnten Gestochere das unverdiente 0:1 resultierte, tangierte mich ebenfalls nur noch peripher. Alles egal eben, ich wähnte Vicky schon längst in Liga 5.
Nervig in diesem Moment nur der kleine Gästemob, der es immerhin mit nur vier Leuten auf die Reihe brachte, lautstarken Support hinzulegen. Da kamen die ersten Magenschmerzen auf. So ist das auch alles nix, Frust, nur anders eben.
Als ich mich irgendwann fragte, warum selbst unsere Nicht-Offensive nicht einfach mal auf das Tor der wirklich schwachen Goslarer schießt, erriet Roger offenbar meine Gedanken und stupste den Ball einfach mal in Richtung Kasten. In der Geschmeidigkeit, aber auch Geschwindigkeit einer von Horst Kracht gerollen Boulekugel kullerte das Leder schließlich zum Ausgleich ins Goslarer Tor. Nicht schlecht. Jubel ging noch immer nicht. Ich lass mich nämlich nicht mehr in die Irre führen. Ich bin auf Oberliga eingestellt, ich hab keine Lust mehr auf Enttäuschung!

Zur Halbzeitpause spuckten die ersten Kaoten Blut. Unschön, aber Ultras muss an die Substanz gehen. Die Gäste präsentierten zum Wiederanpfiff übrigens eine gelungene „Wir haben euren Ring gestohlen“-Choreo in Anspielung auf unseren in Goslar erfundenen Gassenhauer „Für Victoria fahr'n wir nach Mordor, für Victoria hol'n wir den Ring“. Echte Ultras können in solch einem Moment übrigens nicht anders, als den großen Riot ausbrechen lassen und die Kaoten stürmten Block B. Es flogen Tische, so heißt es und der Ring der Macht wurde selbstverständlich von Victoria zurückerobert und am Zaun präsentiert. Oder in kurz: Gesang immer noch Mist, Spaßfaktor aber endlich gegeben.
Und siehe da, auch auf dem Spielfeld. Obwohl Sachs und Grubba verletzungsbedingt passen mussten, Hoose für Hannover-Bezwinger Schulz den grünen Rasen angeschlagen räumen und Seguro Platz für Über-Stürmer Bambur machen musste, gelang das schier Unmögliche:
Azong alleine vor dem Tor, Azong schießt, Azong trifft wie gewöhnlich den Keeper. Der Ball prallt am Keeper ab, der Ball rollt Bambur vor die Füße, Bambur alleine vor dem Keeper, Bambur schießt, Bambur trifft wie gewöhnlich den Keeper. Der Ball prallt am Keeper ab, der Ball rollt Azong vor die Füße, Azong schießt und weil alles dieses Mal so verdammt schnell geht, hat er keine Zeit zum Zielen. Der Ball landet im Tor.
Ja, liebe Leser, Sie hören richtig. Conrad Azong erzielt ein Tor. Ungläubiger Jubel. Noch immer keine frenetischen Gesänge, aber Jubel.
Doch die ganze Nummer war noch nicht vorbei. Victoria nun mit einer bestechenden zweiten Hälfte. Goslar auf dem spielerischen Niveau von sagen wir mal... Niendorf. Azong steht bald wieder im gegnerischen Strafraum, dieses Mal ist der Winkel etwas tricky. Er hat aufgehört nachzudenken und trifft. Schöne Sache! 3:1 für die Guten. Goslar pöbelt. Sorry Leute, es gibt coole Leute und es gibt euch... ;-) Ohne Ring macht ihr nicht mehr viel her!
Kommen wir zum nächsten Highlight. Brüning versucht mal etwas ganz Neues. Ein Schuss aus der Distanz. Treffer. 4:1. Und das gerechtfertigt. Jubel. Keine argentinischen Gesänge aber allgemeine Glückseligkeit, die selbstverständlich bis zum Abpfiff anhielt. Ach ja genau, Goslar klaute mit Hilfe der Ablenkung von Tor 3 und 4 den Ring zurück und übergab ihn nach Abpfiff dem Feuer des Schickalberges. Eine recht feige Aktion der vier Hobbits vom GSC, wie wir, die Heerscharen des dunklen Herrschers behaupten. Ansonsten?
Mich erreicht gerade die unwahrscheinliche Kunde, dass Buchholz in einem Spiel zehn Tore geschossen haben soll? Das ist nicht mehr meine Oberliga. Lass mal doch Regio machen!




Donnerstag, 9. Mai 2013

26. Spieltag: BV Cloppenburg – SC Victoria 3:1 (1:1)

Und täglich grüßt das Murmeltier... Auch beim BV Cloppenburg konnte Blau-Gelb zwei Tage nach dem Krampfpflichtsieg (tolles Wort!) am Stadtrand beim Meiendorfer SV keinen ersten Auswärts-Saisonsieg einfahren. Trotz wirklich guter erster Halbzeit stand es nach 32 Minuten 1:0 für den BVC, Victoria konnte allerdings wenige Minuten später (38. Minute, Sachs) zum mehr als verdienten Ausgleich einschenken. Zur Halbzeit also unentschieden und alles wieder auf null. Kampf und Leidenschaft gab's auch in Hälfte Zwei. Victoria spielte an der oberen Leistungsgrenze, erarbeitete sich gute Chancen und trotzdem reichte es wieder mal nicht zum Sieg. Tore in der 62. und 77. Minute führten zum K.O. und somit zur klassischen Auswärtsniederlage. Wir sind einfach zu schwach für diese Liga... Nun sind sich langsam alle einig: Die Oberliga ruft und wir stellen uns so langsam drauf ein, nächstes Jahr wieder Sportplätze besingen zu dürfen.
Übrigens: Offiziell 612 Zuschauer sahen das Spiel im Stadion an der Friesoyther Straße. Davon können wir außer bei den großen Spielen wohl nur träumen. Frauen und Kinder durften am dummen sogenannten „Vatertag“ gratis rein. Cloppenburg war mit seinem Fanclub und seiner Zaunfahne anwesend. Immer mal'n paar Schlachtrufe und dumme Sprüche, mehr aber auch nicht. Nordkaos mit knapp zehn Leuten anwesend. Die Stimmung war zumindest bis zum 1:2 ganz gut, danach eher Schweigen und die Enttäuschung, wohl endgültig abgestiegen zu sein.

Dienstag, 7. Mai 2013

Oddset-Pokal Halbfinale: Meiendorfer SV - SC Victoria 1:2 (1:1) (07.05.2013)

Oddset-Pokal! Auswärts! In Meiendorf! Boah!
Wie geil. Mit dieser tollen Einleitung beginne ich den Bericht vom Pokalhalbfinale im schönen Meiendorf.
Dank des Anstoßes um 18:30 Uhr (Meiendorf ist noch nicht ans Stromnetz angeschlossen), traf sich der Mob schon früh, um sich später auf zehn Leute auszuweiten.
Grenzwertige Zahl für ein Halbfinale, aber es ist Meiendorf, es ist unter der Woche und es ist ähhh... eben Meiendorf.
Während Teile der Mannschaft wohl an einen Selbstgänger glaubten, wurde das Ganze eher zum Blindgänger. Für uns ist Meiendorf sowieso immer irgendwie gefährlich.
Das Spiel begann richtig super, weil Meiendorf bereits nach zwei Minuten mit 1:0 in Führung ging. Ein richtiges Kinderspiel eben. Anstatt dass die Mannschaft nun aufwachte, spielte sie locker flockig und in gewissem Maße arrogant die "Wir sind Regionalliga, wer seid ihr?"-Tour runter.
So gehört sich das, wenn man in der Zwischenzeit die rote Laterne in einer billigen überregionalen Liga innehat.
Irgendwann wachte aber auch Victoria auf und versuchte zumindest, den Spieß umzudrehen. Das ist aber gar nicht so leicht, wenn man einem ambitionierten und engagierten Oberligisten gegenübertritt. Und so dauerte es seine Zeit, bis die spärlichen Chancen genutzt wurden.
Eine dieser Chancen wurde Victoria nach einem Strafraumfoul an Benny Hoose gegönnt: Elfmeter und Sergej Schulz schoß dem Keeper gekonnt in die Arme.
Erst nach 38 Minuten konnte Nils Holgersson Brüning, nach guter Vorarbeit von RatatatAzong (der Mann mit dem Namen wie eine MG-Salve, aber mit dem Abschluss eines Querschlägers), den Ausgleich erzielen. Und mit diesen wohlformulierten Worten schließe ich die erste Halbzeit ab und wir springen in die zweite Hälfte.
Dort tat sich Victoria genauso schwer mit den Toren, wie schon zu Ende der ersten Halbzeit. Während sich Meiendorf hinten reinstellte und auf Konter lauerte, spielte Victoria wieder fast nur Grütze.
Erster (negativer) Höhepunkt war die Verletzung von Meiendorfs Subasic, der sich höchstwahrscheinlich das Schienbein brach. An dieser Stelle gute Besserung.
Eigentlich rechnete jeder nach spätestens 80 gespielten Minuten mit der Verlängerung und es wurden schon Horrorszenarien eines eventuellen Elfmeterschießens prophezeit, doch offenbar hatten ein paar Victorianer etwas dagegen und an dieser Stelle folgt Höhepunkt (positiv) Nummer zwei.
Einer von ihnen war Patrick Schumann, der eine Ecke des gleichgesinnten Jakob Sachs gekonnt in die Maschen nickte. Den anschließenden "Lutscher-Jubel" hätte man auch anders deuten können, aber es ist ein kleiner Schumi geboren worden (kam er slicks oder intermediate zur Welt?). Glückwunsch von der Meute!
Das war also das erlösende 2:1 für Vicky und damit das gelöste Ticket für's Finale at home. Wirklich gefreut hat sich keiner, wieso denn auch? Wir verabschiedeten uns aus Meiendorf und fuhren in zwanzig Autos nach Hamburg zurück.
Support gab's wenig bis gar nicht, sowas besingt man doch nicht - Ultras!

Sonntag, 5. Mai 2013

29. Spieltag: SC Victoria II - SC Teutonia 10 3:5 (1:4)

Was für 'ne blöde Niederlage... Nachdem Victoria bereits nach fünf Minuten mit 1:0 in Führung ging, war die Freude groß. Was dann allerdings geschah, war nicht so geil und hätte keiner erwartet. Ausgleich in der 10. Minute, Führung in der 18. Minute und weil's so (un)schön ist, nochmal zwei Tore in der 23. und 30. Minute. vier Gegentore in 20 Minuten. Teutonia scheinte den Abstiegskampf wirklich ernst zu nehmen und spielte den zugegebenermaßen schwachen SCV an die Wand. So stand es zur Halbzeit nicht unverdient, aber auch anhand schlechter Schiedsrichterentscheidungen (klaren Elfmeter nicht gegeben) 4:1 aus Sicht der Gäste. 
Die zweite Halbzeit war dann schon besser. Victoria spielte wieder nach vorne und erarbeitete sich Chancen. So konnten die Teutonen unsere Stürmer teilweise nur mit unfairen Mitteln stoppen, was in der 63. Minute zum Elfmeter führte, der den Anschluss auf zwei Tore verkürzte. Das letzte Tröpfchen Optimismus war aber spätestens an dem Zeitpunkt aufgebraucht, als nach einem Konter das 2:5 fiel. Das dritte Tor für Victoria war nur noch Korrektur und somit hieß es am Ende 3:5. 
Das Gute ist, dass die Zweite in der Bezirksliga Nord rein gar nichts mehr mit dem Abstieg zu tun hat, weshalb diese Niederlage immerhin gut zu verschmerzen ist....

Samstag, 4. Mai 2013

32. Spieltag: VfL Wolfsburg II – SC Victoria Hamburg 3:0 (2:0) (04.05.2013)

Es müsste so ungefähr 14:27 Uhr am vergangenen Samstag gewesen sein, als Tobi Grubba, der in seiner Zeit bei Victoria bisher durchaus stark gehalten hatte, einen kapitalen Aussetzer hatte und so die Zweitvertretung des VfL Wolfsburg mehr oder weniger per Eigentor in Führung schoss. Der Ball zirkulierte bis dahin wunderbar durch die blau-gelben Reihen, bis unser Torhüter den Gegner auch mal mitspielen lassen wollte, der sich die Chance auch nicht nehmen ließ und einnetzte. Somit lag der Abstiegskandidat beim Tabellendritten hinten. Danach hatte es aber zunächst nicht ausgesehen. Die Hamburger waren gut ins Spiel gekommen, Benjamin Bambur hatte die Führung sogar auf dem Fuß. So führten aber die Hausherren und gaben das Spiel auch nicht mehr aus der Hand. Kurz vor der Halbzeit landete ein direkt geschossener Freistoß in unserem Tor und somit war die Messe bereits nach einer Halbzeit gelesen. In Hälfte zwei schossen die Wobs dann noch das 3:0, was aber irgendwie kein Anwesender in der Entstehung gesehen zu haben scheint. Wahrscheinlich ein Fall kollektiver Verdrängung. Danach gingen es die Grünen noch gechillter an als sowieso schon und ließen den SCV machen, der die sich bietenden Gelegenheiten, es vielleicht doch noch einmal spannend zu machen, aber auch nicht nutzte. So stand am Ende eine 3:0-Niederlage eines Abstiegskandidaten bei einem Spitzenteam. Nicht schön, aber auch kein Weltuntergang.
Sehr sehr viel schlimmer wäre ein solches Ergebnis in den nächsten überlebenswichtigen Spielen. Zunächst in Meiendorf und Cloppenburg, dann zu Hause gegen Goslar und den HSV II und anschließend in Flensburg müssen ganz dringend Siege her. Und mal ganz ohne Flachs: Mit Leistungen wie am Samstag ist das auch jeweils drin. Die Jungs haben es selbst in der Hand, so einfach ist das!

Apropos selbst in der Hand: Auch die Fanszene des SCV hat es selbst in der Hand in den letzten verbleibenden Spielen einen guten und bleibenden Eindruck zu hinterlassen, wenn denn der bittere Gang in die Oberliga angetreten werden sollte. Leider scheint sich in den letzten Wochen eine gewisse Lethargie und Lustlosigkeit breit gemacht zu haben. Wo man Anfang der Saison noch mit 20 Leuten in Hannover unterwegs war, hat man heute schon fast Mühe zwei Tickets zusammen zu kriegen. Wäre knorke, wenn sich alle mal ein wenig selbst in den Arsch treten! Mal von allen anderen Argumenten abgesehen, hat es die Mannschaft einfach verdient!

So, nach der Moralpredigt wieder zurück zu Wolfsburg: Im wunderschönen Stadion Elsterweg, dem alten Stadion des VfL, wurden wir nach minutiösen Einlasskontrollen auf die linke Seite der Haupttribüne geschickt. Mit dem Dach im Rücken (bzw. überm Kopf) konnten wir lautstärketechnisch gut loslegen. Allerdings sorgte die schwüle Luft bald für gereizte Stimmbänder, was das Singen erheblich erschwerte. Nichtsdestotrotz feierten wir auch unter sportlich schwierigen Bedingungen die Mannschaft und den Verein 90 Minuten. Kein grandioser Auftritt, angesichts der Rahmenbedingungen aber akzeptabel. Vielen Dank übrigens nach 1x Harz für die Unterstützung! Nach dem Spiel das übliche und immer gern gesehene Abklatschen mit der Mannschaft, einmal Einkaufen gegenüber und dann ab nach Hause, endlich!