Freitag, 26. Februar 2016

Oberliga, 22. Spieltag: SC Victoria Hamburg – SV Lurup 9:0 (2:0)

Stadion Hoheluft, 127 Zuschauer

Eine klare Nummer sollte es werden, so viel stand schon im Vorfeld fest. Ob das nun der Grund war oder ob es einfach an den Umständen lag: Die Partie am kalten Freitagabend zog nicht gerade viele Zuschauer an. Das machte sich auch bei uns bemerkbar, weshalb es bis auf ein paar Schlachtrufe auch keinen geordneten Support gab. Schließlich musste man sich zumindest innerlich aufwärmen, indem ordentlich Gerstenschorle gekippt wurde. Außerdem muss man auch ehrlich sagen, dass die letzten Auftritte des Teams nicht dazu animiert hatten, sich ein Bein auszureißen. Einige unkten vor dem Spiel gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten gar, dass es heute eine Blamage in Form eines Unentschiedens – oder gar einer Niederlage – geben könnte.
Nach drei Minuten sah es dann zugegebenermaßen nicht mehr so danach aus, denn Tarek Abdalla aus unserer A-Jugend netzte zum 1:0 ein. Die halbe Stunde, die darauf folgte, hätte aber auch echt gut in jedes Gruselkabinett gepasst, denn Vicky zeigte eindrucksvoll, wie man es nicht macht: Abseits, vertändelte Bälle, unsaubere Pässe, usw. sorgten für ziemliche Ernüchterung. Kein Wunder, dass da keine Tore fielen! Allerdings half das den überforderten Lurupern auch kein Stück. Über die Mittellinie kamen sie nicht mal bei Torabschlägen, denn ihr Torwart schaffte es einfach nicht, den Ball so weit zu werfen. Teilweise taten einem die Jungs schon Leid, auch wenn der SCV sich zunächst noch gnädig zeigte.
Kurz vor der Pause setzte Sergej Schulz dem schlimmen Treiben der Blau-Gelben dann aber ein Ende und markierte nach Zuspiel von Marius Ebbers das 2:0. Im Nachgang kam der SVL tatsächlich zu so etwas wie einer Chance, aber Kevin Ralfs hielt seinen Kasten sauber.
Nach dem Seitenwechsel mit drei Auswechslungen kam dann etwas mehr Schwung in die Bude. Wieder war es Schulz, der zunächst mit einem direkt verwandelten Freistoß ein Tor erzielte, bevor er sich für die Vorlage aus HZ1 bei Ebbers bedankte und nun seinerseits auflegte. Schulz erzielte in der 70. Minute noch seinen dritten Treffer, ehe die Zeit von Marcel Rodrigues begann, der auch noch drei Treffer, darunter ein Elfmeter, erzielte. In der Nachspielzeit leistete er es sich noch den Fauxpas, einen weiteren Elfer zu verschießen und verhinderte so das zweistellige Ergebnis. Vincent Boock hatte zwischenzeitlich auch noch ein Tor beigesteuert, sodass es am Ende 9:0 hieß.
Standesgemäß ist es dann also geworden, trotzdem darf man sich schon die Frage stellen, wie viele Tore wohl gefallen wären, wenn sich Vicky in der ersten Hälfte nicht so doof angestellt hätte. Das durchschnittliche Ergebnis von 6,3 Gegentreffern für Lurup pro Spiel konnte Blau-Gelb dann aber immerhin leicht übertreffen.

Über den Sinn und Unsinn dieses Teams in unserer Liga ist bereits genug diskutiert worden, deshalb belassen wir es mal dabei. Lurup gilt es zugute zu halten, dass sie nicht durch böse Fouls oder Meckereien auffielen – auch wenn sie sich dafür nichts kaufen können.  

Freitag, 19. Februar 2016

Oberliga Hamburg, 21. Spieltag: FC Süderelbe – SC Victoria 2:1 (1:0)

Kiesbarg, 150 Zuschauer

Klammheimlich – oder besser gesagt: relativ unbeobachtet – hatte sich der FC Süderelbe in der Tabelle auf den Platz hinter dem SCV vorgearbeitet. Klar, die Tabelle ist momentan arg schief, weil wegen Wetter und so, aber das schmälert nicht die Leistung, die hinter dieser Arbeit steckt. Andere Traditionsvereine in der Liga würden aktuell von diesem Tabellenplatz träumen (Hallo Derbygegner!).
Anyway, es gab da ja auch noch ein Hühnchen zu rupfen mit Süderelbe – sowohl auf dem Platz als auch daneben. Wir erinnern uns alle an das Hickhack, das es am letzten Spieltag der vergangenen Saison um dieses Spiel gegeben hatte. Seitdem hat sich aber einiges verändert – Süderelbe hat gebaut und sich eine schnuckelige kleine Tribüne auf die Gegengerade gezimmert. Nett! Können wir sowas über dem C-Block auch bitte bekommen?
Der Haufen Vickyfans trudelte dann nach und nach auf eben jener Tribüne ein und frönte fröhlich dem Gerstensaft, während unsere Spieler auf dem Platz auch irgendetwas frönten – Fußball war es jedoch nicht. Zwar konnte man sich zunächst noch einige Chancen herausarbeiten, allerdings blieben die alle entweder im Gebälk oder den Armen des gegnerischen Torwarts hängen. Unschön. Und irgendwie kennt man es ja auch: Wenn du vorne keine Tore machst, kassierst du sie hinten. Kurz vor der Pause trat sich unsere Abwehr gegenseitig auf den Füßen rum und zack… stand es 1:0 für die Gastgeber.
Kurz nach Wiederanpfiff kam es noch dicker: Mirco Bergmann besorgte das 2:0 und Vicky schaute dumm hinterher. Dem „alten Mann“ im Vickydress, Marius Ebbers, gelang zwar noch der Anschlusstreffer, aber auch in den 26 Minuten, die dann noch zu spielen waren, schaffte es der SCV nicht, zumindest noch ein Unentschieden rauszuholen. Wäre auch unverdient gewesen.
Revanche auf dem Spielfeld also schon mal nicht geglückt. Und drumrum? „Wes' Geistes Kind ich bin“ zeigte sich, als sich die Ordner der Gastgeber in der zweiten Halbzeit weigerten, ein Trüppchen Nachzügler ins Stadion zu lassen. Natürlich ist kostenfreier Eintritt in der zweiten Halbzeit eine Frage der Kulanz, aber wer selbst in der 80. Minute noch den vollen Preis haben will, der hat doch den Schuss nicht gehört. Zumal es sich dabei um reine Willkür gegenüber den Vicky-Fans gehandelt hat. Die drehten den Spieß dann jedoch um, nutzten die natürlichen Gegebenheiten und schauten eben von drüben „vom Berg“ aus zu. So ein paar Wechselgesänge sind ja auch mal nett. ;-)
Dass es die Einheimischen dabei aber nicht belassen wollten, zeigte sich dann am Ausgang, als es sofort verbale und fast auch handgreifliche Entgleisungen setzte, weil ein Victorianer nach Meinung eines Ordners „nicht schnell genug“ raus gegangen war – mit Mühe und Not wurde er von zwei Kollegen in Zaum gehalten. Super sympathische Truppe da unten, wo einige Menschen meinen, nur weil sie ein gelbes Leibchen tragen, dass sie auf einer Ebene mit der vom Staat eingesetzten Schutzmacht stehen. Da darf man sich dann auch nicht wundern, wenn in Deutschland wieder Bürgerwehren marschieren...


Dienstag, 16. Februar 2016

Testspiel: SC Victoria – Meiendorfer SV 5:4 (2:0)

Area 52, 30 Zuschauer

Wenn das Spiel nicht schon vor der Niederlage angesetzt worden wäre, hätte man meinen können, dass dieser Test gegen einen Oberligisten die Position eines Straftrainings eingenommen hat. Wäre ja auch mal was anderes als der Waldlauf durchs Niendorfer Gehege…
So trafen sich zwei ganz hartgesottene Kaoten am kalten Dienstagabend, um zu schauen, ob der SCV denn aus der Niederlage gelernt hatte.
Jo, hatte er – zumindest bis zur 61. Minute. Bis dahin schossen die Blau-Gelben sich einen netten Vorsprung von 4:0 Toren heraus. Was dann aber in der Zeit zwischen Minute 67 und 74 geschah, das nennt man wohl gemeinhin das Einreißen des bereits Aufgebauten mit dem Arsch. Da schaffte man es nämlich, den 4:0-Vorsprung in ein 4:4 „zu drehen“. Glanzleistung – not… Schuld daran könnten die vielen Wechsel nach der Pause gewesen sein, allein – vier Tore in sieben Minuten zu kassieren, sollte auch unsere Bank zu verhindern wissen.

Das 5:4 in der 81. Minute durch Danial Jadidi war dann der schmeichelhafte Abschluss unter einen denkwürdigen Abend. Damit kann und darf aber nun wirklich niemand zufrieden gewesen sein!

Samstag, 13. Februar 2016

Bezirksliga Nord, 19. Spieltag: Glashütter SV – SC Victoria II 0:0

Poppenbütteler Straße (Grand), 70 Zuschauer

Unsere Zweite kommt in dieser Saison aus vielerlei Gründen leider oftmals etwas kurz. Nun ergab sich aber die Gelegenheit, gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Zweite gucken UND einen neuen Ground machen! Da freut sich doch das Hopperherz, wenn man endlich mal einen weiteren Sportplatz in Hamburg – oder besser: Norderstedt – bereist hat. Also, ab ins Auto und nix wie hin. Das Wetter spielte an diesem Samstag auch noch mit und so ließ sich tatsächlich ab und zu mal die Sonne kurz blicken.
Nachdem sich erst mal am Grillstand gestärkt wurde, ging es rüber auf den kleinen Hügel, um es sich in der Nähe von Godys Trainerbank gemütlich zu machen. Die Ausgangslage des Spiels: Glashütte war aktuell Tabellenführer, der SCV II auf Platz 5 aber nur mit wenigen Punkten Rückstand. Überhaupt ist das alles ganz schön eng da oben. Jeder Punkt war dementsprechend besonders wichtig. Allerdings wussten das auch die Gastgeber und so wurde gefightet bis zum Umfallen. Der Grandplatz ließ natürlich kein besonders schönen Spiel zu, aber beide Seiten wollten nicht locker lassen. Tore sprangen dabei jedoch nicht raus und man hätte wohl auch noch eine Stunde länger spielen können, am Ergebnis hätte das auch nichts verändert. Ein „Leistungsgerechtes Unentschieden“, wie es dann hinterher immer so schön heißt. Und ein neuer Ground noch obendrauf!


Freitag, 12. Februar 2016

Oberliga Hamburg, 20. Spieltag: SC Victoria – VfL Pinneberg 1:3 (1:1)

Area 52 (KRP), 123 Zuschauer

Undankbarerweise muss gut alle zwei Wochen jemand die Aufgabe übernehmen, hier für jedes Spiel einen Spielbericht zu verfassen. Und leider trifft es dabei meist den aktuellen Autor dieser Zeilen. Ich kann also durchaus auf ein paar Jahre Übung in dieser Disziplin zurückgreifen. Wann ich allerdings letztmalig Berichte zu zwei Niederlagen in Folge verfassen musste, das entzieht sich aktuell meiner Kenntnis – es dürfte wahrscheinlich zu Regionalliga-Zeiten gewesen sein. Wer Langeweile hat, darf gerne mal recherchieren…
Spielberichte über Niederlagen sind vor allem immer dann besonders undankbar, wenn sie so vollkommen gerechtfertigt sind. Wenn der Spielverlauf eng war oder dem Abpfiff ein heißer Tanz über 90 Minuten vorausgegangen ist, dann schreibt es sich trotz Niederlage einfach leichter. Erinnert sich hier noch jemand an das 4:5 gegen den FC St. Pauli II vor ein paar Jahren? Knaller! Das hat sich fast von selbst geschrieben, weil so viel los war.
Leider war es dieses Mal aber „nur“ der VfL Pinneberg und leider hatte man irgendwie das ganze Spiel über nicht das Gefühl, dass Vicky dieses Match gewinnen würde. Sprich: Torschüsse gab es eher selten und wenn, dann hielten die wenigen Zuschauer eher den Atem an, weil Pinneberg mal wieder vor das victorianische Tor durchmarschiert war – oder es gleich aus der Distanz versuchte.
Ja, dieser Abend war irgendwie von Anfang an ungemütlich. Jegliche Vorfreude wurde durch die Verlegung des Spiels auf den Kunstrasenplatz im Vorfeld bereits getötet. Nicht nur, dass man da nicht gut stehen kann, nein man kann auch nicht besonders viel sehen. Vicky kann froh sein, dass der Schiri angepfiffen hat – wir alle haben wohl noch die Posse um den Grandplatz bei HR im Hinterkopf – sehr viel schummriger dürfte es dort aber wohl auch nicht sein…
Und so steht jetzt hier auch nicht groß aufgelistet, welcher SCV-Spieler wann eine Chance hatte, denn das war schlicht kaum zu erkennen. Das Tor für den SCV schoss jedenfalls Marcel Rodrigues. Da es sich um einen verwandelten Elfmeter handelte, war das wiederum sogar sehr gut zu erkennen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Pinneberg aber schon 28 Minuten geführt. Jepp, die Gäste aus S-H fackelten nicht lange und der Ex-Victorianer Sascha Richert, der ein super Spiel ablieferte, hatte die frühe Führung erzielt. Sehr zum Entsetzen der meisten Zuschauer.
Mit dem 1:1 ging es jedenfalls in die Kabine, aber wer auf eine Leistungssteigerung der Blau-Gelben in der zweiten Hälfte gewartet hatte, der wurde bitter enttäuscht. Irgendwie fand der SCV nicht statt. Ob es nun an den Verletzten oder außer Form befindlichen Vicky-Spielern oder an den sehr kampfstarken Pinnebergern gelegen hat, ist dabei eigentlich auch wurscht. Fakt ist jedenfalls, dass man mit dieser Leistung da oben in der Tabelle nichts zu suchen hat. Punkt.


Montag, 8. Februar 2016

Testspiel-Winter im blau-gelben Hamburg – Ein Rückblick

Area 52

Wir wagen jetzt einfach mal einen Blick zurück auf den Winter aus SCV-Perspektive. Schließlich haben wir fast schon Mitte Februar und wie wir alle wissen heißt das, dass das doofe Winterwetter mitsamt Schnee und so für dieses Jahr weg ist und das Hamburger Schmuddelwetter Einzug hält (Wollen wir wetten, dass es heute so ziemlich genau zum Anpfiff anfängt zu regnen?). Höchste Zeit also, auf ereignisreiche Wochen zurück zu schauen!

Und der Winter startete für SC Victoria mit einem Paukenschlag: Lutz Göttling ist nicht mehr Trainer, sein Co Jasko Bajramovic übernimmt per sofort. In den folgenden Tagen gaben alle Beteiligten (Göttling, Bajramovic, Manager Piel) Interviews und es stellte sich heraus, dass dieser Wechsel eigentlich eher für den Sommer angedacht war. Aus unterschiedlichen Gründen wurde er nun bereits kurz vor Weihnachten vollzogen. Schnell wurden Stimmen laut, die die berühmt- berüchtigte „einvernehmliche Entscheidung“ bezweifelten, alle Seiten bekräftigten diese allerdings immer wieder. Wie dem auch sei, zu 100% werden wir wohl nie erfahren welche Lannister-esquen Machenschaften im Hintergrund liefen, Fakt ist jedenfalls, dass wir einen neuen Trainer haben.

So war natürlich die Neugierde beim ersten Testspiel gegen Drochtersen/Assel, immerhin momentan im oberen Drittel der Regionalliga Nord zu finden, groß: Würde sich die Mannschaft nun komplett anders präsentieren? Werden neue, innovative Dinge sichtbar? Marius Ebbers auf die 6? Tobi Grubba in den Sturm? Ronald Lotz auf Linksaußen? Nein, natürlich nicht, es blieb alles soweit beim Alten (zumindest für den Laien). Bei tiefen, tiefen Temperaturen sahen die wenigen Zuschauer einen vor allem in der ersten Halbzeit ordentlichen Aufgalopp des SCV. Man konnte relativ gut gegen den Viertligisten mithalten und sogar zu eigenen Chancen kommen, die aber nicht genutzt wurden. Dafür klingelte es vor der Pause einmal und nach der Pause drei Mal im Kasten von Victoria. In der zweiten Halbzeit war von Vicky nach vielen Wechseln nicht mehr viel zu sehen, der Ehrentreffer fiel aber trotzdem noch, also 4:1 für Drochtersen am Ende. Auf jeden Fall ein interessantes Match, das uns gut etwaige Schwächen aufzeigen konnte. Der Kick war noch von Lutz Göttling organisiert worden, der damit seinem traditionellen Vorgehen, höchstens mal gegen einen Landesligisten zu testen, untreu wurde. Ich denke, solcher Spiele braucht es noch mehr, um sich ein halbwegs realistisches Bild von der eigenen Leistungsfähigkeit in Regionalligakontexten machen zu können.

Aber da Traditionen nun mal auch verpflichten, gab es natürlich auch den obligatorischen Test gegen einen unterklassigen Gegner, dieses Mal aus Börnsen. Nachdem das Spiel gegen St. Pauli II am Wochenende zuvor leider witterungsbedingt ausfallen musste, der zweite Test also gegen einen Bezirksligisten. Hier gab es dann reichlich Tore zu bestaunen, leider aber auch zwei für Börnsen. Am Ende gab es nach 2:2-Zwischenstand ein standesgemäßes 10:2, zwei Gegentreffer gegen so einen Gegner (no offense!) taugen aber nicht gerade dazu, das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit dieser Mannschaft zu steigern.

Am Wochenende drauf sollte es eigentlich zum Nachholspiel nach Rugenbergen gehen. Wie aber eigentlich jeder vollkommen zu Recht prognostiziert hatte, konnte ein Nachholspiel im Januar nicht stattfinden. Surprise! Not... Stattdessen gab es am Sonntag ein kurzfristiges Spiel gegen Olaf Ohrt und den SC Poppenbüttel. Der ist mehr oder weniger souveräner Tabellenführer der Landesliga Hansa und es werden bereits Wetten angenommen, ob der gute Olaf dieses Mal den Gang in die Oberliga mit dem Verein antritt oder ob es wie beim VfL 93 schon vorher kracht. Wie auch immer, die geringsten Quoten gibt's auf die Vorhersage, dass die Lichter beim nächsten VfL, Elmshorn etc. pp. innerhalb der nächsten 2-3 Jahre auch wieder ausgehen werden. Bis dahin schmeißt Ohrt Geld auf alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, und hat so einen Kader zusammen gestellt, der sich durch eine hohe Qualität auszeichnet. Davon durften sich auch die mit relativ vielen A-Jugendspielern bzw. Spielern, die theoretisch noch A-Jugend spielen könnten, angereisten Victorianer überzeugen. Denn nach 20 Minuten ging Pottenbüttel auf dem Kunstrasen in Lemsahl in Führung. Der SCV zwar durchaus mit Gelegenheiten, aber so richtig überzeugend war das nun wirklich nicht. Erst nach einer knappen Stunde gelang der Ausgleich, der gleichzeitig der Startschuss für einen letztlich deutlichen Sieg darstellte. Mit zum Teil sehenswerten Treffern schraubten die Mannen von Bajramovic das Ergebnis auf 4:1. Insgesamt durchaus in Ordnung, Luft nach oben blieb aber auch hier wieder.

Am letzten Wochenende folgte dann die Generalprobe gegen Holstein Kiel II. Und wie es sich für eine ordentliche Generalprobe gehört, ging diese ordentlich in die Hose. Quasi von Beginn an war der sechste der Schleswig-Holstein-Liga (5. Liga) überlegen und gewann am Ende vollkommen verdient mit 4:0. Frühes Pressen bereitete Vicky sichtbar Probleme und auch die Standards wurden nicht gut verteidigt: Drei der vier Gegentreffer fielen direkt nach solchen, eine Schwäche aus Regionalligazeiten, die man eigentlich überwunden glaubte. Da die durchaus vorhandenen eigenen Chancen nicht konsequent genutzt wurden, stand am Ende eine sehr deutliche Niederlage. Dabei gilt es aber zu bedenken, dass eine Menge Leistungsträger dabei nicht auf dem Platz standen und so ist zumindest die Hoffnung auf Besserung im Punktspielauftakt gegen Pinneberg berechtigt.
Notiz am Rande: Conrad Azong, ja DER Conrad Azong, machte für Kiel ein unauffälliges Spiel.
Neuzugänge und Abgänge gab es im Winter natürlich auch wieder. Gary Vorbraack zieht es in die Landesliga nach Wedel, während sich Ersatztorwart Maximilian Richter wieder seinem alten Verein Concordia angeschlossen hat. Das sind Verluste aus der Kategorie „verschmerzbar“. Damit Carsten Böhmer neben Tobi Grubba nicht der einzige spielberechtigte Keeper im Kader ist, wurde kurzerhand Kevin Ralfs reaktiviert. Zudem ist von eben jenem Kiel II Mats Neumann neu an die Hoheluft gewechselt. Der ist im defensiven Mittelfeld beheimatet und machte dort einen ordentlichen Eindruck.


Zusammenfassend ist also festzuhalten, dass es irgendwie eine überraschend unspektakuläre Vorbereitung war. Wer nach dem Trainerwechsel – warum auch immer – gedacht hatte, dass jetzt alles neu wäre, wurde enttäuscht. Die Testspiele liefen so lala, angesichts des dabei abwesenden Personals aber nicht weiter überraschend. Testspielergebnisse bleiben sekundär bis tertiär, sodass wir uns jetzt umso mehr auf richtigen Fußball um Punkte freuen können.